Skip to content

»Rose d'Or« Preisverleihung in Berlin - Vergabe der »Emmy Awards« in L.A.

Vier deutsche Produktionen waren im Rennen um die »Rose d'Or Awards« der Europäischen Rundfunkunion - Eine gewann.



Rose d’Or ist eines der weltweit bedeutendsten Festivals der Fernsehunterhaltung. Es wurde 1961 in Montreux gegründet. Standort für die Preisverleihung war von 2004 bis 2012 das Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Nachdem die Europäische Rundfunkunion das Festival 2013 übernommen hatte, fand der Wettbewerb erstmals nach mehr als 50 Jahren außerhalb der Schweiz statt, im Kongresszentrum »The Square« in Brüssel.

Ein Jahr später fand die 53. Rose d’Or Preisverleihung erstmals im September 2014 in Berlin statt. Zudem wurde 2014 erstmals eine neue Preiskategorie ausschließlich für Radio-Beiträge eingerichtet.

Auch die diesjährigen 56. Rose d'Or Awards 2017 fanden wieder in Berlin statt, nämlich am Dienstag, den 19. September 2017 im Axica - dem Tagungs- und Eventzentrum der DZ-Bank am Brandenburger Tor. Diesmal ist die Kategorie VIRTUAL REALITY neu hinzugekommen.

Am Rose d’Or-Festival der EBU nehmen Fernsehschaffende, Produzenten, Verantwortliche von privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehstationen und Leiter von Produktionsfirmen aus über 40 Ländern teil. Das Festival ist seit seiner Gründung eine wichtige Netzwerkplattform der TV-Unterhaltungsindustrie und ein Marktplatz der Ideen. Der Höhepunkt sind die Rose d’Or Awards mit einer glanzvollen Preisverleihung, bei der die Goldenen Rosen für die besten TV-Unterhaltungsprogramme verliehen werden.

In diesem Jahr nahmen 40 nominierte Produktionen in 10 Kategorien aus 13 Nationen teil: Australia, Belgium, Brazil, Canada, Denmark, Finland, France, Germany, Italy, the Netherlands, Norway, Sweden und The United Kingdom. Darunter waren vier deutsche Produktionen, von denen eine gewann:

• Die von Endemol Shine Germany produzierte Vox-Kochshow "Kitchen Impossible" trat in der Kategorie Entertainment gegen die Konkurrenz aus Großbritannien, den Niederlanden und Italien an.

• Ebenfalls mit großem Erfolg bei Vox ausgestrahlt wurde die Serie "Club der roten Bänder" (Bantry Bay), die in der Kategorie Kinder- und Jugendprogramme neben Produktionen aus den Niederlanden, Schweden und Großbritannien für die Rose d'Or nominiert war.

• In der Kategorie Comedy trat die ARD-Comedy "Kroymann" (BTF GmbH) gegen Konkurrenz aus Großbritannien und Australien an.

• Die Ferdinand-von-Schirach-Verfilmung "Terror - Ihr Urteil" (OT: "The Verdict") von Regisseur Lars Kraume (Beta-Film / ARD) war in der Kategorie TV-Movies gegen Produktionen aus den Niederlanden "Camp Holland" und Großbritannien "King Charles III" platziert und ging als *Gewinner aus dem Wettbewerb der Fernsehfilme hervor. Die Moovie-Produktion (Produzent: Oliver Berben) in Koproduktion mit ARD Degeto und dem rbb mit Burghart Klaußner, Florian David Fitz, Martina Gedeck und Lars Eidinger in den Hauptrollen war im Oktober vergangenen Jahres zeitgleich im Ersten, dem ORF und des SRF ausgestrahlt worden und kam allein im Ersten auf knapp sieben Mio. Zuschauer.


Vorab stand bereits die Gewinnerin des Lifetime Achievement Awards fest: Ihn erhält die britische Schauspielerin Angela Lansbury. Die 91-Jährige ist dem deutschen TV-Publikum vor allem aus der Krimiserie "Mord ist ihr Hobby", für die sie vier Mal mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde, bekannt. Sie war drei Mal für den Oscar nominiert gewesen und erhielt 2013 den Ehrenoscar.

Alle Gewinner im Überblick:

REALITY & FACTUAL ENTERTAINMENT
You Can’t Ask That – Australia, ABC TV

ARTS
Young Men – United Kingdom, BalletBoyz Ltd. / BBC Two

GAME SHOW 
Bigheads – United Kingdom, Primal Media / Sony Pictures Television

ENTERTAINMENT 
Stasera CasaMika (Tonight at Mika’s Home) – Italy, RAI 2

CHILDREN & YOUTH 
Anti Bully Club - The Netherlands, Evangelische Omroep / Skyhigh TV

COMEDY 
Fleabag – United Kingdom, Two Brothers Pictures / BBC 3

SITCOM 
Henry IX – United Kingdom, Retort / Serious Comedy / Gold

DRAMA SERIES 
Nobel – Peace at Any Cost – Norway, Monster Scripted / NRK / DRG

TV MOVIES 
The Verdict – Germany, Beta Film GmbH / ARD

VIRTUAL REALITY 
The Enemy – France, Camera Lucida Productions

ENTERTAINER OF THE YEAR 
James Corden

LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD 
Dame Angela Lansbury

Link: www.rosedor.com
Details zu allen Nominierten können hier in einem PDF (englisch) nachgelesen werden.
Quellen: Wikipedia | Rose d'Or | Blickpunkt:Film

++++++++++++


Vergabe der US-Fernsehpreise Emmys in L.A.

