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Doku über Jennifer Lopez eröffnete das Tribeca Film Festival in New York

Kultur News: New York Film Festival, MTV-Awards, MBB-Ausschreibung und EU-Publikumspreis.


Spielfilmdebüt aus Babelsberg auf New Yorker Festival.

Das New Yorker Tribeca-Filmfestival, das als Antwort auf die Terroranschläge am 11. September 2001 gegründet worden war und in diesem Jahr vom 8. - 19. Juni 2022 stattfindet, eröffnete am Dienstag mit der Weltpremiere von "Halftime", einer Doku über Latina-Star Jennifer Lopez.

Die Netflix-Produktion von Regisseurin Amanda Micheli verfolgt den Aufstieg der Schauspielerin und Sängerin und gibt Einblick in ihr Privatleben. Hier der Trailer:



Die Premiere fand im United Palace-Theater in Manhattan statt, nicht weit von der Bronx, wo Lopez als Tochter puerto-ricanischer Einwanderer aufwuchs. Die als "J.Lo" bekannte US-Sängerin und Schauspielerin hatte kürzlich einen Heiratsantrag von Kollege Ben Affleck angenommen und sich verlobt, wie mehrere US-Medien berichteten.

Aus unserer Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg kommt mit "We Might As Well Be Dead - Wir könnten genau so gut tot sein" das Spielfilmdebüt der Babelsberger Filmstudentin ‎Natalia Sinelnikova, die 1996 als jüdische Quotenflüchtlingin von St. Petersburg nach Deutschland‎‎ emigriert war. Sie wuchs in Berlin auf und studierte Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Theater und Fotografie in Hildesheim und Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg in Potsdam. ‎‎‎‎

Der Film eröffnete bei der 72. Berlinale 2022 die Sektion Perspektive Deutsches Kino. Hier der Trailer:



Synopsis:
‎Anna (‎‎Ioana Iacob‎‎) lebt und arbeitet in einem isolierten und autarken Apartmentkomplex mit strengen Mietererwartungen. Das Leben in der Anlage ist perfekt, bis einer der Hunde des Mieters auf mysteriöse Weise verschwindet. Schlimmer noch, Annas Tochter Iris (‎‎Pola Geiger‎‎) ist überzeugt, dass sie ein Übel in sich trägt, das ihre Gedanken Wirklichkeit werden lässt. Diese Ereignisse bereiten die Bühne für einen langsamen, aber dennoch verrückten Abstieg für die Mieter des Komplexes, die in dieser zeitgemäßen dramatischen Satire paranoider gegenüber dem Äußeren werden als je zuvor.‎

Elisabeths Filmkritik:

"Wir könnten genauso gut tot sein" (Heartwake Films) ist ein klaustrophobischer Dystopie-Thriller, der zwar an einem unbestimmten Ort und zu einer unbestimmten Zeit spielt, jedoch, wie sich das gehört, das Jetzt in unserer Gesellschaft spiegelt.

Handlungsort ist ein Hochhaus am Rande einer Stadt. Ein verschworener Mieterzusammenschluss bestimmt darüber, wer neu aufgenommen wird und auch, wenn man einmal drin ist, gilt es strenge Regeln zu beachten.

Das Draußen ist hier Gefahrenzone, ohne genau benannt zu werden. Fest steht, die Bewohner schließen sich in ihrem Turm ein und eine Sicherheitsbeauftragte polnischer Abstammung, Anna (Ioana Iacob), wacht über die Abläufe. Doch ein Hund ist verschwunden und sein Herrchen, der Hausmeister (Jörg Schüttauf) lässt nicht locker und bring erst Unruhe in den Turm, um dann alle soweit aufzuwiegeln, dass der gutbürgerliche Mittelstand, der es in die Anlage geschafft hat, sich einen Feind in den Randgruppen innerhalb ihrer Gemeinschaft sucht.

Ursprünglich sollte Natalia Sinelnikovas Thriller "Iris" heißen. Iris (Pola Geiger) bekommt das Publikum erst spät zu Gesicht, denn Iris verschanzt sich im Badezimmer und schließt sich somit doppelt ein. Es hätte nun nicht die Mär vom "bösen Blick" sein müssen. Iris möchte sich den Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen nicht zumuten, eine Handlungsebene, die zwar die Paranoia der anderen befördert, aber auch das Klischee der Gefahr durch die Fremden bedient.

Dabei kennt Sinelnikova, die als Kind mit ihrer Familie als russisch-jüdische Kontingentflüchtling nach Deutschland kam, die Mechanismen der Xenophobie gut. Die Eltern wollten sie vor dem Antisemitismus und der Korruption der alten Heimat schützen, doch das Gefühl in der neuen Heimat nicht dazuzugehören, fremd zu sein, bestimmte ihre Jugend. Die Hauptfigur ist hier sicherlich nicht nur Anna und ihre Tochter, sondern der Handlungsort, das Hochhaus. In der Tat stand die Idee des Mikrokosmos Hochhaus am Anfang der Produktionsgeschichte. Dabei hat die Szenografin Elisabeth Kozerski im Laufe ihrer Recherche auch den Drehort, ein Hochhaus in Marzahn aufgetan. "Wir könnten genauso gut tot sein" ist eine Ko-Produktion des RBB (Radio Berlin-Brandenburg) und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

Elisabeth Nagy


Link: www.tribecafilm.com/festival

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MTV-Awards: "Spider-Man" bester Film.

