Unsere Filmkritiken zu drei Kinostarts am 19. September 2024
Zwei Empfehlungen zu Filmen über Migrationshintergrund, mit jeweils zwei Kritiken von unterschiedlichen Personen zum Vergleich - sowie, trotz herausragendem Cast, ein Verriss zum bundesweiten Kinostart in der 38. Kalenderwoche 2024.
"SAMIA" Biopic-Drama der anatolischen, aber in Dortmund geborenen HFF-Regisseurin Yasemin Şamdereli über die somalische Läuferin und Olympia-Teilnehmerin Samia Yusuf Omar. (Italien / Belgien / Deutschland / Schweden, 2023; 102 Min) Mit Ilham Mohamed Osman als Samia sowie Elmi Rashid Elmi, Riyan Roble u.a. ab 19. September 2024 im Verleih von Weltkino bundesweit in den Kinos. Hier der Trailer:
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FAVORITEN Dokumentation einer sorgfältigen Langzeitstudie der österreichischen Filmemacherin Ruth Beckermann über Kinder mit Migrationshintergrund in einer Wiener Volksschule. Der Film feierte seine Premiere in der Sektion Encounters auf der 74. Berlinale 2024. (Österreich, 2024; 118 Min.) Ab 19. September 2024 in den deutschen Kinos. Hier der Trailer:
Mitwirkende: Ilkay Idiskut, Nerjiss Aldebi, Liemar Aljouma, Egemen Ak, Majeda Alshammaa, Enes Kerim Bölüktaş, Melisa Bulduk, Furkan Çongar, Dani Crnkić, Eda Dzhemal, Beid Emini, Arian Grošić, Elif Gürdal, Rebeca Harambaşa, Ibrahim Ibrahimovič, Alper Ismetov, Davut Kaplan, Manessa Lakhal, Mohammed Maksoud, Selen Mehmedova, Selin Mehmedova, Teodora Mladenović, Hafsa Polat, Natalia Sălăgean, Danilo Tomić, David Tomic, Amina Tungaev, Valentin Vujcic, Fatima Yapici.
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Einen weiteren, ersten Eindruck zur 74. Berlinale mit einer ausführlichen Filmkritik über "FAVORITEN" hatten wir bereits am 17. Februar 2024 von Elisabeth Nagy veröffentlicht.
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"DIE FOTOGRAFIN" Biopic-Kriegsdrama von Ellen Kuras über die angesehene Fotografin und Kriegsberichterstatterin Lee Miller. (Irland / USA / Großbritannien / Norwegen / Australien / Singapur, 2024; 117 Min.) Mit Kate Winslet, Andy Samberg, Alexander Skarsgård, Josh O'Connor, Marion Cotillard, Andrea Riseborough, James Murray, Arinzé Kene und Noémie ab 19. September 2024 im Kino. Hier der Trailer:
"SAMIA" Biopic-Drama der anatolischen, aber in Dortmund geborenen HFF-Regisseurin Yasemin Şamdereli über die somalische Läuferin und Olympia-Teilnehmerin Samia Yusuf Omar. (Italien / Belgien / Deutschland / Schweden, 2023; 102 Min) Mit Ilham Mohamed Osman als Samia sowie Elmi Rashid Elmi, Riyan Roble u.a. ab 19. September 2024 im Verleih von Weltkino bundesweit in den Kinos. Hier der Trailer:
Reginas Filmkritik:
Flucht – und Migrationsgeschichten im Spielfilm – vielleicht verdeutlichen sie sogar noch eindringlicher als Dokumentarfilme die Unmenschlichkeit europäischer Migrationspolitik. Indem sie Einzelschicksale durch die Spielhandlung verdichten und fokussieren, werden die inhumanen Hintergründe von Flucht noch plastischer. Der italienische Regisseur Matteo Garrone führt uns das mit seinem vielfach ausgezeichneten und inzwischen Oscar nominierten Werk "ICH, CAPITANO" (2023) vor. Der Film erzählt die Fluchtodyssee zweier afrikanischer Jugendlicher aus dem Senegal und folgt ihrem mühsamen und lebensbedrohlichen Weg nach Europa.
Jetzt legt Regisseurin Yasemin Şamdereli (die an der HFF in München studiert hat) einen weiteren beeindruckenden Spielfilm zum Thema vor. Ihr Biopic "SAMIA" schildert die wahre Lebensgeschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar aus Somalia (1991 bis 2012). Als schnellste Läuferin ihres Landes nahm sie 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil, obwohl es Frauen in Somalia untersagt ist, Sport zu treiben.
Basierend auf dem biographischen Roman „Mit Träumen im Herzen“ von Giuseppe Catozzella schrieb Yasemin Şamdereli gemeinsam mit ihrer Schwester Nesrin Şamdereli auch das Drehbuch zum Film, im engen Austausch mit dem italienischen Autor.
