Preisträger des 13. Kurdischen Filmfestivals Berlin
Das 13. Kurdische Filmfestival Berlin ging nach sieben Tagen am Freitag, 13. Oktober, mit den Preisauszeichnungen zu Ende.
Die 13. Ausgabe des Kurdischen Filmfestivals Berlin ging am letzten Freitag mit dem Dokumentarfilm "EREN" der Regisseurin Maria Binder zu Ende. Das eindrucksvolle Portrait einer Frau, die seit mehr als 30 Jahren für die Grundrechte und Frieden in der Türkei kämpft, zog den Schlussstrich mit einer ausverkauften Vorstellung im FSK-Kino und spannte damit einen Bogen zum mehrfach ausgezeichneten Eröffnungsfilm "IM TOTEN WINKEL" von Ayşe Polat, der aktuell die politische Paranoia der in Kurdistan lebenden Gesellschaft durchdringt.
Hier der Trailer von EREN
Insgesamt 51 Spielfilme, Kurzfilme, Dokumentarfilme, experimentelle Filme und Kinderfilme wurden gezeigt, ergänzt durch Sonderveranstaltungen wie der Vortrag von Andreas Wulf von medico international über die Auswirkungen des Erdbeben im betroffenen Gebiet in der Südosttürkei, die Lesung des kurdischen Autors Bakhtiar Ali aus dem Roman "Das Lächeln des Diktators", gemeinsam mit dem Sprachenatelier Berlin und die Ausstellung/Performance der kurdische Frauen Aktivistin Zilan Sarah Kößler im Kino Babylon Mitte. Spielorte waren das Kino Babylon in Berlin Mitte, das Moviemento und FSK Kino in Kreuzberg.
Dieses Jahr legte das Festival einen Fokus auf Rojhelat (Ostkurdistan). Ein umfangreiches Panorama reflektiert kulturelle, soziale, politische, und historische Zusammenhänge. Perspektiven aus Rojhelat, der westkurdischen Diaspora und dem westlichen Blick auf die Region entfalteten ein breites Mosaik aus diversen Einblicken.
Sieben Tage interessanter Begegnungen und des kulturellen Austauschs liegen damit hinter den mehr als 6.000 Festivalbesuchern*innen.
Das Festivalprogramm präsentierte sowohl Werke von kurdischen Filmschaffenden aus kurdischen Regionen und der Diaspora als auch prägnante Werke europäischer Filmschaffender, die sich mit kurdischen Lebensrealitäten beschäftigen. In einem Kurzfilmwettbewerb wurden neue Stimmen des kurdischen Kinos sichtbar gemacht und auf ihrem Weg unterstützt.
Die Preisträgerfilme:
Die Jury Zubeyde Bulut (Schauspielerin) und Mohammed Shaikhow (Regisseur, Drehbuchautor) unter der Leitung von Regisseurin Binevsa Berivan vergab dieses Jahr im Kurzfilmwettbewerb, dem einzigen Wettbewerb des Festivals, keinen Hauptpreis, sondern zwei Preise zu gleichen Teilen an:
"THE APPLE" von Mehmet Acaruk
Türkei, 2023; 15 Min.
Produktion: Menderes Karasu
"PATHS" von Azhin Kawa
Regionalregierung von Kurdistan, 2023; 11 Min.
Eine Produktion von Duhok International Film Festival Fund & Goteborg Film Fund & Vim Foundation
Darüber hinaus zog die Jury offensichtlich unbewusst einen Bezug zum aktuell in Berlin laufenden Human Rights Film Festival, das wir am 11. Oktober vorgestellt hatten, und vergab ebenfalls sogenannte Menschenrechtspreise an zwei Kurzfilme:
"TRIVET"
Regie: ABDURRAHİM KARABULUT-MAHSUN CELAYİR
Türkei, 2023; 14 Min.
"HOOVES BEAT"
Regie: Fargol Masrourirad Seyed Hossein Zeitoonnejad
Iran, 2022; 13 Min.