Bereits am 5. Juni 2022 sind die MOVIE & TV Awards von MTV vergeben worden. Dabei gingen Ehrenpreise an die Schauspielerin und Sängerin Jennifer Lopez und den Komiker Jack Black.

Film-Favorit "Spider-Man: No Way Home" hatte bei den MTV-Movie & TV-Awards insgesamt sieben Gewinnchancen und holte am Ende die Top-Trophäe als "Bester Film". Der Streifen mit Tom Holland und Zendaya spielte weltweit fast 1,9 Mrd.Dollar ein und ist der größte Erfolg an den Kinokassen seit der Corona-Pandemie.

Hier der Trailer:



Der frühere Disney-Kinderstar Zendaya dominierte die diesjährige Verleihung. Die Schauspielerin wurde in Santa Monica für ihre Darstellung einer drogensüchtigen Schülerin in der HBO-Serie "Euphoria" ausgezeichnet. Die Drama-Fernsehserie gewann den Goldenen Popcornbecher in den Kategorien beste Show, beste Streitszene und beste Liebesaffäre.

Tom Holland, der im Film und im echten Leben Zendayas Freund ist, gewann den MTV Award für die beste schauspielerische Leistung für seine Rolle im Actionfilm "Spider-Man: No Way Home".

Insgesamt wurden Preise in 26 Kategorien vergeben.

Link: www.mtv.com/movie-and-tv-awards

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Auslobung der MBB-Kinoprogrammpreise.

Das Medienboard Berlin-Brandenburg vergibt zum 3. Mal in Folge seine Kinoprogrammpreise. Mit 40.000 Euro pro Einzelprämie fallen die Hauptpreise in diesem Jahr so hoch aus wie noch nie! Insgesamt 1,5 Mio. Euro gehen in diesem Jahr an Berlin-Brandenburgs Programmkinos für außergewöhnliches Engagement und herausstechende Programmauswahl.

Das MBB will auch in diesen schwierigen Zeiten den engagierten Kinos in der Stadt und auf dem Land mit ausgezeichneten Programmen zur Seite stehen, damit die Kinovielfalt nach der Pandemie die Kultur in unserer Region wieder bereichern kann. Seit 1999 wird mit dem Preis eine kulturell anspruchsvolle Programmstruktur von Arthouse-Kinos gesichert und die einzigartige, lebendige Kinovielfalt der Hauptstadtregion erhalten.

68 Arthouse-Kinos, 44 aus Berlin und 24 aus Brandenburg, werden für ihr besonderes Engagement im Ausnahmejahr 2021 geehrt. Zur großen Freude aller ist geplant, dass diese Prämie auch 2023 wieder für den Erhalt der Kinovielfalt zur Verfügung stehen soll.

Hier geht es zu den Antragsformularen KPP 2022!

Link: www.medienboard.de

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"QUO VADIS, AIDA?" gewinnt den LUX-Publikumspreis 2022.

Ein europäisches Publikum und die Mitglieder des Europäischen Parlaments haben von den drei nominierten Filmen: "Flee", "Große Freiheit" und "Quo Vadis, Aida?" das Srebrenica-Kriegsdrama "QUO VADIS, AIDA?" von Jasmila Žbanić am gestrigen 8. Juni 2022 in Straßburg zum Gewinner des zweiten LUX-Publikumspreises gewählt.

Wir haben den Film schon mehrfach empfohlen. Hier nochmals der Trailer:



Nach dem Auszählen der Stimmen der Zuschauer*innen und der Mitglieder des Europäischen Parlaments überreichte Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, in einer feierlichen Zeremonie während einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg (Frankreich), den Preis vor den Europaabgeordneten, geladenen Partner*innen und stellvertretend für die nominierten Filme, den Regisseuren Sebastian Meise (GROSSE FREIHEIT), Jonas Poher Rasmussen (FLEE) und der Regisseurin Jasmila Žbanić (QUO VADIS, AIDA?).

Bei der Entgegennahme des Preises erklärte die Regisseurin Jasmila Žbanić: "Ich bin schockiert, dass wir Europäer*innen einen Krieg in der Ukraine zulassen. Bitte stoppt den Krieg und unterstützt auch die Länder, die nicht in der EU sind!"


Im Rahmen einer Europatournee, die virtuelle Vorführungen und eine Live-Fragestunde mit den Filmemacher*innen bei den LUX Filmtagen (März - Mai) und der LUX Publikumswoche (28. März - 3. April 2022) umfasste, waren die drei nominierten Filme, untertitelt in den 24 Amtssprachen der EU, in allen Ländern der Europäischen Union gezeigt worden.

Der LUX-Publikumspreis vereint auf einmalige Weise die Stimmen der Zuschauerinnen und Zuschauer und der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Er wird von der European Film Academy und dem Europäischen Parlament in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission und dem Kinoverband Europa Cinemas verliehen.

Link: www.europeanfilmacademy.org
Quelle: SteinbrennerMüller Kommunikation

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