Şamdereli, die sich auch schon in "ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND" (2011) mit dem Thema Migration auseinandersetzte, zeichnet ein eindringliches Porträt der Sportlerin, gleichzeitig gelingt es der Regisseurin ein prägendes Bild des Landes und der Menschen auf die Leinwand zu bringen.
Yasemin Şamdereli:
,,Wie sehr man für etwas brennt, wie sehr man etwas liebt und an etwas glaubt, lässt sich gut daran ablesen, wie lange man bereit ist, dafür zu kämpfen. Was man alles bereit ist, dafür zu tun, zu opfern, um das Projekt in die Tat umzusetzen. SAMIA ist seit acht Jahren mein absolutes Herzensprojekt. An kein Projekt und an keine andere Geschichte habe ich so sehr geglaubt wie an die Lebensgeschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar. Für kein Projekt habe ich nach ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND so sehr gekämpft.“
Der Film spielt Ende der 1990iger bis zum Jahr 2012 und schildert das Leben dieser außergewöhnlichen jungen Frau. Sie wächst in einem Land auf, das vom Bürgerkrieg gezeichnet und zerstört ist und in dem die Islamisten die Macht übernehmen. Islamistische Milizen patrouillieren in Somalia durch die Straßen, Männer mit Waffen bestimmen willkürlich den patriarchalischen Alltag. Frauen haben keine Rechte, sie müssen sich verschleiern und dürfen schon gar nicht Sport treiben.
In Rückblenden lernen wir Samia als Heranwachsende kennen, ein Mädchen, das mit ihrer Familie in ärmsten Verhältnissen lebt. Schon als 9-jährige sticht sie durch ihre außergewöhnliche sportliche Leistung hervor, sie ist die schnellste Läuferin im Dorf. Jeden Morgen läuft sie mit ihrem besten Freund auf dem Schulweg um die Wette. Bald sieht er ein, dass er keine Chance gegen sie hat und schlägt ihr vor, ihr Trainer zu werden. Die beiden trainieren versteckt. Während die Mutter versucht, Samia zurückzuhalten, ermutigt sie ihr Vater, verspricht ihr sogar echte Turnschuhe.
Wenn Samia läuft, leuchtet ihr Gesicht, sie ist glücklich, frei – alle repressiven Fesseln scheinen vergessen. Das Biopic schaut auf das Leben der jungen Afrikanerin, zeigt sie als Kind, als Jugendliche und als junge Frau, atmosphärisch dicht eingefangen von der Kamera von Florian Berutti.
Yasemin Şamdereli war es wichtig, eine möglichst realistische und lebensnahe Atmosphäre Afrikas in ihrem Film zu verwirklichen. So suchte und fand sie ihre somalische Koregisseurin Deka Mohamad Osman. Die Dreharbeiten fanden nicht in Somalia statt, das Land ist immer noch von Terror und Krieg bedroht und die Sicherheitslage ist kritisch.
Yasemin Şamdereli:
,,Da wir nicht in Somalia drehen konnten, mussten wir den Ort finden, der die besten Voraussetzungen hat, um „Somalia“ als Filmrealität dort zu erschaffen. Die in Somalia spielenden Szenen entstanden in Kenia, in Malindi … Stets an meiner Seite war meine großartige Partnerin Deka Mohamed Osman. Deka war einfach meine bessere, somalische Hälfte. Für die Teammitglieder und Schauspieler, die kein Englisch konnten, war sie die Ansprechpartnerin. …Deka hat sich auf den Dialog konzentriert und geschaut, dass der richtig war, und wenn nicht, dann hat sie mir das mitgeteilt… Wir haben versucht, das so authentisch wie möglich zu machen.“
Das ist gelungen, das Leben am Rande vom Mogadischu, die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander, der Ablauf des Alltags, alles wirkt unmittelbar und echt.
Der Film schildert wie Samias Leben und das ihrer Familie von Unruhen und Repressalien bedroht wird. Immer öfter gibt es Anschläge und Bombendetonationen, bei einer Explosion kommt auch der Vater Samias ums Leben.
Als junge Frau muss sie erleben, wie islamistische Gruppierungen endgültig die Macht im Land ergreifen – ein Leben unter permanenter Bedrohung. Öffentliche Veranstaltungen und Musik sind verboten, die Verschleierung von Frauen ist Pflicht, Frauensport absolut untersagt. Doch Samia ist ehrgeizig, sie trainiert nachts auf einem verlassenen Sportplatz heimlich weiter, tagsüber kann sie sich als Frau nur verhüllt durch die immer unsicherer werden Straßen bewegen.
