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Die Gewinner des MAX OPHÜLS PREIS in Saarbrücken

Die Spielfilme "MONEYBOYS" aus Österreich und "SOUL OF A BEAST" aus der Schweiz wurden jeweils dreifach ausgezeichnet.



Mehr als eine Woche lang haben wir jeden Abend einen Spielfilm sowie entweder einen mittellangen sowie kurzen Film oder einen Dokumentarfilm im Stream von Berlin aus sehen können.

Während uns die kürzeren Filme schnell langweilten, fesselten uns dagegen einige Dokumentarfilme bereits vom Thema aber auch von der Machart her. Insgesamt acht Dokus standen zur Wahl, während beim Spielfilm sogar 10 Werke gegeneinander antraten. Diese waren allerdings von sehr unterschiedlicher Qualität.

Bei einigen wurde die unsichere Routine eines Erstlingswerks schnell deutlich, während zwei andere Koproduktionen insbesondere durch ihre Routine und offensichtlich finanziell höheren Background herausstachen.

Glücklicherweise gibt es beim Max Ophüls Preis mehrere Möglichkeiten für die geleistete Arbeit belohnt zu werden, sodass auch schwächeren Filmen noch Chancen eingeräumt werden können.

Dazu gehörten im Spielfilmbereich "Risse im Fundament" (Deutschland / Österreich) von Genia Leis & Gerald Sommerauer und "Ladybitch" (Deutschland) von Paula Knüpling & Marina Prados, die sich beide mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz auseinandersetzen und dafür der erstgenannte von der »Jugend Jury« ausgezeichnet wurde und für den zweiten Film die Auszeichnung für einen »gesellschaftlich relevanten Film« erfolgte.

Die überwiegend in Wien gedrehte, aber in Taiwan spielende Koproduktion "MONEYBOYS" des im südlichen China aufgewachsenen Regisseurs C.B. Yi, der als Teenager seinem Vater nach Österreich folgte und in Wien studierte, gewann gleich dreimal. Die Koproduktion der Länder Österreich, Frankreich, Belgien und Taiwan erhielt den Hauptpreis für den besten Spielfilm, sowie den Preis der Ökumenischen Jury und den Preis für das beste Drehbuch.

Hier der Trailer über eine gruppe Callboys in China, von denen einer von seinem Zuhälter schwer misshandelt wird:



Auch der von uns favorisierte japanisch-schweizerische Spielfilm "SOUL OF A BEAST" von Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann Lorenz Merz aus Zürich, der 2008 mit „One Day and Nothing“ schon einmal in Locarno gewann, wurde hochrangig dreifach belohnt. Er gewann den Regiepreis, den Preis der Filmkritik für den besten Spielfilm sowie den Preis für den besten Schauspielnachwuchs, der an den charmanten Pablo Caprez ging.

Hier ein erster Clip:



Pablo Caprez spielt einen jungen Mann aus Zürich an der Schwelle zum Erwachsensein. Er hört den Ruf der Wildnis, schleicht mit seinen Freunden in den Zoo, um die wilden Kreaturen zu befreien. Am nächsten Morgen ist die Stadt in Aufruhr versetzt. Dabei ist er mit einem Fuß längst schon in einer anderen Welt; er hat einen kleinen Jungen, um den er sich bisher liebevoll kümmerte. Bis er sich neu verliebt, in eine freiheitsliebende Frau, die demnächst nach Südamerika will. Nun muss er sich entscheiden, zwischen der neuen Liebe und dem Wunsch, seinem Sohn ein verlässlicher Vater zu sein.


Schon beim Locarno Film Festival 2021 erhielt er eine lobende Erwähnung. Bei der gestrigen Preisvergabe der 57. Solothurner Filmtage wurde er achtmal für den Schweizer Filmpreis 2022 nominiert. Das gabs noch nie zuvor. Am 25. März 2022 findet die Bekanntgabe der Gewinner in Zürich statt.

Der Preis für den besten weiblichen Schauspielnachwuchs ging beim Max Ophüls Preis an Julia Windischbauer für ihre Leistung in der österreichischen Spielfilm-Doku "PARA:DIES" von Regisseurin Elena Wolff, die gleichzeitig auch die Hauptrolle in ihrem Abschlussfilm über queere Liebe auf dem Lande spielt, während ihre Geliebte, Julia Windischbauer, zugleich Producerin des merkwürdigen Fake-Werkes ist.

Zum besten Dokumentarfilm sowie auch Publikumspreis Dokumentarfilm wurde "ANIMA — DIE KLEIDER MEINES VATERS" von Uli Decker (Regie, Deutschland) gekürt. Anlass zum Drehen des Filmes über ihren verstorbenen Vater ist die späte Offenbarung ihrer Mutter, das ihr Vater transsexuelle Gefühle hegte.

Alle Preise, die gestern Abend, den 26. Januar 2022 in Saarbrücken vergeben wurden, gibt es hier in der Übersicht.

Link: ffmop.de
Quelle: Noise Film PR

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