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Neuer TV-Standard und zeitversetztes Fernsehen

Telekoms IPTV-Dienst Entertain TV Plus erhält automatisches 7-Tage-Archiv.



Die Deutsche Telekom will ihren IPTV-Dienst Entertain aufstocken. Das neue Produkt nennt die Telekom Entertain TV Plus und soll möglicherweise am 28. April 2016 bei einem Event in Berlin vorgestellt werden. Die offizielle Einführung wird spätestens zur nächsten Funkausstellung (IFA) im Spätsommer erwartet. Satelliten-Kunden müssen sich allerdings noch bis 2017 gedulden. Künftig gibt es ein automatisches 7-Tage-Archiv, um verpasste Sendungen unabhängig von den Mediatheken der Sender, jederzeit anschauen zu können. Aber auch weitere neue Funktionen sollen den Fernsehkonsum komfortabler machen.

7-Tage-Archiv für alle Fernsehsender.
Eine der wichtigen neuen Funktionen nennt sich "7 Tage Replay" und stellt eine automatische Archivfunktion dar. Die Telekom stellt Sendungen der Fernsehsender für sieben Tage zum Anschauen bereit. Noch ist unklar, ob diese Funktion alle Sendungen abdeckt oder ob nur eine Auswahl vorgehalten wird. Falls alle Sendungen gespeichert werden, wäre das ein entscheidender Vorteil gegenüber den Mediatheken, die oft nicht das gesamte Programm bereitstellen. Für den Entertain-Kunden kann es in jedem Fall ein Vorteil sein, wenn er zum Ansehen einer älteren Sendung nicht erst die passende Mediathek finden und dann die gewünschte Sendung heraussuchen muss. Er greift auf alle Inhalte von zentraler Stelle aus zu.

Laufende Sendung jederzeit neu beginnen.
Im Zuge dessen wird auch eine Restart-Funktion eingeführt, mit der das bisherige zeitversetzte Fernsehen ergänzt wird. Nutzer können dann bereits begonnene Sendungen jederzeit von vorne anschauen. Auch das Zurückspringen ist somit jederzeit möglich. Der neue Entertain-Dienst soll eine neue Oberfläche für eine verbesserte Bedienung erhalten haben. Im neuen Plus-Dienst sollen Zuschauer viele private Fernsehsender in HD-Qualität sehen können und der Video-On-demand-Bereich (VoD) wird erweitert. Die Telekom spricht davon, zukünftig alle großen Streamingdienste anzubieten.

Neue Set-Top-Box mit 500-GByte-Festplatte.
Mit Entertain TV Plus bringt die Telekom auch eine neue Set-Top-Box mit Festplattenrekorder auf den Markt. Die Set-Top-Box mit der Bezeichnung MR 400 hat eine 500 GByte große Festplatte und soll im Vergleich zu dem Vorgängermodell einen stärkeren Prozessor haben. Im Paket wird es Entertain TV Plus für monatlich 35 Euro geben. Darin ist ein Internetanschluss mit 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload sowie eine Flatrate in das deutsche Festnetz enthalten. Die Set-Top-Box MR 400 wird monatlich 4,95 Euro kosten.

Neuer Hybrid-Router ist für neues Entertain vorbereitet.
Mit dem aktuellen Hybrid-Router von Huawei ist die Nutzung des neuen IP-TV-Dienstes der Deutschen Telekom bereits möglich. Daran kann die Entertain-Set-Top-Box in Kürze direkt angeschlossen werden, sodass der Einführung der IPTV-Dienste im Hybridnetz nichts im Wege steht, wie das Onlinemagazin Teltarif.de berichtete. Die Telekom bietet den Speedport Hybrid-Router von Huawei schon seit dem 28. November 2014 an. Die Hybridtechnik bündelt einen VDSL-Festnetz- mit einem LTE-Mobilfunkzugang um höhere Datenübertragung zu ermöglichen. Damit dies funktioniert, muss der Router vom Netzwerk der Telekom unterstützt werden. Zudem gibt es keine Drosselung für die LTE-Nutzung der Hybrid- und Magenta-Hybrid-Kunden. Der Router bietet WLAN 802.11 ac mit 2,4 GHz und 5 GHz und ist abwärtskompatibel zu 802.11 a/b/g/n. Das Gerät kostet monatlich zur Miete 9,95 Euro oder einmalig rund 400 Euro.