Yasemin Şamdereli:
,,Giuseppe Catozzellas Buch gibt nicht nur einen berührenden Einblick in die Familiengeschichte von Samia, sondern schafft es, die großen und grundlegenden Probleme dieser Region eindrucksvoll darzustellen und zu zeigen, warum Menschen aus Afrika fliehen müssen. Warum sie ihre Heimat verlassen und immer wieder die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer riskieren, um in Europa ein neues Leben zu beginnen. Was ihre Hoffnungen sind und warum Europa für viele die letzte Chance bedeutet. Eine Chance auf ein lebenswürdiges Leben. Eine Chance, sich und der eigenen Familie zu helfen. Eine Chance, man selbst sein zu dürfen.“
Mit 17 Jahren schafft es Samia tatsächlich, als einzige weibliche somalische Sportlerin bei den olympischen Spielen in Peking dabei zu sein. Bei der Eröffnungsfeier trägt sie stolz die Flagge ihres Landes. Sie erreicht beim 200 Meter Lauf 32,16 Sekunden, ihre persönliche Bestzeit, scheidet jedoch im Vorlauf aus. Doch sie hat sich längst in die Herzen des Publikums „gelaufen“ und wird euphorisch gefeiert.
Zurück in Somalia nehmen die Repressionen zu, Samia bekommt keine Unterstützung als Athletin, erhält sogar Todesdrohungen. Schließlich entscheidet sie sich zur Flucht, die Situation in Somalia ist für sie zu gefährlich geworden. Außerdem hofft sie, bei den olympischen Spielen in London 2012 wieder als 200 Meter Läuferin für Somalia antreten zu können.
"SAMIA" wurde in insgesamt vier Ländern gedreht, in Kenia, Italien, Tunesien und Deutschland. Besonders eindringlich und traumatisch sind die Bilder der Flucht Samias: durch den Sudan nach Libyen, dort besteigt sie ein Boot, um die italienische Küste zu erreichen.
In erschreckend realistischen, zum Teil fast dokumentarisch anmutenden Szenen zeigt das Biopic den Weg der Flucht: die erpresserischen Schleuser, die menschenunwürdige Gefangennahme im Sudan, die Weiterfahrt durch die Wüste, eingezwängt in Fluchtfahrzeuge, in denen die Menschen nach Luft ringen. Schließlich die Ankunft in Libyen und die Hoffnung, auf dem Seeweg über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Dort wird Samia nie ankommen. Das Ende ist bekannt und nachzulesen, Samia Yusuf Omar wurde nur 21 Jahre alt.
Das alles erzählt Yasemin Şamdereli nicht stringent, sondern in Zeitsprüngen und Rückblenden, die ineinander verschachtelt sind – so verdichtet sie die Handlung und greift weit aus.
Vor allem den beiden Hauptdarstellerin der Samia ist es zu verdanken, dass der Film trotz der tragischen Ereignisse auch Hoffnung signalisiert und stimmungsvolle, positive Momente zeigt. Riyan Roble spielt die kindliche Samia, Ilham Mohamed Osman verkörpert sie als junge Frau. Beiden Schauspielerinnen gelingt es, Samias Optimismus, ihren Kampfgeist und ihre Lebensfreude zu verkörpern – ein starker Kontrast zu den tragischen Ereignissen auf der Flucht.
"SAMIA" ist ein Film, der berührt, eine wahre Geschichte. Er überzeugt durch seine authentische Atmosphäre, die beeindruckenden Schauspieler und die genaue und sensible Kameraarbeit – und er wirkt nach, lange Zeit.
Regina Roland (filmkritik-regina-roland.de)
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Elisabeth Filmkritik zu "SAMIA"
Samia Yusuf Omar, geboren 1991 in Mogadischu, Somalia, ist der Name einer Sprinterin, die ihr Land 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking vertrat. Bereits als Kind rannte sie allen anderen davor. Sportgeist, Ausdauer, Beharrlichkeit und Freude am Wettbewerb brachten sie so weit.
Wer kennt Samia? Ich kannte sie nicht. Umso härter traf mich die Wucht, die in ihrer Geschichte steckt. Dabei ist ihre Geschichte eine von Tausenden, von Abertausenden. Sie hatte einen Traum und wir, wir Wohlstandsbürger, wir privilegierten Empathiekrüppel, haben ihr nicht nur ihren Traum genommen.
Dabei spart das Regieduo, Yasemin Şamdereli und Deka Mohamed Osman, ihre Geschichte über weite Strecken aus. Die Konsequenz bleibt die gleiche. Vorneweg: ähnlich wie bei der Dokumentation "DAS LEERE GRAB" ist es hier nicht eine Deutsche, die eine in diesem Fall somalische Geschichte erzählt, sondern der Film ist eine Zusammenarbeit mit einer Somalierin, die auch konkret am Set darauf achtete, dass es aus der somalischen Sicht stimmt. Natürlich konnte nicht in Somalia gedreht werden. Das Filmteam ist nach Kenia ausgewichen. Das ist der Unterschied zu, sagen wir "IL CAPITANO". Es erzählt nicht ein Fremder und eignet sich eine Geschichte an, sondern die Geschichte wird von denen miterzählt, die es betrifft.
