Preview von Sofia Coppolas »PRISCILLA« mit 71 Vorführungen zu Weihnachten
Offiziell startet der Film "PRISCILLA", die heimlichen Liebe zwischen Elvis Presley und einem 14-jährigen Mädchen, das er später heiratet, erst am 4. Januar 2024, doch Previews werden überall schon zu Weihnachten gezeigt.
Angelika Kettelhack (82), unsere BAF-Mitbegründerin (1974), hat sehr persönlich Erinnerungen an Sofia Coppola, die Regisseurin ihres neuesten Filmes "PRISCILLA", weshalb wir sofort begeistert waren, als sie uns anbot, eine Rezension über den Film zu schreiben, der schon gestern am Heiligabend in einigen Berliner Kinos zu sehen war.
Sofia Carmina Coppola, eine US-amerikanische Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin (*14. Mai 1971 in New York), ist die Tochter der beiden Filmemacher Francis Ford Coppola und seiner Frau Eleanor Coppola. Und seit ihrem hochinteressanten Film "Lost in Translation“ (2003) ist sie wie Vater und Mutter nun auch schon seit zwanzig Jahren Filmregisseurin...
Als Neunjährige hat Sofia mal kurz bei mir auf dem Schoß gesessen – weil sie mich vielleicht für berühmt hielt…, sagt Angelika Kettelhack, die zusammen mit Regisseurin Helga Reidemeister († im November 2021) von Familie COPPOLA in New York zu einem Besuch eingeladen worden war... nachdem wir gerade frisch aus Los Angeles zurückgekommen waren, wo wir mit acht anderen Filmemacherinnen aus BERLIN mit unseren Filmen zum „BICENTENNIAL“-Treffen gewesen waren. Denn BERLIN und LOS ANGELES, dem Zentrum der Hollywood Filmproduktionen, feierten 1981 ihren zweihundertsten Geburtstag der Städte-Partnerschaft.
Diese Reise nach Los Angeles war vom BERLINER ARBEITSKREIS FILM e.V. mit Unterstützung von Ulrich Gregor, dem damaligen Leiter der Berlinale-Sektion »Forum des Jungen Films« organisiert worden...
"PRISCILLA" Biopic-Drama von Sofia Coppola über die komplizierte Liebesbeziehung der 14-jährigen Teenagerin Priscilla Beaulieu, die auf einer Party Elvis Presleys erste große Liebe wird. (Italien / USA, 2023; 113 Min.) Mit Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Dagmara Dominczyk u.a. über Weihnachten als Preview in diversen Kinos und ab 4. Januar 2024 regulär im Kino. Hier der Trailer:
Der Aufstieg des Elvis Presley … und sein Ende.
(* 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi; † 16. August 1977 in Memphis, Tennessee)
Schon 1954, als neunzehnjähriger Lastwagenfahrer, wagt Elvis das Büro der renommierten Sun Records in Memphis, Tennessee, zu betreten. Er gibt vor eine Platte für seine Mutter aufnehmen zu wollen. – Eine nette Lüge, die ihm für drei Dollar Aufnahme-Gebühr den Weg ins Plattenstudio öffnet. Denn die von ihm begeisterte Vorzimmerdame legt ihrem Manager eine Kopie auf den Schreibtisch. Mit der Notiz "Guter Pop-Sänger!“
Das ist der Beginn einer beispiellosen Musikkarriere für Elvis Aaron Presley, der am 8. Januar 1935 als Zwilling im Ghetto der Mississippi-Kleinstadt Tupelo geboren wurde. Zuvor war sein Bruder tot zur Welt gekommen. Und so legte die Mutter ihre ganze Energie in die Karriere des Zweitgeborenen.
Obwohl die Familie bettelarm war —der Vater war Baumwollpflücker und die Mutter Gladys war Näherin— bekommt Elvis bereits als kleiner Junge eine Gitarre. Als er 13 wird ziehen die Presleys nach Memphis, wo die Musik der Schwarzen den Jungen prägt. Schon seine Klassenkameraden sind von seinem Spiel und seinem Gesang begeistert – ebenso wie von seiner Haartolle und seinen eigenwilligen, glitzernden Hosen.
Mit 19 wird seine erste Platte in einer Radioshow gespielt und kurz danach macht sein erster Live-Auftritt ihn zum Star. Nicht nur sein Gesang, sondern auch seine kreisenden Hüftbewegungen sorgen für kreischende Ovationen — besonders der weiblichen Fans, die reihenweise Ohnmachtsanfälle „erleiden“. Wegen der lasziven Bewegungen rufen entgeisterte Eltern beim nächsten Konzert von "Elvis, the Pelvis" ("Elvis, das Becken") die Polizei.
Aber das schadet seiner Karriere mitnichten: Nachdem Sun Records den Sänger für 40.000 US-Dollar an den Plattengiganten RCA Records verkauft hat, wandern 1956 vom Album "Elvis Presley" täglich 75.000 Exemplare über die Ladentische. In der Folge schreibt Presley mit Hits wie "Heartbreak Hotel", "Love Me Tender" oder "Jailhouse Rock“ musikalisch Musikgeschichte. Leben kann er das nicht…
Doch, auch Hollywood reißt sich um den Sänger: An 31 Filmen und zwei Musikdokumentationen wird er mitwirken.
