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Trotz Eklat wurden die Preise in Locarno vergeben

Ehrenleopard für Armin Mueller-Stahl - Roman Polanski sagt derweil ab.
Goldener Leopard für "From What Is Before" von Lav Diaz, Philippinen.



Nach Cannes hat nun auch Locarno seinen Skandal. Traf es bei den Internationalen Filmfestspielen an der Cote d'azure noch der Regisseur Lars von Trier, der wegen eines Ausspruchs zu Hitler von der Festivalleitung zur Persona non grata erklärt wurde, so trifft es nun beim Festival del film Locarno, im Kurort der italienischen Schweiz am Lago Maggiore, den polnischen Altmeister Roman Polanski, den die starrköpfige Tessiner Landbevölkerung nicht in der Schweiz dulden will. Dabei hat Roman Polanski erst im Mai 2011 beim Zurich Film Festival den Preis für sein Lebenswerk in der Schweizer Metropole Zürich entgegen nehmen können.

Doch im Tessin ist man nachtragend, fremdenfeindlich und will dem Mann nicht vergeben, der vor langer Zeit - in den 70er Jahren - die 13-jährige Samantha Geimer mit Alkohol und Beruhigungsmittel gefügig gemacht hatte. Der große Regisseur und Stargast des Festivals ist offensichtlich nicht willkommen und sagte seinen Locarno-Besuch deshalb kurzfristig ab.

Der Oscar-gekrönte Filmemacher, der am 18. August 2014 seinen 81. Geburtstag feiert, sollte auf dem 67. Filmfestival von Locarno, dem einzigen Schweizer A-Festival, für sein Lebenswerk geehrt werden sowie seinen aktuellen Film "Venus im Pelz" präsentieren. Hier der Trailer:



Grund für die Absage waren Proteste der Lega dei Ticinesi, die nach der Bekanntgabe von Polanskis Ehrung laut geworden waren und mit seiner ihm anhaftenden Anklage in den USA aufgrund eines Jahrzehnte zurückliegenden Sexualdelikts zusammenhängen.

In einer offiziellen Erklärung an die Festivalleitung erklärte Polanski: "Liebe Freunde, es tut mir sehr leid, Euch mitteilen zu müssen, dass ich meine Teilnahme am Festival del film Locarno absagen muss. Ich habe festgestellt, dass mein geplantes Erscheinen bei gewissen Personen, deren Haltung ich respektiere, zu Spannungen und Kontroversen führt. Ich bedaure, dass ich Euch damit enttäuschen muss."

Das Festival regierte mit Bedauern: Wiederholte inakzeptable Einmischungen in die künstlerischen Entscheidungen des Festivals hätten zu Polanskis Entscheidung geführt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Deutlicher wird Festivaldirektor Carlo Chatrian: "Nach vielen Regentagen scheint heute die Sonne über Locarno. Aber für mich ist es der traurigste Tag, seit ich Festivaldirektor bin. Ich habe grössten Respekt für Meinungsfreiheit, und ich höre stets aufmerksam zu. Aber jetzt haben Einzelne mit ihren Ansichten Grenzen überschritten und mit verbaler Gewalt und Manipulation der Realität einen unakzeptablen Angriff auf die persönliche Würde durchgeführt", sagte er tief bedrückt. "Ich bin traurig, weil die Idee des Festivals als Ort der Treffen und Debatten heute einen großen Schlag erleidet", so Chatrian weiter.


Nach Polanski auch gegen Cliff Richard schwere Vorwürfe.
Ebenfalls wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen hat diese Woche die britische Polizei auch das Anwesen des britischen Popstars Cliff Richard durchsucht. Ein Sprecher der Polizei sagte, es gehe um einen Vorwurf "sexueller Natur" aus den 1980er Jahren. In diesen sei auch ein Junge verwickelt, der damals noch keine 16 Jahre alt war.

Der 73-jährige Sänger wies die Vorwürfe als "völlig abwegig" zurück. Richard hat 250 Millionen Alben verkauft, 1995 wurde er als erster Popstar von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Er ist bekannt als überzeugter Christ, was aber nichts heißen mag, denn auch in Kirchen gab es in letzter Zeit bekannt gewordenen Missbrauch durch Pfarrer und Pastoren.

