Skip to content

Zahlreiche Preise beim Filmfest München vergeben



Beim Filmfest München (28.06.- 06.07.2013), dem bedeutendsten deutschen Filmfestivals nach der Berlinale, wurde fast jeden Tag ein Preis vergeben, um den Medien täglich neues Futter für die Berichterstattung zu geben. Hier der Trailer.



»Bernd Burgemeister Fernsehpreis 2013« für Kirsten Hager.
Für das ZDF-Beziehungsdrama "Pass gut auf ihn auf" wurde Produzentin Kirsten Hager im Rahmen des diesjährigen Filmfests München mit dem »Bernd Burgemeister Fernsehpreis 2013« geehrt. Insgesamt waren 15 Produktionen aus der Reihe »Neues Deutsches Fernsehen« vorgeschlagen. Die Preisverleihung fand am 30. Juni 2013 im Münchner Gasteig statt. Johannes Fabrick inszenierte das hochemotionale Melodram mit Julia Koschitz und Barbara Auer in den weiblichen Hauptrollen nach dem Drehbuch von Britta Stöckle.
Kurze Inhaltsangabe:
Der 50-jährige Ingmar (Filip Peeters) hat für die junge Miriam (Julia Koschitz) seine Frau, die engagierte Pfarrerin Lene (Barbara Auer), und die fast erwachsenen Kinder verlassen und mit ihr eine neue Familie gegründet. Doch kurz darauf erkrankt Miriam lebensbedrohlich, ihr bleibt nur noch wenig Zeit. Sie verheimlicht die Diagnose vor ihrem Mann und trifft während der ersten Schockphase erneut auf dessen Ex. Trotz der fortbestehenden Konkurrenzsituation nimmt sie Lene plötzlich als bewundernswerte, warmherzige Frau wahr, jemand, den sie sich als Mutterersatz für ihre Kinder wünschen würde. Eine absurd anmutende Idee nimmt langsam Gestalt an: Ingmar und Lene sollen sich ihren früheren Eheproblemen stellen und wieder zueinander finden.

Kindermedienpreis »Weißer Elefant« für Katja von Garnier
Beim mit 11.000 Euro dotiertem Kindermedienpreis «Weißer Elefant» ist der Streifen "Ostwind" von Katja von Garnier für die beste Regie ausgezeichnet worden. Hanna Binke wurde am 30. Juni 2013 zudem als beste Nachwuchsschauspielerin geehrt für ihre Rolle der Mika, die das Pferd "Ostwind" vor dem Verkauf retten will. Sie überzeuge mit Charme und Können, begründete die Jury die Entscheidung. Zudem lobten die Preisrichter die einfühlsame Regie und die eindrucksvollen Bilder des Films.

Das Zeichentrick-Spektakel "Ritter Rost - Eisenhart und voll verbeult" von Caligari Film erhielt den Preis für die beste Produktion. Als TV-Outdoor-Erlebnisformat siegte Collien Ulmen-Fernandes von Cartoon Network mit "Spurensuche - Schnitzeljagd war gestern". Bei der langjährigen Fernsehserie "Schloss Einstein" würdigte die Jury die besondere Leistung von Produktion und Redaktion mit einem undotierten Preis.

Beste Internet-Seite wurde "www.maestro-margarini.de" der Bayerischen Staatsoper. Erstmalig wurde zudem der Preis für ein Hörspiel in der Kategorie Starke Stücke für Kinder vergeben. Er ging an Markus Vanhoefers Geschichte über "Die Moldau" von Bedrich Smetana, produziert von BR Klassik.
"Die Geschichte von Smetanas ausdrucksvoller Musik ist so anschaulich und fesselnd erzählt, dass die Kinder die Reise auf der Moldau praktisch selbst miterleben - und erfahren, welch verborgenes Treiben sich in einem solchen Fluss abspielt", so die Jury.

»Cine Merit Award« an Michael Caine
Der britische Schauspieler Michael Caine ist beim Filmfest München für sein Lebenswerk geehrt worden. Der Cine Merit Award wurde dem 80-Jährigen bei einer Gala bereits am 01. Juli 2013 überreicht. Zu den berühmten Filmen des zweifachen Oscar-Preisträgers zählen Werke wie "Hannah und ihre Schwestern", "Get Carter" und "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Auch in der Batman-Verfilmung "The Dark Knight" war er als Butler zu sehen.

