Tot durch Probleme beim Infektionsschutz: Preisgekrönter Film in der MDR Mediathek
»Kollektiv - Korruption tötet«. Doku der ARD wirft auch Fragen zum hiesigen Corona-Infektionsschutz in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern auf.
Nach dem Tod eines niedersächsischen Patienten, der sich an der besonders hoch infektiösen Coronavirus-Mutation bereits im November in England angesteckt hatte, kommt der MDR Doku "Kollektiv - Korruption tötet" besondere Bedeutung zu.
Es scheint somit erwiesen, dass die Behörden nicht in allen Fällen rechtzeitig auf der Hut sind, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Dies trifft natürlich auch auf zahlreiche Altenheime zu, wo sich sogar das Personal angesteckt hat und dennoch weiter arbeitete.
Fehler können passieren heißt es lapidar in Erklärungen. Doch die hohe Sterberate in einigen Altenheimen liegt vielleicht auch an zu sorglosen Umgang beim Infektionsschutz. Wir wollen nicht unterstellen, dass - wie das Filmbeispiel zeigt - ebenfalls mit gepanschter oder verdünnter Hygienelösung hantiert wurde, oder diese einfach nur zu selten und zu gering angewendet wird.
Fehler können auch bei der Aufbereitung des Impfstoffes entstehen. Die derzeit noch viel zu geringe Menge an Impfstoffen gegen das COVID-19-Virus folgt bereits der Ruf nach sofortiger Zulassung von Generika. Doch solch eine hochkomplexe Produktion könne nicht beliebig hochgefahren oder einfach kurzfristig in Lizenz hergestellt werden. Demzufolge werden wir wohl noch längere Zeit weiterer Ansteckungsgefahren ausgesetzt sein.
Fünffache Dosis vorsorglich geimpft?
Da angeblich schon jetzt Fehler bei der Aufbereitung des Corona-Impfstoffs gemacht wurden, ist in Stralsund acht Mitarbeitern eines Pflegeheims die fünffache Dosis verabreicht worden. Wie der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (SPD), sagte, haben sich vier Betroffene mit grippeähnlichen Symptomen zur Beobachtung in ein Hospital aufnehmen lassen.
Der Landkreis rechnet trotz der hohen Dosis nicht mit schwerwiegenden Folgen, heißt es beschwichtigend.
Hersteller Biontech bestätigte, in einer Phase-1-Studie seien größere Dosen an Probanden ohne schwerwiegende Folgen an Patienten getestet worden. Offensichtlich wurden aber auch die acht Mitarbeiter des Pflegeheims illegal als "Versuchskaninchen" missbraucht. Von einem versehentlichen Fehler kann man bei einer fünffach höheren Dosis nicht mehr ausgehen.
"Kollektiv - Korruption tötet" von Alexander Nanau (Rumänien, Luxemburg). Erstausstrahlung 22. November 2020 im MDR. Hier der Original Trailer in englisch.
KOMPLETTE SENDUNG HIER in deutsch.
Nach dem Tod eines niedersächsischen Patienten, der sich an der besonders hoch infektiösen Coronavirus-Mutation bereits im November in England angesteckt hatte, kommt der MDR Doku "Kollektiv - Korruption tötet" besondere Bedeutung zu.
Es scheint somit erwiesen, dass die Behörden nicht in allen Fällen rechtzeitig auf der Hut sind, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Dies trifft natürlich auch auf zahlreiche Altenheime zu, wo sich sogar das Personal angesteckt hat und dennoch weiter arbeitete.
Fehler können passieren heißt es lapidar in Erklärungen. Doch die hohe Sterberate in einigen Altenheimen liegt vielleicht auch an zu sorglosen Umgang beim Infektionsschutz. Wir wollen nicht unterstellen, dass - wie das Filmbeispiel zeigt - ebenfalls mit gepanschter oder verdünnter Hygienelösung hantiert wurde, oder diese einfach nur zu selten und zu gering angewendet wird.