Telekom baut Neubaugebiete mit FTTH aus.
Bisher gibt es echte Glasfaseranschlüsse vornehmlich bei den Kabelgesellschaften wie Vodafone Kabel, die bisher unter Kabel Deutschland firmierten. Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, beginnt die Deutsche Telekom ihr Kupferkabelnetz in drei Neubaugebieten nunmehr mit dem FTTH-Ausbau zu erweitern. In der Region Neckar-Odenwald-Kreis im Norden von Baden-Württemberg werde an VDSL2, Vectoring und Fiber To The Home (FTTH) gearbeitet, um höhere Netzgeschwindigkeiten zu ermöglichen. In knapp zwei Jahren wolle die Telekom 65.000 Haushalte besser mit Internet versorgen. Dazu sollen insgesamt rund 400 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 430 neue Verteilerkästen in den Straßen aufgestellt werden. In ihrem TV-Kabelnetzangebot will die Telekom die Datenübertragungsraten von derzeit 200 MBit/s auf künftig von 800 MBit/s erhöhen.

Auch Tele Columbus investiert stark in seine Netze.
Auch Tele Columbus hat über 113 Millionen Euro in den Ausbau seiner Netze investiert. Das wurde dringend nötig, denn 39 Prozent der Haushalte sind noch ohne bidirektionale Verstärker und damit ohne Rückkanal. Ohne bidirektionale Verstärker können Kabelfernsehnetze nicht für andere Dienste wie Telefonie und Internetzugänge genutzt werden. Im Februar 2016 startete die Tele-Columbus-Gruppe u.a. in ihren Potsdamer Versorgungsregionen zudem einen ersten Feldtest für das neue Advanced-TV-Angebot, das künftig zeitversetztes Fernsehen auf allen Endgeräten im Haushalt bieten soll.

Tele Columbus hatte im Juli 2015 erklärt, den Konkurrenten Primacom zu übernehmen. Der Kaufpreis betrug 711 Millionen Euro. Mit dem anschließenden Kauf von Pepcom kam Tele Columbus auf rund 3,7 Millionen angeschlossene Haushalte. Im Geschäftsjahr 2015 investierte die Tele-Columbus-Gruppe 113,6 Millionen Euro und reinvestierte somit 40,8 Prozent der Umsätze in die Netzinfrastruktur wie das Unternehmen am 21. März 2016 bekanntgab. Die Zahl der gebuchten Internetanschlüsse stieg im Vergleich zum 31. September 2015 um 99.000 auf 462.000, die Zahl der Telefondienste um 75.000 auf 427.000. Nur rund 16.000 Internetanschlüsse waren auf organisches Wachstum zurückzuführen. Zum Jahresende versorgte die Gruppe rund 3,6 Millionen angeschlossene Haushalte.

"Mit der erfolgreichen Konsolidierung von Primacom und Pepcom haben wir einen neuen Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung des Unternehmens gesetzt", sagte Unternehmenschef Ronny Verhelst. Es werde konsequent an der Integration der drei Einheiten gearbeitet.

Unitymedia beschleunigt Analogabschaltung.
Der dritte große Kabelnetzanbieter im Bunde, der Kabelnetzbetreiber Unitymedia bereitet derzeit die Abschaltung einiger analoger Sender vor und nimmt dafür neue HD-Sender in sein Angebot auf, wie das Unternehmen am 22. März 2016 bekannt gab. Im gesamten Unitymedia-Verbreitungsgebiet fallen ab 25. April 2016 die Sender Channel21 und SonnenklarTV weg. Teilweise entfallen die Programme Juwelo, Servus.tv und DMAX. Die abgeschalteten Programme sind jedoch weiterhin digital zu empfangen.

Bereits im Jahr 2017 dürfte ganz Schluss sein mit der Verbreitung analoger TV-Programme, heißt es laut Informationen des Medienmagazins DWDL. Der Verband der Deutscher Kabelnetzbetreiber ANGA hatte das Jahr 2017 für die Komplettabschaltung vorgegeben. Ältere TV-Geräte, darunter auch zahlreiche Flachbildfernseher, benötigen dann einen externen Digitaldecoder. Der Anschluss der Decoder kann höchstwahrscheinlich nur über HDMI-Buchsen an Flachbildschirmen erfolgen. Alte Röhrengeräte, die nur über Scart-Anschlüsse verfügen, wären dann nicht nachrüstbar.


DVB T2 HD startet schon Ende Mai 2016.
Die Deutsche Telekom wie auch die Kabelfernsehgesellschaften wollen sich mit ihren neuen Angeboten gegen das zukünftige digitale Antennenfernsehen rüsten, das in HD-Qualität mit einer Bildauflösung von 1080p abgestrahlt werden soll.