Doch nach so langer Zeit wären nach unserem bisherigem Recht die Taten eigentlich längst verjährt. Dass es dennoch immer wieder Anzeigen und Vorwürfe viele Jahrzehnte später gibt, hat nicht nur mit traumatischen Erinnerungen zu tun, sondern oft mit Geld- und Eifersucht. Auch Trittbrettfahrer stellen plötzlich Behauptungen auf, denen die Polizei nachgehen soll, denn bei Filmstars und Pop-Künstlern wie z.B. auch beim verstorbenen Michael Jackson, ist wegen des Vorwurfs von Kindesmissbrauch vermeintlich viel Geld zu holen.

Im Falle von Roman Polanski hat die seinerzeit als junges Mädchen verführte Frau aber längst um Einstellung des Verfahrens gebeten und ist Polanski überhaupt nicht nachtragend. Es sind die US-Behörden, die gern ein Exempel statuieren wollen, um Genugtuung zu haben, denn die Gesetze sind mittlerweile verschärft worden oder werden wegen des anhaltenden Medienhypes (z.B. in England) plötzlich verstärkt geahndet.

In den 70er und 80er Jahren waren solche Vergehen fast noch als harmlos zu bezeichnen. Es war die Zeit der "Kinder vom Bahnhof Zoo", die häufig wegen ihrer Drogensucht die Verführung teils selbst ins Rollen gebracht haben. Das "Anbaggern" von potenten und solventen Herrschaften in den Discos gehörte für die Kids mit zum Ritual, um »In« zu sein. Andererseits waren Orte, wie das berühmt, berüchtigte Berliner "Sound" zugleich Auffangbecken für obdachlose Jugendliche, die sich dort ungeniert, aber in der Clique wohl behütet - manchmal sogar unter den Augen der Undercover arbeitenden Ordnungshüter - die ganze Nacht über aufhalten und aufwärmen konnten. Heute sind die Behörden strenger, denn der Jugendschutz erlaubt kein Ausgehen nach Mitternacht für Jugendliche unter 18 Jahren. So tauchen diese in den Underground ab und begeben sich somit meist mehr in Gefahr als damals.

NACHTRAG:
Mangelnde Geborgenheit kompensieren manche Jugendliche oftmals durch Sex. Davon berichtet auch Christian Klandt in seiner Abschlussarbeit "Little Thirteen", die an der Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf« (jetzt Filmuniversität) in Potsdam-Babelsberg entstanden ist und für reichlich Gesprächsstoff sorgen wird. Das ZDF zeigt den Film in seiner Sommerreihe »Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten« der Sektion Kleines Fernsehspiel am Montag, 25. August 2014, 0.30 Uhr, (VPS 26.08.14).
Der Film wird am 29. August, 22.00 Uhr, in ZDFkultur wiederholt.


Armin Mueller-Stahl und Agní¨s Varda mit Ehrenleoparden.
Nun fehlte also Polanski. Dafür wurde Armin Mueller-Stahl mit dem Ehrenleoparden, den Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Das Filmfestival von Locarno ehrte den 83-Jährigen als eine "der herausragenden Schauspielerpersönlichkeiten der Weltfilmkunst mit prägendem Einfluss auf die nachfolgenden Generationen". Mueller-Stahl erhielt den Ehrenleoparden auf der Piazza Grande, der Freiluftkino-Bühne des Festivals, unter Ovationen der rund 8000 Zuschauer. Der Schauspieler, der mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder, István Szabó, Andrej Wajda, Jim Jarmusch, David Fincher und David Cronenberg gearbeitet hat, nahm die Auszeichnung sichtlich stolz entgegen und bedankte sich mit dem von ihm selbst verfassten Gedicht "Der Gaukler". Darin zieht er die Bilanz seines Berufslebens wie folgt: "Ich lache wie ein Kind, wenn die Leute glücklich sind."

Weitere Preisträger waren die belgisch-französische Regielegende Agní¨s Varda, die 86-jährige Grande Dame des Kinos sowie die Schauspielerin Mia Farrow (69) aus den USA und der Italiener Giancarlo Giannini (72).

Die Gewinner:
Carte Blanche:
Die vierte Ausgabe von »Carte Blanche«, eine Initiative des Festival del film Locarno für Filme, welche sich in Postproduktion befinden, ging bereits am Montag, 11.8.14 an das Freundschaftsdrama “Aspirantes” (Hopefuls) von Ives Rosenfeld.