Der Film ist nicht unähnlich wie "IL CAPITANO". Die Stationen der Flucht ähneln sich. Samia landet auf ihrer Migration - ihr Ziel ist eigentlich London - in einem Gefängnis in Libyen, ihre Familie wird erpresst und so weiter. Aber "SAMIA", der Film, ist direkter und vermeidet mystische Schnörkel. Auch hier gibt es "magische Momente", in denen Samia ihr toter Vater erscheint. Aber es wird hier nichts geschönt. Ihr Vater ist der, und das erklärt ihre enge Verbundenheit, der sie immer unterstützt hat, komme da was auch kommen mag.
Es ist eine Familiengeschichte. Samias Welt ist ihr Zuhause, zusammen mit Onkel und Tante und Cousins und das Leben spielt sich in ganz begrenzten Räumen ab. Das Laufen, ihr Traum, das findet draußen statt. Erst ganz natürlich, dann heimlich, dann voller Trotz. Die politische Lage nimmt immer mehr Raum in ihrem Leben und dem ihrer Familie ein. In ihrem Leben und in das aller anderen. Ganz konkret.
Schon früh sagt sie, sie wolle nie heiraten. Was möchtest du dann machen, fragt sie ihr Vater. Sie möchte die beste Läuferin werden. Der Vater spricht ihr das nicht ab. Sie hätte auch sagen können, ich möchte Schuhe verkaufen, so natürlich wirkt ihr Wunsch. Und sie hat ja Talent. Der Film setzt ein, als sie in Peking läuft, auf der Olympiade. Und man denkt, das ist die Klammer, die die Handlung zusammenfasst. Weit gefehlt. Schon das wäre ein Höhepunkt. Sie schafft es allerdings bis nach Peking. Sie wird von Somalia tatsächlich nach Peking geschickt, als einzige Vertreterin ihres Landes und dabei ist sie noch nicht mal volljährig.
Die nächste Station wäre London. Sie will unbedingt nach London zur nächsten Olympiade. Aber es ist nicht nur ein Traum vom Sport, sondern eine Notwendigkeit, weil ihr Sportsgeist natürlich sie und ihre Familie in Gefahr bringt. Hier wird nicht aufgeschlüsselt, welche Repressalien sie erlebt und wie dann ein guter Sportsgeist, wie in dem Spielfilm um die staatlichen Repressalien bei einem Wettkampf, nämlich "TATAMI" über eine iranische Judoka, dafür sorgt, dass sie "rüber machen kann". Sie ist hier nichts Besonderes. Dass sie mit anderen Weltklassesportlerinnen nicht mithalten kann, das rutscht fast durch. Aber ja, sie hat die Privilegien nicht, die es braucht. Als da wären: Training, gesunde Ernährung und so weiter. Ihr Wille allein reicht nicht.
Darum auch wird der Zusammenhalt der Familie so eindringlich gezeigt. Wie sie aufwächst, wie man sie erzieht, sie unterstützt. Man hat Archivmaterial von den Unruhen, den Anschlägen im Land ganz organisch eingebaut, die die Härte des Alltags ganz konkret zeigen. Trotzdem ist der Film ein Publikumsfilm. Er spricht keine Arthaus-Zuschauerschar an, sondern alle, er ist spannend gemacht und das geringe Budget sieht man zwar, aber man stört sich nicht daran. Der Film ist nicht nur ein biographischer, sondern er ist eine Anklage.
Elisabeth Nagy
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FAVORITEN Dokumentation einer sorgfältigen Langzeitstudie der österreichischen Filmemacherin Ruth Beckermann über Kinder mit Migrationshintergrund in einer Wiener Volksschule. Der Film feierte seine Premiere in der Sektion Encounters auf der 74. Berlinale 2024. (Österreich, 2024; 118 Min.) Ab 19. September 2024 in den deutschen Kinos. Hier der Trailer:
Mitwirkende: Ilkay Idiskut, Nerjiss Aldebi, Liemar Aljouma, Egemen Ak, Majeda Alshammaa, Enes Kerim Bölüktaş, Melisa Bulduk, Furkan Çongar, Dani Crnkić, Eda Dzhemal, Beid Emini, Arian Grošić, Elif Gürdal, Rebeca Harambaşa, Ibrahim Ibrahimovič, Alper Ismetov, Davut Kaplan, Manessa Lakhal, Mohammed Maksoud, Selen Mehmedova, Selin Mehmedova, Teodora Mladenović, Hafsa Polat, Natalia Sălăgean, Danilo Tomić, David Tomic, Amina Tungaev, Valentin Vujcic, Fatima Yapici.