Auch in Los Angeles wurden Fernsehpreise vergeben. Mit einigen Seitenhieben auf US-Präsident Donald Trump wurden am 17. September 2017 in Los Angeles die begehrten Emmy Awards verliehen.

Als beste Drama-Serie sowie in vier weiteren Kategorien wurde "The Handmaid's Tale" ausgezeichnet, das Porträt eines autoritären Amerikas. Die Serie basiert auf einer Romanvorlage von Margaret Atwood, die Hauptrolle spielt Elisabeth Moss ("Mad Men", "Top of the Lake") - die 35-Jährige bekam bei der Preisverleihung in Los Angeles erstmals einen Emmy als beste Schauspielerin einer Drama-Serie.

Der Streamingdienst Hulu zeigt die Serie seit Ende April, für 2018 ist eine zweite Staffel angekündigt. Die Serie beruht auf dem Roman "Der Report der Magd" der kanadischen Autorin Margaret Atwood und erzählt von einer Zukunft in einem autoritären System, in dem Frauen vollständig unterdrückt werden und als Gebärmaschinen missbraucht werden. In der Fernsehversion spielt Ann Dowd eine Nebenrolle, auch sie bekam einen Emmy.

Ebenfalls fünf Preise gingen an die Mini-Serie "Little Big Lies". Superstar Nicole Kidman setzte sich darin als beste Schauspielerin in einer Drama-TV-Miniserie durch - laut Emmy-Jury die beste Miniserie des Jahres. Kidman übernimmt darin die Rolle einer nach außen hin perfekt wirkenden Ehefrau und Mutter, dabei ist sie Opfer von schwersten Misshandlungen ihres Mannes.

Schauspieler Sterling K. Brown wurde für seine Rolle in der Serie "This Is Us" geehrt und nahm damit nach 2016 seinen zweiten Emmy mit nach Hause.

In der Kategorie beste Comedy gewann "Veep" - zum bereits dritten Mal in Folge. Julia Louis-Dreyfus spielt in der HBO-Serie eine US-Politikerin, die es von der Vizepräsidentin zur Präsidentin schafft (und das Amt dann wieder verliert). Louis-Dreyfus bekam in Los Angeles auch den Emmy als beste Comedy-Darstellerin.

Mehrfach ausgezeichnet wurde die Satire-Show "Saturday Night Live" (SNL). Sie wurde als beste Sketch-Serie geehrt. Darsteller Alec Baldwin bekam einen Emmy als bester Comedy-Nebendarsteller. Er hat mit seiner Interpretation des US-Präsidenten, in der er Trumps sprachliche Eigenheiten und seine Handbewegungen bewusst übertreibt, "Saturday Night Live" zu Rekord-Einschaltquoten verholfen. Zudem gewann Kate McKinnon in der Kategorie beste Comedy-Nebendarstellerin - sie parodiert in der Show unter anderem Hillary Clinton.

Gewinner der Emmy Awards:

Beste Dramaserie: "The Handmaid's Tale"

Beste Drama Regie: Reed Morano ("The Handmaid's Tale")

Bester Drama Hauptdarsteller:
Sterling K. Brown, ("This Is Us")

Beste Drama Hauptdarstellerin:
Elisabeth Moss ("The Handmaid's Tale")

Bester Drama Nebendarsteller:
John Lithgow ("The Crown")

Beste Drama Nebendarstellerin:
Ann Dowd ("The Handmaid's Tale")

Beste Comedy-Serie: "Veep"

Beste Comedy Regie:
Donald Glover ("Atlanta")

Bester Comedy Hauptdarsteller:
Donald Glover, ("Atlanta")

Beste Comedy Hauptdarstellerin:
Julia Louis-Dreyfus, ("Veep")

Bester Comedy Nebendarsteller:
Alec Baldwin ("Saturday Night Live")

Bester Comedy Nebendarstellerin:
Kate McKinnon ("Saturday Night Live")

Beste Miniserie: "Big Little Lies"

Beste Regie: Jean-Marc Vallee ("Big Little Lies"

Bester Darsteller:
Riz Ahmed ("The Night Of")

Beste Darstellerin:
Nicole Kidman ("Big Little Lies")

Bester Nebendarsteller:
Alexander Skarsgard, ("Big Little Lies")

Beste Nebendarstellerin:
Laura Dern ("Big Little Lies")

Link: www.emmys.com
Quellen: ARD Text | Spiegel Online | Wochenblatt | AFP

++++++++++++

PS Post Scriptum:
Der Deutsche Fernsehpreis 2017 wurde übrigens schon am 2. Februar 2017 vergeben. Wir berichteten hier.

Dagegen wird die Deutsche Akademie für Fernsehen ihre Auszeichnungen, die deutschen Emmys, erst am 28. Oktober 2017 im Filmforum NRW / Museum Ludwig, Köln, verleihen.


  

Anzeige