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21. Filmfest Hamburg & 11. Michel Kinderfilmfest

Erstmalig Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung beim Filmfest Hamburg.



Die Berliner Friedrich-Ebert-Stiftung - eine gemeinnützige, private, kulturelle Institution für politische Bildung - vergibt in diesem Jahr erstmalig einen Preis auf dem 21. Filmfest Hamburg, das vom 26. September bis 5. Oktober 2013 stattfindet. Zwölf Filme, die sich durch einen politischen Anspruch auszeichnen, konkurrieren um das Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro. Prämiert wird die beste Regiearbeit.

Mit vielfältigen Angeboten der politischen Bildung regt die Friedrich-Ebert-Stiftung an, eine demokratische und gerechte Gesellschaft mitzugestalten. Dabei bieten Filme – als lebendiges und emotionales Medium – Inspirationen und Anstöße für das eigene Denken und Handeln. Es ist uns eine große Freude, dass wir im Rahmen von Filmfest Hamburg mit der Verleihung des Filmpreises »Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung« unsere Arbeit im Bereich des politischen Films unterstreichen können“, so Frederic Werner, Referent der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Im Wettbewerb werden sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme zu sehen sein. Mit der Auszeichnung betont das Filmfest Hamburg seine Ausrichtung als politisch orientiertes Festival und trägt damit der im Kino zunehmenden Auseinandersetzung mit politischen Themen Rechnung. Eine dreiköpfige Jury, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellt wird, wird am Ende der zehn Festivaltage den Sieger bei der Abschlussfeier vom Filmfest Hamburg am 5. Oktober 2013 bekanntgeben.

Als weitere Sektion des Filmfestes Hamburg wird vom 27.09 - 05.10.2013 das 11. Michel Kinder und Jugend Filmfest stattfinden, das nach dem Wahrzeichen der Hansestadt benannt ist. Wie bereits vor drei Tagen am 21.09.2013 von uns erwähnt, tauscht das Michel-Kinderfilmfest ein Großteil seiner Filme mit dem in Frankfurt/Main vom 22.09 - 29.09.2013 stattfindenden Lucas-Kinderfilmfest aus. Grund ist zum einen der Kostenfaktor für die Durchführung eines anspruchsvollen Kinderfilmfestes, zum anderen die zu geringe Anzahl guter internationaler Spiel- und Animationsfilme für Kinder und Jugendliche, die sich bei diesen kleineren Filmfestivals um eine Teilnahme bewerben.

Kulturstiftung unterstützt das Michel Kinderfilmfest.
Auch in diesem Jahr wird eine siebenköpfige Jury, die aus Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 14 Jahren besteht, alleinverantwortlich die Preise vergeben.
"Beim Michel Filmpreis setzen sich die Kinder intensiv mit Filmen aus aller Welt auseinander und beschäftigen sich mit den dahinter liegenden Fragestellungen des Lebens. Das schult ihre Medienkompetenz, ihren Teamgeist und regt ihre Phantasie an", begründet Gesa Engelschall, Geschäftsführender Vorstand, das Engagement der Hamburgischen Kulturstiftung.


Rettung für den Produzentenpreis.
Jahrelang war der Produzentenpreis des Filmfestes von der Hansestadt Hamburg mit einem Preisgeld von 30.000 Euro unterstützt worden. Doch die Hansestadt kann die finanziellen Mittel nicht mehr aufbringen, da sie schon das Kinderfilmfest Michel stärker als bisher unterstützt. Für den nunmehr vernachlässigten Produzentenpreis, der bislang höchstdotierte Auszeichnung auf dem Filmfest, kam glücklicherweise Rettung von der in Berlin ansässigen Produzentenallianz. Sie springt der klammen Kulturbehörde zur Seite, damit der Preis bestehen bleibt. Zudem soll er auf Kinoproduktionen ausgeweitet werden, so dass das Filmfest künftig auch für deutsche Kinofilme und deren Macher noch attraktiver werden dürfte.

"Gemeinsam mit der Produzentenallianz wollen wir einen Produzenten-Oscar für herausragende Leistungen in Deutschland schaffen. Mit dem Preis soll der deutschen Film- und Fernsehwirtschaft ein neues Forum geboten und der wichtige und zentrale deutsche Medienstandort Hamburg gestärkt werden. Das Filmfest Hamburg ist ein hervorragender Rahmen, um die kreative Leistung von Produzenten angemessen zu würdigen", erklärte Nikolas Hill, Staatsrat der Kulturbehörde Hamburg.

