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15. Russische Filmwoche in Berlin & 19. Französische Filmwoche in Berlin

Preisgekrönter Russischer Oskar-Anwärter im Programm der 15. Russische Filmwoche in Berlin.



Bereits zum 15. Mal findet vom 25.11. – 01.12.2019 mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums der Russischen Föderation die »Russische Filmwoche« in Berlin statt und präsentiert zwölf aktuelle Filme im Original mit deutschen Untertiteln, begleitet von Filmgesprächen mit Gästen.

Nach der Berliner Erstaufführung beim Festival »AROUND THE WORLD IN 14 FILMS« am letzten Freitag und einer Wiederholung am Samstag, den 23.11.2019, befindet sich im Programm der 15. Russische Filmwoche noch einmal der russische Oskar-Anwärter "Beanpole" ("Bohnenstange") von Kantemir Balagov, ausgezeichnet mit dem Preis für die Beste Regie/Un Certain Regard und FIPRESCI-Preis beim IFF Cannes.

Hier der Trailer:



Synopsis:
1945, Leningrad. Der Zweite Weltkrieg hat die Stadt verwüstet, ihre Gebäude zerstört und ihre Bürger körperlich und geistig in Schutt und Asche gelegt. Obwohl die Belagerung – eine der schlimmsten in der Geschichte – endlich vorbei ist, setzen Leben und Tod ihren Kampf in den Überresten fort, die noch übrig sind. Zwei junge Frauen, Iya und Masha, suchen nach Sinn und Hoffnung im Kampf, ihr Leben unter den Ruinen wieder aufzubauen. Dabei kommt es zu einem tragischen Ereignis durch die an Schockstarre leidende große hagere Krankenschwester Iya, die aus zu großer Liebe zum kleinen Sohn ihrer Freundin, diesen versehentlich erdrückt. Inspiriert durch das Buch "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht" der belarussischen Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexjiewitsch verlangt die energische Masha von der schüchternen Iya, ihre Schuld am Tod von Mashas kleinem Jungen zu begleichen, da sie selbst nicht mehr in der Lage ist Kinder zu gebären.

Der hypnotische und strenge dritte Spielfilm des erst 29-jährigen russischen Filmemachers Kantemir Balagov bestätigt seine beeindruckende Fähigkeit, starke, genaue und delikate Porträts von Individuen im ehemaligen und zeitgenössischen Russland zu liefern.


Außerdem wird der im Forum der Berlinale gefeierte Film "A Russian Youth" ("Ein russischer Junge") von Alexandr Zolotuchin gezeigt.

Hier der Trailer:



Synopsis:
In einem Graben aus dem Ersten Weltkrieg verliert ein uniformierter russischer Junge mit Sommersprossen bei einem deutschen Gasangriff sein Augenlicht. Aufgrund seines scharfen Hörsinns wird er an der Front gehalten und eingesetzt, um an den riesigen Metallrohren, die eine Art Frühwarnsystem bilden, auf feindliche Flugzeuge zu hören.

Die Farben sind verblasst, als wären die Bilder aus einer anderen Zeit. Aber es gibt auch eine stilisierte, abstrakte Qualität zu den körnigen Aufnahmen. Nach und nach stehen die Körper im Mittelpunkt – ihre Verletzlichkeit und ihre Energie wirken fast wie Kreaturen. Die Kamera und die Bearbeitung halten mit dem jungen Blinden Schritt. Er schlurft durch das Militärlager und ärgert die anderen Männer, weil er seine Umgebung nur durch Berührung erfassen kann. Sein Gesicht bleibt offen, unschuldig. Er scheint zu versuchen, einen Platz für sich selbst als Soldat zu finden, sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne.

Zeitgenössische dokumentarische Aufnahmen von Orchesterproben für Sergej Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 3 Op. 30 (1909) und Symphonische Tänze op. 45 (1940) unterbrechen den Erzählfluss nicht, sondern übersetzen Motive und Themen in eine akustische Resonanzkammer.


Darüber hinaus gibt es noch viele andere Highlights bei der »Russischen Filmwoche«, die im In- und Ausland bereits für viel Aufsehen gesorgt haben. So wird z.B. aus der Reihe 16+ zum Abschluss des Festivals im Russischen Haus der Wissenschaften in der Berliner Friedrichstraße das in diesem Jahr erschienene Kriminaldrama "Der Stier" ("The Bull - Byk") von Boris Akopov gezeigt, der beim IFF Karlovy Vary 2019 den mit 15.000 USD dotierten East of the West Grand Prix gewonnen hat.

Hier ein Trailer (OmeU):



Synopsis:
Die russischen 90er – gähnende Leere in den Supermarktregalen, Wirtschaftskrise, Kriminalität an jeder Straßenecke. Anton Bykov, genannt „Byk“ (dt.“Der Stier”) ist Anführer einer Straßengang und ernährt so seine Mutter und Geschwister. Nach einer Schießerei kommt Bykov in Schwierigkeiten und ist plötzlich auf die Hilfe eines Moskauer Gangsters angewiesen. Doch kein Gefallen ist umsonst.