Fehler können auch bei der Aufbereitung des Impfstoffes entstehen. Die derzeit noch viel zu geringe Menge an Impfstoffen gegen das COVID-19-Virus folgt bereits der Ruf nach sofortiger Zulassung von Generika. Doch solch eine hochkomplexe Produktion könne nicht beliebig hochgefahren oder einfach kurzfristig in Lizenz hergestellt werden. Demzufolge werden wir wohl noch längere Zeit weiterer Ansteckungsgefahren ausgesetzt sein.
Fünffache Dosis vorsorglich geimpft?
Da angeblich schon jetzt Fehler bei der Aufbereitung des Corona-Impfstoffs gemacht wurden, ist in Stralsund acht Mitarbeitern eines Pflegeheims die fünffache Dosis verabreicht worden. Wie der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (SPD), sagte, haben sich vier Betroffene mit grippeähnlichen Symptomen zur Beobachtung in ein Hospital aufnehmen lassen.
Der Landkreis rechnet trotz der hohen Dosis nicht mit schwerwiegenden Folgen, heißt es beschwichtigend.
Hersteller Biontech bestätigte, in einer Phase-1-Studie seien größere Dosen an Probanden ohne schwerwiegende Folgen an Patienten getestet worden. Offensichtlich wurden aber auch die acht Mitarbeiter des Pflegeheims illegal als "Versuchskaninchen" missbraucht. Von einem versehentlichen Fehler kann man bei einer fünffach höheren Dosis nicht mehr ausgehen.
"Kollektiv - Korruption tötet" von Alexander Nanau (Rumänien, Luxemburg). Erstausstrahlung 22. November 2020 im MDR. Hier der Original Trailer in englisch.
KOMPLETTE SENDUNG HIER in deutsch.
In dem explosiven MDR-Dokumentarfilm "Kollektiv - Korruption tötet", über unerträgliche Lügen und tödliche Korruption geht es zwar nicht um das Corona-Virus, dafür aber um Gewinnmaximierung und Menschen mit denen man herumexperimentierte.
Vielmehr handelt es sich um einen Fall in Rumänen im Jahre 2015, als es noch kein Corona gab.
Nach einem Feuer im Bukarester Club "Colectiv" sterben 27 Menschen und 180 werden verletzt. Doch auch von den leicht verletzten sterben viele nach kurzer Zeit im Krankenhaus, weil die Hygienemaßnahmen in dem hochmodernen Krankenhaus katastrophal waren.
Die investigativen Recherchen einer Sportzeitung decken einen der größten Skandale im Gesundheitswesen Rumäniens auf.
Der Film lief auf dem renommierten Sundance Filmfestival und auch bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. In der ARD-Mediathek ist er leider nur noch bis 22. Januar 2021 zu sehen, obwohl er viele Parallelen zum unvorsichtigen und unsachgemäßen Umgang mit SARS-CoV-1, einer schweren Atemwegs- und Lungenerkrankung, aufzeigt, die auch bei den rumänischen Brandopfern durch die starke Rauchentwicklung in ähnlicher Art und Weise auftrat.
Einen Hinweis auf diesen wichtigen und hochbrisanten Film erhielten wir erst vor wenigen Tagen durch den Journalistenservice der dpa. Aktuelle Meldungen zu einer möglichen dritten Pandemie-Welle bewog uns die Doku anzusehen.
Über die HbbTV-Suchfunktion mit dem roten Butten auf der Fernbedienung eines Smart-TVs wurden wir in der ARD allerdings nicht sofort fündig. Die Stichworteigabe: "Kollektiv" ergab keine Ergebnisse. Da wir wussten, dass die Sendung vom MDR produziert wurde, suchten wir direkt in der MDR-Mediathek unter aktuellen Dokumentarfilmen und bekamen ebenfalls kein Ergebnis.
Per Zufall fanden wird den Film dann in der Rubrik preisgekrönte WERKE.
Im Internet wird man dagegen über den PC mit Hilfe von Google oder Bing deutlich schneller fündig. Auf dem größeren Flachbildschirm eines Heim-TV-Gerätes kommt aber eher Kinofeeling auf.
Vergnügen bereitet der Film durch die zum Teil schrecklichen Bildern von Brandopfern sicherlich nicht. Spannend und aufklärend ist der dennoch.
W.F.