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CLIO-Preis 2024 des Moving History Filmfests | San Sebastian prämierte Dok-Film

Am 28. September 2024 fand im Rahmen von Moving History die Preisverleihung des CLIO 2024 an "KAFKA" im Filmmuseum Potsdam statt sowie zur gleichen Zeit in Nordspanien die Abschlussveranstaltung des 72. Internationalen San Sebastian Film Festivals.



Die CLIO wurde am 28. September 2024 von »moving history – Festival des historischen Films e.V.« an den besten historischen Film des Jahres verliehen und geht in diesem Jahr an den österreichischen Regisseur und Produzenten David Schalko für die sechsteilige Fernsehserie "KAFKA" (D/Ö 2024). Der mit 5.000 Euro dotierte Filmpreis, die CLIO, wurde von der Landeshauptstadt – und UNESCO Creative City of Film – Potsdam gestiftet.

Das Potsdamer Festival moving history ist das einzige deutsche Festival, das Filme mit historischen Themen aus der aktuellen Film- und Fernsehproduktion präsentiert. Seit 2017 verleiht es die CLIO, einen Preis für den besten deutschen Film zu einem historischen Thema und zeigt die nominierten Filme in Potsdam & Berlin.

Hier der Trailer zu KAFKA:



Die 1. Staffel von "KAFKA", mit 6 Folgen á 45 Minuten ist seit März 2024 hier in der ARD Mediathek zu sehen.

"KAFKA" erzählt Ausschnitte der Lebensgeschichte des berühmten Schriftstellers. Auf der Basis der dreibändigen Biographie des Literaturwissenschaftlers Reiner Stach handelt jede Episode von einer wichtigen Person oder einem zentralen Aspekt in Kafkas Leben.

So verkörpert etwa David Kross (32) Kafkas Freund Max Brod. Der unter anderem aus der Sky-Serie "Der Pass" bekannte österreichische Darsteller Nicholas Ofczarek (51) spielt Kafkas gestrengen Vater Hermann und "Babylon Berlin"-Star Liv Lisa Fries (32) wird zur Schriftstellerin Milena Jesenská, mit der der Autor eine kurze Beziehung führte. Außerdem mit dabei sind u.a. Lars Eidinger, Katharina Thalbach, Charly Hübner, Verena Altenberger, Robert Stadlober und Marie-Lou Sellem.

Kafkas Schriften sind seltsam und dunkel, seine Persönlichkeit ist kompliziert, sein Einfluss unvermindert. Doch ohne seinen besten Freund, dem anerkannten Schriftsteller Max Brod (David Kross), einem manischen Womanizer, der immer in mehrere Affären verwickelt ist, hätte die Welt nie von ihm erfahren. Franz Kafka (Joel Basman), geboren 1883 in Prag, ist ein komplizierter Mann: Mit den Frauen hat er es nicht leicht, ins Büro geht er ungern, und sein tyrannischer Vater Hermann (Nicholas Ofczarek) macht ihm das Leben schwer. Seine Leidenschaft ist das Schreiben – Nacht für Nacht arbeitet er an seinen dunklen Geschichten. Franz’ bester Freund, der Autor Max Brod (David Kross), glaubt fest an Kafkas Genie und tut alles, um ihn als Schriftsteller bekannt zu machen – auch gegen dessen Willen. Das Genie Kafkas wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.

In Wien und Salzburg fanden 2023 die Dreharbeiten zur ambitionierten Miniserie "KAFKA" über den weltbekannten Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) anlässlich seines 100. Todestags statt. Der Schriftsteller Daniel Kehlmann (48) zeichnet gemeinsam mit Regisseur David Schalko (50) für das Drehbuch verantwortlich.

Als Grundlage dient die dreibändige Kafka-Biografie des Literaturwissenschaftlers Reiner Stach (geb. 1951), der bei der Verfilmung auch als Fachberater tätig war.

