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30. Jubiläums-DOK.fest München 2015

Rumänischer Filmemacher Alexander Nanau wird beim DOK.fest ausgezeichnet.



Zu viele Festivals in Deutschland? Nein, nicht wenn es um die großen bedeutenden Filmfestivals geht und dieser Tage das 30. Publikumsfest DOK.fest München nicht nur ein Jubiläum des Internationalen Dokumentarfilms vom 07.05. - 17.05.2015 feiert, sondern die SOS-Kinderdörfer dazu sogar einen Preis stiften.

Der Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit geht 2015 an den rumänischen Filmemacher und Emmy-Preisträger Alexander Nanau für seinen Dokumentarfilm "Toto and his sisters". Der Preis wird im Rahmen des 30. Internationalen Dokumentarfilmfestival München am 16. Mai 2015 verliehen. Ziel des SOS-Preises ist es, den Blick von Filmemachern und der Öffentlichkeit stärker auf das kulturelle Umfeld zu lenken, in dem Kinder aufwachsen. Hier der Trailer:



In "Toto and his sisters" erzählt Nanau die schockierende Geschichte des 10-jährigen Toto, der am Rande der rumänischen Gesellschaft lebt. Seine Mutter sitzt in Haft, die ältere Schwester Ana (17) spritzt Heroin und die zweite Schwester Andrea (15) flieht immer wieder aus der vermeintlichen Familie. Der kleine Toto kämpft tagtäglich darum, seine Würde in diesem unfassbar harten Umfeld zu behalten. Er befreit sich in kleinen Schritten, begleitet von einem erwachsenen Freund, aus diesem Milieu, indem er Tanzen, Lesen und Schreiben lernt.

"Schonungslos zeigt der Film, was es für Kinder heißt, wenn die Drogensucht die gesamten Familienbande zerstört. Manchmal ist Familie für Kinder auch der gefährlichste Ort der Welt", urteilte die Jury über den Film. "Die große Leistung des Films besteht in der Nähe zu seinen Protagonisten und der Intensität mit der die Zuschauer in diese Welt eintauchen. Ein berührender, schockierender Film, aber auch ein mutiger und hoffnungsvoller Film, der die kindliche Souveränität zum Thema macht."

Die Jury war unter anderem besetzt mit Prof. Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, Sonja Scheider, Dokumentarabteilung BR/Arte, Preisträgerin des Deutschen Fernsehpreises und Redakteurin des Oscar-prämierten Dokumentarfilms "Citizenfour", Prof. Peter Arens, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Kultur, Geschichte und Wissenschaft.

Der Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit (München) wird zum zweiten Mal verliehen. Er ist mit 3000 Euro dotiert und wird von B.O.A. Videofilmkunst GmbH, München, gestiftet. Im vergangenen Jahr hatte "Neuland" von der schweizerischen Filmemacherin Anna Thommen die Auszeichnung erhalten. "Neuland" lief Ende April 2015 in vielen deutschen Kinos an.

"Die Arbeit der SOS-Kinderdörfer bedeutet mehr, als Kindern ein Zuhause zu geben. Es geht auch um die Stärkung des Umfeldes, in dem die Kinder aufwachsen, um den Erhalt kindlicher Lebens- und Kulturräume. Das Dokumentieren dieser kindlichen Lebenswelten möchten wir mit dem Preis voran- und damit auch diese Kulturräume den Menschen näher bringen", begründete Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstand der Hilfsorganisation, die Verleihung des Preises.

"Toto and his sisters" läuft im Rahmen des DOK.fest-Programms in München und wird am 17. Mai 2015 im Münchner Museum Fünf Kontinente im Rahmen eines Screenings noch einmal der Öffentlichkeit präsentiert. Das DOK.fest in München ist eines der großen Festivals in Europa für den internationalen, künstlerisch anspruchsvollen und gesellschaftlich relevanten Dokumentarfilm und zeigt seine 30. Festivaledition.

Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Aus dem ersten Kinderdorf in Imst/Tirol entstand eine global agierende Organisation. Sie ist heute mit 555 Kinderdörfern und mehr als 1.800 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 134 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Weiterer Schwerpunkt des Dokumentarfilmfestivals ist ein Afrika-Tag im Museum Fünf Kontinente mit Filmen aus und über Afrika und anschließender Diskussion. Der Kontinent Afrika ist im Umbruch: Ethnische Konflikte, Armut und Migration einerseits, Wirtschaftswachstum und Demokratisierung anderseits. Die Medien spielen wie überall in der globalen Informationsgesellschaft auch in Afrika gerade jetzt eine zentrale Rolle. Auch der Dokumentarfilm, der für die jungen Demokratien auf dem afrikanischen Kontinent eine besondere Aufgabe übernimmt und zur Aufarbeitung von Geschichte beitragen will, um Emanzipation und Demokratisierung zu stärken.

In der Sektion DOK.guest steht diesmal China im Mittelpunkt, das einstige "Reich der Mitte" und erzählt in fünf starken Filmen von der Lebenssituation der Men­schen im heutigen China. Auch Filme aus Kriegsgebieten wie Syrien fehlen nicht und zeigen erschütternde Bilder. "OUR TERRIBLE COUNTRY" von Mohammad Ali Atassi und Ziad Homsi lief zwar bereits im letzten Jahr bei DOK Leipzig, hat aber nichts an Aktualität eingebüßt. Hier der Trailer:



Eröffnet wird das 30. DOK.fest zum ersten Mal im großen Theatersaal des Deutschen Theaters München. Der Eröffnungsfilm ist "THE CIRCUS DYNASTY" von Anders Riis-Hansen. Der Film erzählt die Geschichte zweier Königskinder, die sich gefunden haben und dann doch verlieren. Hier der Trailer:



Link: www.dokfest-muenchen.de
Quellen: ots - News aktuell | DOK.fest München

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