Das SPRACHATELIER BERLIN vergab zum ersten Mal den „Preis für den besten Film in Kurdischer Sprache“, dotiert mit 1.000 Euro an den 18 Minuten langen Kurzfilm:
"KHOKOUSHTEN BA SHEWAZI NIETZSCHE"
Regie: Payam Kurdistani
Produktion: Kaziewa Film Production
Iran, 2023
Link: kurdisches-filmfestival.de
Quelle: Zoom Medienfabrik

Die 13. Ausgabe des Kurdischen Filmfestivals Berlin ging am letzten Freitag mit dem Dokumentarfilm "EREN" der Regisseurin Maria Binder zu Ende. Das eindrucksvolle Portrait einer Frau, die seit mehr als 30 Jahren für die Grundrechte und Frieden in der Türkei kämpft, zog den Schlussstrich mit einer ausverkauften Vorstellung im FSK-Kino und spannte damit einen Bogen zum mehrfach ausgezeichneten Eröffnungsfilm "IM TOTEN WINKEL" von Ayşe Polat, der aktuell die politische Paranoia der in Kurdistan lebenden Gesellschaft durchdringt.
Hier der Trailer von EREN
Seit über 30 Jahren kämpft die kurdische Rechtsanwältin und politische Aktivistin Eren Keskin in der Türkei gegen Folter und von staatlichen Kräften ausgeübte sexualisierte Gewalt und Sie verteidigt die Opfer vor Gericht. Durch ihre Rolle als „Systemstörerin“ gilt sie in den Augen der Regierung schon lange als Staatsfeindin, die jederzeit mit ihrer Verhaftung rechnen muss, wie wir ausführlich zur Eröffnung des Festivals hier berichteten.
Insgesamt 51 Spielfilme, Kurzfilme, Dokumentarfilme, experimentelle Filme und Kinderfilme wurden gezeigt, ergänzt durch Sonderveranstaltungen wie der Vortrag von Andreas Wulf von medico international über die Auswirkungen des Erdbeben im betroffenen Gebiet in der Südosttürkei, die Lesung des kurdischen Autors Bakhtiar Ali aus dem Roman "Das Lächeln des Diktators", gemeinsam mit dem Sprachenatelier Berlin und die Ausstellung/Performance der kurdische Frauen Aktivistin Zilan Sarah Kößler im Kino Babylon Mitte. Spielorte waren das Kino Babylon in Berlin Mitte, das Moviemento und FSK Kino in Kreuzberg.
Dieses Jahr legte das Festival einen Fokus auf Rojhelat (Ostkurdistan). Ein umfangreiches Panorama reflektiert kulturelle, soziale, politische, und historische Zusammenhänge. Perspektiven aus Rojhelat, der westkurdischen Diaspora und dem westlichen Blick auf die Region entfalteten ein breites Mosaik aus diversen Einblicken.
„Die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten vergegenwärtigen uns schmerzlich, welche Gewaltspirale ungelöste, politische Konflikte entwickeln können“, so Festivalleiter Roj Hajo.
Sieben Tage interessanter Begegnungen und des kulturellen Austauschs liegen damit hinter den mehr als 6.000 Festivalbesuchern*innen.
Das Festivalprogramm präsentierte sowohl Werke von kurdischen Filmschaffenden aus kurdischen Regionen und der Diaspora als auch prägnante Werke europäischer Filmschaffender, die sich mit kurdischen Lebensrealitäten beschäftigen. In einem Kurzfilmwettbewerb wurden neue Stimmen des kurdischen Kinos sichtbar gemacht und auf ihrem Weg unterstützt.
Die Preisträgerfilme:
Die Jury Zubeyde Bulut (Schauspielerin) und Mohammed Shaikhow (Regisseur, Drehbuchautor) unter der Leitung von Regisseurin Binevsa Berivan vergab dieses Jahr im Kurzfilmwettbewerb, dem einzigen Wettbewerb des Festivals, keinen Hauptpreis, sondern zwei Preise zu gleichen Teilen an:
"THE APPLE" von Mehmet Acaruk
Türkei, 2023; 15 Min.
