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52. »Sehsüchte« Filmfestival mit neuen Festivalzentrum

Das Internationale Studierenden-Filmfestival "SEHSÜCHTE" lädt ab Mittwoch, den 19. April 2023, zu einem umfangreichen Programm nach Potsdam ein.



Das Studierendenfilmfestival Sehsüchte findet vom 19. bis 23. April 2013 statt und wird zum 52. Mal von Studierenden der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF veranstaltet. Zum ersten Mal zieht das Festival ins Herz Potsdams und findet im Filmmuseum Potsdam, im Waschhaus Potsdam, im Thalia Kino Potsdam und auf dem Theaterschiff Potsdam statt

Somit wird bei der 52. Ausgabe erstmals das Filmmuseum Potsdam zum Festivalzentrum der SEHSÜCHTE und nicht - wie in den vorangegangenen Jahren - die Filmuniversität selbst, die unweit entfernt ihren Standort Potsdam-Babelsberg hat.

Ziel sei es das umfangreiche Programm des Studierenden-Filmfestivals nach Potsdam zu bringen, um nicht nur ein Filmfestival für Studentinnen und Studenten zu veranstalten, sondern die Filme auch einer breiteren Öffentlichkeit in Potsdam zu präsentieren.

Schon in früheren Jahren eigneten sich dafür sehr gut die Thalia Kinos in Potsdam-Babelsberg mit ihren drei Sälen, von den mindestens einer auch diesmal wieder dabei sein wird. Die Eröffnung und die drei Vorführungen der Preisträger am letzten Tag des Festivals werden aber im Kino des Filmmuseums im Zentrum Potsdams stattfinden, das mittlerweile organisatorisch zur Filmuniversität gehört.

Darüber hinaus gibt es aber zwei zusätzliche Vorführ-Locations im Waschhaus Potsdam, wo auch weitere Events zum Festival, wie z.B. die "Schreibsüchte", sowie die Partys und kulinarische Angebote auf dem großzügigen Terrain besser durchgeführt werden können.

Auszeichnungen werden unter anderem in den Kategorien Spielfilm, Animation, Dokumentarfilm, Kinderfilm, Jugendfilm und Drehbuch vergeben.

Insgesamt werden zwölf Preise in zehn Kategorien verliehen. Erstmals wird in diesem Jahr in den Kategorien Spielfilm und Dokumentarfilm, neben einem Preis für die beste Regie, ein Preis für Herausragende Künstlerische Leistung vergeben, um mit dieser neuen Preisstruktur nun auch die Möglichkeit zu haben, die kreative Arbeit aller Gewerke in Betracht ziehen und auszeichnen zu können!

Unterschieden wird dabei nicht zwischen Langfilm oder Kurzfilm, sondern allein nach der künstlerischen Leistung. Allerdings liegt die Mehrzahl der studentischen Arbeiten zumeist in kürzerer Form vor, allein schon aus Kostengründen.

SPIELFILM:

Die beiden einzigen Langfilme in der Sektion Spielfilm feierten ihre Premiere zum einen auf der 73. Berlinale: ("ELAHA" von der deutsch-kurdischen Regisseurin Milena Aboyan, 111 Min.) und zum anderen beim Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken: ("SPRICH MIT MIR" von Janin Halisch, 89 Min.). In beiden Fällen folgt die offizielle Kinoauswertung aber erst demnächst.

In der Abschlussarbeit "ELAHA" der deutsch-kurdischen Regisseurin Milena Aboyan an der Filmakademie Baden-Württemberg, steht die 22-Jährige Elaha kurz vor der Heirat mit ihrem zukünftigen Mann. Durch die kommende Hochzeit tritt das Thema der vermeintlichen “Unschuld” mehr in ihren Fokus. Diese hatte sie bereits vor der Hochzeit verloren und versucht jetzt mit allen (teuren medizinischen und illegalen operativen) Mitteln, sie zurückzuerlangen.


Hier der Trailer:



In "SPRICH MIT MIR" der Abschlussarbeit von Janin Halisch an der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, geht es um mehr, als nur um das Verhältnis der Mutter zu ihrer Tochter Karo, die nach einer Trennung wieder mit den Erinnerungen an einen Vater kämpft, der nie da war. Als ihre Mutter Michaela mit ihr in den Urlaub nach Rügen fahren will, wird sie schlagartig in die Vergangenheit transportiert, als sie dort Jochen und dessen Tochter kennenlernt.


Hier der Trailer:



Alle anderen 30 Werke in dieser Sektion sind entweder Kurz- oder mittellange Filme.

Den besten Film und die herausragende künstlerische Leistung in der Kategorie fiktionaler Film küren dieses Jahr Tua El-Fawwal, Dr. Hamed Soleimanzadeh und Tobias Gottschlich.

