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Die Preisträger*innen des 51. Internationalen Studierendenfilmfestival SEHSÜCHTE

Das von den Studierenden der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF in Eigenverantwortung organisierte Filmfestival fand nach zwei eingeschränkten Pandemieausgaben endlich wieder physisch an der Hochschule statt.



Am Samstag, den 23. April 2022 wurden in der der feierlichen Preisverleihung unter Beisein von Publikum, Jurymitgliedern, Festivalpartner*innen und zahlreichen Filmemacher*innen, die Preisträger*innen und Gewinnerfilme des 51. Internationalen Studierendenfilmfestivals Sehsüchte bekanntgegeben.

Die Preise aus den 12 Kategorien sind insgesamt mit einem Wert von über 31.000 € dotiert. Moderiert wurde der Abend von der Schauspielerin Helena Sattler, musikalisch begleitet von der Soul-Sängerin Adama.

Die Gewinnerfilme der verschieden Sektionen wurden am Sonntag, den 24. April 2022 noch einmal in voller Länge in den Thalia Kinos Potsdam-Babelsberg gezeigt.

In der Sektion Spielfilm lang triumphierte "LA TANA" (Italien/ 2021/R: Beatrice Baldacci), welcher die Jury mit seiner eindringlichen Bildsprache beeindruckte, die den Film von einem Portrait eines Sommerflirts zu einem poetischen Filmkunstwerk über Leben und Tod werden lässt und die Zuschauenden bildstark in den filmeigenen Mikrokosmos entführt. Der beste Langspielfilm wurde mit 5000 € von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ausgezeichnet.

Hier der Trailer des 88 Minuten langen Coming-of-Age-Dramas über Beziehungen, Verpflichtungen und die erste große Liebe, dessen Premiere im letzten Jahr beim 10. »Biennale College – Cinema« im Rahmen des 78. Venice International Film Festivals gefeiert wurde.



Synopsis:
‎Im Sommer seines achtzehnten Geburtstages beschloss Giulio, nicht in den Urlaub zu fahren, sondern seine Ferien zu Hause zu verbringen, um seinen Eltern bei der Arbeit im Garten zu helfen. Im Haus nebenan, das seit einiger Zeit unbewohnt ist, kommt Lia, ein zwanzigjähriges Mädchen, an. Giulio würde sie gerne kennenlernen, aber sie ist mürrisch und introvertiert. Eines Tages badet Giulio im See und Lia versucht, ihn zum Spaß zu ertränken. Giulio ist ein guter Kerl, sensibel und allzu höflich. Zu ihr hingezogen, beginnt er, Tag und Nacht an sie zu denken. Lia weiht ihn in seltsame "Spiele" ein, die immer gefährlicher werden. Das Mädchen spricht jedoch nicht über sich selbst. Sie sagte, sie sei allein gekommen, um die Ferien im alten Familienhaus zu verbringen, wohin sie seit ihrer Kindheit nicht zurückgekehrt war. Lia verbirgt jedoch Geheimnisse und erlaubt niemandem, einen Fuß in das alte, verlassene Haus zu setzen.‎


Den Gewinn für Spielfilm kurz erhielt "LILI ALONE" (China, Hong Kong, Singapur/ 2021/ R: Jing Zou).

Die Jury lobte das Ineinandergreifen von Szenografie und Schauspiel, welches die Gefühlswelt der Protagonistin ausdrucksstark visualisiert. Der Film hat die Fähigkeit Zuschauende mit Neugier und wachsender Beklommenheit durch das Leben der Protagonistin zu führen. Der beste Kurzspielfilm erhält 2500€, die das Studio Zentral spendet.


Eine Special Mention gebührte dem Kurzspielfilm "WARSHA" (Lebanon, Frankreich/ 2021/ R: Dania Bdeir), in dem ein syrischer Bauarbeiter in den schwindelerregenden Höhen des Kranführerhauses einen unerwarteten Moment der Befreiung erlebt.

Hier der Teaser:



Der Gewinnerfilm in der Sektion Dokumentarfilm lang wurde "HOW THE ROOM FELT" (Georgien/ 2021 /R: Ketevan Kapanadze).

Der Name hält, was er verspricht: Zuschauende werden von der ersten Sekunde an in das Lebensgefühl einer georgischen LGBTQ-Clique eingeschlossen, die sich in einer sie ablehnenden Gesellschaft einen freien, warmherzigen Raum geschaffen hat, zwischen Feiern, Frust und Fußballtraining. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg stiftet für den Gewinnerfilm 5000 €.


In der Sektion Dokumentarfilm kurz überzeugte "HANDBUCH" (Belarus, Deutschland/ 2021/ R: Pavel Mozhar) die Jury.

Was als ein gewöhnlicher geschlossener Raum startet, behaust am Ende etliche Geschichten von Folter und Widerstand gegen ein autoritäres System, das dem Publikum ein Ohnmachtsgefühl gibt. Aber vor allem behaust der Raum am Ende ein ungebrochenes Durchhaltevermögen von Menschen, die zwar gelitten, sich nicht aber haben brechen lassen. Adobe spendiert 2500 € für den Gewinnerfilm.


Auch in dieser Sektion gebührte einem Film eine Special Mention. "TÖCHTER" (Deutschland/ 2021/ R: Quynh Le Nguyen, Katharina Soon-Hi Thaler, Stella Deborah Traub), dessen minimalistische Umsetzung eine emotionale Wucht innewohnt und der alle Zuschauenden mit dem Wunsch zurückließ, es gäbe ihn in Spielfilmlänge.

