Die Gewinner der VR NOW Awards 2016
Erste VR-Konferenz mit Preisvergabe in der Potsdamer Schiffbauergasse.
Die erste VR Now - THE TECH BIZ ART CONFERENCE am 16.11.2016 in der Schiffbauergasse in Potsdam brachte doch mehr neue Erkenntnisse, als wir uns erhofft hatten. In unserer Vorberichterstattung vom 16. November 2016 waren wir ziemlich skeptisch gewesen, was die Auflösung der VR-Brillen betrifft. Wir mussten feststellen, dass zumindest zwischen dem ersten Modell der Oculus Rift und dem gegenwärtigen, zweiten Modell technische Verbesserungen liegen. Die von uns bemängelte Auflösung konnte enorm gesteigert werden, sodass die Bilder nicht mehr ganz so pixelig aussehen wie bei unserer ersten Betrachtung.
Auch wenn wir leider nicht alle Gastbeiträge hören konnten, so wurde doch schnell klar, welch unterschiedliche Ansätze von den Rednern verfolgt wurden. Einige hoffen mit geringen technischen Aufwand hohe Click-Erfolge auf Facebook und YouTube zu erlangen, um daraus eine erfolgversprechende Geschäftsidee ableiten zu können. Im einzelnen können dies beispielsweise 360° Rund-um-Videos von aktuellen Ereignissen sein, oder Reiseberichterstattungen aus fernen Ländern, die wegen ihrer ungewohnten Rundumsicht zu Rennern im Netz werden sollen. Leider sind die VR-Headsets unter den Usern noch relativ gering verbreitet, sodass wir derzeit am massentauglichen Erfolg unsere Zweifel haben. Gute herkömmliche Berichterstattung kann durch geschickte Kameraführung mit Schuss und Gegenschuss ebenso viel verdeutlichen, wie meist verzerrte, wenn auch preisgünstig erstellte 360° Bilder, mit Kugelpanorama-Kameras.
Richtig gute 360° Videos, die auch auf Großbildleinwänden gezeigt werden sollen, erfordern mehr Aufwand und eine relativ teure Kameraausrüstung mit vielen hochwertigen Objektiven, die im Kreis oder Würfelform angeordnet sind. Außerdem ist das Storytelling enorm wichtig, wie uns die gestrige "Changing the Pictures" Veranstaltung in Potsdam Babelsberg deutlich gemacht hatte. Auch virtuelle Welten benötigen gute Geschichten, um Erfolg zu haben.
In der Spielebranche sind dagegen gerenderte virtuelle Welten mittlerweile auf einem enorm hohen Level angelangt. Im Gegensatz zu real aufgenommen Bildern, ergibt eine Skalierung (Vergrößerung) bei den am Computer erstellten virtuellen Welten nahezu keine unscharfen Videos, sodass eine 4K oder 8K Auflösung theoretisch schnell umsetzbar wäre, sofern die Hardware und die Datenübertragung zur Abspielung der Filmsequenzen in der Leistungsstärke mithält.
Der Knaller war aber die Demonstration möglicher neuer Anwendungsbeispiele, die wir uns bisher nicht erträumt hatten. Schon vor gut 100 Jahren, als die Bilder Laufen lernten, wurden erste Filmvorführungen auf Kirmes-Veranstaltungen durchgeführt. So wundert es nicht wenn auch VR-Anwendungen auf Rummelplätzen wieder Einzug halten könnten. Gespräche mit den Besitzern des Europa-Parks, Deutschlands größtem Freizeit- und Erlebnispark in Baden-Württemberg, laufen bereits und können möglicherweise schon im nächsten Jahr zu sensationellen neuen Anwendungen führen. Die Fahrgeschäfte mit ihren Achterbahnen, Loopings und anderen Attraktionen sollen nach dem Willen der VR-Branche, um weitere Anwendungen ergänzt werden. Obwohl schon jetzt viel Mut dazu gehört, die schnellste und bis 2012 höchste Achterbahn Europas zu benutzen, sollen Freiwillige zukünftig für die Fahrt mit VR-Brillen ausgestattet werden. Anstelle des Blicks auf einen stählernen Koloss werden die Nutzer eine reale Fahrt durch virtuelle Welten mit Schluchten und Tunnels erleben. Quasi wie in manchen 3D-Animationsfilmen, nur dass man nicht mehr gemütlich im Kinosessel sitzt, sondern während der Betrachtung des Films die realen Beschleunigungskräfte eines Achterbahnloopings am eigenen Körper spürt. Die dafür extra programmierten Filmsequenzen könnten mittels GPS genau mit den Berg- und Talfahrten der Bahn synchronisiert werden und würden einzigartige Erlebnisse ermöglichen. Allerdings nur für starke Nerven.
