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Kein deutscher Film für die Oscars® nominiert

Maria Schrades "Ich bin dein Mensch" scheitert bei den Oscars® - ARD ist dagegen mit drei Koproduktionen auf der Berlinale vertreten.



German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, sowie die Deutsche Filmakademie hatten sich bei der Einreichung eines Beitrags für die Vergabe des sogenannten »Auslandsoscars«, jetzt »Best International Film« einhellig für Maria Schrades "Ich bin dein Mensch" entschieden.

Übrigens wird der Schauspieler Ulrich Matthes (62) nicht ein viertes Mal als Präsident der Deutschen Filmakademie im April zur Wahl antreten. Matthes hatten den Posten 2019 von der Schauspielerin Iris Berben übernommen.

Wir waren dagegen skeptisch ob Schraders Film bei den Amerikanern einen durchschlagenden Erfolg haben wird, und haben recht behalten. Der Film wurde am 8. Februar 2022 nicht von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences für die 94. Oscar-Verleihung am 27. März 2022 nominiert. Auch das deutschsprachige Gefängnis-Drama "Große Freiheit" von Sebastian Meise, das für Österreich antrat, schaffte es nicht in den Kreis der Nominierten.


Medienboard geförderte Produktion unter den Nominierten.


Immerhin wurde Kristen Stewart für die vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Koproduktion "Spencer" (Produktion Komplizen Film) als Best Actress in a Leading Role für einen Oscar nominiert. Als Lady Di steht sie in Pablo Larraíns Biopic, das in großen Teilen im Brandenburger Schloss Marquardt und im Studio Babelsberg gedreht wurde, vor der Kamera.

Auch Pedro Almodóvars Meisterwerk "Parallele Mütter" wurde für zwei Oscars® nominiert: Pénelope Cruz als »Beste Hauptdarstellerin«, Alberto Iglesias für die Kategorie »Beste Filmmusik«. Ebenfalls für die »Beste Filmmusik« wurde unter den fünf Preisanwärtern der deutsche Star-Komponist Hans Zimmer für das Science-Fiction-Drama "Dune" nominiert. Es ist die zwölfte Oscar-Nominierung in seiner langen Hollywood-Karriere. Neben Zimmer und Alberto Iglesias hat es auch der Kollege Jonny Greenwood für seine Komposition von "The Power of the Dog" in die Auswahl geschafft, so die Oscar-Akademie.

Konkurrentinnen in der Sektion Beste Hauptdarstellerin sind: Jessica Chastain für "The Eyes of Tammy Faye", Olivia Colman für "Frau im Dunkeln" und Nicole Kidman für "Being the Ricardos".

Gleich sechs Mal geht Reinaldo Marcus Greens mitreißendes Biopic "KING RICHARD" ins Rennen um den begehrten Goldjungen. Darunter auch in der absoluten Königskategorie als »Bester Film«. Konkurrenten sind in dieser Sektion: "Belfast", Coda", Don't Look Up", Drive My Car", "Dune", Licorice Pizza", Nightmare Alley", "The Power of the Dog" und "West Side Story".

Für seine begeisternde, vielschichtige Schauspielleistung als Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams ist Will Smith nach der kürzlichen Auszeichnung mit dem Golden Globe® nun auch als »Bester Hauptdarsteller« in dem Drama "King Richard" bei den 94. Oscars® nominiert worden. Konkurrenten in dieser Sektion sind: Javier Bardem für "Being the Ricardos", Benedict Cumberbatch für "The Power of the Dog", Andrew Garfield für "Tick... Tick... Boom!" und Denzel Washington für "The Tragedy of Macbeth".

Mit zwölf Nominierungen ist "The Power of the Dog" der Favorit der 94. Academy Awards. "Dune" folgt mit zehn Nominierungen, darunter wie oben erwähnt, der Deutsche Komponist Hans Zimmer in der Sektion Beste Filmmusik. "Belfast" und "West Side Story" brachten es auf jeweils sieben Vorschläge.

Ins Rennen um die beste Regie gehen Paul Thomas Anderson für "Licorice Pizza", Kenneth Branagh für "Belfast", Jane Campion für "The Power of the Dog", Ryusuke Hamaguchi für "Drive My Car" und Steven Spielberg für "West Side Story". Völlig überraschend wurde Regisseur Denis Villeneuve trotz der insgesamt zehn Nominierungen für "Dune" ignoriert.

Eine Sensation ist der dänische Animationsfilm "Flee", dem es gelungen ist, als bester Animationsfilm, bester Dokumentarfilm und als bester internationaler Film nominiert zu werden.

Der animierte Dokumentarfilm "Flee" von Jonas Poher Rasmussen erzählt die wahre Geschichte eines minderjährigen Afghanen, der auf seiner Flucht unbegleitet nach Dänemark kommt und ein erfolgreiches Leben aufbaut. Die ARTE-Koproduktion hatte bereits beim Sundance Festival im Februar den Großen Preis der Jury im World-Cinema-Wettbewerb gewonnen und ist ebenfalls beim Animationsfilmfestival mehrfach ausgezeichnet worden.

Neben "Flee" wurden die drei Disney/Pixar-Filme "Encanto", "Luca" und "Raya und der letzte Drache" sowie "Die Mitchells gegen die Maschinen" in der Anmations-Sektion ausgewählt.

Auch die vier Nominierungen für "Drive My Car" sind bemerkenswert, weil der japanische Film, nicht nur als bester internationaler Film, sondern auch als bester Film sowie für die beste Regie und das beste Drehbuch nominiert wurde.

Bei den Nebendarstellern treten Ciaran Hinds für "Belfast", Troy Kotsur für "Coda" (erster gehörloser männlicher Schauspieler mit einer Oscarnominierung), Jesse Plemons für "The Power of the Dog", JK Simmons für "Being the Ricardos" und Kodi Smit-McPhee für "The Power of the Dog" gegeneinander an.

Bei den Nebendarstellerinnen sind es Jessie Buckley für "Frau im Dunkeln", Ariana DeBose für "West Side Story", Judi Dench für "Belfast", Kirsten Dunst für "The Power of the Dog" und Aunjanue Ellis für "King Richard".

Eine ÜBERSICHT über alle NOMNINIERTEN gibt es hier am Ende des Textes in der erweiterten Ansicht.


Link: www.oscars.org

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Wie wird der deutsche Film im Ausland wahrgenommen?


Zum Thema wie der deutsche Film im Ausland wahrgenommen wird lud am gleichen Tag auch Janine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste, zum 17. Akademie-Gespräch in die Dependance am Pariser Platz in Berlin ein. Sieben kompetente Personen diskutierten heftig mit dem interessierten Publikum um die provokative These, ob der deutsche Film inzwischen eine "Lachnummer" sei.

Im Gegensatz zu den erfolgreichen internationalen deutschen Koproduktionen, die zu einem erheblichen Teil und stark vom BKM und FFA gefördert, meist in Babelsberg entstehen, hat der deutsche Filmnachwuchs kaum eine Chance mit deutlich weniger Geld mitzuhalten.

Janine Meerapfel bemängelte vor allem, dass der künstlerische Autorenfilm, der auf Internationalen Festivals immer noch mit kleinen Auftritten vertreten ist, so wenig Erfolg bei der Vermarktung aufweist. Dass an dieser Stelle das Filmförderungsgesetz dringend reformiert werden muss, war allen Beteiligten klar.

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