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BKM nimmt Stellung zur Rettung des Filmerbes

Keine klare Äußerung von Prof. Monika Grütters zur notwendigen Aufstockung der Filmdigitalisierung.



Anlässlich der Gemeinschaftsaktion von Bund, Ländern und Filmbranche zur Rettung des Nationalen Filmerbes hat sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters nur sehr verhalten geäußert:

Die Sicherung und Digitalisierung unseres großartigen filmischen Erbes, das zur kulturellen Identität Deutschlands gehört, ist eine große strategische und finanzielle Herausforderung“. Die große Koalition hat sich auf Bundesebene im Koalitionsvertrag zur kulturhistorisch wichtigen Digitalisierung des Filmerbes als Aufgabe auch von nationaler Bedeutung bekannt. Die Bundesregierung hat diese Aufgabe in ihre Digitale Agenda aufgenommen.

Die Filmarchive tun bereits jetzt ihr Möglichstes, um Filmrollen sicher zu lagern und ihre Inhalte auf analogem wie digitalen Wege zugänglich zu halten. Sowohl aus Mitteln meines Kulturetats wie auch aus solchen der Filmförderungsanstalt (FFA) wurden seit 2012 mehrere Millionen Euro in die Digitalisierung investiert, so auch im laufenden Jahr 2015 eine Million Euro des Bundes“, so Grütters.

Die Filmförderungsanstalt (FFA) hatte bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ein unabhängiges Gutachten zur „Kostenabschätzung zur digitalen Sicherung des filmischen Erbes“ in Auftrag gegeben, das kürzlich veröffentlicht wurde. Die Gutachter schlagen vor, die Filmerbe-Digitalisierung schrittweise mit einem jährlichen Mindestvolumen von zehn Mio. Euro über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren zu finanzieren. Angesichts des knappen Kulturetats bei der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) und des bereits schon gekürzten Deutschen Filmförderfonds (DFFF), wie wir am 02.09.2015 berichteten, sind die Aussichten für mehr Geld vom Bund für die Filmdigitalisierung illusorisch.

BKM plädiert für Gemeinschaftsaktion zur Rettung des Filmerbes.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters will deshalb gemeinsam mit den Ländern und der Filmbranche einen nachhaltigen Fahrplan zur Sicherung des digitalen Filmerbes erarbeiten. Dieser soll auf den konzeptionellen Vorarbeiten des Kinematheksverbundes aufbauen und einen Plan zur gemeinsamen Finanzierung "dieser großen Herausforderung" umfassen, wie die BKM es formulierte. Einen entsprechenden Vorschlag habe sie den Regierungschefs der Länder unterbreitet.

"Es ist wichtig, dass der Verwaltungsrat der FFA im Juni 2015 seine Bereitschaft erklärt hat, im Rahmen einer Gemeinschaftsfinanzierung mit Bund und Ländern seinen Beitrag zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes zu erbringen. Bund, Länder und die Branche tragen hier in der Tat eine gemeinsame Verantwortung", so Grütters weiter.

"Die Sicherung und Digitalisierung unseres großartigen filmischen Erbes, das zur kulturellen Identität Deutschlands gehört, ist eine große strategische und finanzielle Herausforderung für Bund, Länder und die Filmbranche. Große Teile des nationalen Filmerbes werden dauerhaft und unwiederbringlich von der Leinwand verschwinden, wenn in diesem Bereich nicht in einer konzertierten Aktion gehandelt wird. Diese kulturpolitische Herausforderung gilt es jetzt gemeinsam zu meistern."

"Die Filmarchive tun bereits jetzt ihr Möglichstes, um Filmrollen sicher zu lagern und ihre Inhalte auf analogem wie digitalen Wege zugänglich zu halten. Sowohl aus Mitteln meines Kulturetats wie auch aus solchen der Filmförderungsanstalt (FFA) wurden seit 2012 mehrere Millionen Euro in die Digitalisierung investiert, so auch im laufenden Jahr 2015 eine Million Euro des Bundes. Angesichts der gewaltigen Zahl an Filmtiteln und des enormen archivarischen Aufwands kann dies aber nur ein erster Schritt sein", so die Staatsministerin.


Initiative "Filmerbe in Gefahr" fordert gemeinsame Konzepte der Filmarchive.
Die Initiative "Filmerbe in Gefahr" und sieht nun die Filmarchive in der Pflicht. In einem Kommentar auf der Homepage der Initiative fordern der Publizist und Medienwissenschaftler Klaus Kreimeier und der Filmhistoriker Jeanpaul Goergen die Filmarchive dazu auf, gemeinsame Konzepte und Strategien zu entwickeln, einen gemeinsamen Zeitplan aufzustellen, gemeinsame Prioritäten zu setzen und an die großen personellen, administrativen und technischen Aufgaben gemeinsam heranzugehen. Die Filmarchive stünden schon heute, bedingt durch die technischen Umbrüche, vor der Aufgabe, ihre Institute personell erheblich zu erweitern und grundlegend umzubauen, so der Kommentar der Initiative "Filmerbe in Gefahr" weiter. Diese Aufgabe sei ohne die entsprechende finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern nicht zu gewährleisten.

Ausdrücklich erwähnt die Initiative hier die Ankündigung des Chefs der Berliner Staatskanzlei, Björn Böhning, dass man als erstes Bundesland eigenständige Mittel - jeweils 250.000 Euro in den Jahren 2016 und 2017 - zur Sicherung des Filmerbes bereitstellen werde.

Quellen: Blickpunkt:Film | BKM | Filmerbe in Gefahr

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