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Ukrainischer Film ist Gewinner des Human Rights Film Festival Berlin

Der ukrainische Dokumentarfilm "Outside" gewann am Freitagabend den Wettbewerb des Human Rights Film Festival Berlin.



Human Rights Film Festival Berlin ist ein Filmfestival für Dokumentarfilme. Es existiert seit 2018 und wird von der Aktion gegen den Hunger ausgerichtet. Die fünfte Ausgabe fand für 10 Tage vom 13. - 23. Oktober 2022 in folgenden 11 Locations und Berliner Kinos statt.

Atelier Gardens
Babylon Mitte
Villa Elisabeth
BUFA
Colosseum
Hackesche Höfe Kino
Kant Kino
Passage
Zeiss Großplanetarium
SPUTNIK Kino am Südstern
ACUDkino


Alle 47 Filme sind allerdings noch bis zum 31. Oktober 2022 im Stream des Online-Festivals hier für 20 EUR! zu sehen.

Bereits am Freitagabend wurde der Dokumentarfilm "Outside" der ukrainischen Regisseurin Olha Zhurba über die turbulente Jugend des 13-jährigen Straßenjungen Roma mit dem Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Ukraine 2014. Ein Junge rennt durch die Frontlinien des Maidan-Aufstandes. In der Hand ein Pflasterstein, sein Blick voller Wut. Damit wird er schlagartig zu Gesicht der Revolution. Doch hinter der Unerschrockenheit verbirgt sich ein einsamer Straßenjunge: Roma ist erst 13, vernachlässigt von seiner Familie und dem Staat. Fünf Jahre später wird Roma volljährig und steht wieder auf der Straße – ohne Aussicht auf einen Abschluss, Unterkunft oder Geld. In seiner Heimatstadt Jahotyn lungert er an Bahngleisen und Unterführungen herum, konsumiert Drogen, prügelt sich. Dabei hatte er Ziele, wollte eine Ausbildung machen und in die USA gehen. Kann er seinem Leben eine Wende geben?


"Outside bringt einen buchstäblichen Außenseiter in die Mitte der Gesellschaft - und in unsere Herzen. Er tut dies mit einer großartigen filmischen Leistung. Die Regisseurin Olha Zhurba nimmt uns mit auf eine unglaubliche persönliche Reise ihres Protagonisten Roma - ein Waisenkind, das außerhalb der Gesellschaft lebt. Der Film baut eine packende Emotionalität auf, die einen bis zur letzten Minute auf Rettung hoffen lässt", sagt Wolfram Hoppenstedt bei der Verleihung des Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreises für Freiheit und Menschenrechte. Er ist Geschäftsführer der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die den Preis gestiftet hat.

Den Publikumspreis erhielt der Eröffnungsfilm "Ithaka" von Regisseur Ben Lawrence. "Der Film ist ein eindringliches und bewegendes Porträt über die Familie von WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Er zeigt, wie Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen auch im Westen präsent sind. Die Meinungs- und Pressefreiheit sind zentrale Pfeiler einer freien und demokratischen Gesellschaft. Kriegsverbrechen aufzudecken ist kein Verbrechen.", so Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger und Gründer des Festivals.

Hier der Trailer:



Synopsis:
John Shipton ist pensionierter Baumeister, lebt zurückgezogen und rezitiert gerne alte griechische Sagen. Früher war er Antikriegsaktivist, heute kämpft er um seinen Sohn – den berühmtesten politischen Gefangenen der Welt: WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Vorsichtig tritt John ins Rampenlicht der Medien, verteilt Blumen bei Assange-Protesten und begibt sich auf eine Odyssee durch Europa, um unermüdlich ein Netzwerk von Unterstützer*innen aufzubauen. Die Uhr tickt. Denn Julians Gesundheitszustand in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis verschlechtert sich.

Die USA möchte, dass er von der britischen Regierung ausgeliefert wird: ihm drohen 175 Jahre Haft. Die Pressefreiheit steht auf dem Spiel – und John droht seinen Sohn für immer zu verlieren. Eine überraschende Doku, produziert von Julian Assanges Bruder, die sich den gängigen Narrativen zu Julian Assange widersetzt.


Eine besondere Erwähnung der Jury ging an den Film "Backlash: Misogyny in the Digital Age" von Léa Clermont-Dion and Guylaine Maroist.

Darüber hinaus wurde die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi vom Human Rights Film Festival Berlin mit dem Ehrenpreis für Demokratie und Freiheit ausgezeichnet - stellvertretend für die zahllosen mutigen Frauen, die im Iran für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.

Shirin Ebadi inspiriert Millionen von Menschen auf der ganzen Welt durch ihre Arbeit als Menschenrechtsanwältin, die Frauen und Kinder gegen ein brutales Regime im Iran verteidigt. Der Film "Shirin Ebadi: Until We Are Free", der 2020 seine Premiere auf dem 77. Internationalen Filmfestival von Venedig feierte, und als Special Screening am heutigen Sonntag zum Abschluss des 5. Human Rights Festivals in Berlin im eigens dafür wieder geöffneten Kino Colosseum gezeigt wurde, erzählt ihre Geschichte von Mut und Trotz gegenüber einer Regierung, die sie, ihre Familie und ihre Mission zerstören will: den Menschen und dem Land, das sie liebt, Gerechtigkeit zu bringen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Jahrelang versuchte die Islamische Republik, Ebadi einzuschüchtern, doch nachdem Mahmud Ahmadinedschad 2005 an die Macht kam, verschärften sich die Zensur und die Verfolgung. Die Regierung hörte Ebadis Telefone ab, verwanzte ihre Anwaltskanzlei, schickte Spione, um sie zu verfolgen, schikanierte ihre Kolleg*innen, inhaftierte ihre Tochter und verhaftete ihre Schwester unter erfundenen Anschuldigungen. Ihre Vorlesungen wurden eingestellt, der Mob stürmte ihr Haus, beschlagnahmte ihre Büros und nagelte eine Morddrohung an ihre Haustür. Obwohl sie unter Umständen lebte, die an einen Spionageroman erinnerten, konnte Ebadi nichts davon abhalten, ihre Stimme zu erheben und für die Menschenwürde einzutreten. Die iranische Regierung nahm Shirin Ebadi am Ende alles – ihre Ehe, ihr Haus, ihre juristische Karriere, sogar ihren Nobelpreis – aber das Einzige, was sie ihr nie nehmen konnte, war ihr Kampfgeist für Gerechtigkeit und eine bessere Zukunft.


Dies ist die erstaunliche und erschütternde Geschichte einer Frau, die niemals aufgeben würde, egal wie groß die Risiken sind.

Das HRFFB 2022 wird von Aktion gegen den Hunger in Partnerschaft mit Save the Children und Greenpeace ausgerichtet. Die drei Organisationen setzen dabei mit einer jeweils von ihnen kuratierten Filmauswahl thematische Schwerpunkte zu humanitärer Hilfe und Hungerbekämpfung, Frieden, Schutz der Ressourcen und Umwelt sowie Kinderrechten, Flucht und Migration.

Link: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de

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