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Preisverleihungen in Leipzig und Hof 2021

DOK Leipzig prämierte Film aus China - Hofer Goldbarren wurde aufgeteilt.



Die feierliche Preisverleihung der Goldenen und Silbernen Tauben der 64. Festivalausgabe von DOK Leipzig fand am Samstagabend, den 30. Oktober 2021, vor Publikum im Leipziger CineStar statt. Noch bis zum 14. November 2021 kann eine Auswahl von rund 70 aktuellen Festivalfilmen online im DOK Stream als Video-on-Demand direkt auf der Website von DOK Leipzig angesehen werden.

Die Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb des Dokumentarfilm-Festivals geht in diesem Jahr nach China. Die mit 10.000 Euro verbundene Ehrung wurde für den Dokumentarfilm "Father" von Wei Deng verliehen. Das Langfilmdebüt des Filmemachers ist ein Generationenporträt über seinen Vater und seinen Großvater, das von Tradition und Veränderung in der chinesischen Gesellschaft erzählt.

Hier der Trailer:



Inhalt:
Mein Opa, im Alter von drei Jahren blind, verbrachte sein Leben damit, das Schicksal unzähliger Menschen erfolgreich vorherzusagen. Mein Vater, ein Immobilienbesitzer, hatte wegen des alten Hausumbaus ein schlechtes Verhältnis zu ihm. Der 86-jährige Opa hatte vorausgesehen, dass er nächstes Jahr sterben würde und dass mein Vater seinen Job verlieren und in drei Jahren sterben würde. Vor seinem Tod überredete er jedoch vergeblich meinen Vater, aufzuhören, um die Katastrophe zu vermeiden. Bald darauf starb ein Arbeiter auf der Baustelle meines Vaters versehentlich an einem Sturz. Mein Vater war mit Schulden belastet, in Gewahrsam genommen, als Kredite scheiterten. ‎Nach seiner Freilassung überdachte mein Vater meinen schmachtenden Opa und sie stellten die Verwandtschaft Tag für Tag wieder her. Schließlich starb Opa wie vorhergesagt, während unklar ist, ob sich der Untergang meines Vaters nähert.‎


Die Silberne Taube für den besten langen Dokumentar- oder Animationsfilm eines Nachwuchsregisseurs im Internationalen Wettbewerb ging an Karol Palka aus Polen für "Bucolic". Die polnische Dokumentarfilmproduktion begleitet eine Mutter und ihre Tochter bei ihrem abgeschiedenen Leben auf dem Land. Gestiftet wurde der Preis in Verbindung mit 6.000 Euro von 3Sat.

Hier der Trailer:



Synopsis:
‎Danusia und ihre Tochter Basia leben irgendwo am Rande der Welt, nach dem Rhythmus und den Gesetzen der Natur, unter Tieren und Geistern der Toten. Ihre Enklave gibt ihnen Ruhe und Geborgenheit, aber auch die Sehnsucht nach Kontakt mit anderen Menschen. Dies ist eine intime Parabel über Menschen, die anders leben, eine sensible Beobachtung, die Neugier und den Versuch hervorruft, näher zu kommen.‎


Im Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm wurde "A Sound of My Own" von Rebecca Zehr, Studierende der HFF München, mit der Goldenen Taube ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm begleitet die Musikerin Marja Burchard, die als Bandleaderin des legendären Krautrock-Kollektivs Embryo die Tradition ihres Vaters fortführt und gleichzeitig ihren eigenen musikalischen Weg in einer von Männern dominierten Branche sucht. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde anteilig gestiftet von der Weltkino Filmverleih GmbH.

Der mit 3.000 € dotierte Publikumspreis der Publikumsjury für einen langen Dokumentar- oder Animationsfilm ging an Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić für "Dida".

Hier der Trailer:



Synopsis:
Im Zentrum des Films steht die Mutter des Regisseurs, die in Serbien lebt, aufgrund einer Lernschwäche auf ihre Mutter angewiesen ist und sich gleichzeitig nach Unabhängigkeit sehnt. Ein Blick auf eine Familie im Umbruch.


Auszeichnungen für kurze Dokumentarfilme gingen im internationalen Wettbewerb an "Abyssal" von Alejandro Alonso, über die dokumentarische Beobachtung eines Schiffsschrottplatzes in Westkuba und im deutschen Wettbewerb an Tang Han für ihren Dokumentarfilm "Pink Mao", eine Analyse des 100-Yuan-Scheins, der größten Renminbi-Banknote in der Volksrepublik China.

Als bester Animationsfilm wurde "Impossible Figures and Other Stories I" von Marta Pajek mit der Goldenen Tauber ausgezeichnet. Der Film stellt eine komplexe Verhandlung von Vergänglichkeit, Leben und Tod dar.

Hier der Trailer:



Die Silberne Taube für einen kurzen Animationsfilm, einem Publikumspreis, ging an Diana Cam Van Nguyen für "Love, Dad", in dem eine junge Frau auf einen 15 Jahre zuvor im Gefängnis verfassten Brief ihres Vaters stößt.

Hier der Trailer:



Zudem wurden zahlreiche Partnerpreise verkündet.

Link: www.dok-leipzig.de

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Hofer Goldbarren wird aufgeteilt.

Auch die Internationalen Hofer Filmtage finden in diesem Jahr als duales Festival statt: Nach den Präsenzvorführungen und der Preisverleihung im Kino am Sonntag, den 31. Oktober 2021, bieten die plus7streamdays bis zum 07. November 2021 die Möglichkeit, die meisten Filme ab ihrer Deutschland-Premiere digital über HoF on Demand abzurufen.

