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CeBIT - Neues aus der Videotechnik - die Archival Disc

Bis zum 18. März 2016 findet in Hannover die CeBIT statt.



Die CeBIT ist die weltweit größte Messe für Informationstechnik und wichtigste Plattform für die Digitalisierung. Seit dem 14. März 2016 ist die CeBIT mit 2.000 Veranstaltungen zugleich in diesem Jahr wieder der wichtigste Kongress der Digitalwirtschaft, der seit 1986 jedes Frühjahr auf dem Messegelände Hannover stattfindet.

"Digitale Technologien verändern Verwaltung und Gesellschaft rasant", sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe. "Auch der Bund selbst setze inzwischen voll auf Digitalisierung".

Trotz all dieser Lobreden kommt dagegen die Digitalisierung der Filmschätze nur schleppend voran, wie es bei der Initiative "Filmerbe in Gefahr" heißt. Auch 2016 ist dafür im Kulturetat offensichtlich nur wieder 1 Million € eingeplant worden, womit die Gefahr des Verlustes von unersetzbaren Filmschätzen stets prekärer wird. Im Giftschrank des Bundesfilmarchivs in Berlin Hoppegarten lagern in einem Betonbunker noch zahlreiche hochexplosive Nitrofilme, die gerettet und digitalisiert werden müssten, schrieben wir am 25. Juni 2015 im BAF-Blog.

Immerhin hat Sony jetzt - gerade noch pünktlich zur CeBIT - mit der Archival Disc und dem dazugehörigen vollautomatischen Abspielsystem ein Archivsystem für den professionellen Einsatz vorgestellt. Eigentlich sollte die Archival Disc, die Sony zusammen mit Panasonic entwickelt hat, bereits im Sommer 2015 auf den Markt kommen. Nun gibt es mit dem Everspan Abspielsystem erst rund ein dreiviertel Jahr später ein erstes Produkt, das die neuen Speicherscheiben verwendet. Die Scheiben, die ähnlich wie die Blu-ray Disc mit einem blauen Lasersystem beschrieben und ausgelesen werden, befinden sich allerdings in einem Caddy und können nicht von Hand eingelegt werden. Ein computergesteuertes Roboter-System führt das Einlegen und die Verwaltung der Scheiben durch. Die Disc, die derzeit 300 GByte pro Scheibe fasst, soll ihre Daten bis zu 100 Jahre vorhalten können. Geplant ist allerdings die Kapazität der Scheiben aufzustocken. Zunächst sind 500 GByte und dann ein TByte anvisiert. Die jetzige Archival Disc besteht aus drei Schichten auf beiden Seiten - jede Schicht fasst 50 GByte.

Die Archival Discs befinden sich in einem speziellen Behälter, der bis zu 64 Discs fasst - jeder Behälter bietet eine Kapazität von 19 TByte. Damit ist das System vor allem für Großkunden wie TV-Anstalten aber auch für Filmmuseen, die ihre Filmschätze dauerhaft archivieren und wieder abspielen wollen, gut geeignet. Ferner können bis zu 14 Erweiterungseinheiten an das System angedockt werden. Damit ergibt sich eine Gesamtkapazität von 181 PByte. Damit soll laut Sony für vergleichsweise geringe Kosten ein Speichersystem mit hohe Kapazitäten verfügbar sein.

Haltbare DVD- und Blu-ray-Rohlinge für den Heimgebrauch.
Haltbarkeit von Daten war bisher immer ein Problem. Fotopapier vergilbte manchmal sogar in fest verschlossenen Fotoalben. Umkehrfilme in DIA-Kästen wurden farbstichig, womit viele Hersteller zu kämpfen hatten. Selbst gebrannte Musik-CD's oder Filme auf DVD ließen sich Jahre später plötzlich nicht mehr abspielen. Aber auch auf Harddisc gespeicherte Daten sind nicht sicher. Werden Wechsel-Festplatten lange Zeit nicht mehr abgespielt, können sie sich evtl. festfressen. Die Daten sind dann verloren. Auch bei zu häufigem abspielen ist ein Verschleiß vorhanden. Sogar USB-Sticks und Solid-State-Drives (SSD) haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Die Flash-Bausteine altern.

Mit Gold beschichteten Discs wurde eine Zeit lang versucht dem Kunden eine längere Haltbarkeit vorzugaukeln. Manchmal war jedoch genau das Gegenteil der Fall. Mittlerweile hat die Industrie jedoch einen Weg gefunden, Discs herzustellen, deren Daten mehr als 1000 Jahre halten sollen. Die Firma Millenniata liefert ihre sogenannte M-Disc bereits seit 2014 aus. Die Idee wurde dazu 1996 in den USA in Utah geboren, wie auf einem Clip hier geschildert wird:



Auch Verbatim, der als besonders zuverlässig geltende Hersteller hochwertiger und preisgekrönter Discs, stellt mittlerweile M-Discs her. Die M-Disc gibt es sowohl als DVD mit einer Kapazität von 4.7 GB wie auch als Blu-ray mit 25, 50 und 100 GB.

Ältere Laufwerke können leider die Scheiben zumeist nicht beschreiben oder lesen. Neuere Blu-ray-Brenner von LG, Panasonic, Asus, Pioneer, Samsung und I-O Data sind extra mit dem M-Disc Label gekennzeichnet, um die Kompatibilität zu garantieren. Eine Liste entsprechender Laufwerke findet sich auf der Seite des Herstellers. Dazu wird nicht einmal ein eine spezielle Brennsoftware benötigt. Die Nero Burning Software 2016 unterstützt von Hause aus das Brennen auf diesen Spezial-Archivierung-Discs. Im Store von M-Disc können sowohl die Medien wie auch Drive Bundles mit externen DVD- oder teureren Blu-ray-Brennern bestellt werden.

Link: www.mdisc.com | store.mdisc.com

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