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Jubiläumsausgabe DOK Leipzig 2012

55. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm.



Rund 2.850 Filme aus 77 Ländern, etwas weniger als im letzten Jahr, wurden für das Internationale Leipziger Jubiläumsfestival für Dokumentar- und Animationsfilm 2012 (DOK Leipzig) eingereicht, davon rund 2.200 Dokumentar- und 650 Animationsfilme. Die 55. Ausgabe des Festivals findet vom 29. Oktober bis 4. November 2012 statt.

Aus den Einsendungen werden rund 75 Filme ausgewählt, die in fünf Wettbewerbssektionen um die Goldenen Tauben konkurrieren. Insgesamt zeigt DOK Leipzig rund 200 Dokumentar- und 150 kurze Animationsfilme. Daneben wird das Festival zahlreiche Sonderprogramme und Hommagen präsentieren. Hier der Festival Trailer 2012.

DOK LEIPZIG TRAILER 2012 from DOK Leipzig on Vimeo.


Die diesjährige Retrospektive befasst sich mit dem deutsch-russischen Filmstudio Meschrabpom, dessen Filme in den 1920er und 30er Jahren die gesamte europäische Filmavantgarde inspirierten. Der traditionelle Länderschwerpunkt widmet sich dem jungen Dokumentarkino im spanischsprachigen Lateinamerika.

In den letzten Jahren hat sich DOK Leipzig zu einem der wichtigen europäischen Branchentreffpunkte entwickelt. Im vergangenen Jahr wurde mit 37.000 Zuschauern erneut ein Besucherrekord aufgestellt. Nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg haben neben den DOKUS die Sektionen des ANIMATIONSFILMS mit allen ihren Facetten, einschließlich des animierte Dokumentarfilms (ANIMADOK) und des Kindertrickfilms (KIDS DOK).

Eröffnet wird das Festival mit einer Weltpremiere: ARE YOU LISTENING! von Kamar Ahmad Simon aus Bangladesh dokumentiert in atemberaubenden Tableau-artigen Bildern, wie die Bewohner eines von der Flut zerstörten Dorfs auf einem Deich ausharren und auf Hilfe hoffen – der Deich als letzter Zufluchtsort der Menschen bietet einen beunruhigenden Ausblick auf die Zukunft des Planeten Erde. Apokalyptische Bilder prägen auch CLOUDY MOUNTAIN von Zhu Yu, der das harte Leben und den mit Humor bewältigten Alltag in der rauchenden Wüstenlandschaft einer chinesischen Asbestmine begleitet. Endzeitstimmung im philosophischem Sinne untersucht der Kanadier Peter Mettler (u.a. GAMBLING, GODS AND LSD) in seinem vielschichtigen Essay THE END OF TIME und hinterfragt dabei unsere Konzepte von Zeit.

Im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm lädt DOK Leipzig zu einer globalen Entdeckungsreise mit beeindruckenden Bildern und spannenden Geschichten ein. Die 13 Werke, die in 16 Ländern (ko)produziert wurden, beeindrucken durch ihre inhaltliche und erzählerische Vielfalt sowie ihre formale Konsequenz: der Bogen spannt sich vom philosophischen Essay über die Komödie bis hin zum bildgewaltigen Epos.

Mit politischer Brisanz und einem ungewöhnlichen Blickwinkel überrascht der deutsche Beitrag im Wettbewerb: Der junge Regisseur Andy Wolff erzählt in DER KAPITÄN UND SEIN PIRAT die Geschichte der Entführung des deutschen Frachtschiffs „Hansa Stavanger“ vor der somalischen Küste als packendes Psychodrama. Auf durchaus vergnügliche Weise entführt uns der Spanier David Muñoz in ANOTHER NIGHT ON EARTH nach Kairo, wo wir ausschließlich in nächtlichen Taxifahrten viel vom Leben in Ägypten in Zeiten des Umbruchs erfahren. Eine außergewöhnliche Perspektive wählt auch Ilian Metev in seinem überraschenden Debut SOFIA‘S LAST AMBULANCE, in dem die Besatzung des letzten Krankenwagens von Sofia Menschlichkeit und Handlungsfähigkeit in einem maroden Land zu bewahren sucht. Regisseur Metev gewann 2008 die Talent-Taube der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig und entwickelte seinen Film, der in Cannes uraufgeführt wurde, mit dem Preisgeld.

