Skip to content

Die Gewinner*innen der 64. Nordischen Filmtage Lübeck

Glanzvolle Filmpreisnacht im Theater Lübeck am Samstagabend, 5. November 2022 mit Preisen im Wert von 63.000 Euro.



Die erste der Trophäen der 64. Nordischen Filmtage 2022 – ein historischer Backstein aus Lübeck – hatte der isländische Regisseur Friðrik Þór Friðriksson bereits im Rahmen der Ehrenpreisverleihung bei der Eröffnung im CineStar am 2. November 2022 entgegengenommen.

Am gestrigen Samstagabend, den 5. November 2022, ging nun nicht nur der Hauptpreis des Festivals, der mit 12.500 Euro dotierte NDR Filmpreis, an "Boy from Heaven" von Tarik Saleh (Schweden / Frankreich / Finnland / Marokko / Dänemark), sondern auch der Kirchliche Filmpreis INTERFILM, der mit dotiert mit 5.000 Euro ist.

Jurybegründung:
"Dieser einfache und doch komplexe 'moral thriller' erzählt höchst relevant von Macht und Korruption, in einer Zeit, in der niemand die Wahl hat, sich von den aktuellen politischen, religiösen und sozialen Themen fernzuhalten."


Hier der Trailer:



Synopsis:
Adam ist der Sohn eines Fischers und fleißiger Koranschüler. Der Imam seines Dorfes vermittelt ihm ein Stipendium der renommierten al-Azhar-Universität in Kairo. Als dort der höchste Geistliche vor den Augen seiner Studenten stirbt, findet sich der unerfahrene junge Mann in erbitterten Auseinandersetzungen zwischen religiösen Gruppen und der Regierung wieder. Alle versuchen, ihren Kandidaten für die Nachfolge durchzubringen. Immer neue Komplotte werden in den Gebets- und Schlafräumen geschmiedet. Die islamische Universität wird zum Tatort tödlicher Intrigen und Adam wird gezwungen, den ermordeten Spitzel der Geheimpolizei zu ersetzen. Der in Schweden geborene Regisseur Tarik Saleh nutzt das Genre des Politthrillers, um die politisch aufgeladene Stimmung in Kairo und das gnadenlose Vorgehen sowohl der Fundamentalisten wie auch des Staates in ihren Machtkämpfen zu erkunden. Adam gerät in Konflikt mit seinen moralischen Überzeugungen und Glaubensgrundsätzen und in Lebensgefahr.


Eine doppelte Ehrung erhielt außerdem die finnische Produktion "Girls Girls Girls" von Alli Haapasalo. An sie ging der Kinder- und Jugendfilmpreis der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung sowie der Preis der Jugendjury.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Freitagabend führt sie zusammen: Die beiden besten Freundinnen Mimmi und Rönkkö, die in einem Smoothie-Shop arbeiten, und Emma, die hyper-ehrgeizige Eiskunstläuferin. Zwischen ihr und der quirligen Mimmi kracht es erst mal ordentlich, dann wird aber doch ein Flirt daraus. Die jungen Frauen sind auf dem Weg, erwachsen zu werden, aber noch nicht dort angekommen. Mimmi lässt ihren Gefühlen freien Lauf, manchmal ist ihre eruptive Wut jedoch auch nur Fassade. Für Rönkkö ist Sex oder zumindest das, was die anderen daran finden, ein Mysterium. Das hält sie allerdings nicht davon ab, es in nicht immer glücklichen Anläufen vielleicht doch herauszufinden. Emmas Lebensinhalt ist der Hochleistungssport. Doch beim Feilen am dreifachen Lutz droht einiges auf der Strecke zu bleiben. Der Film zeigt die drei an einer Reihe aufeinanderfolgender Freitage und zeichnet so ein episodisches Porträt von Emma, Mimmi und Rönkkö auf der Suche nach ihren Wünschen.


Erstmalig vergeben wurde der Preis für den Besten Nordischen und Baltischen Kurzfilm. Diesen erhielt "The School by the Sea" von der norwegischen Filmemacherin Solveig Melkeraaen.

Den mit 5.000 Euro dotierten Baltischen Filmpreis für einen nordischen Film erhielt die dänisch-isländisch-französische Produktion "Godland" von Hlynur Pálmason.

Jurybegründung:
"Die Baltische Jury zeichnet einen Film aus, der zeigt, wie sich Arroganz zu Hass wird und dass Demut der Weg ist, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Der Film arbeitet auf herausragende Weise Zeit und Raum heraus, und zwar sowohl visuell als auch auf einer philosophischen Ebene. Der Regisseur stellt seine Geschichte sowohl in einen historischen als auch in einen aktuellen Kontext, der unsere baltischen Herzen direkt anspricht."


Hier der Trailer:



Synopsis:
Ende des 19. Jahrhunderts wird der junge dänische Pfarrer Lucas nach Island geschickt. In einer abgelegenen Siedlung auf der rauen Insel soll er eine Kirche errichten. Er heuert eine Handvoll Einheimischer als Begleiter auf dem mühevollen, nicht ungefährlichen Weg an. In Lucas’ Gepäck befinden sich ein großes Holzkreuz und seine Fotoausrüstung. Wann auch immer der Pfarrer seine Kamera aufbaut, muss er feststellen, dass er sich letztlich kein Bild von dem Land und dessen Bewohnern machen kann, weil Menschen und Natur sich ihm entziehen. Zudem führt seine Unkenntnis der isländischen Sprache zu Komplikationen. Je tiefer er in die unberührte gewaltige Landschaft vordringt, desto mehr kommt er von seiner Mission ab und handelt nicht mehr nach den Grundsätzen seines Glaubens. Am Ziel angekommen, scheint Lucas sein moralisches Gleichgewicht völlig zu verlieren. Inmitten einer von Mythen und Märchen besetzten Landschaft wirkt das Holzkreuz nur noch absurd.