"NOIR SOLEIL" (Frankreich/ 2021/ R: Marie Larrivé) gewann in der Sektion Animationsfilm.

An der schönen neapolitanischen Küste entfaltet sich ein Familien-Mystery, das sich bis in weit vergangene Familiengenerationen erstreckt. Die pittoresken Handlungsorte um den Vesuv beeindrucken mit intensiver Farbpalette und ziehen die Zuschauenden in einen tranceartigen Bann, durch den die Geschichte eine noch immersivere Qualität erreicht. Der beste Animationsfilm erhält 2500 €, gespendet von Red Parrot Studios.


Die Special Mention dieser Sektion gebührt dem Stop-Motion Animations- und Puppenfilm "NIGHT" (Germany, Qatar, Palästina, Jordan / 2021/ R: Ahmad Saleh), der die Jury vor allem mit seinem realitätsnahen Puppendesign beeindruckte.

Die Kids-Jury entschied sich in der Future Sektion Kids dieses Jahr für "REVELINHO" (Niederlande/ 2021/ R: Idriss Nabil) als Gewinnerfilm.

Sie waren berührt von dem Zusammenhalt der drei Freund*innen und lobten daher besonders die schauspielerische Leistung der Darsteller*innen. Die Stadt Potsdam spendiert 2500 € für den Gewinnerfilm.


In der Sektion Teens fiel die Entscheidung unserer Teens-Jury auf "THE ODYSSEY" (Australien/ 2021/ R: Emmanuelle Mattana).

Der Film zeigt, dass man sich trotz eines Bildschirms dazwischen verlieben und mit der anderen Person in gemeinsame Träume verfallen kann. Die Nähe zur Realität mitsamt der Isolation der Figuren hat die jugendlichen Jurymitglieder beeindruckt, die während der COVID-19-Pandemie vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Studio Babelsberg stiftet 2500 € für den Gewinnerfilm.


Preisträger in der Sektion Fokus Produktion wurde der Dokumentarfilm "HELLER WEG" (Ukraine, Deutschland/ 2021/ R: Iryna Riabenka/ P: Felix Krumme, Iryna Riabenka), der inhaltlich aktueller nicht sein könnte.

Dass die bereits im Dezember 2021 eingereichte Dokumentation über die ukrainische Donbass-Region bis April so aktuell werden sollte, wird wohl auch die Filmmacher*innen erschreckt haben. Heller Weg gewinnt sowohl aufgrund des herausragenden Produktionstalents als auch aufgrund des Mutes der Produzierenden und des gesamten Filmteams. Der Gewinnerfilm erhält Colour Correction im Wert von 4000€, gestiftet durch CBBB sowie einen Workshop im Wert von 1000 €, gestiftet durch das Erich Pommer Institut.


Zusätzlich wurde "NAKAM" (Deutschland/ 2022/ R: Andreas Kessler/ P: Max Breuer, Janick Gootz) eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Der Film konnte in Zusammenarbeit mit dem SWR in hoher Qualität finanziert und umgesetzt werden.

Der Gewinnerfilm in der Sektion 360° wurde "A GROWLING SEA" (Deutschland/ 2022/ R: Niklas Grüter).

In "A Growling Sea" erzählen Seefahrer im Voiceover über ihre Erfahrung, während der Pandemie nicht an Land gehen zu können, während die Zuschauenden den klaustrophobischen Charakter der Schiffsräume in 360° erfahren.


Der Jury zufolge überzeugte der Film dadurch, dass in ihm ein besonderes und aufmerksames Verständnis des VR Formates zur Geltung kommt. Der beste Film dieser Sektion gewann 5000 € gestiftet durch INVR.Space.

Die Special Mention dieser Sektion gilt "STRANDS OF MIND" (Deutschland/ 2021/ R: Adrian Meyer), der sich während der Festivaltage als Publikumsliebling herauskristallisierte. Der VR-Film zeigt Bilder von der Entstehung und Schöpfung, kombiniert mit Elementen deutscher Märchen.

In der Sektion Schreibsüchte hat das Drehbuch zu „No Dogs Allowed“ von Stephan Kämpf die Jury überzeugt.

Die Geschichte eines jugendlichen Pädophilen, der sowohl Täter wie auch Opfer ist, fanden die Mitglieder zugleich berührend und herausfordernd. Stephan Kämpfs Autorenqualitäten zeigen sich laut ihnen im gut recherchierten Thema, dem dicht gebauten Plot, einer klarer Figurenführung und lebensechten Dialogen. Der Preis für das beste Drehbuch wird durch audible gestiftet und beträgt 2500 €.


Den besten Pitch gewann “Eine Krankheit wie ein Gedicht” von Jelena Ilic. In diesem höchst persönlichen und emotionalen Dokumentarfilm soll in einer Mischung aus Animation, Fotografien, Videoaufnahmen und Interviews die besondere Vater Tochter Beziehung Ilics erzählt werden. Sie gewann eine DramaQueen Lizenz.

"SLOUCH" (Deutschland/ 2022/ Michael Bohnenstingl) gewann den Publikumspreis der Sektion Genrefilm, für den am Freitagabend direkt nach dem Screening abgestimmt wurde. Der Gewinnerfilm erhielt ein Adobe Creative Cloud Abonnement.

Das Sehsuchte-Team blickt zurück auf fünf erfolgreiche Festivaltage und bedankt sich bei allen Partner*innen, Unterstützer*innen und Zuschauer*innen.

Link: sehsuechte.de

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