Die Serie hat die Jury gleichermaßen durch ihre historische Genauigkeit wie durch ihre unkonventionelle, oft humorvolle und dabei reflektierte Erzählweise überzeugt.

Anlässlich einer Voraufführung der "KAFKA" Mini-Serie unterhielt sich RBB-Hörfunkredakteur Knut Elstermann im Literaturhaus Berlin mit Regisseur David Schalko und Drehbuchautor Daniel Kehlmann. Der 78 Min. lange Clip ist hier zu sehen.



Das Festival, findet seit dem 25. September 2024 nicht nur im Filmmuseum Potsdam statt, sondern präsentiert vom 4. - 19. Oktober 2024 die meisten Filme aus der Shortlist der nominierten Werke auch in Berlin im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums an der Straße »Unter den Linden«.

Shortlist 2024:

CAPITAL B – WEM GEHÖRT BERLIN?
von Florian Opitz | Port au Prince Film & Kultur Produktion GmbH, Fruitmarket GmbH in Koproduktion mit WDR und RBB in Zusammenarbeit mit Arte Deutschland TV

DAS LEERE GRAB
von Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay | kurhaus Production und Kijiweni Productions in Koproduktion mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel

DIESE SENDUNG IST KEIN SPIEL –
DIE UNHEIMLICHE WELT DES EDUARD ZIMMERMANN
von Regina Schilling | zero one film GmbH Im Auftrag von ZDF

HELKE SANDER: AUFRÄUMEN
von Claudia Richarz | Claudia Richarz Film und Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbH

JEDER SCHREIBT FÜR SICH ALLEIN
von Dominik Graf | Lupa Film GmbH in Koproduktion mit RBB in Zusammenarbeit mit Arte Deutschland TV

KAFKA
von David Schalko | SUPERFILM Filmproduktions GmbH in Koproduktion mit ORF, NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR, RB

Das Programm von Filmmuseum und Zeughauskino:

Filmmuseum Potsdam:

25.09. | 19:00 Uhr
DIESE SENDUNG IST KEIN SPIEL –
DIE UNHEIMLICHE WELT DES EDUARD ZIMMERMANN

26.09. | 19:00 Uhr
HELKE SANDER: AUFRÄUMEN

27.09. | 19:00 Uhr
DAS LEERE GRAB

28.09. | 19:00 Uhr
KAFKA
Episode 3 »Familie«

27.10. | 18:00 Uhr
JEDER SCHREIBT FÜR SICH ALLEIN

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Zeughauskino Berlin:

04.10. | 19:00 Uhr
KAFKA
Episode 1–2

05.10. | 19:00 Uhr
JEDER SCHREIBT FÜR SICH ALLEIN

08.10. | 19:00 Uhr
DAS LEERE GRAB

13.10. | 18:00 Uhr
CAPITAL B – WEM GEHÖRT BERLIN
Episode 1–2

15.10. | 19:00 Uhr
HELKE SANDER: AUFRÄUMEN

19.10. | 15:00 Uhr
DIESE SENDUNG IST KEIN SPIEL –
DIE UNHEIMLICHE WELT DES EDUARD ZIMMERMANN

Link: www.moving-history.de

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San Sebastian prämierte blutigen Torero-Film

Die Preisverleihung des 72. Internationalen San Sebastian Film Festivals, das am 20. September 2024 begann, fand am Samstag, den 28. September 2024 in der baskischen Stadt Donostia-San Sebastián in Nordspanien statt und zeichnete den Dokumentarfilm "Tardes de soledad" ("Einsame Nachmittage") mit der Goldenen Muschel aus. Regisseur Albert Serra beobachtet darin den Stierkämpfer Andres Roca Rey bei seinem blutigen Handwerk. Der Trailer wurde wegen Gewaltdarstellung auf YouTube unterbunden und kann nur unzensiert hier auf Cineuropa gesehen werden.