Schade ist, dass sich das Programm nicht nur mit dem Weltfilmfestival »14 Films« fast zu 100 % überschneidet, sondern auch noch mit der »19. Französischen Filmwoche« in Berlin ins Gehege kommt, die einen Tag später beginnt und ebenfalls einige in Berlin noch nicht präsentierte Filmperlen zu bieten hat.

Eine bessere Abstimmung der im Pool der Berliner Filmfestivals organisierten Veranstalter wäre sinnvoll, denn viele der auf diesen Festivals gezeigten Filme kommt nicht einmal regulär in die unter der AG Kino - Gilde organisierten Arthaus-Kinos, weil die deutschen Verleiher die Kosten für den Erwerb der Vertriebsrechte scheuen. Hinzu kommen manchmal auch noch die Kosten für die Erstellung deutscher Untertitel, denn zahlreiche auf Internationalen Festivals gezeigte Fassungen wurden bisher nur mit englischen Untertiteln veröffentlicht, was den kleineren Independent Kinos meist schwer zu vermitteln ist.

Die Filme der »Russischen Filmwoche« sowie der »Französischen Filmwoche« haben aber im Gegensatz zum Weltfilmfestival »Around the World in 14 Films« alle deutsche Untertitel.

Die 15. Russische Filmwoche in Berlin findet diesmal statt im delphi LUX Filmtheater am Zoo und wie immer auch im Filmtheater im Russischen Haus.

Russische Filmwoche in Berlin
25.11. – 01.12.2019
Links: www.russische-filmwoche.de
Quelle: Anna Leonenko & Julia Kuniß

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19. Französische Filmwoche in Berlin mit insgesamt 23 neuen Filmen.

Die »19. Französische Filmwoche in Berlin« findet vom 27. November - 4. Dezember 2019 statt. Spielstätten sind diesmal das Cinema Paris, Kino International, Filmtheater am Friedrichshain, Rollberg, Kino Arsenal, Institut Français Berlin, City Kino Weddig im Centre Français und das fsk in Kreuzberg.

Dank der staatlichen Unterstützung konnte auch in diesem Jahr der französische Film nicht nur im Heimatland wieder große Erfolge feiern, sondern auch auf internationalen Filmfestivals wie der Berlinale und beim Festival De Cannes überzeugen.

Auf den Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurde der Thriller "Synonymes" mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet und "Gelobt sei Gott" mit dem großen Preis der Jury.

Die französischen Nachwuchstalente überzeugen in 2019 mit ihren Debüt-Spielfilmen, die die diesjährige 19. Ausgabe würdigen möchte. Mit zahlreichen deutschen Premieren und noch nie gezeigten Filmen rückt die Französische Filmwoche innovative und originelle Werke in den Fokus. Dazu gehören auch drei frankophone Filme, die in Belgien, Quebec, Burkina Faso und im Senegal produziert wurden.

Von den 23 gezeigten aktuellen Filmen haben immerhin 17 Werke in Kürze ihren deutschen Kinostart. Sechs weitere werden jedoch exklusiv gezeigt und haben noch keinen deutschen Verleih. Es handelt sich also um eine einmalige Gelegenheit, diese Filme auf der großen Leinwand in Berlin zu sehen.

Zur Eröffnung im Kino International wird am 27.11.2019 der französische Oscar Beitrag "Les Misérables - Die Wütenden" gezeigt, der zeitversetzt am gleichen Abend auch im Cinema Paris präsentiert wird. Wiederholungen gibt es an den Folgetagen jeweils einmal im Rollberg und im FAF. Deutscher Kinostart ist am 23.01.2020.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Seit kurzem arbeitet Stéphane für die Verbrechensbekämpfung im Pariser Außenbezirk Montfermeil. Zusammen mit seinen erfahrenen Kollegen Chris und Gwada patrouilliert er die Gegend, die von Spannungen zwischen lokalen Banden geprägt ist. Ihre Methoden orientieren sich dabei eher an den Gesetzen der Straße als am Lehrbuch – auch in ihrer unhinterfragten Selbstherrlichkeit, Staat und Gesetz zu repräsentieren und selbst bei unbegründeten Übergriffen und Akten der Gewalt stets im Recht zu sein. Genau das wird ihnen jedoch zum Verhängnis, als sie während einer versuchten Verhaftung per Drohne aufgenommen werden.


Bei die Wütenden handelt es sich nicht um eine weitere Literaturverfilmung von Victor Hugos Roman "Die Elenden", sondern nur um eine vage Anlehnung an das Buch des großen Schriftstellers, transportiert in die heutige Gesellschaft und ihre heruntergekommen Pariser Vororte.

Mit weiteren, exklusiven Vorstellungen, darunter eine Serie und der Filmreihe Gaumont, einer Retrospektive, sowie der Filmreihe Franko Phonie und dem Kids Programm kommt das Festival auf über 40 Filme in diesem Jahr.

Link: www.franzoesische-filmwoche.de

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