Festivaldirektor Claas Danielsen ist vom aktuellen Jahrgang begeistert: „Der diesjährige Deutsche Wettbewerb ist vielleicht der stärkste seit seiner Einführung vor acht Jahren. Die Qualität der Dokumentarfilmproduktion in unserem Land kann sich international absolut sehen lassen. Ich hoffe sehr, dass gerade die hoch begabten jungen Talente ihre Handschrift nach Abschluss ihrer Ausbildung werden weiterentwickeln und kontinuierlich arbeiten können.“

Der Deutsche Wettbewerb Dokumentarfilm überzeugt in diesem Jahr mit persönlichen Handschriften, einer Vielfalt an Themen und Stilmittel sowie einem wachen politischen Blick der Regisseurinnen und Regisseure.

DOK Leipzig
Leipziger DOK-Filmwochen GmbH | Katharinenstraße 17, 04109 Leipzig |
Web: www.dok-leipzig.de

Quellen: Filmwirtschaft | DOK Leipzig

In der erweiterten Ansicht, unter nachfolgendem Link, haben wir die einzelnen Filmreihen und Sektionen mit ihren Beschreibungen aufgelistet.




Die Filmreihen und Sektionen:

• INTERNATIONALER WETTBEWERB DOKUMENTARFILM
Die große Welt in großen Filmen. Das Beste, was der Dokumentarfilm weltweit zu bieten hat. Dreizehn Filme aus 16 Ländern, Welt- und internationale Premieren. Der Wettstreit der Meister: vom großen philosophischen Essay über das Psychodrama, die Familiensaga bis zur bitterbösen Komödie, vom chinesischen Asbestarbeiter, dem arabischen Terroristen oder Taxifahrer bis zum chilenischen Rentner oder somalischen Piraten. Ganz großes Kino.

• DEUTSCHER WETTBEWERB DOKUMENTARFILM
Neues aus dem Land der Dichter, Denker, Dokfilmmacher: Das Leben an der ostdeutschen Peripherie, junge Straftäter nach der Entlassung, eine nordkoreanische Biografie, Venedig als Albtraum, ein Ritus im Mansfelder Land, rasante Zeitreisen in die bundesdeutsche Geschichte, das Drama einer türkischen Familie, ein japanischer Künstler und die Elemente. Die Welt, wie wir sie sehen, in zwölf Premieren.

• WETTBEWERB FÜR JUNGES KINO
Die Sektion der Entdeckungen. Opas Kino ist immer noch tot, hier ist die Zukunft des Genres: 11 Werke aus 12 Ländern, die ausgetretene Pfade verlassen, sich dem gewohnten Blick sperren, Grenzen ausloten. Lassen Sie sich verstören, provozieren, verblüffen, entführen. Dokumentarisches, Inszenierungen, Animationen – das junge Kino bringt die Form zum Tanzen. Es geht um mehr als eine Taube. Diese Namen sollten Sie sich merken.

• INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR KURZE DOKUMENTARFILME
In der Kürze liegt die Würze – die K-Klasse. Manchmal braucht es nicht mehr als 30 Minuten, uns die Welt zu zeigen, zum Lachen oder Weinen zu bringen. Zwölfmal die Meisterklasse der kurzen Form: kühn, poetisch, auf den Punkt gebracht. Einfach kurz und gut. Für den besten gibt’s die Taube.

• INTERNATIONALES PROGRAMM DOKUMENTARFILM
Wie jodelnde Bauern zu Superstars werden, ein Ex-Jugoslawe Westberlin rettet, ein Inder per Zwangsheirat die Traumfrau findet, ein marokkanisches Dorf elektrisches Licht bekommt, schwedische Konsumenten einen Konzern besiegen, kroatische Studenten ihre Uni lahm legen und Rentner in Amerika um ihre Fabrik kämpfen. Arbeitswelten, Leidenschaften, Visionen und Widerstand ”¦ Geschichten mit Blockbusterpotenzial.

