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Kinos verkaufen weniger Tickets - auch in den USA

Kino-Branche macht immer noch weniger Umsatz als vor der Pandemie - US-Kinokette CINEWORLD muss möglicherweise sogar Insolvenzantrag stellen.



Laut Filmförderungsanstalt (FFA) hat die Kinobranche auch zu Beginn des dritten Pandemiejahres die Krise weiterhin zu spüren bekommen.

Im 1. Halbjahr wurden mit rund 33,2 Millionen Tickets in Deutschland zwar ein Vielfaches mehr als ein Jahr zuvor verkauft, denn damals hatten die Filmtheater wegen des Coronavirus weitgehend geschlossen - aber es sind noch immer weniger als vor der Pandemie.

Die Branche machte mit 305,7 Mio. Euro auch weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum 2019 (-33,8%). Im 1. Halbjahr 2019 wurden nämlich noch rund 53,7 Millionen Karten in Deutschland verkauft.

Aber auch in den USA laufen die Kinogeschäfte bei weitem noch lange nicht so gut wie erhofft. Letzten Montag sackten die Aktien von Cineworld, dem britischen Entertainment Konglomerat (LON:CINE), auf ein neues Rekordtief ab, nachdem der Betreiber der Regal Cinemas mitgeteilt hatte, er erwäge Gläubigerschutz nach Chapter 11 (Kapitel elf) des US-Kapitalrechts zu beantragen, was das Aus für die derzeitige Aktionärsgeneration bedeuten würde.

Der Kinobetreiber erklärte, er wolle den Betrieb auch dann aufrechterhalten, wenn er Gläubigerschutz beantrage, wies aber darauf hin, dass der erforderliche Schuldenabbau zu einer "sehr erheblichen Verwässerung der bestehenden Kapitalbeteiligungen" führen würde.

Cineworld steht seit zwei Jahren am Rande der Pleite. Schuld daran ist die Corona-Pandemie, die den Cashflow des Unternehmens gerade dann versiegen ließ, als es ihn für eine Reihe schuldenfinanzierter Übernahmen benötigte. Der Versuch des Unternehmens, von einem dieser Geschäfte mit dem kanadischen Unternehmen Cineplex (TSX:CGX) zurückzutreten, führte zu der Aufforderung, dem kanadischen Unternehmen umgerechnet 965 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen.

Cineworld, das in den letzten zwei Jahren mehr als 3,5 Milliarden Dollar verloren hat und nun mit mehr als 10,5 Milliarden Dollar verschuldet ist, hat gegen diesen Schiedsspruch Berufung eingelegt.

Bislang konnte das Unternehmen das Ende der Pandemie und die Wiedereröffnung seiner Kinos in den USA, Europa und andernorts nur bedingt ausnutzen. Letzte Woche warnte Cineworld, dass die Besucherzahlen aufgrund eines "begrenzten Filmangebots" hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, was das Geschäft mindestens bis November belasten werde.

Aber es gibt Hoffnungen auf einen leichten Aufschwung, sofern der Herbst mit möglicherweise wieder steigenden Corona Inzidenzen, dem nicht ein Riegel vorschiebt. Nächste Woche starten beispielsweise die Filmfestspiele in Venedig mit vielen neuen Werken.

Nur an Blockbustern, die den Umsatz hochtreiben könnten, mangelt es noch.

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Deutschland gibt seinen OSCAR®-Anwärter für 2023 bekannt.

Für die anstehende OSCAR-Saison 2023 den hat Deutschland jetzt seinen Kandidaten in der Sektion des besten fremdsprachigen Film bekanntgegeben. Die Neuverfilmung des Antikriegsfilms "IM WESTEN NICHTS NEUES" von Regisseur Edward Berger wurde von einer neunköpfigen Jury für den Oscar-Wettbewerb ausgewählt, wie
die Firma German Films mitteilte, die die deutsche Filmbranche im Ausland vertritt.

Dem deutschen Publikum ist der Film bisher noch nicht bekannt, denn der Kinostart der NETFLIX-Produktion erfolgt erst am 29. September 2022. "Im Westen nichts Neues" ist ein 1928 verfasster Roman von Erich Maria Remarque, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert.

