Skip to content

50 Jahre Arsenal präsentiert Living Archive

Berliner Kulturinstitute feiern diesen Monat gemeinsam das Arsenal Jubiläum.







Einen Monat lang an zwei verschiedenen Orten ein sich ergänzendes Programm zur zeitgenössischen (Film-) KULTUR, das gab es noch nie in Berlin. Doch das Arsenal - institut für film und videokunst e.V. im Filmhaus am Potsdamer Platz und die Kunst Werke - KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße - unweit des Hackeschen Marktes - machen es unter neuer Leitung möglich und präsentieren vom 4. bis 30. Juni 2013 Living Archive - Archivarbeit als künstlerische und kuratorische Praxis der Gegenwart.

Tatsächlich ergänzen sich beide Veranstaltungsorte prächtig. Zum Einen das technisch gut ausgestattete Arsenal Kino, zum Anderen die weit verzweigten Ausstellungsräume der KW Kunst Werke, die sich für Video- und Klanginstallationen hervorragend eignen. So lange wie das Arsenal besteht - gegründet von Freunden der Deutschen Kinemathek unter der Leitung von Ulrich Gregor, einem ehemaligen BAF-Mitglied - kann das Arsenal auch auf 50 Jahre Internationale Filmfestspiele in Berlin zurückblicken. Die Berlinale Sektion des Forums des Jungen Films wurde nämlich ebenfalls vom Arsenal ins Leben gerufen und deren langjähriger Leiter war natürlich Ulrich Gregor.

Ganz unbewusst wurden in den letzten 50 Jahren, in denen das Arsenal das Forum auf der Berlinale betreute, selbstverständlich deren Forumsbeiträge im Kino Arsenal gesammelt und archiviert. Es gab zwar in der Nebensektion der Berlinale nie einen offiziellen Wettbewerb, dennoch wurden Preise vergeben und die Kopien der gezeigten Filme blieben dem Arsenal erhalten. Nie jedoch wurden die Werke wie in einem fest verschlossenen Waffenschrank - der eigentlichen Bedeutung des Wortes »Arsenal« - verwahrt, sondern sie blieben natürlich für Wiederaufführungen und zu Nachforschungszwecken immer zugänglich. Mehr als 8000 Werke haben sich mittlerweile angesammelt. Eine schier unermessliche Menge, wenn man alle diese Filme auf einen Schlag für die Nachwelt digitalisieren wollte. Und dass es dabei massive Probleme gibt, zeigte ein Symposium am 18. März 2013 im Berliner Filmhaus, bei dem über die technischen Standards diskutiert wurde, wie wir hier berichteten.

Abgesehen von den Kosten der Digitalisierung stellen sich Fragen der Qualität. Einige Werke gibt es nur auf VHS andere nur auf Super 8 oder mehrfach abgespielter und deswegen nicht sonderlich gut erhaltener 16mm Kopie. Hinzu kommt ein weiteres Problem. Viele der älteren Filme sind inzwischen stark farbstichig oder haben noch groß ins Bild ragende Untertiteln. Das war damals so üblich. Heute werden diese digital erzeugt und können jederzeit in verschiedenen Sprachen ein- und ausgeblendet werden. Dennoch gab es glücklicherweise im Laufe der Jahre einige Anfragen und Rechercheprojekte, die von außerhalb ans Arsenal traten, auf der Suche nach bestimmten Filmen oder Inhalten. Diese Personen oder Institutionen stellten oftmals fest, dass das Arsenal von manchen Filmen, die noch einzige existierende Kopie besitzt, denn auch die Originale sind oft verschollen.

Mit Hilfe von Lottogeldern und mit Unterstützung des Goethe Instituts wurden solche Perlen dann doch noch digitalisiert und vor dem Verfall bewahrt. Das lässt sich leider nicht auf das ganze Archiv übertagen, aber ein Querschnitt aus 50 Jahren Arsenal konnte für die Filmvorführungen zum Jubiläum im Kino Arsenal schon mal gerettet werden.

Nicht allen bekannt ist, dass das Arsenal zeitweilig zur Berlinale in der Akademie der Künste am Hanseatenweg - und manchmal auch an anderen Orten - neben dem Filmprogramm ein Videoprogramm und in der Reihe »Forum Expanded« diverse Installationen zu den Internationalen Filmfestspielen zeigte. Hier kommen nun unter anderem die KW Kunst Werke ins Spiel, die vom 6. bis 23. Juni 2013 in ihren großzügigeren Ausstellungsräumen einen kleinen Ausschnitt aus 50 Jahren Arsenal Archiv als Living Archive z.T. mit live Performance präsentieren können.

Darüber hinaus wird sogar das Filmhaus bespielt. Hier wird es u.a. im Roten Foyer an zwei Sonntagen »Living Archive« für Kinder, mit Kindern geben. Eine Ausstellung, ausgewählt von den "Kometen" der Wilhelm-Humboldt-Schule sowie Filme, die in einem Workshop der Pankower Heinz-Brandt-Schule entstandenen sind. Weitere Informationen hält das umfangreiche Programmheft bereit.

Living Archive

Arsenal - institut für film und videokunst e.V.
4. bis 30. Juni 2013
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Link: www.arsenal-berlin.de

KW Institute for Contemporary Art
6. bis 23. Juni 2013
KUNST-WERKE BERLIN e.V.
Auguststraße 69
10117 Berlin.
Link: www.kw-berlin.de

Anzeige

Trackbacks

FilmBlogBerlin am : FilmBlogBerlin via Twitter

Vorschau anzeigen
50 Jahre Arsenal präsentiert Living Archive einen Monat lang http://t.co/gTlXS2sNKl

fktg am : fktg via Twitter

Vorschau anzeigen
http://t.co/SS2RGvEW9L 50 Jahre Arsenal Kino Berlin präsentiert Living Archiv

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!