Ulrikes Filmbesprechung:
Drei Jahre lang hat Regisseurin Ruth Beckermann die Schülerinnen und Schüler im working- class-district in Wien bis zum Ende der Grundschulzeit beim Lernen beobachtet. Die Lehrerin Ilkay Idiskut unterrichtet ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund. Die Kinder in der zweiten Klasse werden mit einem fröhlichen „Schönen guten Morgen“ begrüßt. Die Kinder tanzen und singen und lernen bei den Tanzmoves auch gleich die Bezeichnungen der Körperteile. Obwohl die Kinder aus unterschiedlichen Kulturen kommen, gehen sie freundlich miteinander um. Bedauerlich ist, dass die Schulsozialarbeiterin aufhören musste. Die Kinder erzählen, was ihre Eltern beruflich machen. Es klingt ganz süß, wie einzelne Kinder nach den richtigen Worten suchen, wenn sie über die Arbeit ihrer Eltern reden. Auch macht es Spaß den Kindern bei ihren Erklärungen zuzuhören, besonders wenn sie beschreiben, was Kultur ist. Freude macht es ihnen, wenn sie tanzen dürfen.
Natürlich wird auch über ernste und traurige Dinge geredet. Ein Junge fragt ganz ernst, wieso denn nur immer über den Ukraine-Krieg geredet wird aber nicht über den Zustand in Syrien. Die Kinder halten Referate über unterschiedliche Themen und dürfen die einzelnen Referate beurteilen und auch Noten geben. Es ist erstaunlich, wie gut sie die deutsche Sprache in der zweiten Klasse schon beherrschen, obwohl der Deutschkurs gestrichen wurde.
Was dürfen Jungen? Was dürfen Mädchen? Beim gegenseitigen Fragenstellen und Beantworten, erfährt man viel über die Kinder. Bei einem Besuch im Islamischen Zentrum ist der kleine Mohammed besonders stolz darauf seinen Mitschülern zu zeigen, wie man betet.
Am Zeugnistag bekommt die Lehrerin Geschenke, als Dank für ihre Arbeit. Die Kinder sind zwischen 7 und 10 Jahren.
Jetzt, in der 4. Klasse erhöht sich der Druck. Es wird schwieriger, weil so einige Quereinsteiger hinzukommen und der Integrations – Deutschkurs gestrichen wurde und dadurch die Unterstützung fehlt. Es wird die erste Schularbeit auf Deutsch geschrieben. Besonders eine neue Schülerin, die kein Wort Deutsch spricht, wird gemobbt und reagiert aggressiv. Es ist von Vorteil, dass Frau Idiskut fließend türkisch spricht und behutsam eingreifen kann.
Neu ist, dass die Kinder lernen müssen auf- und abzurunden. Melissa müht sich mit den Zahlen, den Einer Stellen, den 10er Stellen, den Hunderter Stellen. Man merkt ihr an, wie nervös sie wird als es ihr nicht gelingt, obwohl die Lehrerin ihr so einige Hilfen gibt. Ein Junge weint, weil er es nicht schafft sich selbst zu beschreiben.
Als nächstes machen sie einen Ausflug in den Stephansdom. Ein Priester erklärt ihnen alles. Die Kinder dürfen sogar sagen: „Es ist mein Stephansdom“, weil er allen Wienern gehört.
Frau Idiskut ist schwanger, das heißt, dass sie demnächst nicht da sein wird. Bald gibt es sowieso einen Schulwechsel. Mittelschule oder Gymnasium. Es ist das letzte Jahr vor der Entscheidung. Es wird nicht leicht sein, eine neue Klassenlehrerin zu finden, besonders auch weil Frau Idiskut türkisch spricht. Auch den Tischfußball – Tisch hat sie bezahlt und viel Herzblut in ihre Arbeit gesteckt. Zurzeit sind es noch 24 Kinder, für die sie einfühlsam gekämpft hat. Noch ein halbes Jahr, dann ist die Volksschulzeit vorüber. Das bedeutet, dass es Trennungen geben wird. Die Lehrerin, die nun in den Mutterschutz geht, ist sehr traurig. Es gibt noch keine neue Lehrerin. Von den Kindern schafft es kein Kind aufs Gymnasium. Das liegt weder an den Kindern noch an der engagierten Lehrerin.
Am Ende des Films stellen sich nochmal alle Schüler mit einem von sich selbst gezeichneten Bild vor.
„Favoriten“ verzichtet auf Hintergrundinfos und erklärende Kommentare und konzentriert sich auf die traurigen Rahmenbedingungen und die Gemeinschaft zwischen den Schülern und ihrer Lehrerin.
