Neue Filmbar in Berlin-Mitte eröffnet
Torsten Frehse und Sylvia Müller vom unabhängigen Filmverleih »Neue Visionen« eröffneten im Dezember 2024 mit der Bar Buñuel gemeinsam eine neue Filmbar in Berlin-Mitte.
Nach langem Stillstand, zum Teil auch durch die Coronapandemie bedingt, tut sich endlich wieder etwas Gesellschaftliches rund um die Berliner Filmszene.
Torsten Frehse Mitbegründer des unabhängigen Berliner Filmverleihs »Neue Visionen« wagt sich auf neues Terrain vor und eröffnete zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Sylvia Müller am 19. Dezember 2024 in der Bergstraße 25d zwischen Torstraße und Invalidenstraße in 10115 Berlin-Mitte mit der Bar Buñuel eine neue Filmbar, deren Konterfei vom berühmten spanischen Filmemacher Luis Buñuel stammt. Die Bar hat täglich außer montags ab 17:30 Uhr geöffnet.
Nicht ganz unbekannt ist die Gegend bereits generell für seine Künstlerszene. Drei Häuserblocks weiter befindet sich in einem idyllischen Hinterhof der Hausnummer 22 das gehobene Szenerestaurant »Katz Orange«. Und schräg gegenüber liegt zwischen den beiden Läden in der Hausnummer 68 der Distrikt Coffee Shop, der seit 10 Jahren all-day breakfast and lunch menu sowie origin high quality coffee by Fjord Coffee Roasters Berlin und anderen European Roasteries anbietet.
Schon länger bekannt ist in der Hausnummer 2 die Ost-Berliner Künstlerkneipe »Z Bar«, in dessen geräumigem Hinterzimmer abwechselnd Kleinkunst oder Künstlervideos gezeigt werden. Unter anderem ist in unregelmäßigen Abständen auch die Directors Lounge mit Contemporary Art and Media Screenings zu Gast.
Zwei Querstraßen weiter hat auch Regisseur Wim Wenders ein Anwesen, auch wenn er sich in letzter Zeit angeblich kaum noch in Berlin aufhält.
Dennoch sind Thorsten Frehse und Sylvia Müller mit ihrer Bar Buñuel offensichtlich hier in illustrer Gesellschaft gut aufgehoben, denn ehemalige Filmbars wie der Zwiebelfisch am Savignyplatz oder das Terzo Mondo in der Grolmannstraße haben längst ihren Zenit überschritten.
Zumindest drückte Thorsten Frehse über Buñuel seine Begeisterung für den Meister des Surrealismus auf Instagram aus und hofft, dass zukünftige Filmschaffende ihm in seinem Schaffen nacheifern werden.
Aktuell haben Thorsten Frehse und Sylvia Müller mit ihrem gemeinsamen Filmverleih Neue Visionen den Film "Emilia Pérez" im Kinoprogramm am Laufen. Das Musical, das zugleich ein Thriller ist, bekam bereits sowohl für die Golden Globes als auch für die OSCARS jeweils die meisten Nominierungen.
Ab 26. Dezember 2024 folgt mit der Musik-Tragikomödie "Die leisen und die großen Töne" ein französischer Hit, der schon mehrere Publikumspreise gewonnen hat.
++++++++++++
"DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE" Drama von Emmanuel Courcol um einen an Leukämie erkrankten Dirigenten, dessen Originaltitel "En fanfare" heißt. (Frankreich, 2024; 103 Min.) Mit Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco u.a. ab 26. Dezember 2024 im Kino. Hier der Trailer:
Nach langem Stillstand, zum Teil auch durch die Coronapandemie bedingt, tut sich endlich wieder etwas Gesellschaftliches rund um die Berliner Filmszene.
Torsten Frehse Mitbegründer des unabhängigen Berliner Filmverleihs »Neue Visionen« wagt sich auf neues Terrain vor und eröffnete zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Sylvia Müller am 19. Dezember 2024 in der Bergstraße 25d zwischen Torstraße und Invalidenstraße in 10115 Berlin-Mitte mit der Bar Buñuel eine neue Filmbar, deren Konterfei vom berühmten spanischen Filmemacher Luis Buñuel stammt. Die Bar hat täglich außer montags ab 17:30 Uhr geöffnet.
Nicht ganz unbekannt ist die Gegend bereits generell für seine Künstlerszene. Drei Häuserblocks weiter befindet sich in einem idyllischen Hinterhof der Hausnummer 22 das gehobene Szenerestaurant »Katz Orange«. Und schräg gegenüber liegt zwischen den beiden Läden in der Hausnummer 68 der Distrikt Coffee Shop, der seit 10 Jahren all-day breakfast and lunch menu sowie origin high quality coffee by Fjord Coffee Roasters Berlin und anderen European Roasteries anbietet.
Schon länger bekannt ist in der Hausnummer 2 die Ost-Berliner Künstlerkneipe »Z Bar«, in dessen geräumigem Hinterzimmer abwechselnd Kleinkunst oder Künstlervideos gezeigt werden. Unter anderem ist in unregelmäßigen Abständen auch die Directors Lounge mit Contemporary Art and Media Screenings zu Gast.
Zwei Querstraßen weiter hat auch Regisseur Wim Wenders ein Anwesen, auch wenn er sich in letzter Zeit angeblich kaum noch in Berlin aufhält.
Dennoch sind Thorsten Frehse und Sylvia Müller mit ihrer Bar Buñuel offensichtlich hier in illustrer Gesellschaft gut aufgehoben, denn ehemalige Filmbars wie der Zwiebelfisch am Savignyplatz oder das Terzo Mondo in der Grolmannstraße haben längst ihren Zenit überschritten.