• DOK SONDERPROGRAMME - Retrospektive
UTOPIE UND REALITÄT – DIE ROTE TRAUMFABRIK
Boy meets tractor: Ein deutsch-russisches Medienunternehmen revolutioniert in den 20er Jahren den Film und begeistert die Massen. Die Vision vom neuen Leben, spektakulär umgesetzt. Rare und bahnbrechende Dokumente von tollkühnen Expeditionen, Modernisierung und Industrialisierung. Reportagen von sozialem Elend und Arbeiterprotesten, u.a. in Leipzig. Bezaubernde Trickfilme für Kinder. Agitprop und Avantgarde. Es war eine einzigartige deutsch-russische Filmkooperation, die zwischen 1921 und 1936 die Filmwelt inspirierte. Meschrabpom-Film hieß die gemeinsame Produktions- und Verleihfirma unter dem Dach der Internationalen Arbeiterhilfe in Berlin mit Studio in Moskau. Die Initiatoren wollten sozial engagierte und zugleich erfolgreiche Filme erschaffen – unabhängig von der Ufa, von Hollywood oder vom sowjetischem Staatsfilm.

DOK Leipzig kooperiert im Rahmen der Retrospektive mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin, der Deutschen Kinemathek, dem Russischen Staatsarchiv für Dokumentarfilme Krasnogorsk und dem Russischen Staatsarchiv Gosfilmofond.

• BEST OF TV - 25 Jahre POV in Amerika
VON DER ZERBRECHLICHKEIT DER DEMOKRATIE
Eine der innovativsten Dokfilm-Marken der Welt mit Geschichten aus dem Post-9/11-Amerika: Der Leibwächter von Osama Bin Laden und die Militärprozesse in Guantanamo. Junge Aktivisten, die zu Terroristen erklärt werden. Ein Pentagon-Mitarbeiter, der den Vietnam-Krieg beendet. Gewalt, Korruption und Verrat, aber auch Hoffnung, Idealismus, Mut und Gerechtigkeit. Einfach Polit-Thriller. Der aktuelle Präsidentschafts- Wahlkampf in den USA zeigt, wie enorm wichtig die Medien im Kampf um die Demokratie sind. Die Medienschlacht um das Weiße Haus findet ihren Höhepunkt am 7. November. Kurz nach Ende von DOK Leipzig wird der neue US-Präsident fest stehen. Die Oberflächlichkeit vieler US-Medien wird im Ausland häufig für die eingeschränkte Weltsicht mancher amerikanischer Wähler verantwortlich gemacht.

• DEFA und Lateinamerika
ERINNERE DICH MIT LIEBE UND HASS
In Leipzig und anderswo: Kaum eine Region und ihre Revolutionen bewegte die DDR und ihre Künstler so stark wie Lateinamerika. Wie kaum eine andere Region beschäftigte Lateinamerika die Dokumentarfilmregisseure der DEFA. Es entstanden zahlreiche Filme über die Revolutionen – und deren Scheitern. Die Werke spiegeln auch die Hoffnungen der DDR-Bürger auf einen wirklichen, menschlichen Sozialismus wider. Filme über Chile und Allende, Chilenen im Exil, die Bewegung des „neuen chilenischen Lieds“. Über die Kraft der Kunst: nikaraguanische naive Bauernmaler, Pablo Neruda und der Canto General, Otto René Castillo. Über die Exotik des Fremden. Berührende Begegnungen mit einer Utopie.

• HOMMAGE Barbara Hammer - body.art.resistance.
Die Meisterin des Experimentalfilms, Pionierin des Queer Cinema und Koryphäe des internationalen Films erstmals in Leipzig: mit frühen Kurzfilmen, vielschichtigen Essays und neuen historischen Erkundungen jenseits offizieller Archive. Ein Kino der Sinne und des Körpers, lebendig und emotional. Reflexionen über Kunst in Zeiten der Krise und im Widerstand. Für ein Sehen, Denken und Fühlen ohne Tabus.