Am 31. Mai 2016 beginnt nämlich eine neue Ära des Antennenfernsehens. Dann startet in Ballungsräumen mit DVB-T2 HD, der Nachfolger des kostenlosen digitalen Antennenfernsehens DVB-T. Die ersten HD-Probesendungen werden bereits ausgestrahlt und benötigen einen Decoder oder neue Fernsehgeräte mit entsprechend eingebautem Empfangsteil. Die privaten Sender werden nur noch verschlüsselt ausgestrahlt. Bis zum Regelbetrieb im Jahre 2017 erfolgt die Entschlüsselung der Programme jedoch noch kostenlos, danach wird sie kostenpflichtig. Das bisher kostenlose Überallfernsehen wird dann komplett abgeschaltet. Dafür vorgesehene Empfangsteile werden danach nutzlos. Die dann freigewordenen Frequenzen werden für schnellen LTE-Mobilfunkempfang auf dem Lande benötigt.

Der Start von DVB-T2 HD Deutschland erfolgt zunächst mit einem reduzierten Angebot aus dem Ersten, dem ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1 und Vox bestehenden Senderpaket in den Ballungsräumen Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. Darauf haben sich die beteiligten Sender mit den Landesmedienanstalten sowie dem Netz- und Plattformbetreiber Media Broadcast geeinigt. Im ersten Quartal 2017 soll dann in diesen und weiteren Ballungsräumen der Regelbetrieb mit rund 40 überwiegend in HD ausgestrahlten Programmen beginnen. Bis Mitte 2019 soll der bundesweite Umstieg auf DVB-T2 abgeschlossen sein.

Weitere Informationen unter www.dvb-t2hd.de

Neue Sender nicht nur im TV, sondern auch im Internet.
Ein halbes Jahr noch, dann soll mit dem Jugendkanal das „Junge Angebot“ von ARD und ZDF online gehen. Der Sender wird trotz Ausbaus neuer TV-Verbreitungswege nicht im Fernsehen übertragen, was bereits zu Unmutsäußerungen geführt hat. Da die Jugend von heute jedoch vornehmlich über Smartphones und Computern kommuniziert bereiten ARD und ZDF das neue Angebot für die Jugend, das im Oktober 2016 starten soll, nur auf einem Internetkanal vor. Ein Online-only-Angebot hat bislang nur das Deutschlandradio mit DRadio Wissen gewagt.

Bislang ist von den Plänen als Ergänzung zum KiKA für die reifere Jugend nicht viel zu sehen, einmal abgesehen von einem Blog mit der umständlichen Internetadresse www.jungesangebotvonardundzdf.de. Die jungen Nutzer im Alter von 14 bis 29 Jahre sollen dort erreicht werden, wo sie sich aufhalten, also nicht nur in Mediatheken, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Rund 20 Formate befinden sich in der Planung, darunter eine News-Show. Die Kosten sollen sich auf 44 Millionen Euro belaufen, die ARD zahlt zwei Drittel, das ZDF ein Drittel. Wie das „Junge Angebot“ am Ende heißen wird, wird allerdings noch nicht verraten.

RTL entdeckt die Zielgruppe der Frauen ab 45.
Es gibt aber auch gegenläufige Entwicklungen zum reinen Internetangebot, dem bekanntlich auch ARD und ZDF erst auf Druck der Politik zustimmten. Während die öffentlich-rechtlichen Sender ins Internet ausweichen, treibt der Kölner Privatsender RTL das Prinzip der Nischensender im Fernsehen auf die Spitze. Nachdem die Pro-Sieben-Sat-1-Mediengruppe mit Sixx bereits einen Sender betreibt, dessen Angebot sich dezidiert an Frauen richtet, soll RTLplus vom 4. Juni 2016 an insbesondere Programm für ältere Frauen machen.

Ebenfalls Anfang Juli starten RTL und der Disney-Konzern zudem einen weiteren Kindersender, dessen Programm allerdings mit Super RTL identisch ist, jedoch um eine Stunde zeitversetzt. Super RTL sendet sein Kinderprogramm weiterhin von fünf Uhr morgens bis 20 Uhr 15 am Abend, Toggo plus beginnt erst um sechs Uhr, endet aber ebenfalls um 20 Uhr 15. Danach werde es zusätzlich eine weitere Stunde extra Kinderprogramm geben. So lässt sich die Zahl der TV-Sender sichtlich erhöhen, obwohl doch gerade das Internet die unterschiedlichsten Möglichkeiten für zeitversetztes Fernsehen und Nischenangebote bieten würde.

Mit Toggo plus duplizieren wir unser Programm und kommen den geänderten Nutzungs- und Sehgewohnheiten unseres Publikums ein Stück weit entgegen“, begründen RTL und Disney ihre Absichten.

Quellen: Golem | Blickpunkt:Film | Teltarif | Tele Columbus | DWDL | Tagesspiegel

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