Den Regie-Preis erhielten ex aequo Laura Carreira für das Spielfilm-Drama "On Falling" über eine portugiesische Immigrantin, die in einem Vertriebszentrum in Schottland arbeitet und Pedro Martin Calero für den Horror-Thriller "El Ilanto".

Hier der Teaser des Ersteren:



und hier der Trailer des zweiten Films:



Synopsis zu El llanto:
Andrea (Ester Expósito) hat Angst. Sie wird von etwas verfolgt, aber niemand, nicht einmal sie selbst, kann es mit bloßem Auge sehen. Vor zwanzig Jahren, zehntausend Kilometer entfernt, terrorisierte die gleiche Präsenz Marie (Mathilde Ollivier). Und auch Camila (Malena Villa) blieb nicht verschont. Sie war die einzige Person, die verstehen konnte, was mit ihr geschah, aber niemand glaubte ihr.

Der Jury-Spezialpreis ging an Gia Coppola für "The Last Showgirl" über ein in die Jahre gekommenes Showgirl, dessen seit über 30 Jahren laufende Show „The Razzle Dazzle“ in Las Vegas abgesetzt wird. Die fast 60-jährige Shelley muss sich nun Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Hier der Trailer:



Die Silberne Muschel für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ging an Patricia Lopez Arnaiz in "Los destellos" von Pilar Palomero. Hier der Trailer:



Synopsis:
Auf Bitten ihrer Tochter Madalen beginnt Isabel, ihren inzwischen kranken Ex-Mann Ramón regelmäßig zu besuchen und ihre Ressentiments zu begraben. Die Story mit Patricia López Arnaiz an der Seite von Antonio de la Torre, Marina Guerola und Julián López basiert auf der Erzählung "Bihotz handiegia" des Spaniers Eider Rodriguez.


Der Publikumspreis wurde als Bester Europäischer Film ausgezeichnet und ging an "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des iranischen, jetzt in Deutschland lebenden, Filmemachers Mohammad Rasoulof.

Sein neues Meisterwerk ist eine zornige und unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als brillanter, atemloser Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Es ist ein unter schwierigen Umständen entstandener, geheim im Iran gedrehter Film, dessen Wirkkraft so groß ist, dass sich Rasoulof noch kurz vor der Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes gezwungen sah, sein Heimatland zu verlassen.

Hauptdarstellerin Mahsa Rostami freute sich besonders, dass sie den Preis persönlich in Spanien entgegennehmen konnte. Hier der Trailer:



Synopsis:
Iman (Misagh Zareh) ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Er, als symbolischer Vertreter der staatlichen Macht, erlebt nun die Bedrohungen am eigenen Leib und innerhalb der Familie als seine Dienstwaffe plötzlich verschwunden ist. Zwar wird er von seiner Frau Najmeh (Soheila Golestani) anfangs bedingungslos und treu ergeben unterstützt, doch seine beiden Töchter Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki) verfügen über andere Informationsquellen als die offiziellen über die Vorkommnisse im eigenen Land. Es ist ihre junge, mutige Generation, die gegen das Regime aufbegehrt, auf die Straßen geht und dort oft brutal zusammengeschlagen, verhaftet und nicht selten getötet oder zum Tode verurteilt wird.


Der 74-jährige spanische Starregisseur Pedro Almodovar wurde bereits am 26. September 2024, anlässlich der Vorführung seines neuesten Films "La habitación de al lado / Das Zimmer nebenan", seinem ersten Film in englischer Sprache, mit dem Ehrenpreis "Donostia" der nordspanischen Stadt ausgezeichnet, wie wir hier schrieben.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Im Mittelpunkt der Filmhandlung, einer Adaption des Romans "What Are You Going Through" von Sigrid Nunez, stehen zwei New Yorker Freundinnen (Julianne Moore und Tilda Swinton), die den Kontakt zueinander nach Jahren wiederaufleben lassen. In gemeinsamen Gesprächen setzen sie sich mit Themen wie Reue, Erlösung und der eigenen Sterblichkeit auseinander.

Link: www.sansebastianfestival.com

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