Open Doors:
Die Preisträger des Koproduktions-Workshops »Open Doors« wurden am Dienstag, 12.8.14 verkündet. Schwerpunkt war dem Filmschaffen aus dem subsaharischen Afrika, insbesondere den englisch- und portugiesischsprechenden Ländern, gewidmet. Gewählt wurden vier Regisseure und Produzenten aus 12 von 190 eingereichten Projekten, die während des Festivals mit möglichen Koproduktionspartnern zur Finanzierung der Projekte Kontakt gebracht wurden.

Open Doors Grant 20'000 CHF & Prix ARTE International Open Doors 6'000 EUR
"I Am Not a Witch" von Rungano Nyoni, Sambia/Frankreich

Open Doors Grant 20'000 CHF & Prix CNC 7'000 EUR
"The Train of Salt and Sugar" von Licinio De Azevedo, Mozambik/Portugal

Open Doors Grant 10’000 CHF
"Faraway Friends" von Teboho Edkins, Lesotho/ Südafrika

Open Doors Jury Besondere Erwähnung
"Territorial Pissings" von Sibs Shongwe-La Mer, Südafrika

Piazza Grande:
In unserem Vorbericht vom 3. August 2014 erwähnten wir die starke deutsche Präsenz in diesem Jahr mit zwei Koproduktionen im Wettbewerb und zwei Beiträgen beim Freilichtkino, darunter die Weltpremiere von Christian Züberts Tragikomödie „Hin und weg“ um einen jungen, unheilbar kranken Radler mit prominenter Besetzung. Hier der Trailer:



Leider entspricht die Qualität mancher Werke nicht immer dem großen Medieninteresse, denn die vor 8000 Zuschauern gezeigten Filme auf der Piazza Grande sind nicht alle Spitzenklasse, sondern eher massentaugliche Filme. Dies trifft auch für den zweiten deutschen Piazza-Beitrag zu, dessen Gags sogar ziemlich dürftig ausfielen. „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ von Florian Mischa Böder ist eine schwarze Komödie um einen Auftragskiller, die viel zu langatmig ist, die Hauptdarsteller schwächeln und der Plot lässt zu wünschen übrig. Dennoch wird der Publikumspreis jedes Jahr hochgejubelt. Er wird nur unter den bei den Open-Air-Vorstellungen gezeigten Filmen vergeben und ging an:

Publikumspreis - Prix du Public:
"SCHWEIZER HELDEN" von Peter Luisi, Schweiz
Eine bitterböse Komödie um die reichen Schweizer, die in Geld und Wohlstand leben, und sich gerade für eine noch repressivere Immigrationspolitik stark gemacht haben.

Die "Schweizer Helden" sind eine Gruppe von Asylbewerbern, welche Friedrich Schillers Freiheitsdrama vom Wilhelm Tell weniger zu ihrem eigenen Wohl, als vielmehr zur Bereicherung des Intendanten auf die Bühne bringen sollen.

Hier ein Bericht des Schweizer Fernsehens (SFR) aus Locarno zum Thema Asyl und Migration mit Filmausschnitten.


Variety Piazza Grande Award:
"MARIE HEURTIN" von Jean-Pierre Améris, Frankreich

Wettbewerb - Concorso internazionale:
Im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden treten zumeist noch unbekannte Filmkünstler an, weshalb sich Locarno den Ruf eines Festivals der Entdeckungen erarbeitet hat, der sich aber traditionell noch kantiger und schwerer zugänglich präsentiert als auf den anderen großen A-Festivals. Im letzten Jahr gewann der katalanische Regisseur Albert Serra den »Goldene Leopard« für seinen, nur von wenigen gemochten, Außenseiter-Film "Historia de la meva mort", bei dem Casanova kurz vor seinem Tod auf Graf Dracula trifft. Die Entscheidungen der diesjährigen Jury, in der auch der deutsche Regisseur Thomas Arslan („Gold“) sitzt, wurden mit großer Spannung erwartet.

17 Filme standen diesmal auf dem Programm, darunter auch neue Arbeiten von Pedro Costa oder Lav Diaz. Von Kritikern als Favoriten gehandelt wurden die deutsche Koproduktion „A Blast“ vom griechischen Regisseur Syllas Tzoumerkas, der die Auswirkungen der Finanznot in Griechenland auf eine durchschnittliche Familie reflektiert sowie der russischen Polit-Thriller „Durak“ („Der Narr“) und das philippinische Historiendrama „From What Is Before“ („Von dem, was war“).

