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Starke Luftverschmutzung an Filmsets durch alte Dieselaggregate

Gasgeneratoren würden weniger CO2 als Dieselgeneratoren ausspucken.



Kurz vor den Bundestagswahlen gibt sich die Politik vorerst mit einer Minimallösung gegen giftige Autoabgase zufrieden - doch die Ungewissheit eines Scheiterns der von der deutschen Automobilindustrie versprochenen Softwarelösung bleibt.

Angesichts von Manipulations- und Kartellvorwürfen in der Automobilbranche gibt allerdings der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer offensichtlich seinem ebenfalls bayerischen Kollegen, dem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, plötzlich keine Rückendeckung mehr, sondern setzt ein Ultimatum und fordert binnen drei Monaten schnell nachweisbare Verbesserungen für sauberere Autos und sauberere Luft in den Großstädten.

Doch die Autoabgase sind nicht allein das Übel schlechter Luftwerte. Insbesondere in München und in Berlin, den Hochburgen der Filmindustrie, werden auch viele ältere luftverschmutzende Dieselaggregate an Filmsets eingesetzt, denn ein Set benötigt viel Strom.

Die Zeitschrift FilmFacts der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, die uns regelmäßig zugestellt wird, hat sich dem Thema in ihrer neuesten Ausgabe vom Juli 2017 angenommen, um mit der Initiative "Green Shooting" ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und bei der nächsten Produktion mit bis zu 5.000 Euro zu bezuschussen. Auch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) will diesem Beispiel folgen.

Das Medienboard Berlin-Brandenburg hat dergleichen Initiative leider noch nicht auf den Weg gebracht. Chefin Kirstin Niehuus zeigte sich zwar stolz den Fotografen auf dem Filmfestival in Locarno, doch zum Schutze des Klimas ist man in Sachen nachhaltiger, ökologischer Filmförderung in unserer Region offensichtlich noch weit entfernt.

Während in Kalifornien nicht nur von der Autofirma Tesla mit ihrem alternativen Elektroantrieb ein Paradigmenwechsel eingeläutet wurde, sondern auch die Hollywood ansässigen Major-Studios fast alle umfangreiche Umweltprogramme und Richtlinien für eine umweltfreundliche Filmproduktion entwickelt haben, hat sich in Deutschland bisher keine einzige große Filmproduktion auf einen eindeutigen Umweltkodex festgelegt.

Bei einem Filmdreh könnte - und sollte - man sich von den Stadtwerken einen Stromanschlusskasten legen lassen, wie man ihn an jeder Baustelle vorfindet, schreibt FilmFacts. Leider kostet der in vielen Fällen so viel Geld, dass man lieber zum preiswerten Diesel-Generator greift. Zwar gibt es deutlich abgasärmere Gasgeneratoren und neuere, umweltschonende Dieselgeneratoren, die MobilHybrids, die deutlich weniger CO2 und andere Giftstoffe ausspucken - und auch noch leiser sind, aber die kosten mehr Geld, Geld das den permanent unterfinanzierten Filmproduktionen fehlt.

MobilHybrids arbeiten mit einer Pufferbatterie, die mit preiswertem Öko-Netzstrom oder an einer E-Tankstelle und sogar an einer mobilen Solaranlage geladen werden können, doch die Filmbranche hat die Technik noch nicht für sich entdeckt.

Allerdings haben Firmen wie Constantin Film, die Bavaria Studios, die UFA sowie Ziegler Film Baden-Baden angedeutet, die MFG Filmförderung zu unterstützen, sodass vielleicht doch noch ein umweltbewusstes Umdenken in der deutschen Filmbranche einsetzt.

Selbst wir vom BAF e.V. lassen in letzter Zeit meist das Auto stehen, und nutzen einen Elektroroller, um zu Terminen und zu Filmvorführungen zu eilen. Ähnlich wie bei den überall im Stadtgebiet von Berlin sichtbaren Carsharing Vehikeln, gibt es mittlerweile auch mehrere Firmen, die neben Fahrrädern auch Elektro-Motorroller im Stadtgebiet abgestellt haben, die einfach per App gemietet werden können, damit die Welt leiser, sauberer und umweltfreundlicher wird.

Link: film.mfg.de
Quelle: FilmFacts


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