Ulrike Schirm
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Angelikas Filmkritik zu "FAVORITEN"
In dem Film „Favoriten“ von der bekannten österreichischen Dokumentarfilm-Regisseurin Ruth Beckermann geht das neue Schuljahr gleich mit vielen Schwierigkeiten los: Die geplante Sprachförderung findet nicht statt, die Schulpsychologin hört auf und die Schulsozialarbeiterin wechselt an eine andere Schule.
Die Klassenlehrerin ist also auf sich allein gestellt. Keines der Kinder in dieser gefilmten zweiten Klasse spricht zu Hause Deutsch. Es mangelt also an allem. Dennoch gelingt es der jungen engagierten Lehrerin Ilkay Idiskut, die selbst in einem türkischen Migrations-Hintergrund aufwuchs, die Kinder aus ihrer Sprachlosigkeit zu befreien.
Denn sie bringt als Lehrerin den jungen Schülern und Schülerinnen nicht nur den Lernstoff bei, sondern sie sorgt sowohl als Sozialarbeiterin und auch als kulturelle Vermittlerin für die Zweitklässler. So wie etwa bei der Diskussion, ob Mädchen im Schwimmbad einen Bikini tragen dürfen. — Da haben manche der muslimischen Jungs schon so ihre Zweifel...
Doch sehr locker geht es dann doch zu, wenn die Kinder sich gegenseitig selbst per Mobil-Telefon interviewen sollen, welches ihnen die Klassenlehrerin leihweise in die Hand drückte.
Drei Jahre lang, von der zweiten bis zur vierten Klasse, hat Dokumentarfilmerin Ruth Beckermann die 28 Kinder in ihrem Schulalltag begleitet. Sie beobachtet sie im Klassenzimmer und bei Ausflügen, ist dabei, wenn sie lernen, spielen oder Konflikte klären. Das Gefühl, unter sich zu sein, sorgt für erfrischend offene Antworten auf Deutsch — auch wenn mehr als sechzig Prozent der Wiener Volksschüler Deutsch nicht als Erst-Sprache benutzen.
Dennoch machen die Zuwanderer-Kinder eine erstaunliche, meist unbewusste Entwicklung durch, obwohl sie nur wenig Hilfe durch ihre Eltern erfahren, die neben den alltäglichen Herausforderungen als Fremde natürlich selbst mehr Unterstützung brauchen könnten.
Sehr gut herausgearbeitet ist im Film das ungewollte Nichtverstehen der Eltern, weil diese viel stärker in ihrer jeweiligen religiösen Erziehung verhaftet sind oder auch häufig über keine allumfassende Schul-Bildung verfügen.
Als Heranwachsende haben sie früh eine ordentliche berufliche Ausbildung bekommen beziehungsweise durch die Praxis erworben. Sie haben verinnerlicht, dass eine gut erlernte handwerkliche Arbeit notwendig ist, um sie dann auch weiterzubringen. Dennoch oder gerade deshalb bestaunen sie auch die engagierte Arbeit der Film-Regisseurin Ruth Beckermann.
Aber wohl noch mehr bewundern sie den geradezu aufopfernden, über drei Jahre andauernden Einsatz der so geduldigen Lehrerin Ilkay Idiskut, die sich ausgerechnet im schwierigen Stadtteil FAVORITEN, dem ethnisch vielfältigen und ehemaligen Arbeiter-Bezirk, engagiert hat, der auch bekannt ist als der „gefährlichste Bezirk von Wien".
Auch die Kamera-Arbeit von Johannes Hammel, der die Schüler fast immer auf Augenhöhe dreht, trägt dazu bei, dass die Zuschauer auch außerhalb des Klassenzimmers die Gewohnheiten und Handlungen ihrer neuen Mitmenschen kennen lernen können. Zum Beispiel bei einem Besuch in einer Moschee oder umgekehrt in einer katholischen Kirche.
Es ist wirklich schade, dass die so kluge, geduldige und verständnisvolle Lehrerin Ilkay Idiskut genau in dem Moment schwanger wird, in dem es für die Zehn- bis Elfjährigen um den traditionell ziemlich schwierigen Wechsel von der Grund-Schule oder Volks-Schule auf die sogenannte „Höhere“ Schule geht. Und das alles auch noch kurz vor der Pubertät...
Aber das Gute an diesem Film ist, dass er den Zuschauer einlädt, sich über die gute Entwicklung der Kinder zu freuen, beziehungsweise fast zwingt, sich mit den immer wichtiger und immer schwieriger werdenden Migrations- und Identitäts-Fragen auseinander zu setzen und dem entsprechend endlich gründlicher über Eingliederungs-Fragen nachzudenken.
