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Die Goldene Lola 2023 für das beste Drehbuch geht an „Noah“ von Ali Tamim

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den Autor Ali Tamim mit dem Deutschen Drehbuchpreis 2023 ausgezeichnet - Der Verband der Drehbuchautoren fusioniert und heißt jetzt Deutscher Drehbuchverband.



Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat im Rahmen der 73. Berlinale am 17. Februar 2023 die Goldene Lola 2023 für das beste unverfilmte Drehbuch an Ali Tamim für sein Drehbuch „Noah“ verliehen. Tamim ist Student im Master-Studiengang Regie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Im Rahmen des Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD) ging die hochrangige Auszeichnung an ein leidenschaftliches Drehbuch, das der Frustration von deutschen People of Color über die Mehrheitsgesellschaft eine unüberhörbare Stimme gibt und auf schmerzhafte Weise verständlich macht, warum so viele Menschen nicht mehr dazugehören wollen.

Die Jury würdigte die Geschichte als tief berührende Tragödie. Selten sei so wütend und zugleich poetisch der Frust deutscher People of Color über eine verständnislose Mehrheitsgesellschaft auf den Punkt gebracht worden.


Das Drehbuch ist Basis für den Abschlussfilm, der als Kooproduktion der Filmuniversität mit Schuldenberg Films entsteht, gefördert im Rahmen der Leuchtstoff-Initiative von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg.

Zum Inhalt:
Der Tod eines jungen arabischen Mannes bei einer Polizeikontrolle wird zum Ausgangspunkt für drei ineinander verschränkte, tragische Episoden: Zwei junge Afrodeutsche suchen ratlos nach einem Ziel für ihren rasenden Zorn. Die Mutter des Toten muss nicht nur mit ihrem tiefen Trauerschmerz, sondern auch noch um die Ehre ihres Sohnes kämpfen. Und eine Gruppe von Polizisten trifft in der aufgeladenen Atmosphäre der Stadt immer wieder falsche Entscheidungen, weil Routine und Vorurteile ihren Blick für die wahre Lage verstellen.


Der Jury gehörten in diesem Jahr die Drehbuchautorinnen Esther Bernstorff, Elisabeth Burghardt und Brigitte Drodtloff, der Regisseur, Autor und Filmproduzent Florian Eichinger, sowie die Drehbuchautoren Roman Klink und Sven Poser an.

Der Deutsche Drehbuchpreis wird seit 1988 verliehen. Mit der Auszeichnung für das beste unverfilmte Drehbuch ist eine Prämie von 10.000 Euro verbunden.

Der Preis soll die Filmwirtschaft ermutigen, der großen Erzählkraft von Autor*innen zu vertrauen und auch solche Projekte zu realisieren.

Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Hille Norden, die mit ihrem Drehbuch „Ficken für Freiheit“ nominiert war, sowie an Milan Skrobanek und Eibe Maleen Krebs für ihr Drehbuch „Zwischen den Zeilen“

Zur Preisverleihung, eine gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des VDD kamen mehr als 800 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren.

Die Interessenvertretung für Drehbuchautorinnen und -autoren heißt in Zukunft: Deutscher Drehbuchverband und bekommt ein neues Logo




Der Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) geht zusammen mit mit der Organisation Kontrakt 18 (K18) und wird damit noch schlagkräftiger. Die neue Interessenvertretung für Drehbuchautorinnen und -autoren und wird in Zukunft als gemeinsamer Verband dafür kämpfen, Rechte von Autorinnen und Autoren auch in Deutschland endlich auf international üblichem Niveau zu etablieren.

Generelles Ziel ist, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe: Mit Sendern, Streamern, Produzenten und Regisseurinnen und Regisseuren. In jeder Phase eines Film-, Streaming- oder TV-Projektes. Serien und Filme aus Deutschland sollen endlich nach global üblichen Standards entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden. Die als K18-Punkte bekannt gewordenen Forderungen sind deshalb Teil der neuen Satzung des Drehbuchverbands und werden als Grundvoraussetzung für die angesprochene Zusammenarbeit auf Augenhöhe angesehen.

Eine große Aufgabe des neuen Verbands wird überdies sein, dass für Online-Bereiche – und hier sind explizit öffentlich-rechtliche Mediatheken mit gemeint - faire, international vergleichbare Vergütungen und Standards durchgesetzt werden.

Die bereits entstandene Internationalisierung durch die Streaming-Portale hat auch in Deutschland moderndes fiktionales Erzählen ermöglicht und dadurch neue Berufsbilder wie ‘Showrunner’ oder ‚Creator’ geschaffen, die den Autorinnen und Autoren im Herstellungsprozess den zentralen Platz einräumen, den gute Geschichten brauchen. Der neue DDV wird sich dafür einsetzen, dass aus Deutschland heraus vermehrt internationale Projekte entwickelt werden. Deshalb soll die Kooperation mit internationalen Verbänden und Autoren gestärkt werden.

Links: www.drehbuchautoren.de | www.drehbuchverband.de
Quelle: SteinbrennerMüller Kommunikation

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