Weltweite Bekanntheit erreichte ebenfalls die gleichnamige US-Verfilmung aus dem Jahre 1930 von Lewis Milestone und gilt als einer der 100 besten Filme der amerikanischen Filmgeschichte. Er wurde damals mit zwei Oscars (für den besten Film und für die beste Regie) ausgezeichnet. Hier der Trailer der Fassung von 1930:



Eine weitere gleichnamige Verfilmung wurde 1979 gedreht.

Synopsis der Fassung von 2022, für die noch kein Trailer vorliegt:
Der Teenager Paul Bäumer (Felix Kammerer) und seine Freunde Albert (Aaron Hilmer) und Müller (Moritz Klaus) schreiben sich während des Ersten Weltkrieges freiwillig in die deutsche Armee ein und reiten auf einer Welle patriotischen Eifers, die sich schnell in Wohlgefallen auflöst. Ernüchtert und schockiert müssen sie feststellen, dass der Kampf um Deutschland keineswegs eine rein ehrenhafte Sache ist, sondern ein tödliches Gemetzel. Sobald sich die jungen Soldaten den brutalen Realitäten des Lebens an der Front stellen, gehören Tod und Verlust zu den täglichen Schreckensszenarien. Pauls Vorurteile über den Feind, über Recht und das Unrecht des Konflikts fallen bald wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Bis zum Waffenstillstand muss Paul jedoch weiter kämpfen, ohne den Wunsch der führenden Militärs zu erfüllen, den Krieg mit einer deutschen Offensive zu beenden.


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Lubitsch-Preis an Herbst und Farooq

Schauspieler Christoph Maria Herbst und Schauspielerin Nilam Farooq sind mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet worden. Die beiden wurden in Berlin für ihre Darstellung im Film "Contra" geehrt.

Die Komödie von Sönke Wortmann handelt von einem Professor, der eine Studentin rassistisch beleidigt und danach die Aufgabe bekommt, ihr mit der Vorbereitung auf einen Debattierwettbewerb zu helfen.

Der Lubitsch-Preis erinnert an den Regisseur Ernst Lubitsch. Verliehen wird er für die beste komödiantische Leistung in einem deutschsprachigen Film.

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Deutsche Kinemathek würdigt Herzog

Die Deutsche Kinemathek in Berlin ehrt den Filmregisseur Werner Herzog zu dessen 80. Geburtstag mit einer Ausstellung. Präsentiert werden das vielschichtige Werk des Filmregisseurs wie auch das "Medienphänomen Werner Herzog", wie die Kinemathek mitteilte.

Mit seinen rund 70 Spiel- und Dokumentarfilmen habe er außergewöhnliche Bilder geschaffen, die weit über das hinausgingen, was im Kino gängig sei. Besucher erhielten durch Medieninstallationen die Möglichkeit, in den Bilderkosmos des Regisseurs einzutauchen.

In den Kinos wird es zudem ab 27. Oktober 2022 ein umfassendes filmisches Portrait über den Filmemacher Werner Herzog von Thomas von Steinaecker geben. Unter dem Titel: "WERNER HERZOG - RADICAL DREAMER" soll die Dokumentation über den deutschen Regisseur, der auch internationale Bekanntheit erlangte, veröffentlicht werden.

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Erste Vorauswahl zum Europäischen Filmpreis.

Die Tragikomödie "Rabiye Kurnaz gegen George W.Bush" von Regisseur Andreas Dresen hat es in die Vorauswahl zum Europäischen Filmpreis geschafft.

Die Europäische Filmakademie veröffentlichte die ersten 30 Titel, die ins Rennen um die Auszeichnung gehen könnten. Dazu gehören etwa "Parallele Mütter" von Pedro Almodovar, "Triangle of Sadness" von Ruben Östlund, "Belfast" von Kenneth Branagh und "Corsage" von Marie Kreutzer.

Weitere Filme sollen im September folgen. Die offiziellen Nominierungen werden im November veröffentlicht.

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