Berliner Arbeitskreis Film e.V.

Viele Termine stehen bereits fest - weitere werden noch bekannt gegeben.



Zu Doktorspielen gibt es viele Assoziationen. Manche denken vielleicht an Kinder, die im Puppenspielalter mit Barbie & Co. erste Untersuchungen anstellten. Sexorientierte Personen denken dagegen an bestimmte Filme, die in einschlägigen Videotheken im Hinterstübchen für die reifere Jugend zu finden sind. Doch Shorts Attack im Juni zeigen ein ganz anderes Genre.

Leider war unsere Presse DVD defekt, sodass wir nur einen Teil der neun Filme des Programms abspielen konnten. Doch unter den vorab gesehenen Werken befanden sich zumindest herausragende Highlights wie der deutsch/schweizerische Kurzfilm "Grimms Meise" von Corinne Le Long mit dem wunderbaren Devid Striesow, der mit seinen 39 Jahren als einer der begabtesten deutschen Schauspieler gilt und in nur 14 Berufsjahren rund 100 Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt hat. Seit Januar 2013 tritt der Wahl-Berliner für den Saarländischen Rundfunk als Hauptkommissar Jens Stellbrink in der Krimireihe Tatort auf. Ab 1999 war er unter anderem als Theaterschauspieler am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Düsseldorfer Schauspielhaus tätig. In Grimms Meise spielt er einen Patienten im Irrenhaus, der an Halluzinationen leidet.

Gleich darauf folgt eine Koproduktion aus England/Frankreich, die einen jugendlichen Tick zeigt, der sich später bei dem Erwachsenen festgefressen hat. Obwohl der Patient bei einem Psychiater um Hilfe sucht, kennt der Wahnsinn kein Ende. Herausragend sind in dem Kurzspielfilm die Computeranimationen, die wir so noch nicht gesehen haben.

Anderes dürfte nicht jedem gefallen. Vor allem nicht Zuschauern, die kein Blut sehen können. Doch nicht alle Krankenhausbilder sind schrecklich anzusehen. Der Eröffnungsfilm gibt einem zumindest etwas ironisch zu denken, ob auch in Zukunft alle lebensverlängernden Maschinen und Therapien noch zu bezahlen sind. Ein Geldautomat soll dem Patienten die Entscheidung abnehmen, so das Fazit von Oliver Schnekenbühl in seinem Film "Insertion". Hier die YouTube Fassung.



Das Problem der Armut kommt auch in einem weiteren Film zum Tragen. Ein junges Migrantenpärchen, das der deutschen Sprache kaum mächtig ist, kann für ihr junges Baby nicht aufkommen und sucht eine Babyklappe auf. Die Gelegenheit nutzt ein modernes Homo-Paar und entwendet das Kind. Doch dann kommen Gewissensbisse auf.

Zwischen Wellness und Noteinsatz feiert Shorts Attack im Juni außergewöhnliche Helden in Weiss – und deren tapferen Opfer. Neu hinzugekommen ist ein Sponsor, den wir durchaus mögen. Der weltbekannte Kameramann Michael Ballhaus schreibt und wirbt für die Videozeitschrift "Zoom" im Vorspann zu Shorts Attack!

Seitdem das ehemals führende Magazin der Branche "Film & TV Kameramann" nicht mehr an Bahnhofsbuchhandlungen erhältlich ist, sondern nur noch im Abo zu bekommen ist, hat das relativ junge "Zoom - Das Magazin der Filmemacher" neue Leserfreunde gefunden. Wir haben in unserem BAF-Shop übrigens mehr als einen ganzen Jahrgang zum Vorzugspreis abzugeben.

Shorts Attack in Berlin
07. Juni 2013 - Kino Babylon Berlin: www.babylonberlin.de
27. Juni 2013 - Kino Zukunft am Ostkreuz: kino-zukunft.de
Der Termin für das Kino Passage in Neukölln wird noch bekannt gegeben.
Weitere Termine: www.shortsattack.com