Pardo d’oro - Der Goldene Leopard ging an:
"MULA SA KUNG ANO ANG NOON" (From What Is Before) von Lav Diaz, Philippinen
Hier der Teaser:



Der fünfeinhalbstündigen Schwarz-Weiß-Film wurde als bestes Werk im Wettbewerb mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 90.000 CHF dotiert ist, das zu gleichen Teilen zwischen Regisseur und Produzent aufgeteilt wird.

Der von Kritikern hoch gelobte Film von Lav Diaz (hier im Bild) gilt als sein bis dato politischstes Werk. Der Film erhielt zudem den FIPRESCI-Preis sowie zwei weitere Awards und erzählt, lose basierend auf wahren Ereignissen und Erinnerungen des Regisseurs, vom Leben in einem Dorf in einer einsamen ländlichen Gegend, das sich im Jahr 1972 grundlegend ändert. Diktator Marcos hat das Kriegsrecht ausgerufen, fortan sind Militärinterventionen an der Tagesordnung, gewalttätige Milizen bringen Terror in das Gemeinschaftsleben.

(Man kann das Werk auch als Gleichnis zu aktuellen Krisengebieten mit Terror und Willkür in Afrika, Irak, Syrien, Libyen und der Ukraine sehen.) Die Red.

Weitere Preise:
Wettbewerb - Concorso internazionale:
Premio speciale della giuria - Spezialpreis der Jury
"LISTEN UP PHILIP" von Alex Ross Perry, USA

Pardo per la miglior regia - Regiepreis
PEDRO COSTA für "CAVALO DINHEIRO", Portugal

Pardo per la miglior interpretazione femminile - Schauspielpreis, Beste Darstellerin
ARIANE LABED für "FIDELIO, L’ODYSSÉE D’ALICE" von Lucie Borleteau, Frankreich

Pardo per la miglior interpretazione maschile - Schauspielpreis, Bester Darsteller
ARTEM BYSTROV für "DURAK" ("The Fool") von Yury Bykov, Russland

Besondere Erwähnung
"VENTOS DE AGOSTO" von Gabriel Mascaro, Brasilen

Concorso Cineasti del presente - Nachwuchswettbewerb:
Pardo d’oro Cineasti del presente – Premio Nescens
"NAVAJAZO" von Ricardo Silva, Mexiko

Premio speciale della giuria Ciné+ Cineasti del presente
"LOS HONGOS" von Oscar Ruiz Navia, Kolumbien/Frankreich/Argentinien/Deutschland

Premio per il miglior regista emergente
"LA CREAZIONE DI SIGNIFICATO" von Simone Rapisarda Casanova, Kanada/Italien

Besondere Erwähnung
"UN JEUNE POETE" von Damien Manivel, Frankreich

Opera Prima:
Pardo per la migliore opera prima - bester Debütfilm
"SONGS FROM THE NORTH" DOKU von Soon-mi YOO, USA/Südkorea /Portugal

Besondere Erwähnung
"PAROLE DE KAMIKAZE" von SAWADA Masa, Frankreich

Pardi di domani - Kurzfilmsektion:
Concorso internazionale
Pardino d’oro per il miglior cortometraggio internazionale – Premio SRG SSR
"ABANDONED GOODS" von Pia Borg und Edward Lawrenson, UK

Pardino d’argento SRG SSR per il Concorso internazionale
"SHIPWRECK" von Morgan Knibbe, Niederlande

Nominierung von Locarno für die European Film Awards – Premio Pianifica
"SHIPWRECK" von Morgan Knibbe, Niederlande

Premio Film und Video Untertitelung
"HOLE" von Martin Edralin, Kanada

Besondere Erwähnung
"MUERTE BLANCA" von Roberto Collí­o, Chile

Concorso nazionale:
Pardino d’oro per il miglior cortometraggio svizzero – Premio Swiss Life
"TOTEMS" von Sarah Arnold, Frankreich

Pardino d’argento Swiss Life per il Concorso nazionale
"PETIT HOMME" von Jean-Guillaume Sonnier, Schweiz

Premio Action Light per la miglior speranza svizzera
"ABSEITS DER AUTOBAHN" von Rhona Mühlebach, Schweiz

Semaine de la critique:
"15 CORNERS OF THE WORLD" DOKU von Zuzanna Solakiewicz, Polen/Deutschland
ex aequo
"LA MORT DU DIEU SERPENT" ("Der Tod des Schlangengottes") DOKU von Damien Froidevaux, Frankreich

Link: www.pardolive.ch
Quellen: Blickpunkt:Film | Tagesspiegel | nzz.ch | srf.ch | Berliner Zeitung | Mittelbayerische

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