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Gewinner des Kinderfilmpreises "Goldener Spatz"

Goldener Spatz an "Hanni & Nanni 2"



Mit einem neuen Besucherrekord und einer glamourösen Preisverleihung im Theater Erfurt endet das 20. Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz 2012 offiziell am Samstag, den 12. Mai 2012 mit der Vorführung der Preisträgerfilme im Kino Cinestar in Erfurt. Mit insgesamt 14.000 Besuchern kamen in diesem Jahr rund 2.000 Zuschauer mehr als im Vorjahr, sagte ein Sprecher des Festivals am Freitag in Erfurt. Bei der Preisverleihung am Ende des Festivals wurden sieben Goldene Spatzen für Kino- und TV-Produktionen vergeben, zudem drei Online-Spatzen und ein Innovations-Spatz für besonders neuartige Filmkonzepte.

Als großer Gewinner ging der Film "Hanni & Nanni 2" mit gleich drei Preisen aus dem Wettbewerb hervor. Das Werk von Regisseurin Julia von Heinz wurde als bester Kino- und Fernsehfilm prämiert. Damit bekam Heinz auch den mit 1.500 Euro dotierten Sonderpreis der Thüringer Staatskanzlei. Zudem erhielt die Schauspielerin Katharina Thalbach einen Preis als beste Darstellerin für ihre Rolle als "Mademoiselle Bertoux".

Die 24-köpfige Kinderjury im Alter von 9 bis 13 Jahren aus Deutschland, der Schweiz, Südtirol, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein hat sich 18 Stunden Wettbewerbsprogramm im Kino angeschaut und fand in mehreren Diskussionsstufen die jeweiligen Gewinner. Die Entscheidung für "Hanni & Nanni 2" sei "nach langem Überlegen und Diskutieren" gefallen, hieß es in der Begründung der Jury. Letztendlich entschied sich die jury für die

"Letzten Endes sind wir zu dem Entschluss gekommen, einen spannenden, lustigen und fesselnden Film auszuwählen und entschieden uns für die "chaotische" Komödie über die Abenteuer der beiden Zwillinge. Die Geschichte werde "mit viel Witz erzählt und gespielt", so die Begründung. Bis zuletzt habe "Blutsbrüder - teilen alles" knapp hinter dem Gewinnerbeitrag gelegen. Deshalb wurde das Werk mit einer lobenden Erwähnung versehen.

Insgesamt konkurrierten 39 Wettbewerbsbeiträge im Kino-, Fernseh- und Onlinebereich. Neben 450 akkreditierten Fachbesuchern nahmen rund 100 Filmgäste wie Schauspieler und Regisseure teil.

An den beiden Festivalstandorten in Gera und Erfurt wurden 51 Vorführungen und 11 medienpädagogische Workshops angeboten. Auf das größte Besucherinteresse stießen die Filme "Tom & Hacke", "Hanni & Nanni 2" und "Der kleine Ritter Trenk" sowie die Jugendfilmreihe.

Die österreichisch-rumänisch-deutsche Koproduktion "Blutsbrüder teilen alles", die beim "Goldenen Spatzen" als Welturaufführung zu sehen war, sorgte für reichlich Diskussionsstoff.

Der Film spielt 1944 im österreichischen Hallein. Der 13-jährige Ferry soll per Kinderlandverschickung vor den ständigen Bombenangriffen in Sicherheit gebracht werden. Sein bester Freund Alex schmuggelt sich mit ihm in den Zug nach Böhmen. In einem tschechischen Kurort avanciert Alex mit seiner glockenreinen Sopranstimme zum rasch besten Sänger des Knabenchors. Doch er gerät in Lebensgefahr denn die Gestapo findet heraus, dass er jüdischer Abstammung ist.

Der Film - mit Stars wie Susanne Lothar, Udo Samel, Rolf Zacher - ist ein spektakuläres Stück Jugendkino: mit Brandanschlägen und Schießereien, mit Spionen und Nazi-Schergen. Und mit den ersten erotischen Erlebnissen zweier Jungs, die sich in dieselbe nicht mehr ganz jugendfrische Edel-Kurtisane verlieben.