Angelika Kettelhack
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Einen weiteren, ersten Eindruck zur 74. Berlinale mit einer ausführlichen Filmkritik über "FAVORITEN" hatten wir bereits am 17. Februar 2024 von Elisabeth Nagy veröffentlicht.
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"DIE FOTOGRAFIN" Biopic-Kriegsdrama von Ellen Kuras über die angesehene Fotografin und Kriegsberichterstatterin Lee Miller. (Irland / USA / Großbritannien / Norwegen / Australien / Singapur, 2024; 117 Min.) Mit Kate Winslet, Andy Samberg, Alexander Skarsgård, Josh O'Connor, Marion Cotillard, Andrea Riseborough, James Murray, Arinzé Kene und Noémie ab 19. September 2024 im Kino. Hier der Trailer:
Elisabeths Filmkritik:
Vermutlich ist es Fügung, dass gerade Alex Garlands "Civil War" (deutscher Starttermin 18. April 2024) im Kino lief und einem breiteren Publikum verklickerte, was Kriegsfotografen machen. Darüber hinaus wurde in dem Actioner die Hauptfigur von Lee Miller inspiriert, sie trug sogar ihren Namen.
Lee Miller (1907 - 1977) war zuerst ein begehrtes Fotomodell und eben auch Fotografin, dabei sticht ihre Zusammenarbeit mit Man Ray hervor. Es sind aber ihre Arbeiten vom London Blitz und von der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau, die heute wichtig sind, weil sie das fotografische Gedächtnis an den Zweiten Weltkrieg mitbestimmen. Lee Millers Bilder gehören mit zu den wichtigsten Arbeiten dieser Zeit überhaupt.
2015 wurde in London die Ausstellung "Lee Miller: A Woman's War" kuratiert. Damals kündigte man auch einen Film über die ikonische Fotografin an. Grundlage sollte die Biographie "The Lives of Lee Miller" ihres Sohnes Antony Penrose sein. Penrose, ebenfalls Fotograf und Schriftsteller, blieb involviert und als Nachlassverwalter konnte er der Produktion Zugang sowohl zu den Fotoarbeiten als auch zu Millers Tagebüchern gewähren. Als Regisseurin verpflichteten die Produzenten Ellen Kuras, die sich bisher als Kamerafrau (zum Beispiel: "Summer of Sam", "Eternal Sunshine of the Spotless Mind", "Away We Go") ein Auge für das Visuelle hat und bereits auch dokumentarisch gearbeitet hatte.
Das Drehbuch von Liz Hannah, John Collee und Marion Hume führt Lee Miller nun ganz ähnlich ein, wie etwa "Civil War" es mit seiner Hauptfigur Lee, die von Kirsten Dunst gespielt wird, getan hatte. Mitten im Gefecht und mit einer Nahdran-Wackelkamera. Das suggeriert die Hektik und Gefahr des Krieges. Dann folgt ein Einschlag. Es ist 1944 und es ist Krieg. Ja, das ist gefährlich. Von hier springt der Film vor auf das Jahr 1977 und da sind nun die im Publikum im Vorteil, die ihre Biografie etwas kennen. Leicht durchschaut man die Klammer des Filmes, aber ich will nicht spoilern.
Lee Miller, gespielt von Kate Winslet, wird hier in ihrem Haus von einem jungen Mann (Josh O'Connor, zuletzt fiel er in der Hauptrolle von "La Chimera" auf) interviewt. Sie redet nicht viel, sie wirkt sogar störrisch. Er solle von sich erzählen. Der junge Mann, scheinbar ein Reporter, hält ihre Bilder in der Hand. Die Bilder, die man erst später gefunden hatte. Er erzählt also von seiner Mutter und einem schwierigen Verhältnis. Sie war eine starke, aber komplizierte Frau. Abgesehen davon, dass diese Szene eher einem Melodrama gerecht wird, verweist sie auf eine unzuverlässige Erzählung, die dem Fortlauf der Handlung einen Dämpfer geben. Dabei sollte es doch um Lee Millers Blick auf diesen Weltkrieg gehen. Denn "Die Fotografin" ist, wie man wohlwollend eingestehen kann, eine Vermittlung des weiblichen Blickes auf den Krieg. Sie fotografierte, da sie als Frau nicht direkt "dabei sein" durfte, Gesichter und Szenen mit einem Verständnis und mit einem Mitfühlen, dass sich in den Bildern widerspiegelt.
Der Film springt erst einmal in das Jahr 1938, nach Frankreich. Wir lernen eine weitere Seite von Lee Miller kennen. Sie verbringt die Zeit mit Freunden. Das gute Leben ist noch nicht vorbei, die Vorboten einer schlimmen Zukunft sind jedoch bereits eindeutig erkennbar. Lee Millers bisherige Karriere als Fotomodell kommt hier immerhin zur Sprache. Hier lernt Lee Roland Penrose kennen. Seines Zeichens Surrealist, Maler und Dichter. Die beiden werden ein Paar.
