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Medienboard: Neuer Leiter für Standortmarketing

Elmar Giglinger verlässt endgültig das Medienboard Berlin-Brandenburg. - Produzentenallianz sieht düstere Zeiten kommen.



Schon Mitte des Jahres stand es fest, dass der bisherige Leiter des Standortmarketings beim Medienboard Berlin-Brandenburg das Unternehmen wieder verlassen wird, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Seit dem 01.12.2015 ist es nun amtlich, dass Helge Jürgens ab 11. Januar 2016 den Posten übernehmen wird. Jürgens war von 2006 bis 2012 als Geschäftsführer der Berliner Union-Film tätig und zuletzt als Geschäftsführer der Arri Film & TV Services aktiv und wird nun gemeinsam mit Kirsten Niehuus, der Geschäftsführerin für den Bereich Filmförderung, den erfolgreichen Weg der Medienboard als der zentralen Anlaufstelle für die Medienbranche in der Region fortsetzen.

Der Aufsichtsrat des Medienboard Berlin-Brandenburg hat außerdem den Vorsitzenden Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei, und seinen Stellvertreter Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie Brandenburg, für die nächste Amtszeit bestätigt. Als neue Aufsichtsratsmitglieder begrüßt wurden die ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Dr. Christina Weiss, freie Publizistin aus Berlin, und Thomas Kralinski, Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund.

Deutsch-Britisches Koproduktionstreffen in Berlin.
Am 1. Dezember 2015 kamen darüber hinaus auf Initiative von Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus und ihrer Kollegin Isabel Davis, Head of International beim British Film Institut (BFI), deutsche und britische Filmproduzenten in Berlin zu einem vorweihnachtlichen Koproduktionstreffen zusammen. Mit Experten wie DFFF-Leiterin Cornelia Hammelmann, Schauspielagentin Mechthild Holter (Players) oder Produktionsprofi Philipp Klausing ("Homeland") diskutierten sie über die Möglichkeiten, die Koproduktionen zwischen den Ländern wieder zu intensivieren.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Ich bin sicher, dass das Potential an Koproduktionsmöglichkeiten zwischen den beiden Filmnationen noch lange nicht ausgeschöpft ist. Es waren spannende Gespräche, die bei dem ein oder anderen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt danach noch fortgesetzt wurden!"

Isabel Davis, Head of International, BFI: "It makes so much sense for the UK and Germany to work together that the only surprise is that it doesn’t happen more often.

Über 20 profilierte Produzenten von den beiden erfolgreichen Filmstandorten hatten die Möglichkeit, unter der Moderation des international versierten Anwaltes Dr. Andreas Pense mehr darüber zu erfahren, wie man gemeinsam besser the Next Big Thing auf die Leinwand bringen könnte. Von britischer Seite waren u.a. "Amy"-Produzent George Pank und Netflix' "Sense8"-Macher Alex Boden mit dabei.

Medienboard sieht positive Bilanzaussichten für 2015.
Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2014, in dem das Medienboard Berlin-Brandenburg 344 Projekte mit knapp 31 Mio. Euro förderte und dabei einen Regionaleffekt von 4,32 Euro erzielte, hatten die Verantwortlichen des berlin-brandenburgischen Landesförderers im September 2015 auch eine positive Halbzeitbilanz des laufenden Jahres gezogen, denn ein Vielfaches davon floss in die Hauptstadt und das Land zurück.

"Ausgebuchte Studios und gesperrte Straßen" hat das Medienboard Berlin-Brandenburg in einem "heißen Dreharbeiten-Sommer" registriert. So fanden von Anfang Juni bis Ende November die Dreharbeiten für eine komplette Staffel der US-Erfolgsserie "Homeland" mit Hauptdarstellerin Claire Danes alias CIA-Agentin Carrie Mathison in der Region statt. An 138 Drehtagen und teilweise mit zwei Drehteams gleichzeitig entstand die Studio-Babelsberg-Koproduktion an über 100 unterschiedlichen Drehorten in Berlin und Brandenburg - unter anderem auch in den Städten Potsdam, Nauen, Luckau, Falkensee und Schönefeld. Mehr als 500 deutsche Mitarbeiter, darüber hinaus zahlreiche Dienstleister waren an der Entstehung der 12 Folgen beteiligt. Das Medienboard fördert die 5. Staffel von "Homeland" mit Mitteln aus dem neuen Förderprogramm für Serielle Formate.

Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Filmförderung beim Medienboard Berlin-Brandenburg, erklärte auf einer Pressekonferenz: "Für die Filmförderung war 2014 sowohl in künstlerischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein hervorragendes Jahr. Oscars, Lolas, Arbeitsplätze und 15 Mio. Kinobesucher stehen für eine erfolgreiche Investitionsbilanz von Steuermitteln. Dazu kommt der Werbeeffekt für die Hauptstadtregion, die nicht zuletzt auch wegen der vielen Filmstars international als Capital of Cool gilt. Sicher auch ein Grund, weshalb 'Homeland' eine ganze Staffel hier erzählt und auch andere XXL-Serienformate vor der Tür stehen."

"Ein Riesenwirtschaftsfaktor hinter dem viel Kraft steckt", konstatierte auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Und "beste Standortwerbung nicht nur für die Region Berlin-Brandenburg", kommentierte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, denn "Film und Fernsehen schaffen Arbeitsplätze und präsentieren unser Land in der Welt". Beide Länder hatten kürzlich auch Mittelerhöhungen für die Arbeit des Medienboards zugesagt.

