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Das Filmfest München 2021 vergab seine Preise

Nach zehn Tagen ging am gestrigen Samstag, den 10. Juli 2021, das Filmfest München zu Ende und alle Preise wurden vergeben.



Bereits am Freitag, den 09.07.2021, wurde der Förderpreis »Neues Deutsches Kino« in vier Kategorien vergeben: Beste Produktion, Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin, Bestes Drehbuch und Beste Regie.

Der Hauptpreis des mit 30.000 Euro dotierten Förderpreises »Neues Deutsches Kino 2021« für die beste Regie ging an Nikias Chryssos für seinen Film "A PURE PLACE". Die Jury war begeistert von dem aberwitzigen Film über eine Sekte mit Waschzwang und würdigte "eindrucksvolle Bilder, die vor Phantasie strotzen und Bilder, die mit filmischen Effekten aufgeladen sind". Diese Ausdruckskraft habe nach den monatelangen Kinoschließungen wegen der Pandemie klargemacht, "was man vom Kino erwarten darf", so die Jurybegründung weiter.

Das Drama "NAHSCHUSS" von Franziska Stünkel um einen Stasi-Aufsteiger in den Wirrungen der DDR ging der Preis für das Beste Drehbuch. "Es geht hier um eine wichtige deutsche Geschichte, die schockierend und irritierend das autoritäre Regime der DDR beschreibt", begründete die Jury auf dem Filmfest München ihre Entscheidung. Ein DDR-Agent im Auslandsgeheimdienst kann seine Arbeit nicht länger mit seinem Gewissen vereinbaren und will aussteigen. In der Hauptrolle brilliert Lars Eidinger.

Hier der Trailer:



Als Beste Produktion wurde "MEIN SOHN" von Miriam Düssel ausgezeichnet. Der starbesetzte Roadtrip-Movie mit Mutter und Sohn, die versuchen wieder zueinander zu finden, konnte sich in dieser Kategorie durchsetzen. Diese psychologisch sehr fundierte Geschichte über eine extreme Mutter-Sohn-Beziehung ist modern, zeitgemäß und besonders berührend. Sie spiegelt die Entfremdung zweier Generationen sehr genau wider, so die Jury.

Der Preis für den Besten Schauspieler ging an Martin Rohde für die Kiezkneipen-Komödie "HEIKOS WELT". In dem ungewöhnlichen Film von Dominik Galizia ist Martin Rohde der „primus inter pares“ eines wunderbaren Ensembles von traurigen und tapferen Verlierern, von skurrilen Typen, die mit großen Herzen gegen Kälte, Armut, Demütigung und Einsamkeit ankämpften. Sie kämpften um einen Rest von Traum und Hoffnung auf ein besseres Leben. Alles würde Heiko für seine Mutter tun, nur dass er dabei immer tiefer in den Schlamassel gerät, betrogen und verraten wird.

Der Hauptpreis des Filmfestivals, der ARRI/OSRAM AWARD im Wettbewerb CineMasters, ging an "DIE VERSCHWUNDENE" von Dominik Moll als Bester Internationaler Film. Der Film erzählt nicht nur auf sehr raffinierte Weise eine zutiefst menschliche Geschichte über Einsamkeit und die Suche nach Liebe, sondern spannt den Bogen von menschlichen Verfehlungen und Lügen hin zu großen sozial-gesellschaftlichen Themen wie den Folgen des Kolonialismus.

Hier der Trailer:



Der CineVision Award für den Besten Internationalen Nachwuchsfilm ging gestern, den 10. Juli 2021 an die Koproduktion "LA NUIT DES ROIS" von Philippe Lací´tes der beteiligten Länder Elfenbeinküste, Frankreich, Kanada und Senegal. Der Regisseur untersucht in seinem Film die Fragen des Erzählens in einer Gesellschaft voller Gewalt. Aus einer unerträglichen Realität entsteht ein Märchen des 21. Jahrhunderts, ein Kammerspiel im gesetzlosen Raum, eine Suche nach Werten in einer Welt, die Menschen zugleich zu Tätern wie zu Opfern macht. Tänzerische Elemente, Gesänge und Momente der Sanftheit füllen die Räume des Gefängnisses für die Dauer der Erzählung, die sich von ihrem Erzähler wegbewegt und ihm so – möglicherweise? – das Leben rettet.

Hier der Trailer:



Der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung "Fédération Internationale de la Presse Cinématographique" ging an Mareille Klein für "MONDAY UM ZEHN". Der Film handelt von zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die einen gemeinsamen emotionalen Zustand von Verlust und Sehnsucht teilen.

Der PUBLIKUMSPREIS ging an den spannenden Dokumentarfilm "TRANS – I GOT LIFE" von Imogen Kimmel und Doris Metz. Zusammen mit sieben Transgender-Personen und einem der weltweit renommiertesten Trans-Chirurgen unternimmt der Kino-Dokumentarfilm eine Reise in das andere Geschlecht. Er will herausfinden, was mit der Identität passiert, wenn man das naturgegebene, scheinbar unabänderliche Mann- oder Frausein hinter sich lässt.

Hier der Trailer:



Mit dem CineMerit Award ehrt das Festival seit 1997 herausragende Persönlichkeiten des internationalen Filmschaffens für ihre Verdienste um die Filmkunst. Der Preis ging an die Schauspielerin Senta Berger.

Link: www.filmfest-muenchen.de

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