Am Mittwoch Abend wurden schließlich in der Potsdamer Schinkelhalle erstmals die neu geschaffenen VR Now Awards vergeben. Die Preise zeichnen herausragende technische, wirtschaftliche und künstlerische Leistungen in vier Kategorien aus. Das Berliner Maskottchen, ein Preisbär mit seiner unverkennbaren VR-Brille, dürfte sicherstellen, dass diese Award-Verleihung in unserer Region bleibt und nicht wie beim animago Award nach München abwandert.
• VR NOW Grand Prize:
"The Climb" by Crytek for Oculus Rift
The Climb ist das erste VR-Kletterspiel der Welt. In The Climb können Spieler*innen selbst Free Solo Klettern in von realen Landschaften inspirierten Umgebungen und Höhen. Das Spiel wurde exklusiv für VR entwickelt. Hier der Trailer:
• VR Tech Award:
"Immersive Deck" by Illusion Walk for Immersive Deck Technology
Immersive Deck ist eine begehbare Virtual-Reality-Plattform. Die Installation ist ein Echtzeit-Holodeck, das die immersive Erfahrung vermittelt, in großformatigen virtuellen Räumen herumgehen zu können. Hier geht's zur Anmeldung für den Beta-Test.
• VR Business Award:
"HERE Next Generation Automotive Services" by HERE for HTC Vive
Um die Funktionsweise ihrer Location Services und Apps zu erklären, kreierte HERE die VR-Präsentation HERE Next Generation Automotive Services, in der sich die Zuschauer*innen durch jede Szene der unterschiedlichen Apps bewegen können. Weitere Infos gibt es hier.
• VR Art AWARD:
"Accounting" by Crows Crows Crows for HTC Vive
Accounting ist ein von William Pugh („The Stanley Parable“), Dominik Johann und Justin Roiland („Rick & Morty“) entwickeltes Computerspiel. Accounting führt die Spieler durch schräge, absurde und nicht-jugendfreie Welten. Hier der Trailer:
Der eintägige englischsprachige Kongress und die Award-Verleihung werden veranstaltet vom in diesem Jahr gegründeten Virtual Reality e.V. Berlin-Brandenburg, durchgeführt von Booster Space – Made with Love in Berlin und gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Link: www.vrnowcon.io
Die erste VR Now - THE TECH BIZ ART CONFERENCE am 16.11.2016 in der Schiffbauergasse in Potsdam brachte doch mehr neue Erkenntnisse, als wir uns erhofft hatten. In unserer Vorberichterstattung vom 16. November 2016 waren wir ziemlich skeptisch gewesen, was die Auflösung der VR-Brillen betrifft. Wir mussten feststellen, dass zumindest zwischen dem ersten Modell der Oculus Rift und dem gegenwärtigen, zweiten Modell technische Verbesserungen liegen. Die von uns bemängelte Auflösung konnte enorm gesteigert werden, sodass die Bilder nicht mehr ganz so pixelig aussehen wie bei unserer ersten Betrachtung.
Auch wenn wir leider nicht alle Gastbeiträge hören konnten, so wurde doch schnell klar, welch unterschiedliche Ansätze von den Rednern verfolgt wurden. Einige hoffen mit geringen technischen Aufwand hohe Click-Erfolge auf Facebook und YouTube zu erlangen, um daraus eine erfolgversprechende Geschäftsidee ableiten zu können. Im einzelnen können dies beispielsweise 360° Rund-um-Videos von aktuellen Ereignissen sein, oder Reiseberichterstattungen aus fernen Ländern, die wegen ihrer ungewohnten Rundumsicht zu Rennern im Netz werden sollen. Leider sind die VR-Headsets unter den Usern noch relativ gering verbreitet, sodass wir derzeit am massentauglichen Erfolg unsere Zweifel haben. Gute herkömmliche Berichterstattung kann durch geschickte Kameraführung mit Schuss und Gegenschuss ebenso viel verdeutlichen, wie meist verzerrte, wenn auch preisgünstig erstellte 360° Bilder, mit Kugelpanorama-Kameras.
Space Refugee VR-Anwendung von Halil Altוndere beim NBK 2016 - Foto: © BAF
Richtig gute 360° Videos, die auch auf Großbildleinwänden gezeigt werden sollen, erfordern mehr Aufwand und eine relativ teure Kameraausrüstung mit vielen hochwertigen Objektiven, die im Kreis oder Würfelform angeordnet sind. Außerdem ist das Storytelling enorm wichtig, wie uns die gestrige "Changing the Pictures" Veranstaltung in Potsdam Babelsberg deutlich gemacht hatte. Auch virtuelle Welten benötigen gute Geschichten, um Erfolg zu haben.