Weiter im Film fügen sich die biografischen Puzzlestücke nur wirsch zusammen. Weder stimmt die Chemie zwischen Kate Winslet und Alexander Skarsgård, der Penrose spielt, noch sieht man in Kate Winslet eine Lee Miller. Zu viel Kate Winslet und zu wenig Lee Miller ist in "Lee", so der Originaltitel, der eine weibliche Biografie mal wieder auf einen Vornamen verkürzt. Das hat Tradition und insofern ist der deutsche Verleihtitel stimmiger.
Kaum sind die beiden ein Paar, werden sie durch den Krieg getrennt. Lee will nicht untätig bleiben, aber als Frau, darf sie nicht in den Tross der Presse. Sie bekommt ihre Akkreditierung als Korrespondentin als Amerikanerin, die sie ja war. Damit kommt sie aber noch lange nicht an die Frontlinie. Sie musste sich andere Themen suchen und fand sie auch. Ihre Arbeiten erschienen in der britischen Vogue, ihre Redakteurin (Andrea Riseborough in der Rolle der Audrey Withers) unterstützt sie, während der konkurrierende Fotograf Cecil Beaton (Samuel Barnett), eher bekannt durch seine Modefotografie, das misogyne Weltbild verkörpern darf. "Die Fotografin" versammelt eine ganze Riege an Figuren, die zeitgeschichtlich bedeutsam sind, die hier aber auf ihre dramaturgische Aufgabe beschränkt bleiben. Selbst Roland Penrose ist davon nicht ausgenommen.
Zur zweiten Hauptfigur der Kriegsjahre wird somit David Scherman, ebenfalls Amerikaner, ebenfalls ein ikonischer Kriegsfotograf, der den Zweiten Weltkrieg für das Life Magazine fotografierte. Der Comedian und Schauspieler Andy Samberg (unter anderem "Saturday Night Live") spielt Scherman, der hier eher als Sidekick angelegt wurde, als Brother in Arms und er gibt seiner Rolle erinnerungswürdige Momente. Er ist hier, was man einen Scene-Stealer nennt. Zu Recht. Als Miller und Scherman das erste Mal aufeinandertreffen, ist er ein Jüngling. Er ist der, der ihr das Licht halten darf. Seine Entwicklung geht weiter nicht in die Tiefe, aber er ankert die Handlung und ihre Figur in ihren schwierigen Momenten. Dabei hätte man mit seiner Person auch einen männlichen Blick zugänglich machen können. Die Beiden sind nun beruflich ein Paar, das in der Handlung von Highlight zu Highlight springt.
Was fehlt ist die Geschichte hinter der Geschichte. Von der Kunst der Fotografie. Von ihrer Aufgabe in Zeiten des Krieges erfährt man nicht viel. Von dem Leben am Rand der Kriegshandlung ebenso wenig. Es fehlen auch die Zweifel, die die Figuren sicherlich gehabt haben. Ihre Verzweiflung bekommt ebenfalls keinen Raum. Ihre persönlichen Erfahrungen, ja Verletzungen, die ihren empathischen Blick ermöglichen, werden nur auf der Dialogebene vermittelt. Was der Krieg mit einem macht, das muss man sich denken. Das Biopic begnügt sich mit einigen Geschichten zu einigen ihrer Bilder. Kate Winslet nimmt man die Figur nur bedingt ab, wenn überhaupt. Der Krieg ist hier ästhetisch ansehnlich. Der Dreck und der Gestank werden kaum vermittelt. Eines ihrer herausstechenden Fotos wird hier nachgestellt. Wie es dazu kam, wirkt fast wie eine Übertreibung, dabei ist die Anekdote wahr.
So viele vertane Chancen. Sicherlich funktioniert "Die Fotografin" als Starvehikel und Publikumsfilm. Aber ein Psychogramm ist der Film nicht. Er vermittelt praktisch nur die Kriegsjahre und spart ihre Biografie weitgehend aus. An die schwierigen Stellen ihrer Person wagt sich das Buch gar nicht erst ran. So bleiben viele Leerstellen, sowohl in ihrer Geschichte vor dem Krieg als auch nach dem Krieg, als sie die posttraumatischen Belastungsstörungen kaum loswird. Was Krieg, was Verletzungen mit einem Menschen machen, beschränkt sich hier auf die Nacherzählung von ein paar ikonischen Bildern. Visuell bleibt die Filmbiografie, Kamera Paweł Edelman, leer. "Die Fotografin" bleibt insgesamt zu konventionell an seiner Struktur kleben. Dass ihre Arbeit fast in Vergessenheit geraten wäre, kommt nicht zur Sprache und wird hier in einem melodramatischen Moment aufgelöst.
Elisabeth Nagy