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Peter Jacksons "Der Hobbit" in Higher-Frame-Rate

Über das Geheimnis um Mittelerde durfte vorab niemand berichten.


Mit einer spektakulären Gala in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington feierte Regisseur Peter Jackson Anfang Dezember die Weltpremiere von dem in der dritten Dimension gedrehten Film "Der Hobbit - eine unerwartete Reise". Kurz darauf startete der 3D-Film in Hollywood und trotzdem gab es anschließend kaum Medienberichte oder Kritiken zu dem Film. Der Grund des Schweigens: Die Filmfirma Warner Brothers hatte alle Premierengäste verpflichet vorerst nichts über den Film zu sagen, bevor die zur Filmtrilogie umgewandelte Abenteuergeschichte nun am 13. Dezember 2012 in unseren Kinos anläuft.

In Neuseeland, dem Dreh- und Heimatland des Regisseurs Sir Peter Jackson, sind sich die Experten einig: ein Meisterwerk. Auf der anderen Seite des Pazifik, in den USA, fällt das Urteil kritischer aus: der Film sei langatmig, heißt es da. Hier der Trailer:



Als im Oktober 2010 das lang gehütete Geheimnis herauskam, dass der Brite Martin Freeman die Hauptrolle des Bilbo Beutlin in der von Fans weltweit heiß ersehnten Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Kinderbuch "Der kleine Hobbit" übernehmen würde, waren die Reaktionen durchweg positiv, denn Freeman hat mit seinen runden Augen, dem freundlichen Lächeln und der leichten Himmelfahrtsnase irgendwie etwas von einem Hobbit.

Geboren wurde der heute 41 Jahre alte Freeman in der Grafschaft Hampshire. In London besuchte er die Schauspielschule und startete mit kleinen Rollen, war aber außerhalb seiner Heimat bis dahin eher weniger bekannt, obwohl er in Ricky Gervais' Kult-Comedyserie "The Office" sich einen Namen gemacht hatte. Zuletzt sah man ihn als Dr. Watson in der TV-Krimiserie "Sherlock" an der Seite von Benedict Cumberbatch.

Der "Hobbit" ist die Vorgeschichte zu Tolkiens Monumentalwerk "Der Herr der Ringe", das Regisseur Peter Jackson ebenfalls in drei Teilen verfilmt hat, jedoch damals noch nicht in stereoskopischen 3D-Verfahren. Das Buch erschien 1937 zum ersten Mal und unterscheidet sich ebenfalls ganz deutlich vom "Herrn der Ringe": Es ist eher wie ein Märchen angelegt, die Charaktere haben wenig Tiefe, im Mittelpunkt stehen Unterhaltung und Abenteuer, vor allem für junge Leser. Jackson hat nun die Geschichte des "Hobbits" ebenfalls ein wenig umgeschrieben, sodass sich eine gradlinigere Brücke zu dem erfolgreichen Vorgänger Werk ergibt. So ist Elijah Wood wieder als »Frodo« zu sehen und neben anderen bekannten Darstellern wird der Zauberer »Gandalf« wird wieder von Ian McKellen gespielt.

Gedreht wurde der Film in digitalem stereoskopischen 3D-Verfahren und statt der üblichen 24 Bilder pro Sekunde wurde erstmals mit 48 Bildern aufgenommen. Um die Wiedergabe wieder korrekt darzustellen, müssen auch die Kinos auf eine Higher-Frame-Rate umgerüstet werden. Die Bildfrequenz wird somit verdoppelt, das Bild schärfer und realistischer dargestellt und der 3D-Effekt nochmals verstärkt. Mit 4K Qualität ist dennoch jetzt noch nicht zu rechnen. Durch die 3D-Projektion wird nämlich die mögliche Bildauflösung der Projektoren halbiert. Um tatsächlich 4K auch in 3D projezieren zu können, würden zwei parallel laufende 4K-Projektoren benötigt - oder ein Projektor, der eine bisher unerreichte 8K-Qualität aufweisen würde.

Das die extrem bildscharfe 8K-Qualität keine Utopie mehr ist, zeigten uns jedoch auf der letzten IFA-Funkausstellung erste Hersteller, die für neue Flachbildschirme mit hochskalierter Auflösung warben. Die sündhaft teueren Flat-Screens sind zum Teil noch Prototypen, auch wenn einige Hersteller sie bereits in ihren Prospekten auflisten und sogar etliche mit 4K-Auflösung schon verkauft wurden. Aber es gibt biher kaum Film-Content für diese Geräte. Bevor Fernsehanstalten über Satellit hochauflösende Filme in 4K senden werden, vergehen noch einige Jahre. Auch die Blu-ray Disc bietet maximal eine 2K-Auflösung an. Diese kann aber relativ gut auf 4K hochskaliert werden. Die Wiedergabe von Stills, also digitalen Standbildern einer Vollformat-Spiegelreflexkamera, könnten dagegen theoretisch schon heute in der hohen 8k-Qualität auf diesen Geräten in brillanter Wiedergabe angezeigt werden, da das Ausgangsmaterial bereits diese Qualität bietet.