Seine Filmkarriere umspannt bereits über 50 Jahre. Der jungen Generation ist er allerdings nur als Bruce Waynes Butler Alfred bekannt. Doch in den 60er Jahren war Michael Caine Frauenheld, Actionstar und Abenteuerikone. In den 80ern ging er nach Hollywood und erfand sich dort mit der Hilfe von Woody Allen, Lasse Hallström und Christopher Nolan neu. Nun ehrte das FILMFEST MÜNCHEN einen der großartigsten Schauspieler der Welt mit dem CineMerit Award, einer Retrospektive einiger weniger seiner über 150 Filme, sowie der Europapremiere seines neusten Films "Mr. Morgan's last Love".

Dokumentarfilmpreis für Max Mönch
Ebenfalls am 1. Juli 2013, gewann der Autor Max Mönch den Dokumentarfilmwettbewerb und 5.000 Euro Preisgeld für seine Idee eines Films über die Nato-Übungsinsel "Vieques".
Mönch gelinge es auf überzeugende und beeindruckende Weise, dem Zuschauer den Fall "Vieques" aus unterschiedlichen Perspektiven nahezubringen – als menschliches Drama und spannenden Politthriller, begründete die Jury anlässlich der Preisverleihung am Montag ihre Entscheidung. Die Insel Vieques diente amerikanischen und verbündeten NATO-Militärs sechzig Jahre lang als Übungsort für schwere Manöver und Tests mit biologischen und chemischen Waffen - obwohl dort Menschen leben.

Zweiter bei dem Wettbewerb wurde Sven Zellner für „Wounded Places“ über den Fotografen Paolo Pellegrin. Auf dem dritten Platz landete ein Konzept für eine Dokumentation über einen Gesangswettbewerb russischer Strafgefangener.

»Shocking Shorts Award« für Murat Eyüp-Gönültas
Der Gewinner des 14. Shocking Shorts Awards heißt Murat Eyüp-Gönültas, Regiestudent an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sein Beitrag "Honeymoon Hotel" setzte sich gegen "Happy B-Day" von Holger B. Frick und "Job Interview" von Julia Walter durch. Regisseur Leander Haußmann überreichte am 2. Juli 2013 den Nachwuchsfilmpreis, der einen zweiwöchigen Intensivkurs für Filmschaffende in Hollywood am "Universal Filmmasters Program" beinhaltet. Die Preisverleihung stand in diesem Jahr unter dem Motto »Vernissage des Verbrechens«.

»Fritz-Gerlich-Preis« für NDR-Koproduktion "Das Mädchen Wadjda"
Für die NDR/BR-Koproduktion "Das Mädchen Wadjda" hat Regisseurin Haifaa Al Mansour den Fritz-Gerlich-Preis bekommen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen des Filmfests München vergeben. Sie geht an Filmschaffende, die sich wie der im KZ ermordete Publizist Gerlich entschlossen und unbeirrbar für die Menschenwürde einsetzen. Zudem erhielt die Filmemacherin am 4. Juli 2013 den »Spezialpreis des Friedenspreises des Deutschen Films 2013«. Nach den vielen internationalen Auszeichnungen und einer halben Million Kino-Zuschauern in Frankreich hat dieser wunderbare Debütfilm auch dazu beigetragen, die Lage der Frauen in Saudi-Arabien zu verbessern. Hier der Trailer:


"Das Mädchen Wadjda" ist der erste in Saudi-Arabien gedrehte Spielfilm überhaupt - und der erste Langfilm von Haifaa Al Mansour, die auch das Drehbuch schrieb. Sie erzählt vom Kampf um eine selbstbestimmte Zukunft: Wadjda (Waad Mohammed) kommt in ihrer Heimatstadt Riad jeden Tag an einem Geschäft vorbei, in dessen Schaufenster ein wunderschönes grünes Fahrrad lockt. Obwohl es Mädchen untersagt ist, Fahrrad zu fahren, entwirft Wadjda einen Plan, wie sie genug Geld zusammenbekommen könnte, um das Rad zu kaufen. Sie verkauft heimlich auf dem Schulhof "verbotene Dinge". Als sie erwischt wird, bleibt ihr nur eine letzte Chance: der Geldpreis eines Wettbewerbs im Koran-Zitieren ...

