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Filmbranche über Scientology Sekte geteilter Meinung

BAMBI Preisverleihung 2007 endete fast mit Eklat.



Bei der Bambi-Verleihung des traditionellen deutschen Medienpreises im November, hielt Tom Cruise mit versteinerter Miene eines Sektenpapstes eine ellenlange Dankesrede und lobte zum Schluss die Bundesrepublik mit dem in diesem Zusammenhang etwas befremdlichen und historisch nicht belegten Ausspruch „Es lebe das heilige Deutschland!“, den Graf von Stauffenberg angeblich vor seiner Erschießung ausgesprochen haben soll.

Für viele, die wenig gute Erinnerungen an die „Heil Hitler“ Ausrufe im Nazi Deutschland haben, stießen diese Worte aus dem Munde eines Scientologen übel auf. Im Jahre 2006 hatten bereits die Paramount Filmstudios dem Schauspieler nach 14 Jahren enger Zusammenarbeit gekündigt. Bis dato sorgte sein bizarres Benehmen nur für Kopfschütteln. Zuletzt hatten aber Tom Cruise merkwürdige Auftritte auch wirtschaftliche Folgen für die US-Filmstudios Paramount Pictures.
Der Chef des Mutterhauses Viacom, Sumner Redstone, verkündete "So sehr wir ihn persönlich schätzen, wir hielten es für falsch, den Vertrag zu verlängern", sagte Redstone. "Sein Verhalten in letzter Zeit war für Paramount nicht hinnehmbar."
In der Zeitung "Wall Street Journal" verweist der Viacom Chef auf Cruise' aggressive Werbung für Scientology, seine Kritik an der Behandlung von Depressionen mit Medikamenten und seine öffentlichen Liebesbeweise für seine Verlobte Katie Holmes. Nach Ansicht von Paramount waren diese Auftritte mitverantwortlich für die vergleichsweise geringen Zuschauerzahlen von "Mission Impossible III". Vertreter des Schauspielers bestritten dagegen diesen Zusammenhang.

Der "Top-Gun"-Star und Ex-Ehemann von Nicole Kidman war mit seiner Produktionsfirma Cruise/Wagner Productions mehr als zehn Jahre mit Paramount verbunden. Zuletzt kamen die Filme "Krieg der Welten" und "Mission Impossible III" in die Kinos. Mit diesen wurde Cruise zu einem der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Die Branchenzeitung "Daily Variety" schrieb damals, dass Tom Cruise Geschäftspartnerin Paula Wagner, Redstones Äußerungen für "unerhört und respektlos" hielt.

Mittlerweile drehte Tom Cruise die Geschichte „Valkyrie“ um Hitlers Attentäter Graf von Stauffenberg in Anlehnung an das damalige Losungswort "Walküre" mit United Artists und den Babelsberger Filmstudios und kassiert dafür 50 Millionen Euro. Die Babelsberger Studios sind natürlich hellauf begeistert nach Jahren der Degression endlich mit den Hollywood Studios den erhofften Aufschwung zu bekommen. Die Nähe zur Scientology Sekte des Hauptdarstellers spielt dabei offensichtlich überhaupt keine Rolle.

Studio Babelsberg ist das weltweit älteste Großatelier-Filmstudio und zählt heute zu einem der führenden Anbieter für die Herstellung von Film- und Fernsehproduktionen in Europa. Seit 95 Jahren wird in Babelsberg Filmgeschichte geschrieben. Unzählige namhafte Persönlichkeiten haben in den Studios Station gemacht: Fritz Lang, Alfred Hitchcock, Roman Polanski und Kevin Spacey um nur einige zu nennen. Mit einem einzigartigen Angebot im Sinne des One-Stop-Shops deckt das Studio alle Phasen und Bereiche an einem Standort ab und bietet somit nationalen und internationalen Film- und Fernsehproduzenten optimale Bedingungen. Nach der Wende hatte der Deutsche Filmemacher Volker Schlöndorff vergeblich versucht die Babelsberger Studios aus den roten Zahlen zu bringen. Erst jetzt scheint es mit Unterstützung der Bundesregierung und dem neuen Deutschen 60 Millionen Euro Filmförderfonds (DFFF) der Filmförderungsanstalt (FFA) zu gelingen.

Folgende Kinofilm-Produktionen wurden 2007 in Babelsberg gedreht.
BOURNE ULTIMATUM | Universal Pictures | Regie: Paul Greengrass
SPEED RACER | Warner Bros. | Regie: Andy & Larry Wachowski
VALKYRIE | United Artists | Regie: Bryan Singer
NO F'ING HANDBALL | Studio Urania | Regie: Uberto Pasolini
FLAME & CITRON | Wüste Film Ost | Regie: Ole Christian Madsen
HEXE LILLI | Blue Eyes Fiction | Regie: Stefan Ruzowitzky
MEINE SCHÖNE BESCHERUNG | X-Filme | Regie: Vanessa Jopp
AUSBILDER SCHMIDT | Hoffmann&Voges | Regie: Mike Eschmann
THE READER | Mirage Enterprises/The Weinstein Company | Regie: Stephen Daldry
THE INTERNATIONAL | Rose Line Productions Limited | Regie: Tom Tykwer