Mit dem Hofer Goldpreis wurden Regisseurin Alisa Kolosova und Filmemacher Lukas Röder ausgezeichnet. Der mit 35.000 € dotierte Preis, in Form eines Goldbarrens, wurde zu gleichen Teilen unter ihnen aufgeteilt. Zudem werden die Geehrten ein Jahr lang bei der Entwicklung eines neuen Films unterstützt.

Alisa Kolosova trat mit ihrem ersten 60 Minuten langen Spielfilm "CHARLY" an.

Charlotte ist 28 Jahre alt und lebt, so wie es die Anderen von ihr erwarten. Sie scheut jegliche Konfrontation. Selbst als ihr Verlobter auf dem Weg in den gemeinsamen Urlaub mit ihr über ihre Beziehungsprobleme sprechen will, reißt sie aus. Bei dem hoffnungslosen Versuch, zu ihrem Verlobten zurückzukehren, erlebt Charly eine unerwartete Reise mit außergewöhnlichen Begegnungen, die sie stattdessen auf den Weg zu sich selbst führen.


Lukas Röders prämiertes Werk "Gehirntattoo" handelt von einem Mann, der schizophren ist und überredet wird, die Medikamente abzusetzen, wodurch er immer tiefer in seinen Wahn getrieben wird.

Der Hofer Granit Dokumentarfilmpreis geht an "LUCHADORAS" von Patrick Jasim und Paola Calvo.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Film ist ein intimes Porträt dreier mutiger Wrestlerinnen aus der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez – mit der höchsten Zahl von Gewalttaten an Frauen -, die trotz Machismo das Frauenbild in Mexiko neu definieren.


Der Bild-Kunst-Förderpreis für das beste Kostümbild 2021 geht an Hannah Ebenau und Sarbine Krämer für "TRÜMMERMÄDCHEN".

Synopsis:
Deutschland 1946. Hunger, Trümmer und heimkehrende Soldaten. Die junge Charlotte ist schwanger, aber ihr geliebter Heimkehrer Ludwig will weder sie noch sein Kind. Um ihn für sich zu gewinnen und der drohenden Schande zu entgehen, schreibt sie sich für den "Fräuleinkurs" der Schauspielerin Gloria Deven ein, die im Faschismus ein aufstrebendes Filmsternchen war und nun Arbeitsverbot hat. Auf der Straße sagt man, dass man in dem Kurs lerne, wie man jeden Mann gewinne und an sich binde. Doch Gloria ist mit ihrem gnadenlosen Unterricht nicht daran interessiert die im Krieg unnötig gewordene Koketterie der Mädchen wiederzubeleben. Stattdessen erweckt sie in ihren Schülerinnen die Sehnsucht nach etwas, dass ihnen zu lange schon verwehrt wird: Freiheit.


Erstmals wurden bei den 55. Hofer Filmtagen bereits am Samstag, den 30.10.2021 auch zwei Hofer Kritiker Preise vom Berufsverband deutscher Medienjournalisten (BDMJ) gemeinsam mit dem Schweizer Filmkritikerverband an Filme aus der Schweiz, Österreich oder Deutschland vergeben. Einer der Preise geht an einen Regisseur oder eine Regisseurin, die ein brisantes gesellschaftliches Thema mit hoher künstlerischer Qualität umsetzten. Den anderen Preis vergab die Jury an die ihrer Meinung nach beste Produktion.

Die Kritikerpreise:
Regiepreis an Marc Wilkins für "The Saint oft the Impossible"

Hier der Trailer:



Jurybegründung:
Die ständige Angst vor Entdeckung und Abschiebung prägt das Leben der Peruanerin Raffaela und ihrer Söhn, die nach New York in der Hoffnung auf ein besseres Leben flüchteten. Mit dem Schicksal der kleinen Familie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten illustriert der Schweizer Regisseur Marc Wilkins eindrucksvoll, mit hoher Authentizität und emotional nachvollziehbar das Schicksal von Millionen Geflüchteten und illegalen Migranten. Er bleibt dicht an der Realität ihres Alltags im Schatten der Glamourmetropole und zeigt mit ungeschminkten Bildern auch die Fluchtursachen in ihrer Heimat.


Produktionspreis an Frisbeefilms für „Das schwarze Quadrat“.

Hier der Trailer:



Jurybegründung:
Bei dieser fulminanten Komödie, einer ZDF-Koproduktion, gingen das ambitionierte Drehbuch des Regiedebütanten und Autodidakten Peter Meister mit dem Mut einer Produktionsfirma eine kongeniale Liaison ein. Manuel und Alexander Bickenbach unterfütterten die Geschichte um den Alptraum Kreuzfahrt für zwei kleine Gauner mit der passenden Finanzierung und legten so die Grundlage für eine handwerklich überzeugende und kinematografisch stimmige Umsetzung. Aus dem gut geführten, spielfreudigen Ensemble ragen Bernhard Schütz, Jacob Matschenz und die wie immer brillante Sandra Hüller heraus.


"Das schwarze Quadrat" wurde zuvor am Donnerstagabend auch mit dem Förderpreis »Neues Deutsches Kino« für den Besten Film geehrt.

Links: www.hofer-filmtage.com | stream.hofer-filmtage.com


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