Higher-Frame-Rate für alle.
Um nun das wieder ein wenig schwächelnde 3D-Kino mit neuem Leben zu füllen werden die großen Kinoketten Cinemaxx, CineStar, Cineplex und auch die Kinopolis-Gruppe zum Start von Peter Jacksons „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ ihre Standorte überwiegend mit modernster HFR 3D Digital-Technologie ausstatten.

"HFR ist eine absolut zukunftsweisende Technologie", erklärt CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock. An 40 deutschen Standorten der CineStar-Gruppe wird "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" zu einem ganz besonderen Erlebnis. Ich hatte die Möglichkeit, den Film in Ausschnitten in der neuen Technologie zu sehen und bin sehr beeindruckt von dem Qualitätssprung.

Auch Cineplex-Deutschland ist bei der HFR-Technologie ganz vorne mit dabei. So wird die Kino-Gruppierung Peter Jacksons „Der Hobbit“ ab Start ebenfalls an 40 Standorten auch in 3D HFR anbieten. Einzelne Cineplex-Gesellschafter haben bereits mehrere Leinwände umgerüstet, sodass aktuell rund ein Viertel der 210 3D-Leinwände der Gruppe mit HFR ausgestattet sind. Weitere Investitionen sind bereits geplant, hängen aber nicht zuletzt davon ab, wie die innovative Technologie letztlich vom Publikum aufgenommen wird - und von der Frage, wie schnell Hollywood oder auch deutsche Produzenten für HFR-Nachschub sorgen. Neben den beiden weiteren "Hobbit"-Filmen sind aktuell die "Avatar"-Sequels als HFR-Projekte geplant (letztere sogar mit 60 Bildern pro Sekunde). Ob diese beiden Filme es schaffen werden, die Sehgewohnheiten der Zuschauer nachhaltig zu verändern, bleibt offen, denn auch im Tonbereich müssen Verbesserungen folgen. Die Dolby Laboratories haben diese nun für einige Kinos angekündigt.

Dolby Atmos Sound-System in Nürnberg.
Dolby und das Cinecitta' in Nürnberg werden am 14. Dezember 2012 erstmals in Deutschland bei einem Presse-Event die neue Audio-Plattform Dolby Atmos live in einem Kinosaal präsentieren. Neben dem Betreiber Wolfram Weber wird auch Fritz Deininger, Regional Director Central Europe bei Dolby, anwesend sein. Laut Dolby soll an jedem Platz im Kino der optimale Sourround-Sound zu hören sein. Dazu sollen angeblich nicht nur unter den Stühlen Subwoover-Lautsprecher installiert sein, sondern der Klang auch zusätzlich von der Decke durch große Flächenlautsprecher abstrahlen. Die Lautsprecher hinter der Leinwand und an den Seitenwänden wurden außerdem durch neue, verbeserte Systeme ersetzt. Das eingebundene Video zeigt die Problematik optimalen Sounds sehr deutlich.

About Dolby Atmos from Dolby Laboratories on Vimeo.


Um einen natürlicheren Surround-Sound liefern zu können, wird durch das Soundsystem darüber hinaus jeder Lautsprecher direkt und individuell in seiner Lautstärke angesteuert. Plätze in den hinteren Reihen, bei denen der Deckenabstand geriger ist als vorne, benötigen eine ganz andere Ansteuerung als die vorderen Reihen. Auch der Abstand zur Kinoleinwand ist für einen individuellen Sound relevant. Durch ein System welches jeden Lautsprecher einzeln ansteuern kann wird der Surround Sound weicher und realistischer. Durch die Skalierbarkeit des Systems können Kinobetreiber ihr Soundsystem sogar nach und nach aufbauen, je nach Budget.

filmecho | Blickpunkt:Film | Tagesspiegel | Hamburger Abendblatt | Focus | filmecho

"Hobbit" startet deutschlandweit am 13. Dezember 2012.

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Kommentare

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Qenan am :

Ich freue mich zugegebenermaßen sehr auf den Film. Dass auch nicht zuletzt wegen der Effekte aber es gibt auch ein Zuviel des Guten und davor graut es mir beim Hobbit.

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