Der mit 5.000 Euro dotierte Dokumentarfilmpreis des DGB Bezirk Nord ging an "Ruthless Times – Songs of Care" von Susanna Helke.

Den Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt (dotiert mit 7.500 Euro) nahm Katrine Brocks auf der Bühne des Theater Lübeck für ihren Film "The Great Silence" entgegen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Im dänischen Drama The Great Silence steht eine 29-jährige Frau kurz davor, ihr Ordensgelübde abzulegen. Doch dann taucht plötzlich ihr alkoholkranker Zwillingsbruder auf und holt längst vergrabene Traumata wieder ans Tageslicht.


Die Publikumsjury der Lübecker Nachrichten entschied sich für die ziemlich skurrile norwegisch-schwedische Komödie "Everybody Hates Johan" von Hallvar Witzø. Der Preis ist mit 5.000 Euro ausgestattet.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Einzelgänger Johan teilt seine Familienfarm mit dem Wildpferd Ella und einer ganzen Menge Dynamit. Johan liebt Ella und massive Explosionen, aber sonst nicht viel. Außer Solvor, dem Mädchen von nebenan. Die Liebe seines Lebens. Und diejenige, die er in seiner Jugend versehentlich ein wenig in die Luft gesprengt hat.


Alle Preisträger*innen der 64. Nordischen Filmtage Lübeck:

NDR-Filmpreis
Preisstifter: Norddeutscher Rundfunk
Preisgeld: 12.500 Euro
Walad Min Al Janna | Boy from Heaven
Regie: Tarik Saleh, Schweden / Frankreich / Finnland / Marokko / Dänemark

Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt
Preisstifter: Freundeskreis der Nordischen Filmtage Lübeck
Preisgeld: 7.500 Euro
Den store stilhed | The Great Silence
Regie: Katrine Brocks, Dänemark

Publikumspreis der Lübecker Nachrichten
Preisstifter: Lübecker Nachrichten
Preisgeld: 5.000 Euro
Alle hater Johan | Everybody Hates Johan
Regie: Hallvar Witzø, Norwegen, Schweden

Kirchlicher Filmpreis INTERFILM
Preisstifter: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg
Preisgeld: 5.000 Euro
Walad Min Al Janna | Boy from Heaven
Regie: Tarik Saleh, Schweden / Frankreich / Finnland / Marokko / Dänemark

Lobende Erwähnung:
Metsurin tarina | The Woodcutter Story
Regie: Mikko Myllylahti, Finnland / Dänemark / Niederlande / Deutschland

Baltischer Filmpreis für einen Nordischen Spielfilm:
Preisstifter: Baltic Films
Preisgeld: 3.000 Euro
Vanskabte Land | Vola.a land | Godland
Regie: Hlynur Pálmason, Dänemark, Island, Frankreich

Dokumentarfilmpreis des DGB Bezirk Nord:
Preisstifter: DGB Bezirk Nord
Preisgeld: 5.000 Euro
Armotonta menoa – Hoivatyön lauluja | Ruthless Times – Songs of Care
Regie: Susanna Helke, Finland

Lobende Erwähnung:
Nelly & Nadine | Nelly & Nadine
Regie: Magnus Gertten, Schweden, Norwegen, Belgien

CineStar-Preis
Preisstifter: CineStar Gruppe
Preisgeld: 5.000 Euro
and died together one day | und starben an dem gleichen tag
Regie: Pola Rader, Russland / Deutschland

Lobende Erwähnung:
Phantom Flug | Phantom Flight
Regie: Gor Margaryan, Deutschland

Preis für den besten Nordischen & Baltischen Kurzfilm
Preisstifter: Teschke & Collegen Versicherungsmakler GmbH
Preisgeld: 5.000 Euro
Skolen ved havet | The School by the Sea
Regie: Solveig Melkeraaen, Norwegen

Lobende Erwähnung:
BLUSH - An Extraordinary Voyage | BLUSH - An Extraordinary Voyage
Regie: Iiti Yli-Harja, Finnland

Kinder- und Jugendfilmpreis der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung
Preisstifter: Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck
Preisgeld: 5.000 Euro
Tytöt tytöt tytöt | Girls Girls Girls
Regie: Alli Haapasalo, Finnland

Preis der Kinderjury
Preisstifter: Finnlines Deutschland
Preisgeld: 5.000 Euro
Robotbror | My Robot Brother
Regie: Frederik Nørgaard, Dänemark

Preis der Jugendjury
Preisstifter: Hansestadt Lübeck
Preisgeld: 5.000 Euro
Tytöt tytöt tytöt | Girls Girls Girls
Regie: Alli Haapasalo, Finnland

Link: nordische-filmtage.de
Quelle: SteinbrennerMüller Kommunkation

Anzeige