VR-Anwendung im Rahmen der ART-Week 2016 auf der Dachterrasse der ADK - Foto: © BAF
In der Spielebranche sind dagegen gerenderte virtuelle Welten mittlerweile auf einem enorm hohen Level angelangt. Im Gegensatz zu real aufgenommen Bildern, ergibt eine Skalierung (Vergrößerung) bei den am Computer erstellten virtuellen Welten nahezu keine unscharfen Videos, sodass eine 4K oder 8K Auflösung theoretisch schnell umsetzbar wäre, sofern die Hardware und die Datenübertragung zur Abspielung der Filmsequenzen in der Leistungsstärke mithält.
Der Knaller war aber die Demonstration möglicher neuer Anwendungsbeispiele, die wir uns bisher nicht erträumt hatten. Schon vor gut 100 Jahren, als die Bilder Laufen lernten, wurden erste Filmvorführungen auf Kirmes-Veranstaltungen durchgeführt. So wundert es nicht wenn auch VR-Anwendungen auf Rummelplätzen wieder Einzug halten könnten. Gespräche mit den Besitzern des Europa-Parks, Deutschlands größtem Freizeit- und Erlebnispark in Baden-Württemberg, laufen bereits und können möglicherweise schon im nächsten Jahr zu sensationellen neuen Anwendungen führen. Die Fahrgeschäfte mit ihren Achterbahnen, Loopings und anderen Attraktionen sollen nach dem Willen der VR-Branche, um weitere Anwendungen ergänzt werden. Obwohl schon jetzt viel Mut dazu gehört, die schnellste und bis 2012 höchste Achterbahn Europas zu benutzen, sollen Freiwillige zukünftig für die Fahrt mit VR-Brillen ausgestattet werden. Anstelle des Blicks auf einen stählernen Koloss werden die Nutzer eine reale Fahrt durch virtuelle Welten mit Schluchten und Tunnels erleben. Quasi wie in manchen 3D-Animationsfilmen, nur dass man nicht mehr gemütlich im Kinosessel sitzt, sondern während der Betrachtung des Films die realen Beschleunigungskräfte eines Achterbahnloopings am eigenen Körper spürt. Die dafür extra programmierten Filmsequenzen könnten mittels GPS genau mit den Berg- und Talfahrten der Bahn synchronisiert werden und würden einzigartige Erlebnisse ermöglichen. Allerdings nur für starke Nerven.
Am Mittwoch Abend wurden schließlich in der Potsdamer Schinkelhalle erstmals die neu geschaffenen VR Now Awards vergeben. Die Preise zeichnen herausragende technische, wirtschaftliche und künstlerische Leistungen in vier Kategorien aus. Das Berliner Maskottchen, ein Preisbär mit seiner unverkennbaren VR-Brille, dürfte sicherstellen, dass diese Award-Verleihung in unserer Region bleibt und nicht wie beim animago Award nach München abwandert.
• VR NOW Grand Prize:
"The Climb" by Crytek for Oculus Rift
The Climb ist das erste VR-Kletterspiel der Welt. In The Climb können Spieler*innen selbst Free Solo Klettern in von realen Landschaften inspirierten Umgebungen und Höhen. Das Spiel wurde exklusiv für VR entwickelt. Hier der Trailer:
• VR Tech Award:
"Immersive Deck" by Illusion Walk for Immersive Deck Technology
Immersive Deck ist eine begehbare Virtual-Reality-Plattform. Die Installation ist ein Echtzeit-Holodeck, das die immersive Erfahrung vermittelt, in großformatigen virtuellen Räumen herumgehen zu können. Hier geht's zur Anmeldung für den Beta-Test.
• VR Business Award:
"HERE Next Generation Automotive Services" by HERE for HTC Vive
Um die Funktionsweise ihrer Location Services und Apps zu erklären, kreierte HERE die VR-Präsentation HERE Next Generation Automotive Services, in der sich die Zuschauer*innen durch jede Szene der unterschiedlichen Apps bewegen können. Weitere Infos gibt es hier.
• VR Art AWARD:
"Accounting" by Crows Crows Crows for HTC Vive
Accounting ist ein von William Pugh („The Stanley Parable“), Dominik Johann und Justin Roiland („Rick & Morty“) entwickeltes Computerspiel. Accounting führt die Spieler durch schräge, absurde und nicht-jugendfreie Welten. Hier der Trailer:
Der eintägige englischsprachige Kongress und die Award-Verleihung werden veranstaltet vom in diesem Jahr gegründeten Virtual Reality e.V. Berlin-Brandenburg, durchgeführt von Booster Space – Made with Love in Berlin und gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Link: www.vrnowcon.io