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Multimediale Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin

OH YEAH! Popmusik in Deutschland (UPDATE)



Nach großen Erfolgen im Ausland kommt die Multimediale Ausstellung OH YEAH! nun auch nach Deutschland.

Das Berliner Museum für Kommunikation, ein Ableger der in Frankfurt/Main beheimateten Stiftung Post und Telekommunikation, deren Wurzeln auf das älteste Postmuseum zurückgehen, war nach der Wende mit einer großen Telekom-Ausstellung zur Kommunikation bekannt geworden und zeigt nun seit dem 15. März 2018 im zweiten Stockwerk seines Hauses an der Leipziger Straße in Berlin-Mitte eine Ausstellung zu 90 Jahre Popmusik in Deutschland.

Die internationale Ausstellung zur Popmusik wurde für das deutsche Publikum vom historischen Focke-Museum in Bremen, einer Sammlung des Luftfahrt- und Hubschrauberpioniers Henrich Focke, angepasst:

Vom Swing der 1920er-Jahre über die Beat-Ära, Punk, die neue Deutsche Welle, Techno und Hip Hop bis zu heutigen Trends. Mit Kopfhörern tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in die bunte Welt des Pop, hören an Soundstationen Musiktitel, Radio- und Filmbeiträge und gehen beim Streifzug durch die Geschichte der Popmusik auf eine Zeitreise durch die eigene Vergangenheit.


Vorbild waren die gleichnamigen Ausstellungen in Bern und Wien, die in kleinerem Umfang jeweils die Pop Musik der Schweiz und die von Österreich in ihren Ländern präsentierten.

In der Berliner Ausstellung kommen zwar weltbekannte Bands wie die Beatles, die mit ihrem YEAH, YEAH, YEAH an das OH YEAH! erinnernde Kürzel quasi Namensgeber der Ausstellung sind, nicht zu kurz, weil sie 1962 ihre ersten Auftritte u.a. in einem Hamburger Kellerclub, dem Star-Club, zusammen mit dem ehemaligen Schlagzeuger Pete Best hatten, dennoch ist es ein wenig schade, dass der Platz für eine größere, umfassendere Ausstellung beschränkt ist, sodass andere internationale Bands und vor allem viele Stars der US-Popmusik und Erfinder des Genres, nahezu gänzlich unerwähnt bleiben. Außer "King" Elvis Presley, der 1958 in Deutschland seinen Militärdienst leistete.

So beschränkt sich die Berliner Ausstellung im Großen und Ganzen auf die Gegenüberstellung der beiden deutschen Staaten, nämlich die DDR und die Bundesrepublik Deutschland, wobei fälschlicherweise das in der DDR benutzte Kürzel BRD verwendet wird. Erst seit der Wiedervereinigung darf dann korrekterweise das Wort Deutschland alleine stehen, doch darauf wird leider kein Bezug mehr genommen.

Im Vordergrund einer Presseführung durch die Ausstellung standen dagegen allseits bekannte Namen wie der in Westfalen geborene, aber überwiegend in Hamburg lebende Sänger Udo Lindenberg mit seinem "Sonderzug nach Pankow" (Ost-Berlin) oder die Puhdys, eine Rockgruppe aus der DDR, die sowohl im Westen wie im Osten Deutschlands eine große Fangemeinde auf sich vereinigen konnten.

Nicht zu kurz kamen bei Einführung in die Ausstellung auch Schlagerstars wie Nena, die mit ihrem Hit "99 Luftballons" weltweit bekannt geworden ist. Auch Sonnyboy »Heintje«, der 1968 durch seinen Hit "Mama" die Herzen vieler Mütter schmachten ließ, wurde in einem anderen Raum besonders hervorgestellt. Dort sind nicht nur Tonausschnitte zu hören, die jeder Besucher sich auch in anderen Räumen zu seinen Lieblingsstars über ausgeliehene Kopfhörer anhören kann, sondern sogar Videoclips der Künstler auf alten, aber der damaligen Zeit entsprechenden Röhrenmonitoren zu sehen.

Hier ein Beispiel:



Glücklicherweise werden aber nicht nur Beispiele von schnulziger deutscher Popmusik ausgestellt. So hat der Diskjockey Dr. Motte, Gründer der Berliner Technoparade "Love Parade", eine eigene Koje bekommen, und dafür seine BAMBI-Ehrung für die Vitrine bereitgestellt. Auch der Jazzbassist und spätere Bandleader James Last sowie die deutschen Gruppe Kraftwerk, die ab 1974 mit dem Song "Autobahn" eine eigene Symbiose aus einfachen Melodien, elektronischen Sounds und einem griffigen, Technologie orientierten Image kreierten und damit weltweit bekannt wurden, fehlen nicht.

Darüber hinaus werden natürlich auch Cover der Jugend-Musikzeitschrift »Bravo« ausgestellt sowie Bandkassetten Abspielgeräte wie ab 1979 Sonys "Walkman" oder später auch andere Geräte wie MP3 Player, die allesamt Wegbereiter für die rasante Verbreitung der Popmusik waren. Sie ist seitdem überall zu hören ist - manchmal ganz bewusst, manchmal nur nebenbei.

Sie tönt aus dem Radio, untermalt Filme, begleitet uns beim Einkaufen und bringt uns in der Disko in Bewegung. Doch Popmusik ist mehr als das! Wir verbinden Erinnerungen mit ihr, sowohl individuelle als auch als auch kollektive.

Welches sind die Ohrwürmer, Moden und Hits der jeweiligen Jahrzehnte? Wie haben Popmusik und gesellschaftliches Leben sich gegenseitig beeinflusst? Welche Stile prägten die Musik zu unterschiedlichen Zeiten in Ost und West?


Mit diesen Fragen beschäftigt sich bis 16. September 2018 die Sonderausstellung OH YEAH! Popmusik in Deutschland im Museum für Kommunikation Berlin. Neben unvergessenen Hits beleuchtet die Schau dabei auch Kurioses, Randständiges und Vergessenes der Popgeschichte.

Die Ausstellung unter der Federführung des Focke-Museums, Bremen, in enger Zusammenarbeit mit Radio Bremen und dem Berliner Gestaltungsbüro gewerkdesign wird im Anschluss an Berlin im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig und im Stadtmuseum Stuttgart zu sehen sein.

Öffnungszeiten:
Dienstag 9 - 20 Uhr
Mittwoch bis Freitag 9 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 10 - 18 Uhr

Eintritt:
5 EUR, ermäßigt 3 EUR,
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren frei.

Verkehrsverbindungen:
U-Bahn U2 Mohrenstraße, U6 Stadtmitte, Bus M48, 200, 265

Link: www.mfk-berlin.de
Anmerkung: Unsere Einleitung zur Geschichte des Museums für Kommunikation wurde nach Rücksprache noch einmal angepasst.






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