Innenminister prüfen Scientology Verbot

Die Bundesregierung Regierung prüft zur Zeit ein Verbot von Scientology, nachdem in Berlin die Europa Niederlassung in Anwesenheit von Tom Cruise aufgemacht hat und die Übergriffe auf unschuldige Schüler der Umgebung zunahmen. Massive Anwerbungsversuche der ahnungslosen Jugendlichen brachten das Fass zum Überlaufen. Während Hamburg schon seit längerem vor den Scientologen gewarnt hat, unternahm Berlin gar nichts und stellte sogar jede Überwachung der Organisation ein. In Deutschland gelten sie als Sekte, während sie in den USA den Status einer Freikirche haben. Doch in Deutschland müssen Gesetze strenger eingehalten werden, über die sich die Scientologen gerne hinwegsetzten möchten, mit Berufung auf ihren vermeintlichen Kirchenstatus. Vor allem Aussteiger werden massiv bedroht und verfolgt. Viele Mitglieder sind durch Gehirnwäsche dazu gebracht worden ihr ganzes Vermögen der Sekte zu spenden. Im Spiegel TV gab es vor ein paar Tagen einen Bericht über ein Ehepaar, das nach vielen Jahren der Zugehörigkeit den Ausstieg versuchte. Ihre Kinder, die von klein auf in der Schule der Scientologen unterrichtet worden waren, wollten von den Eltern nach deren Ausstieg nichts mehr wissen, so sehr waren sie von den Scientologen vereinnahmt worden, dass der Gruppenzwang höher war, als die Liebe zu den Eltern. Parallelen zum Dritten Reich sind da nicht ganz abwegig.

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Auch David Lynch plant Esoterik-Zentrum in Berlin

Eine ganz ähnliche Warnung, nämlich die vor totalitärem Gedankengut, hat vor wenigen Tagen auch der Evangelische Sektenbeauftragte ausgesprochen. Nach Jahren des Stillstandes um den ehemaligen Abhorchposten der Amerikaner auf dem Teufelsberg sickerten jetzt Einzelheiten um den beabsichtigten Kauf des Geländes durch Regisseur David Lynch durch, der hoch auf dem Berg sich mit einer Esoterik Organisation niederlassen möchte.

Das Gelände war schon einmal in höchster finanzieller Not des Senats zum Verkauf ausgeschrieben. Doch der Investor ging Bankrott. Danach war eine Rekultivierung und Renaturierung des Geländes geplant. Wegen des Klimawandels gab es in Berlin seit Jahren kaum noch Schnee, so dass die Skianlage und Rodelpisten seit langem verwaist sind. Die Idee Kunstgraspisten als alternativer Freizeitausgleich für jugendliche Snowboardfahrer anzulegen, wurde nicht ernstlich verfolgt, auch wenn es in Deutschland nur wenige davon gibt. Eine Aufforstung sollte die Alternative sein. Nun scheint der Senat statt gemeinnütziger Projekte zur Vermittlung von Spiel und Sport für Jugendliche oder Alte einzurichten, eine Art Pseudokultur auf dem Berg zulassen zu wollen. Als ob der Senat nicht schon genug Probleme mit der Ansiedlung der Scientologen in Berlin hätte, ermöglicht er dem Hollywood-Regisseur David Lynch ab Februar 2008 auf dem Teufelsberg eine "Universität des unbesiegbaren Deutschland" zu errichten. Bei der Vorstellung des Projektes in der Berliner Urania soll es zu obskuren, ja fast tumultartigen Szenen gekommen sein, schrieb der Tagesspiegel:
In Begleitung eines Gurus, der sich Raja von Deutschland nannte, betrat David Lynch das Podium. Der Guru forderte das Publikum auf, sich zu erheben und dreimal zu rufen „Deutschland ist unbesiegbar“. Das Publikum reagierte mit lautstarken Unmutsäußerungen wie Buh- und "Das hat Hitler auch gesagt"-Rufen. Als Antwort wurde darauf verwiesen, dass dieser lediglich nicht die richtigen technischen Mittel gehabt habe, was die Emotionen endgültig hochkochen ließ.
Auch bei der am nächsten Tag folgenden symbolischen Grundsteinlegung war der Guru Roja Emanuel Schiffgens wieder anwesend. Im Rahmen einer nächtlichen Zeremonie zeichnete David Lynch Symbole des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi auf die Grundsteine. Dieser soll eine spezielle Entspannungsmethode entwickelt haben, die in der Universität in Meditationskursen vermittelt werden soll. Außerdem soll das Bewusstsein der Menschen verändert werden: Ganze Nationen sollen von Krieg und Aggressionen, von stressbedingten Krankheiten und Süchten befreit werden, heißt es in der "B.Z." Worte die ganz nach Sekte klingen und sich in dem Ziel einer manipulierten Bewusstseinsveränderung kaum von den Scientologen unterscheiden.

Mittlerweile gibt es aus dem Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf eine Stellungnahme. Die Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen (SPD) und Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) hat den Plänen von Hollywood-Regisseur David Lynch auf dem Teufelsberg eine klare Absage erteilt. Der 61-Jährige könne das Gelände zwar erwerben, aber nicht bebauen, hieß es aus dem Rathaus. Der Teufelsberg sei im Flächennutzungsplan als Waldareal eingetragen, Neubauten seien dort nicht vorgesehen. Dann wird Kultregisseur David Lynch, der mit Grusel-Schockern wie "Blue-Velvet" und "Twin Peaks" einmal Filmgeschichte geschrieben hat, wohl ein mobiles Zelt aufstellen müssen oder im Wald hausen müssen, wie die obskuren Menschen mit den Hasenköpfen in seinem vorletzten Film "Inland Empire", der im April 2007 in Deutschland angelaufen war und weniger Erfolg hatte. Eine umfangreiche Biografie von Lynch ist hier auf Wikipedia abzurufen.


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