• HOMMAGE Peter Nestler - Die wahren Momente.
Immer wieder Arbeiter, Bauern, Kinder: der Dokumentarist des Alltags der “einfachen” Leute. Der immer fragt, warum die einen reich sind und die anderen arm. Mit messerscharfem Blick auf Diktaturen in Griechenland und Chile, Kriege in Europa und Vietnam, Rassismus in der Bundesrepublik und das faschistische Erbe in uns. Legendäre Werke und bisher nie aufgeführte. Das Politische wird Poesie.

• IN MEMORIAM Petra Tschörtner
Berlin, Prenzlauer Berg – liebevolles Porträt des Kiezes, wie er mal war, im unruhigen Jahr 1990. Nachrichten aus einer Zwischenzeit. Und die Erinnerung an eine wundervolle Regisseurin.

• KIDS DOK
Große Filme für kleine Leute: Mit fünf Programmen wendet sich DOK Leipzig an das junge Publikum. Da gibt es das schon traditionelle „Anima für Kids“ mit spannenden Trickfilmen jenseits von Disney mit je einer Vorstellung für Knirpse ab 3 und ab 6 Jahren. Was dabei herauskommt, wenn Kinder selbst Filme zeichnen und gestalten? Na, „Junges Gemüse“ – bei uns als Programm zu sehen. Und dass man im Kino nicht immer leise sein muss, beweist ein Programm mit Stummfilmen und Mitmachmusik – bei den zauberhaften Trickfilmen aus den 20er und 30er Jahren ist eine kräftige Geräuschkulisse erwünscht! Und natürlich gibt es auch Dokfilme für die Jüngsten: „Von kleinen Mönchen und großer Freundschaft – Geschichten für Kinder“ führt uns u.a. zu Jungen in Nepal und Mädchen aus Leipzig. Für jugendliche Zuschauer haben wir zudem spezielle Filmempfehlungen zusammengestellt.

• INTERNATIONALER WETTBEWERB ANIMATIONSFILM
Sie ist zurück, die Natur, oder sagen wir gleich: die Wildnis. Symptom einer Zivilisationskrise? Fest steht: der diesjährige Wettbewerb beschäftigt sich bildgewaltig mit dem Naturerleben und unseren physischen und psychischen Grenzerfahrungen. Dabei schauen die Filmemacher bewusst auch nach innen, die Vergangenheit und die Beziehungen werden aufgearbeitet und es wird Abschied genommen.

• INTERNATIONALES PROGRAMM ANIMATIONSFILM
„Your inside is out, and your outside is in“, textete John Lennon für die Beatles. Ob nun die Besucher eines finsteren Londoner Pubs ihr animalisches Antlitz nach außen kehren oder Jesus und ein Roboter ihre Kräfte messen, die Beziehungen der Protagonisten in den Filmen des Internationalen Programms sind voller überraschender Enthüllungen und witziger Situationen.

• NEUE DEUTSCHE ANIMATION
Animation aus Deutschland ist frech und künstlerisch anspruchsvoll. In „Kommen und Gehen“ begeben sich die Protagonisten auf abenteuerliche Reisen in surreale Welten oder in ihr tiefstes Inneres. Der Weg ist das Ziel. Und es wird „Tierisch Menschlich“ denn Tiere dienen oft zur reinen Verkörperung der allermenschlichsten Eigenschaften. Und vielleicht sind sie sogar die besseren Menschen.Wer weiß?

• ANIMADOK
Der animierte Dokumentarfilm hat mit diesem Programm seit 16 Jahren eine Heimat bei DOK Leipzig. Hier offenbart sich die Stärke der Filme, vor allem Situationen auszudrücken, für die es keine Bilder gibt. Neben autobiografischen Geschichten der Filmemacher über jüdische Sommercamps, mexikanische Drogenmafia und vergammelte Fotografien, werden auch erschütternde Erinnerungen und amüsante Filmportraits gezeigt.

Es gibt noch weitere Reihen, die wir hier nicht alle aufzählen können. Sie sind im Filmfinder unter Sektionen alle auf der Homepage des Festivals unter www.dok-leipzig.de abrufbar.




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