Zumindest drückte Thorsten Frehse über Buñuel seine Begeisterung für den Meister des Surrealismus auf Instagram aus und hofft, dass zukünftige Filmschaffende ihm in seinem Schaffen nacheifern werden.
Aktuell haben Thorsten Frehse und Sylvia Müller mit ihrem gemeinsamen Filmverleih Neue Visionen den Film "Emilia Pérez" im Kinoprogramm am Laufen. Das Musical, das zugleich ein Thriller ist, bekam bereits sowohl für die Golden Globes als auch für die OSCARS jeweils die meisten Nominierungen.
Ab 26. Dezember 2024 folgt mit der Musik-Tragikomödie "Die leisen und die großen Töne" ein französischer Hit, der schon mehrere Publikumspreise gewonnen hat.
++++++++++++
"DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE" Drama von Emmanuel Courcol um einen an Leukämie erkrankten Dirigenten, dessen Originaltitel "En fanfare" heißt. (Frankreich, 2024; 103 Min.) Mit Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco u.a. ab 26. Dezember 2024 im Kino. Hier der Trailer:
Ulrikes Filmkritik:
Thibaut, ein gefeierter, leidenschaftlicher Dirigent, gibt gerade Anweisungen während einer Orchesterprobe und kippt plötzlich um. Die Diagnose lautet: Leukämie. Es stellt sich heraus, dass er dringend eine Knochenmarksspende benötigt.
Seine Schwester Rose (Mathilde Courcol-Rozés lässt sich testen. Doch sie sind nicht blutsverwandt, denn Thibaut (Benjamin Lavernhe) wurde adoptiert. Allerdings hat Thibaut einen Bruder in der Provinz von dem er bisher nichts wusste.
Dieser heißt Jimmy (Pierre Lottin), arbeitet in einer Schulküche und spielt in einer Blaskapelle die Posaune. Als Thibaut ihn aufsucht, lehnt er die Knochenmarksspende zunächst ab, obwohl beide Männer die gleiche Mutter haben. Rose ist glücklich, dass Jimmy letztendlich dann doch zustimmt und spendet.
Langsam kommen die Brüder sich näher, denn Jimmy hat Thibaut offensichtlich im letzten Moment das Leben gerettet, auch wenn am Schluss die Blutwerte doch nicht so gut aussehen.
Dafür aber verbindet die Musik die beiden ungleichen Brüder und Thibaut liegt viel daran, den Kontakt zu Jimmy aufrecht zu erhalten. Als der Leiter von Jimmys Musikgruppe wegen seiner Schulden einen Job in Rumänien annimmt und die Band plötzlich kopflos dasteht, hilft Thibaut seinem Bruder das Dirigieren zu erlernen, damit dieser als Interimsleiter einspringen kann.
Thibaut übt mit ihm verschiedene Töne am Klavier und lobt das gute Gehör von Jimmy, sodass bald beide gemeinsam einen Boogie zusammenspielen können. Langsam verliert Jimmy seine Ressentiments gegenüber Thibaut, denn schließlich ist dieser ein Stardirigent und die sozialen Unterschiede sind groß. Das Blasorchester von Walincourt gibt es wirklich. Die Gruppe bedankt sich herzlich für Thibauts Hilfe.
Jimmy ist nun mal der etwas gröbere und komplexbeladene Typ, das Gegenteil von Thibaut. Als Jimmy nach einem Vorspielen nicht angenommen wird, ist er enttäuscht und wirft Thibaut vor, er hätte ihm seine Begabung nur eingeredet, denn mit einem Dämpfer hat er nicht gerechnet. Zudem hat der Bürgermeister auch noch dafür gesorgt, dass die Band ihren Proberaum verliert, denn die ganze Fabrik soll leergeräumt werden. Thibaut nimmt sich deshalb die Zeit und probt mit der Blaskapelle ein neues Stück in einer anderen kleinen Fabrik in Walincourt: "Ravels Bolero".
Jimmy schmollt noch immer, doch dann spielt er beim Empfang von Thibaut beim Einmarsch: „When the Saints go marching in“ wieder mit. Inzwischen sind sich die beiden auch außerhalb musikalischer Interessen nähergekommen. Jimmy stellt Thibaut seine Tochter Justine vor. Er erklärt ihr wie sie sich kennengelernt haben und dass er ihr Onkel ist. Am Ende gibt es begründete Tränen. Charles Aznavour singt: „Nehmt mich mit an das Ende der Welt. Ich, der immer nur den Himmel des Nordens gekannt habe“.
Die Musikgruppe überrascht mit einem Dankeskonzert für Thibaut für sein Engagement, bei dem sie Ravels Bolero spielen und Jimmy tatsächlich dirigieren wird.
Regisseur Emmanuel Courcoul stellt nicht die Krankheit in den Mittelpunkt seines Films, sondern die menschlichen Beziehungen. Geschickt verbindet er das Tragische mit dem Komischen, wählt klassische Musik, Jazz und Popsongs und sorgt für Realität und Hoffnung. Seine beiden Hauptdarsteller wurden musikalisch gecoacht. Benjamin Lavernhe ("BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL", 2015 ) wurde vom Komponisten Michel Petrossian gecoacht und Pierre Lottin lernte eigens das Posaunenspiel. Chapeau für die beiden und die unterschiedlichen Musikstile.
Seine Uraufführung feierte der Film bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes.
Ulrike Schirm