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Die Preisträger*innen des 18. Festivals des Deutschen Films von Ludwigshafen 2022

Erst als die Gewinner der Filmfestspiele von Venedig bereits bekannt geworden waren, verbreitete auch Ludwigshafen am Rhein seine Preisträgerliste.



Mit 88.000 begeisterten Besuchern kann sich die 18. Ausgabe des FESTIVAL DES DEUTSCHEN FILMS LUDWIGSHAFEN AM RHEIN inzwischen stolz als zweitgrößtes Publikumsfestival Deutschlands behaupten.

Die geringe Besucheranzahl des Pandemiejahres 2021 wurde zwar deutlich überschritten, allerdings wurde noch nicht die ganz Menschenanzahl von 2019 erreicht.

"Wirtschaftlich sind wir damit leider noch nicht ganz im grünen Bereich“, so Festivalintendant Dr. Michael Kötz. „Da wir 80% unseres Etats selbst erwirtschaften, müssen wir – auch wegen gestiegener Kosten - wenigstens wieder auf 100.000 Besucher kommen.“


Wie von uns gestern bereits erwähnt, wurden am Samstagabend den 10. Septembers 2022, quasi zeitgleich mit der Verkündung des Goldenen Löwen von Venedig, auch die Gewinner des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein vor rund 2.000 Gästen in den Zelten auf der Parkinsel am Rhein verkündet.

Vergeben wurden von der diesjährigen Jury - Barbara Philipp, Wolfgang Esser und Andreas Kleinert - der „Filmkunstpreis“ in den Kategorien „Bester deutscher Film oder Fernsehfilm des Wettbewerbs“, „Beste Regie des Wettbewerbs“ und „Bestes Drehbuch des Wettbewerbs“ sowie der „Rheingold Publikumspreis“.

Das Festivalprogramm - eigenwillig, stilbewusst und klassisch - präsentierte in seiner 18. Ausgabe eine Auswahl von insgesamt 49 Filme, davon 40 deutsche und neun internationale Produktionen.

Großer Beliebtheit erfreute sich auch dieses Jahr das „Kinderfilmfest“, wieder kuratiert von Rolf-Rüdiger Hamacher, das sieben Produktionen für unterschiedliche Altersgruppen präsentierte.

Weitere Highlights des 18. Festivals des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein waren die Preisverleihung für Schauspielkunst an Verena Altenberger und Anne Ratte-Polle und die Verleihung des „Ludwigshafener Drehbuchpreis“ an das Autorenteam Eva Zahn und Volker A. Zahn.

Zudem stellte Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff seine beeindruckende Dokumentation „Der Waldmacher“ persönlich vor.

Hier der Trailer:



Die Preisträger 2022:

FILMKUNSTPREIS LUDWIGSHAFEN
Bestes Drehbuch: Norbert Baumgarten für „Gesicht der Erinnerung“

Hier der Trailer:



Jury-Begründung
In einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte erzählt uns der Drehbuchautor Norbert Baumgarten auf psychologisch feinsinnige Weise vom Umgang mit Tod und Trauer.
Mit lakonischen Dialogen gelingt es dem Autor die Balance zwischen emotionaler Intensität und unbeschwerter Leichtigkeit zu bewahren. Die moderne und frische Erzählstruktur ermöglicht einen organischen -fast unmerklichen- Wechsel des erzählerischen Schwerpunkts zwischen den beiden Protagonisten.


Beste Regie: Friederike Jehn für „Tatort: Borowski und die große Wut“

Jury-Begründung
Mit Sensibilität und handwerklicher Präzision erzeugt Friederike Jehn eine große Nähe zu ihren Figuren und lässt uns Anteil haben an deren Verletzlichkeit. Durch kluge Bildsprache und Montage wird die Spannung bis zur letzten Minute dieses außerordentlichen Kriminalfilms gehalten, hinter dem sich ein Drama aus Verzweiflung und Wut verbirgt, die letztlich zu einem Kollateralschaden führen.


Bester Film: Leander Haußmanns „Stasikomödie“

Hier der Trailer:



Jury-Begründung
Mit Originalität und cineastischer Gestaltungsfreude bringt uns Leander Haußmanns Stasikomödie unsere deutsche Geschichte näher, verkörpert durch starke Charaktere inklusive eines Stasi-Ministers als „August der Starke“.
In einer staubigen Stasiakte verbirgt sich ein turbulenter Film mit ästhetischer Opulenz und einem fulminant aufspielenden Ensemble. Leander Haußmann gelingt es mit seiner Stasikomödie wieder einmal ein komplexes Thema lustvoll auf die Leinwand zu bringen und das Genre Komödie im deutschen Kino auf hohem Niveau zu halten. Dafür möchten wir uns bedanken.


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LUDWIGSHAFENER AUSZEICHNUNG
Regie: Natja Brunckhorst für „Alles in bester Ordnung“

Hier der Trailer:



Jury-Begründung
Natja Brunckhorst überzeugt in ihrem poetischen Regiedebüt durch feinfühlige Inszenierung, stilbewusste Ästhetik und Musik.
In ihrem Kammerspiel gelingt es der Regisseurin auf kleinstem Raum eine große Welt zu erschaffen. Mit ihrem einfühlsamen Menschenbild kreiert sie ein Plädoyer für Außenseiter.


Drehbuch: Silke Zertz für „Laufen“ TV-Film

Jury-Begründung
Silke Zertz ist ihrer eigenen inneren Stimme gefolgt und hat allen Widerständen zum Trotz ein Drehbuch nach einem Roman entwickelt, der in Fachkreisen als unverfilmbar galt. Mit unerschütterbarer Überzeugung erschuf sie die Vorlage für einen emotionalen Film, in dem eine Musikerin versucht, ihre Trauer und ihre Wut über den unerwarteten Selbstmord ihres Lebensgefährten zu verarbeiten. In einer mutigen Struktur und mit feinfühligen Dialogen nimmt das Filmdrama „Laufen“ jederzeit Rücksicht darauf, dass Trauerbewältigung höchstpersönlich ist und bewahrt somit die Intimität des gleichnamigen Romans, der anders als der Film diese Geschichte als inneren Monolog erzählt.


Schauspielerische (Ensemble)Leistung: „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ - Iris Berben / Godehard Giese / Claude Heinrich

Hier der Trailer:



Jury-Begründung
Die drei SchauspielerInnen öffnen uns mit ihrer sehr individuellen Darstellung einen befreienden Blick durch ein Fenster, der uns ermutigt, uns mit dem Thema Sterben als Teil des Lebens auseinanderzusetzen. Durch ihr schauspielerisches Können fern aller Sentimentalität erzeugen sie eine große emotionale Wucht, der wir uns bis zum Schluss nicht entziehen können.


PUBLIKUMSPREIS RHEINGOLD
„Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“
Regie: Till Endemann
Buch: Astrid Ruppert (nach dem gleichnamigen Roman von Susann Pásztor)
Produktion: Bavaria Fiction GmbH
Produzentin: Doris Zander
Redaktion: Stefan Kruppa, Christoph Pellander

LUDWIGSHAFENER DREHBUCHPREIS
Eva und Volker A. Zahn

PREIS FÜR SCHAUSPIELKUNST
Verena Altenberger / Anne Ratte-Polle

Die Preise sind undotiert.

Link: www.festival-des-deutschen-films.de
Quelle: Zoom Medienfabrik Berlin

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