Die Sorge um zu geringe Aufmerksamkeit hat das bereits gut situierte Filmfest Hamburg also nicht und kann zumindest mit mehreren Deutschlandpremieren aufwarten. Hier der Trailer des 21. Festivals:



Highlights beim Filmfest Hamburg.
Der Debütspielfilm "Tore tanzt" der Hamburg Media School-Absolventin Katrin Gebbe, die als einzige rein deutsche Produktion der Nebenreihe »Un Certain Regard« der Filmfestspiele Cannes lief, feiert seine Deutschlandpremiere auf dem Filmfest Hamburg. Als Produzentin fungierte Verena Gräfe-Höft (JunaFilm Hamburg), ebenfalls eine Absolventin der HMS. Rapid Eye Movies wird den Film am 28. November 2013 in die Kinos bringen.

"Wir hatten schon früh die Gelegenheit, den Film zu sehen, und uns war sofort klar, dass er etwas ganz Außergewöhnliches ist", erklärt Filmfest-Chef Albert Wiederspiel.

"Tore tanzt" spielt in einer Hamburger Schrebergartenkolonie. Es geht darum, wie man sich verhält, wenn man ungerecht behandelt worden ist. Und in diesem Punkt ähnelt er dem in letzter Zeit mehrfach verfilmten Kleist Stoff "Michael Kohlhaas", der vor mehr als vier Jahrhunderten spielt, aber dessen deutsches Gerechtigkeitsdrama an Authentizität bis heute nichts verloren hat. Hier der Trailer.



Das diesjährige Filmfest Hamburg hat den Schwerpunkt Exil.
"Exil ist für mich eines der ganz großen Themen der Menschheit; schon die Vertreibung aus dem Paradies ist ja quasi unser aller Anfang. Film ist DIE Kunstform der Exilanten: ganz Hollywood wurde von Flüchtlingen gegründet. Pflanzen Sie mal Olivenbäume in Hamburg - sie werden eingehen. Oder aber, trotz aller Widrigkeiten, irgendwie überleben. Mit einer großen Sehnsucht nach ihrem Ursprungsort. Davon erzählen die Filme unseres diesjährigen Schwerpunkts", erklärt Festivalleiter Albert Wiederspiel.

Zum Schwerpunkt Exil gehört u.a. Lusin Dinks Dokumentarfilm "Saroyanland" über den US-Schriftsteller und Pulitzer-Preisträger William Saroyan, der mit seinen armenischen Eltern in Ostanatolien lebte.

Im Rahmen der Sektion »Wort!«, die die Nachfolge der letztjährigen Sektion »Tanz!« antritt und sich dieses Jahr der Schnittmenge von Literatur, Sprache und Film widmet, wird "Manuscripts Don't Burn" des Iraners Mohammad Rasoulof gezeigt. Der Film über Regimegegner, renitente Schriftsteller, den Überwachungsstaat Iran und die Unterlagen, in denen die Gewalttaten der Häscher festgehalten werden, war in der Sektion »Un Certain Regard« des diesjährigen Festival de Cannes mit dem Fipresci-Preis ausgezeichnet worden. Ebenfalls dieser Sektion zugeordnet ist der Film „Opium“ der französischen Schauspielerin und Regisseurin Arielle Dombasle aus Frankreich. Er basiert auf 14 Gedichten von Jean Cocteau, in denen dieser seine Liebe zu dem Schriftsteller Raymond Rediguet schildert.

Für die Sektion »Drei Farben Grün«, die sich großer Beliebtheit erfreut, stechen zwei Filme heraus: Andreas Dalsgaards "The Human Scale" über die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch die Bewohner von Dhaka, New York und Christchurch, sowie "Le démantí¨lement" von Regisseur Sébastien Pilote aus Québec, der abseits jeder Romantik vom Leben auf dem Land erzählt. Der Film wurde in diesem Jahr in Cannes im Rahmen der Semaine de la Critique für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Ebenfalls auf dem Filmfest Hamburg zu sehen sein werden Francois Ozons "Jung & schön", über ein 17-jähriges Mädchen, das am Vormittag in die Schule geht und am Nachmittag heimlich als Callgirl arbeitet. Nicht aus finanzieller Not heraus, sondern getrieben von der Faszination, welche Macht sie auf Männer ausübt. Außerdem zu sehen ist János Szászs Romanverfilmung "Das große Heft" über zwei 13-jährige Zwillingsbrüder, die versuchen, während des Zweiten Weltkriegs über die Runden zu kommen sowie das melancholische, in schwarz-weiß gedrehte Roadmovie „Nebraska“ von Regisseur Alexander Payne. Hier begibt sich ein entfremdetes Vater-Sohn-Duo auf eine lange Reise durch Amerika, um einen Millionengewinn aus der Lotterie abzusahnen. In Cannes erhielt Bruce Dern für diese Rolle die Palme als bester Hauptdarsteller.

"Iran Deluxe" beim Filmfest Hamburg.
Der iranische Film "Bashu the Little Stranger" ist einer von neun Filmen, die in Hamburg im Rahmen der Sektion Deluxe gezeigt werden. Nachdem in den vergangenen 20 Jahren iranische Regisseurinnen und Regisseure wie Jafar Panahi, Abbas Kiarostami, Asghar Farhadi, Mohammad Rasoulof und Majid Majidi mit ihren Filmen auf dem Filmfest Hamburg ihre Deutschlandpremieren gefeiert haben, widmet das Festival in diesem Jahr die ganze Sektion »Deluxe« noch einmal dem Iran.