Produktion: Menderes Karasu
Zerya, eine Geflüchtete in Paris, verließ ihr Land vor 30 Jahren aufgrund eines chemischen Gasangriffs von Saddam Hussein auf Halabja im Jahr 1988.
Bei dem Besuch einer Gemäldeausstellung in Paris kommentierte sie Magrittes Bild aus der Serie "Verrat der Bilder" mit den Worten "Das ist kein Apfel" und verband das Bild mit der kurdischen Mythologie über den "Apfel mit Nelken", der Liebe symbolisiert, sowie mit dem Geruch von Äpfeln im Gas während des Massakers.
"PATHS" von Azhin Kawa
Regionalregierung von Kurdistan, 2023; 11 Min.
Eine Produktion von Duhok International Film Festival Fund & Goteborg Film Fund & Vim Foundation
Im August 2014 griffen Isis die Stadt Shingal und die umliegenden Dörfer an. Haider und 21 Mitglieder seiner Familie waren auf der Flucht vor Terroristen, doch dann geschah etwas, das den Verlauf ihres Lebens drastisch veränderte. In einer doppelten, zerbrochenen Erzählung muss sich Haider für den einen, richtigen Weg entscheiden.
Begründung der Jury: „Die beeindruckende, originelle Gestaltung dieser beiden Kurzfilme verstärkt die Emotionen, ermöglicht uns, den Charakteren so nah wie möglich zu kommen und lässt das aufstrebende Talent zweier junger Regisseure eindrucksvoll zu Geltung kommen“.
Darüber hinaus zog die Jury offensichtlich unbewusst einen Bezug zum aktuell in Berlin laufenden Human Rights Film Festival, das wir am 11. Oktober vorgestellt hatten, und vergab ebenfalls sogenannte Menschenrechtspreise an zwei Kurzfilme:
"TRIVET"
Regie: ABDURRAHİM KARABULUT-MAHSUN CELAYİR
Türkei, 2023; 14 Min.
Haji Jalil, der 1990 in dem Bergdorf Bingöl lebt, schickt seine drei verheirateten Söhne zum
Arbeiten nach Deutschland, was er als Hoffnung sieht, die wirtschaftlichen Probleme loszuwerden. An einem verschneiten Wintertag kommt aus einem Nachbardorf die Nachricht, dass einer seiner Söhne verstorben ist, aber es ist unklar, wer es ist.
"HOOVES BEAT"
Regie: Fargol Masrourirad Seyed Hossein Zeitoonnejad
Iran, 2022; 13 Min.
Tino lebt als 12-jähriger Junge mit seinen Eltern in einem Grenzdorf zwischen Iran und Irak. Nachdem er von einem herzzerreißenden Vorfall in den Bergen erfahren hat, der ihn am Boden zerstört, befindet er sich in einem Dilemma: Er spürt, dass das Leben seines einzigen vierbeinigen Freundes, der gleichzeitig das einzige Transport- und Arbeitsmittel seines Vaters ist, in großer Gefahr ist. Er muss schnell eine folgenschwere Entscheidung treffen.
Das SPRACHATELIER BERLIN vergab zum ersten Mal den „Preis für den besten Film in Kurdischer Sprache“, dotiert mit 1.000 Euro an den 18 Minuten langen Kurzfilm:
"KHOKOUSHTEN BA SHEWAZI NIETZSCHE"
Regie: Payam Kurdistani
Produktion: Kaziewa Film Production
Iran, 2023
Ein Selbstmord-Apothekenbesitzer versucht, den Selbstmord der einzigen Hebamme in seiner Stadt bis nach der Geburt seiner schwangeren Frau hinauszuzögern. Das Ergebnis seiner Bemühungen ist eine neuartige Selbstmordmethode, die den Lebenswillen seiner Kunden wiederbeleben kann.
Link: kurdisches-filmfestival.de
Quelle: Zoom Medienfabrik