Tua El-Fawwal ist bekannt aus der deutschen Jugend-Web- und Fernsehserie Druck. Für ihre Performance als Amira erhielt sie 2020 als erste Frau mit Hidschab den Deutschen Schauspielerpreis als beste Nachwuchsdarstellerin.

Dr. Hamed Soleimanzadeh ist Einstein Junior Fellow an der Universität der Künste Berlin (UdK). Er ist Film-Philosoph, -kritiker und -forscher. Tobias Gottschlich arbeitet als Filmproduktionsleiter beim rbb.


Der Preis für den besten Spielfilm ist mit 5000€ dotiert und wird von der Investitionsbank des Landes Brandenburg gestiftet. Die Herausragende Künstlerische Leistung ist mit 2.500 € dotiert und wird Studio Zentral gestiftet.

DOKUMENTARFILM:

Die diesjährige Dokumentarfilmjury besteht aus Tina Leeb, die als freie Produzentin für internationale Ko-Produktionen und als Marketingberaterin für Dokumentarfilme arbeitet, Evelyn Rack, Filmeditorin und Medienkünstlerin, deren Arbeit sich durch formal-ästhetische Klarheit, emotionale Dichte und dramaturgische Präzision auszeichnet, der ukrainischen Filmemacherin und Regisseurin Natalija Yefimkina, die mit ihrem Debütfilm Garagenvolk den Heiner-Carow Preis bei der 70. Berlinale gewann und der mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilmemacherin Ayla Yildiz, die ihren Fokus auf gesellschaftskritische sowie politische Themen setzt.

Der Preis für den besten Dokumentarfilm ist mit 5.000€ dotiert und wird vom rbb gestiftet. Die Herausragende Künstlerische Leistung ist mit 2.500€ dotiert und wird von Adobe gestiftet.

Einziger Langfilm in dieser Sektion mit 21 Werken ist "THE HOMES WE CARRY" von Brenda Akele Jorde, der auf dem DOK Leipzig 2022 seine Premiere feierte.

Die 89 Min. lange Doku ist die Geschichte einer zerrissenen Familie zwischen Deutschland und Mosambik, die in der DDR des Jahres 1979 ihren Anfang nahm, als 20.000 Menschen aus dem südostafrikanischen Mosambik in die Deutsche Demokratische Republik reisten, um dort an Maschinen zu arbeiten für die keine Qualifikation erforderlich war. Mit dem Fall der Mauer wurden die Mosambikaner*innen aber nicht mehr gebraucht, von der Bunderepublik auch nicht anerkannt und die Menschen zur Rückreise gedrängt.


Hier der Trailer:



Allerdings gibt es in der nachfolgenden Sektion um die besten Produktionen nochmals eine Doku vom Filmemacher Maksym Melnyk, der mit dem 85 Min. langen, in den ukrainischen Karpaten gedrehten "DREI FRAUEN", seinen Abschluss an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF absolvierte. Der Film feierte 2022 seine Premiere auf dem 65. Festival DOK Leipzig und gewann ebenso den Publikumspreis wie anschließend auf der Duisburger Filmwoche:

Hier der Trailer:



Synopsis:
Die Postbotin Maria, die Biologin Nelya und die Bäuerin Hanna leben im ukrainischen Stuschyzja nahe der Grenze zu Polen und der Slowakei. Diese Dokumentation porträtiert neben einem unbekannten “kalten Ort” vor allem drei Frauen, die nach und nach aufzutauen scheinen und sich öffnen. Dort im Dreiländereck, wo 2019, im Jahr von Selenskyjs Wahlerfolg, kaum noch junge Menschen leben, sind die drei älteren Protagonistinnen fest verwurzelt. Mit der Zeit wird auch das Filmteam, zumindest temporär, zu einem geschätzten Teil der Dorfgemeinschaft.


FOKUS PRODUKTION:

Mit dem Spezialprogramm Fokus Produktion honoriert Sehsüchte die Arbeit von Filmproduzent*innen und bringt sonst unsichtbare Prozesse des Filmschaffens zum Vorschein. Mit der Chance auf den Preis “Beste Produktion” können junge Produzent*innen von Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Werke präsentieren, bei deren Produktion besondere Herausforderungen bewältigt wurden, die unter außergewöhnlichen Bedingungen entstanden oder innovativ produziert wurden. Das diesjährige Fokus Produktion Programm steht dabei ganz im Zeichen von räumlichen und persönlichen Grenzerfahrungen.

Die Preise werden dieses Jahr vergeben von der Autorin, Regisseurin und Produzentin Rand Beiruty, dem Projektentwickler Kivik Kuvik, der seinen Schwerpunkt auf die Realisierung von Debutfilmen legt sowie der Filmproduzentin Lan Rommel, die sich auf die internationale Koproduktion von animierten Spielfilmen konzentriert. Der Preis für die beste Produktion hat einen Sachpreis im Wert von 5.000€ und wird vom Erich Pommer Institut und CBBB gestiftet.