Manche Dialoge passen nicht recht in die 40er-Jahre, mancher Handlungsstrang kommt zu kurz; trotzdem ist der Film von Wolfram Paulus durchweg spannend, dramatisch, stellenweise auch komisch. Die Kinder im Publikum hatten viele Fragen an den Regisseur und die Hauptdarsteller. Es sei ihm gar nicht so schwer gefallen, sich in einen Jungen aus den 40er-Jahren hineinzudenken, erzählt Johannes Nussbaum (14), der den Alex spielt: "Ich glaube, die Leute haben früher ganz ähnlich getickt." Und was war die schönste Szene? Die mit dem Kuss? "Nee", sagt Lorenz Willkomm (16), im Film der Ferry: "Eine Frau zu küssen, die 20 oder 30 Jahre älter ist - das war echt hart."

Weitere "Goldene Spatzen" gingen an den Kurzfilm "Mia und der Minotaurus", eine Folge der Serie "Durch die Wildnis - Das Abenteuer deines Lebens" und ein "Müllspezial" aus der Sendung mit dem Elefanten. Die Auszeichnung in der Kategorie Animation erhielt "Der kleine Prinz: Planet der Winde". Für eine besonderes neuartiges Filmkonzept ist zudem der Beitrag "Veronika" mit einem Spatzen gewürdigt worden.

Die Kinderjury vergab die Goldenen Spatzen in sechs Kategorien:

Animation - „Der kleine Prinz: Planet der Winde“,
Information/ Dokumentation - „Die Sendung mit dem Elefanten: Müllspezial“,
Kino-/ Fernsehfilm - „Hanni & Nanni 2“,
Kurzspielfilm, Serie/ Reihe - „Mia und der Minotaurus“,
Minis - „Lui und Bo“ und
Unterhaltung - die Folge 12 der Serie „Durch die Wildnis“.

Darüber hinaus für den besten Darsteller, das beste Drehbuch, das beste Vorschulprogramm sowie der Preis des MDR Rundfunkrates und einen Sonderpreis für Innovation. Die Gewinner des Goldenen Online Spatzen, bei dem Webseiten auf Inhalt, Gestaltung, Navigation und Mitmachmöglichkeiten geprüft wurden, gewann erneut www.tivi.de des ZDF sowie www.climix.de.

Das Kinder-Medien-Festival war erfolgreich wie nie. Neben den besten Beiträgen aus dem vergangenen Jahr wurden auch fünf Spielfilmpremieren präsentiert, z.B. „Hanni & Nanni 2", „Tom und Hacke" und „Unsere große Zeit".

„Ziel der ausgewählten Kinderfilm- und Fernsehbeiträge war es, einen Überblick und den Facettenreichtum des Produktionsjahres widerzuspiegeln“, erläuterte Festivalleiterin Margret Albers. Das Themenspektrum reicht von ernsten Angelegenheiten, wie ein Mädchen aus der Naziszene, bis Abenteuergeschichten.

Über 3000 Euro vom Rundfunkrat des Senders MDR darf sich Rudolf Herfurtner freuen. Er hat das Drehbuch zum Film "Tom und Hacke" geschrieben. Als Vorlage diente das Buch über "Die Abenteuer des Tom Sawyer". Rudolf Herfurtner verlegte die Geschichte nach Bayern, in die Zeit kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945. Beide haben ihre Eltern im Krieg verloren. Sie werden Zeugen, wie ein Mensch getötet wurde. Aus Angst erzählen sie aber niemanden, was sie gesehen haben. Doch dann beschuldigt der Täter einen Unschuldigen... "Der Film weckt Sehnsüchte nach den Abenteuern und den Freiheiten der Kindheit. Man möchte fast selbst die Schuhe ausziehen und zusammen mit den beiden Jungen barfuß die Wälder durchstreifen", sagen die Experten des MDR-Rundfunkrats.

Link: www.goldenerspatz.de
Quellen: thueringer allgemeine | 3sat | dtoday


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