1957 kann Presley sich die legendäre Villa „Graceland" kaufen. Aber ein Jahr später muss auch er zum Militär. Und zwar nach Deutschland, wo seine Musik auch längst alle Welt kennt. Doch auch in Deutschland erobert er die Herzen der heimischen Jugend erneut. Hier lernt er auch die Offizierstochter Priscilla Beaulieu kennen, die er 1967 in Las Vegas heiratet. Als sie ihn nach fünf Jahren Ehe verlässt, ist Presley durch rauschende Partys und exzessiven Tablettenkonsum bereits gezeichnet. Er hat Herzprobleme. Rund 250 Pfund bringt er auf die Waage... 1977 steht der "King of Rock 'n' Roll" in Indianapolis zum letzten Mal auf der Bühne.
Angelika Kettelhack
Angelika Kettelhack (82), unsere BAF-Mitbegründerin (1974), hat sehr persönlich Erinnerungen an Sofia Coppola, die Regisseurin ihres neuesten Filmes "PRISCILLA", weshalb wir sofort begeistert waren, als sie uns anbot, eine Rezension über den Film zu schreiben, der schon gestern am Heiligabend in einigen Berliner Kinos zu sehen war.
Sofia Carmina Coppola, eine US-amerikanische Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin (*14. Mai 1971 in New York), ist die Tochter der beiden Filmemacher Francis Ford Coppola und seiner Frau Eleanor Coppola. Und seit ihrem hochinteressanten Film "Lost in Translation“ (2003) ist sie wie Vater und Mutter nun auch schon seit zwanzig Jahren Filmregisseurin...
Als Neunjährige hat Sofia mal kurz bei mir auf dem Schoß gesessen – weil sie mich vielleicht für berühmt hielt…, sagt Angelika Kettelhack, die zusammen mit Regisseurin Helga Reidemeister († im November 2021) von Familie COPPOLA in New York zu einem Besuch eingeladen worden war... nachdem wir gerade frisch aus Los Angeles zurückgekommen waren, wo wir mit acht anderen Filmemacherinnen aus BERLIN mit unseren Filmen zum „BICENTENNIAL“-Treffen gewesen waren. Denn BERLIN und LOS ANGELES, dem Zentrum der Hollywood Filmproduktionen, feierten 1981 ihren zweihundertsten Geburtstag der Städte-Partnerschaft.
Diese Reise nach Los Angeles war vom BERLINER ARBEITSKREIS FILM e.V. mit Unterstützung von Ulrich Gregor, dem damaligen Leiter der Berlinale-Sektion »Forum des Jungen Films« organisiert worden...
"PRISCILLA" Biopic-Drama von Sofia Coppola über die komplizierte Liebesbeziehung der 14-jährigen Teenagerin Priscilla Beaulieu, die auf einer Party Elvis Presleys erste große Liebe wird. (Italien / USA, 2023; 113 Min.) Mit Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Dagmara Dominczyk u.a. über Weihnachten als Preview in diversen Kinos und ab 4. Januar 2024 regulär im Kino. Hier der Trailer:
Angelikas Filmkritik:
Nachdem der australische Regisseur Mark Anthony „Baz“ Luhrmann letztes Jahr mit seinem Spielfilm „ELVIS“ eine ausführliche Biographie des Rock’n’Roll-Königs geliefert hat, erzählt uns nun Sofia Coppola in ihrem neuesten Film "PRISCILLA" die bisher wenig beachtete Geschichte der Ehefrau von Elvis Presley.
In ihrem aktuellen Film "PRISCILLA" schafft es Sofia Coppola mit der authentischen Figur des Buches, das denselben Titel trägt, so anständig und wahrheitsgemäß umzugehen, dass wiederum die echte Hauptperson gleichen Namens sich gut vertreten fühlt und sich —wie berichtet wird— schon sehr auf den Film freut.
Sofia Coppolas Arbeit beruht also auf den als Buch herausgekommenen authentischen Erzählungen der heute 78-jährigen Priscilla Presley, der ehemaligen Ehefrau von Elvis. Priscilla selbst legte keinen Wert darauf Allein-Erbin des sagenhaften Vermögens und des Grundbesitzes rund um die Villa „Graceland“ in Memphis Tennessee zu werden.
Denn schließlich hatte Priscilla nach der Beendigung des amerikanischen Militärdienstes von Elvis in Deutschland nur sechs Jahre zusammen mit ihrem 10 Jahre älterem Ehemann dort gelebt. Und sie war in dieser Zeit nun wirklich nicht sehr glücklich gewesen. Denn sie konnte den ständigen „Predigten“ und Herausforderungen und den nicht erfüllten Versprechungen nur sehr selten etwas entgegensetzen.
Elvis hatte die poetischen und vielversprechenden Lieder wie etwa “Love me tender“ oder „Don’t be cruel“ zwar wunderbar gesungen aber deren Inhalt nie realisieren können.