ANIMATIONSFILM:

Erstmals in seiner eigenen Kategorie wird dieses Jahr der beste Animationsfilm von einer internationalen Fachjury aus Branchenmitgliedern gekürt. Sie besteht aus der Regisseurin, Animationsfilmemacherin und Illustratorin Letty Felgendreher, Natalia Freitas, die als 2D Artist und 3D Animator arbeitet, dem Line Producer Markus Kark, der seit 20 Jahren im Bereich Animationsfilme und -serien tätig ist, Ali Soozandeh, Cartoonist, Storyboard-Artist und Producer von zahlreichen animierten Kurzfilmen sowie Johanna Roth, Geräuschemacherin und Sounddesignerin.

360°:

Als Weiterentwicklung des 3D-Films steigt in der Virtuellen Realität die Immersion durch die 360°-Ansicht: Man ist direkt im Geschehen und kann sich selbst nach Belieben umschauen. Außerdem hat die entsprechende Technik in den letzten Jahren einen immensen Sprung gemacht und macht somit immer mehr möglich. Da VR damit längst kein technisches Gimmick mehr ist, war es für das diesjährige Programm wichtig, Filme einzuladen, die das Medium nicht nur um seiner selbst willen nutzen, sondern durch VR eine packende Geschichte erzählen und Emotionen erzeugen.

Die Jury für die VR-Film-Kategorie 360° bilden in diesem Jahr Chloé Lee, Mélanie Courtinat, Irene Lema, Lina Reinsbakken, Fabito Rychter und Parul Wadhwa. Der Preis der 360° Jury hat einen Sachpreis im Wert von 5.000€ und wird gestiftet von INVR.

DREHBUCH:

Der von Audible gestiftete und mit 2.500€ dotierte Preis im Spezialprogramm Schreibsüchte wird für das beste Drehbuch in diesem Jahr vergeben durch die Schauspielerin und Autorin Rosina Kaleab, Drehbuchautorin und Creative Producerin Sarah Schnier, Autor, Moderator und Podcaster Alper Turfan, die freie Dramaturgin und Autorin Hannah Schopf sowie Drehbuchautor Thomas Wendrich.

Der Preis für den besten Pitch ist erstmals mit einem Preisgeld in Höhe von 1000€ dotiert und wird von Action Concept gestiftet.

FUTURE KIDS:

Die Kinderfilm-Jury besteht in diesem Jahr aus den filmbegeisterten Nachwuchsjuror*innen Amelia Magret Dederichs, Imran Ibrahimovic, Florin Krengel, Sophia Laura Malivindi, Paulina Tiedemann und Jonas Többe. Der Preis für den besten Kinderfilm ist mit 2.500€ dotiert und wird von der Stadt Potsdam gestiftet.

FUTURE TEENS:

Der Preis für den besten Jugendfilm wird verliehen von Peppina Castronari, Noemi Hermann, Uli Kurokhtina, Marie-Luise Radik, Lucie Sieckmann und Rudi Wanner. Der Preis für den besten Jugendfilm ist mit 2.500€ dotiert und wird vom Studio Babelsberg gestiftet.

In beiden FUTURE Sektionen steht vor allem das Thema Freunde und Familie im Vordergrund. Ziel ist es, jungen Menschen zwischen 6 und 16 Jahren das Medium Film als Kunstform und Träger großer Emotionen zu vermitteln.

RETROSPEKTIVE:

Im Programm der Retrospektive werden 2023 Filme präsentiert, die an der damaligen HFF Babelsberg produziert wurden und durch eine sorgfältige Digitalisierung und Restaurierung vor dem Verfall gerettet werden konnten, um auch für kommende Generationen zugänglich zu bleiben.

HAUPTPROGRAMM:

Kernstück des Festivals ist das Hauptprogramm mit mehr als 70 Filmen von Filmemacher*innen aus über 30 Nationen. Das gesamte Programm bietet ein weitreichendes Spektrum an Themen, Ästhetiken und Stilen, die im Bereich des fiktionalen, dokumentarischen und auch animierten Films neue Ufer erkunden. Dabei zeigen die Nachwuchsfilmemacher*innen, was sie bewegt, lieben, zum Lachen bringt oder ändern möchten. Sie stellen klassische Erzählstrukturen auf die Probe und beweisen ihre außergewöhnliche und laute Stimme.

SEHSÜCHTE SPECIAL:

In der neugeschaffenen Sektion Sehsüchte Special werden spezielle Impulse gesetzt, die derzeit bewegen. Sei es der Fokus auf iranische Filmemacher*innen, Queeres Kino aus der Ukraine, das Thema Immigration oder Animationsfilme, die im Rahmen kürzester Zeit entstanden sind: Hier wird aus verschiedenen Perspektiven über den Tellerrand geblickt.

Darüber hinaus werden iIn der Sektion "SHOWCASE" unter anderem Filme der Partnerhochschule Lissabon vorgestellt.

Link: sehsuechte.de


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