Für Festivalleiter Albert Wiederspiel daher eine fast logische Konsequenz: "Wir wollen zeigen, wie sehr das Gegenwartskino auf Traditionen sowohl vor- als auch nachrevolutionärer Filme aufbaut", so Wiederspiel. "Aufgrund von Sanktionen gegen Regisseure und wegen der Aufführverbote im Iran war es teilweise schwierig, die Filmkopien zu beschaffen. In einzelnen Fällen mussten wir dabei leider Kompromisse bei der Vorführqualität eingehen. Uns war es aber wichtig, alle Filme zu zeigen, die Jafar Panahi ausgewählt hat", betont Programmleiterin Kathrin Kohlstedde.

Im Rahmen der Sektion Deluxe werden neun iranische Filme gezeigt werden, die von Jafar Panahi ausgewählt wurden: Farough Farrokhzads Kurzfilm "The House is Black", der vor Abbas Kiarostamis "The Traveller" gezeigt werden wird, Dariush Mehrjuis "The Cow", Sohrab Shahid Saless' "Stilleben", Bahman Farmanaras "Prince Ehtejab", Amir Naderis "The Runner", Bahram Bayzais "Bashu the Little Stranger", Nasser Taghvais "Captain Khorshid" und Alireza Davood Nejads "The Need".

Filmfest Hamburg ehrt Tilda Swinton.
Der amerikanische Regisseur Jim Jarmusch kommt mit seinem zum Teil in Hamburg gedrehten Film „Only Lovers Left Alive“ zum Festival. Der Douglas-Sirk-Preisträger (1999) erweckt zwei melancholisch dahindriftende Vampire, Adam (Tom Hiddleston) und Eve (Tilda Swinton), zum Leben. Obwohl beide seit Jahrhunderten liiert sind, gerät ihre Liebe plötzlich in Gefahr. Die britische Schauspielerin und Oscarpreisträgerin Tilda Swinton wird zur Vorführung anwesend sein und im Anschluss beim diesjährigen Filmfest Hamburg ebenfalls mit dem Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet.

Publikumsliebling aus Locarno eröffnet Filmfest Hamburg.
Eröffnet wird das Filmfest Hamburg mit dem frankokanadischen Film "Gabrielle" von Louise Archambault, dem Publikumsliebling des Internationalen A-Film Festivals in Locarno. Das kanadische Drama, das soeben als Vorschlag für eine Auslands-Oscar-Nominierung eingereicht worden ist, erzählt die Geschichte einer am Williams-Beuren-Syndrom erkrankten jungen Frau, die nicht nur eine außergewöhnliche Begabung für Musik besitzt, sondern in einem Chor ihre große Liebe Martin kennenlernt. Doch weil beide anders sind, erlaubt ihnen ihr Umfeld nicht, ihre Liebe zu leben. Als sich die Gruppe auf ein wichtiges Musikfestival vorbereitet, tut Gabrielle alles, um ihre Autonomie unter Beweis zu stellen und unabhängig zu werden. In den deutschen Kinos wird „Gabrielle“ voraussichtlich erst ab dem 1. Mai 2014 zu sehen sein. Verleiher ist Alamode. Hier der Trailer.



Die Regisseurin nimmt uns mit so viel Feingefühl, Warmherzigkeit, Humor und Respekt in die Welt von Gabrielle, dass sich dabei das ganze Universum öffnet“, begründet Programmleiterin Kathrin Kohlstedde die Wahl des Eröffnungstitel.

Filmfest Hamburg: 14 Mal Fernsehen im Kino.
Insgesamt 14 Fernsehproduktionen werden in diesem Jahr beim Filmfest Hamburg in der Sektion 16:9 gezeigt. Das Reizvolle: Besucher können die ausgewählten TV-Filme und Dokus gemeinsam auf großer Leinwand als Uraufführung sehen, bevor sie zu Hause über den Bildschirm flimmern.

Die Zuschauer dürfen sich in diesem Jahr auf besonders viele hochkarätige TV-Produktionen aus Hamburg und der Region freuen. Dies dokumentiert für mich die Vitalität und Bedeutung des Medienstandortes Hamburg“, so Friedemann Beyer, Programmleiter der Sektion. Zudem werden auf dem roten Teppich wieder viele prominente Gäste erwartet wie Sibel Kekilli, Leslie Malton, Catrin Striebeck, Hannelore Hoger, Adnan Maral und Nina Kunzendorf.

Links: www.filmfesthamburg.de | www.michel-kinderfilmfest.de
Quelle: Blickpunkt:Film | filmecho | ots/dpa | Filmfest Hamburg

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