Dennoch lässt Sofia Coppola am Anfang ihres Films "PRISCILLA" den Elvis Presley als sehr zärtlichen, vorsichtigen, zurückhaltenden und liebevoll werbenden Mann erscheinen— so lange er sein Ziel, die Minderjährige für sich einzunehmen, noch nicht erreicht hat.
Dass Elvis überhaupt einen Zugang zu der damals noch Minderjährigen erlaubt bekam, liegt daran, dass Priscillas Stiefvater auf demselben US-Militär-Stützpunkt arbeitete wie Elvis Presley. Allerdings ermahnte er seine Tochter immer wieder ihre Gefühle gründlich zu überprüfen. Für ihn war sie schließlich noch ein Kind.
Übrigens gelingt es der 26-jährigen Filmschauspielerin Cailee Spaeny wunderbar die sehr zarte und erst 16-jährige Priscilla sehr echt darzustellen, die sich natürlich geehrt fühlt von jemandem so Berühmtem wie Elvis umgarnt zu werden. Andererseits weiß sie aber nicht so recht, wie sie sich verhalten soll.
Bald nachdem Elvis sie dann aber erobert hat, macht er ihr selbstverständlich gewisse Vorschriften: Sie solle ihre Augenpartie stärker dunkel schminken und ihre langen Haare doch besser schwarz färben — was sie natürlich gehorsamst dann auch widerwillig befolgt.
Es wird noch länger dauern, bis sie es wagt, sich seinen Anforderungen zu widersetzen… und später dann sogar das gesamte Erbe zu verzichten.
Als Allein-Erbin galt bisher die gemeinsame Tochter Lisa Marie, die aber genau Anfang dieses Jahres (12.1.2023) verstorben ist.
(* 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi; † 16. August 1977 in Memphis, Tennessee)
Schon 1954, als neunzehnjähriger Lastwagenfahrer, wagt Elvis das Büro der renommierten Sun Records in Memphis, Tennessee, zu betreten. Er gibt vor eine Platte für seine Mutter aufnehmen zu wollen. – Eine nette Lüge, die ihm für drei Dollar Aufnahme-Gebühr den Weg ins Plattenstudio öffnet. Denn die von ihm begeisterte Vorzimmerdame legt ihrem Manager eine Kopie auf den Schreibtisch. Mit der Notiz "Guter Pop-Sänger!“
Das ist der Beginn einer beispiellosen Musikkarriere für Elvis Aaron Presley, der am 8. Januar 1935 als Zwilling im Ghetto der Mississippi-Kleinstadt Tupelo geboren wurde. Zuvor war sein Bruder tot zur Welt gekommen. Und so legte die Mutter ihre ganze Energie in die Karriere des Zweitgeborenen.
Obwohl die Familie bettelarm war —der Vater war Baumwollpflücker und die Mutter Gladys war Näherin— bekommt Elvis bereits als kleiner Junge eine Gitarre. Als er 13 wird ziehen die Presleys nach Memphis, wo die Musik der Schwarzen den Jungen prägt. Schon seine Klassenkameraden sind von seinem Spiel und seinem Gesang begeistert – ebenso wie von seiner Haartolle und seinen eigenwilligen, glitzernden Hosen.
Mit 19 wird seine erste Platte in einer Radioshow gespielt und kurz danach macht sein erster Live-Auftritt ihn zum Star. Nicht nur sein Gesang, sondern auch seine kreisenden Hüftbewegungen sorgen für kreischende Ovationen — besonders der weiblichen Fans, die reihenweise Ohnmachtsanfälle „erleiden“. Wegen der lasziven Bewegungen rufen entgeisterte Eltern beim nächsten Konzert von "Elvis, the Pelvis" ("Elvis, das Becken") die Polizei.
Aber das schadet seiner Karriere mitnichten: Nachdem Sun Records den Sänger für 40.000 US-Dollar an den Plattengiganten RCA Records verkauft hat, wandern 1956 vom Album "Elvis Presley" täglich 75.000 Exemplare über die Ladentische. In der Folge schreibt Presley mit Hits wie "Heartbreak Hotel", "Love Me Tender" oder "Jailhouse Rock“ musikalisch Musikgeschichte. Leben kann er das nicht…
Doch, auch Hollywood reißt sich um den Sänger: An 31 Filmen und zwei Musikdokumentationen wird er mitwirken.
1957 kann Presley sich die legendäre Villa „Graceland" kaufen. Aber ein Jahr später muss auch er zum Militär. Und zwar nach Deutschland, wo seine Musik auch längst alle Welt kennt. Doch auch in Deutschland erobert er die Herzen der heimischen Jugend erneut. Hier lernt er auch die Offizierstochter Priscilla Beaulieu kennen, die er 1967 in Las Vegas heiratet. Als sie ihn nach fünf Jahren Ehe verlässt, ist Presley durch rauschende Partys und exzessiven Tablettenkonsum bereits gezeichnet. Er hat Herzprobleme. Rund 250 Pfund bringt er auf die Waage... 1977 steht der "King of Rock 'n' Roll" in Indianapolis zum letzten Mal auf der Bühne.
Angelika Kettelhack