Friedenspreis des Deutschen Films für Mira Nair
Am Donnerstag, den 4. Juli 2013 wurde die indische Regisseurin Mira Nair mit dem Friedenspreis des Deutschen Films »Die Brücke« geehrt. Die Filmemacherin erhielt die Auszeichnung für "The Reluctant Fundamentalist", in dem ein Pakistaner nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in seiner Wahlheimat New York mit wachsendem Misstrauen konfrontiert wird.

Nachwuchspreis für Daniel Harrich
Der Nachwuchspreis ging am 4. Juli 2013 an den Münchner Filmemacher Daniel Harrich. Sein Film "Der blinde Fleck" über das Attentat auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 sei ein realer Politthriller, ein Plädoyer für Zivilcourage und unbequemen Zweifel, befanden die Juroren.

CineVision Award ex aequo vergeben
Die Spielfilme "My Dog Killer" und "Halley" sind die besten internationalen Nachwuchsfilme. Die slowakische Regisseurin Mira Fornay und der mexikanische Regisseur Sebastián Hofmann wurden ex aequo mit dem internationalen Nachwuchspreis für innovative Filme ausgezeichnet. Die beiden Regisseure teilen sich dieses Jahr den mit 12.000 Euro dotierten CineVision Award. Nach dem Urteil der Jury zeigen beide Filme "mutig eine aktuelle sozio-politische Wirklichkeit und leuchten dabei zugleich grundlegende Bedingungen menschlicher Existenz aus". Die Preisverleihung fand am Freitag Abend (5. Juli 2013) im Maximilianeum in München statt.

Förderpreis Neues Deutsches Kino für Jakob Lass
Einen Tag vor Ende des Festivals wurde am 5. Juli 2013 der Förderpreis »Neues Deutsches Kino« an Jakob Lass, Filmstudent an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, für seinen Film "Love Steaks" in allen vier Kategorien - Schauspiel, Drehbuch, Produktion und Regie - vergeben. Ausgezeichnet wurden Jakob Lass, Timon Schäppi, Ines Schiller und Nico Woche in der Kategorie Drehbuch (10.000 Euro). Den Preis für das beste Schauspiel (10.000 Euro) teilen sich Lana Cooper und Franz Rogowski. Ines Schiller und Golo Schultz erhalten den Preis für die beste Produktion (20.000 Euro) und Jakob Lass für die beste Regie (30.000 Euro). Der Förderpreis Neues Deutsches Kino, einer der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland, ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert. Hier der Trailer.



Internationaler Award 2013 für Amat Escalante
Der Spielfilm "Heli" des mexikanischen Regisseurs Amat Escalante wurde auf dem als bester internationaler Film mit dem ARRI/OSRAM Award 2013 am Samstagabend, den 6. Juli 2013, ausgezeichnet. Der Film handelt vom Kampf einer Familie gegen die Drogenkartelle. Als beschlagnahmtes Kokain verschwindet, werden der junge Fabrikarbeiter Heli und seine kleine Schwester von maskierten Männern verschleppt und gefoltert. Nach diesen Ereignissen versucht die Familie, wieder Normalität in ihr Leben zu bringen. Hier der Trailer.



"Heli" zeige auf kraftvolle Weise die Notlage eines ganzen Landes, das sich zwischen den Frontlinien eines verheerenden Drogenkrieges mit zahlreichen Toten befinde, begründete die Jury. Das Werk von Regisseur Amat Escalante überwältige mit einer gleichsam erschreckenden wie diskreten Darstellung dieses tragischen Themas und zeige die sichere Hand eines meisterlichen Filmemachers. Der mit 50.000 Euro dotierte Arri/Osram-Award wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen.

Publikumspreis für Fatima Geza Abdollahyan
Der Publikumspreis ging am Samstagnachmittag an die Dokumentation "Freedom Bus" von Fatima Geza Abdollahyan. Außerdem erhielt sie den One Future Preis der Interfilm Akademie, dem Netzwerk der kirchlichen Filmarbeit. Im Mittelpunkt des Films steht eine Gruppe junger Aktivisten, die vor den Wahlen 2011 mit einem Bus durchs Palästina touren, um den Menschen die Demokratie näherzubringen.

Link: www.filmfest-muenchen.de
Quellen: dpa | Filmfest München | Spiegel

Anzeige

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!