Außerdem vom Medienboard gefördert werden Gore Verbinskis "A Cure for Wellness", "The Lake" mit Oscargewinner J.K. Simmons, Christian Alvarts "Tschiller a. D. - Der Kinotatort", "Conni & Co." mit Emma Schweiger, "Captain America: Civil War" mit Scarlett Johansson und Chris Evans, Bucks "Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs", Neele Leana Vollmars "Rico, Oskar und der Diebstahlstein", "Das kalte Herz" mit Frederick Lau und Moritz Bleibtreu, "Brimstone" mit Dakota Fanning und Kit Harington sowie "Cro - Don't Believe the Hype" mit Cro und Til Schweiger.

Abgedreht und fast fertiggestellt wurde auch "Alone in Berlin - Jeder stirbt für sich allein", eine Hans Fallada Adaption unter der Regie von Vincent Perez mit Brendan Gleeson, Emma Thompson und Daniel Brühl, die als Weltpremiere auf der nächsten 66. Berlinale 2016 im Wettbewerb laufen wird.

"Rekordverdächtig" losgegangen war es mit neun Oscarnominierungen und vier Auszeichnungen von Wes Andersons-Studio-Babelsberg-Koproduktion "Grand Budapest Hotel". Es folgten sechs Deutsche Filmpreise für Sebastian Schippers "Victoria"; insgesamt erhielten 13 Medienboard-geförderte Filme eine Lola. An den Kinokassen trugen fünf Medienboard-geförderte Filme zum starken Halbjahresergebnis des deutschen Films bei: neben "Grand Budapest Hotel" waren dies vor allem Til Schweigers "Honig im Kopf", Matthias Schweighöfers "Der Nanny", Anika Deckers "Traumfrauen" und Detlev Bucks "Bibi & Tina - Voll verhext!".

Hier in der Hauptstadtregion gedrehte, hier geförderte und gerade in unseren Kinos gestartet Filme sind: "Bridge of Spies - Der Unterhändler" von Steven Spielberg mit Tom Hanks in der Hauptrolle, "Tribute von Panem – Mockingjay 2", "Ephraim und das Lamm" von Yared Zeleke und "Blacktape" von Sékou Neblett. Noch in diesem Jahr starten: "Hello, I am David - Eine Reise mit David Helfgott" von Cosima Lange, "An - Kirschblüten und rote Bohnen" von Naomi Kawase sowie am 24. Dezember 2015 "Ich bin dann mal weg" von Julia von Heinz mit Devid Striesow als Hape Kerkeling nach dessen gleichnamigen Bestseller über seine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. Weitere Darsteller der UFA Cinema Produktion im Verleih von Warner sind: Martina Gedeck, Karoline Schuch, Katharina Thalbach. Hier der Trailer:




Dramatische Zahlen zur Lage der deutschen Produzenten.
Überhaupt nicht positiv sieht dagegen die Produzentenallianz ihre augenblickliche Lage an. Die jährliche Herbstumfrage der Produzentenallianz zeichnete diesen Monat eher ein ernstes Bild der wirtschaftlichen Lage der deutschen Film- und Fernsehproduzenten.

Demnach hat sich diese im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert, insbesondere gilt dies für die Produzenten von Kinofilmen. In einer Pressemitteilung vom 1. Dezember 2015 spricht die Produzentenallianz hinsichtlich deren Umsatzrendite von der "wohl beunruhigendsten Zahl": Jeder zweite der teilnehmenden Kinofilmproduzenten habe angegeben, 2014 nicht nur keinen Gewinn, sondern sogar einen Verlust gemacht zu haben. Dies sei eine dramatische Steigerung gegenüber 2014, bei der noch weniger als ein Fünftel der Kinofilmproduzenten eine negative Umsatzrendite angaben. Parallel dazu hat sich die Zahl jener Kinofilmproduzenten, die bei der Umfrage 2014 noch eine akzeptable Gewinnmarge zwischen 2,5 und zehn Prozent angaben, nahezu halbiert - auf gerade noch 34 Prozent der Teilnehmer.

Fast verdreifacht hat sich im Jahresvergleich die Anzahl der Unternehmen unter den TV-Produzenten, die Umsatzrenditen unter Null vermeldeten: von acht Prozent im Geschäftsjahr 2013 auf zuletzt 22 Prozent.

"Das sind die negativsten Aussagen, die wir seit Beginn unserer Jahresumfragen 2009 bekommen haben", erklärte dazu Alexander Thies, der Vorsitzende des Produzentenallianz-Gesamtvorstands. "Der Schlüssel dafür liegt nach wie vor in den Marktbedingungen, die eine Teilhabe der Produzenten am Erfolg ihrer Produktionen verhindern. Insbesondere im Kinofilmbereich müssen wir nachdrücklich für eine Korridor-Lösung eintreten, mit der die Produzenten bereits ab dem Filmstart an den Kinoeinnahmen beteiligt werden, und nicht oftmals erst, nachdem die Zahl der Besucher deutlich die Millionengrenze überschritten hat."

Im Rahmen der sogenannten Herbstumfrage fragt die Produzentenallianz ihre Mitglieder nach den wirtschaftlichen Daten des letzten abgeschlossenen Geschäftsjahres und den Einschätzungen für die beiden kommenden Jahre. Laut Verband decken dessen Mitglieder den Großteil des Marktvolumens des deutschen Film- und TV-Produktionsmarkts ab. Die Herbstumfrage erlaube daher Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand des Produktionsstandortes Deutschland.

Links: www.produzentenallianz.de | www.medienboard.de
Quellen: Produzentenallianz | Filmwirtschaft | Blickpunkt:Film | Medienboard

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