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Atomares Filmfest startet zum 5. Mal in Berlin

Next International Uranium Film Festival in der Berliner Kulturbrauerei.



Am 26. April 1986, kurz nach Mitternacht um 01.24 Uhr ereignete sich die schlimmste Atomkraftwerkskatastrophe der Neuzeit. Der Reaktor Nummer vier des Kernkraftwerks von Tschernobyl in der ehemaligen Sowjetunion explodierte. Die Explosion schleuderte Tonnen von radioaktivem Staub in die Atmosphäre und kontaminierte fast ganz Europa. Der preisgekrönte italienische Fotograf Pierpaolo Mittica besuchte die Katastrophenregion 30 Jahre danach. Das Internationale Uranium Film Festival Berlin zeigt im Rahmen seines Filmfestivals, das nun zum 5. Mal in Berlin vom 28.09. - 02.10.2016 stattfindet - diesmal jedoch weder im Babylon noch im Moviemento, sondern im größeren und schöneren Kino der KulturBrauerei Prenzlauer Berg - dort auch eine Ausstellung mit seinen Tschernobyl-Fotos.

Pierpaolo Mittica: „Bis heute leben neun Millionen Menschen in Weißrussland, der Ukraine und im westlichen Russland weiterhin in Gebieten mit hoher Radioaktivität und essen und trinken täglich radioaktiv verstrahlte Lebensmittel und Wasser. Direkt nach dem Reaktorunfall gab es einen großen Anstieg von strahlungsbedingten Krankheiten, Tumoren und Geburtsschäden. Doch erst jetzt 30 Jahre danach beginnen wir die Auswirkungen der genetischen Schädigung der Bevölkerung auf künftige Generationen in den in den radioaktive kontaminierten Gebieten zu verstehen. 30 Jahre nach dem Reaktorunfall ist Tschernobyl erst am Anfang seiner tragischen Geschichte.“

Pierpaolo Mittica (www.pierpaolomittica.com) ist ein preisgekrönter Fotograf, der seine Arbeit den von Menschenhand gemachten Umweltkatastrophen gewidmet hat. Seine Fotografien wurden bereits in vielen Ländern Europas, in den USA und China ausgestellt und in renommierten Printmedien wie Vogue Italia, The Telegraph, The Guardian, l’Espresso und Asian Geo veröffentlicht. Auch das Tschernobyl National Museum, Kiew in der Ukraine sowie das J. Paul Getty Museum in Los Angeles zeigt seine eindrucksvollen Fotos.

Die Fotoausstellung „Tschernobyl 30 Jahre danach“ ist Teil des Internationalen Uranium Film Festivals Berlin zum diesjährigen Thema: "Fünf Jahre Fukushima, 30 Jahre Tschernobyl, 50 Jahre Palomares: Atomare Katastrophen dürfen nicht in Vergessenheit geraten."

Das Uranium Film Festival ist einzigartig, denn es versucht, dieses komplexe Thema für alle zugänglich zu machen. Filme aus aller Welt, Filmgespräche und Round Tables mit Experten informieren über Uranbergbau, Reaktorkatastrophen und die Gefahren des Millionen Jahre lang zu lagernden radioaktiven Atommülls“, so Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Schirmherr des Festivals in Berlin zusammen mit MdB Klaus Mindrup und Uwe Bünker.

Das ursprünglich 2010 in Rio de Janeiro gegründete Uranium Film Festival ist das weltweit bekannteste Filmfest, das sich der gesamten Atomaren Kette vom Uranbergbau bis zum nuklearen Abfall gewidmet hat und gilt inzwischen in Filmkreisen als das "Atomare Cannes". Hauptförderer des Berliner Uranium Filmfests sind in diesem Jahr das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Weitere Unterstützter des Uranium Film Festivals in Berlin sind das Ökostrom-Unternehmen Naturstrom sowie das Italienische Kulturinstitut in Berlin. Myers Hotel und Audi City Berlin.

Gezeigt werden insgesamt 22 "atomare" Filme aus Deutschland, Dänemark, Italien, Frankreich, Spanien, Australien, Algerien, Brasilien, den Niederlanden, der Schweiz und aus den USA.

Außer in Berlin und Rio de Janeiro findet das in der Welt einzigartige Filmfest auch mit ausgesuchten Filmen in anderen Film-Metropolen statt. Vergangenen April war das Festival beispielsweise erstmals in Hollywood zu Gast und zog Stars wie Ed Asner, Lou Gossett Jr., Esai Morales, Alexandra Davies und Steve McEveety zur Festivalpremiere im Charly Chaplin Theatre der Raleigh Studios an.

Damit das Internationale Uranium Film Festival weiterhin unabhängig und erfolgreich arbeiten kann, setzt es auf Unterstützer aus allen Bereichen: Privatpersonen, Firmen, Institutionen. Noch stapeln sich Atomare Waffen zu Tausenden in den Arsenalen der 5 Atommächte. Uran-Waffen sind immer noch nicht von der UN geächtet. Länder wie Brasilien, Frankreich, Russland oder Indien setzen weiterhin auf Atomkraft und propagieren diese gerade auch in Afrika. Und selbst wenn alle Länder wie Italien oder Deutschland aus der Atomkraft aussteigen oder bereits ausgestiegen sind, werden wir noch über Tausende von Jahren hinweg mit den strahlenden Hinterlassenschaften des Atomzeitalters leben müssen. Unabhängige Aufklärung über die Gefahren von Atomkraft und Radioaktivität wird noch für lange Zeit in allen Ländern wichtig sein.

FESTIVALSPIELORT: KINO IN DER KULTURBRAUEREI 
28.09. - 02.10.2016
Schönhauser Allee 36 
10435 Berlin – Prenzlauer Berg 
Web: www.kulturbrauerei.de
 
Eintrittspreise:
Einzelticket 7,00 Euro
Ermäßigt für Schüler/Studenten/Behinderte 5,00 Euro
 
Festivalpass:  
1 Tag      10,00 Euro
2 Tage    20,00 Euro
3 Tage    30,00 Euro
Alle Filmvorführungen:  35,00 Euro
 
Kartenreservierung
Tel. 0172-8927879 
Mail: uraniumfilmfestivalberlin@gmx.de
Web: www.cinestar.de/de/kino/berlin-kino-in-der-kulturbrauerei/
 
Sondervorstellung Friedensglockengesellschaft e.V.
"30 Jahre Tschernobyl – die verdrängte Katastrophe" WDR/ARD vom 26.04.2016 hier auch auf YouTube (44 Min.)



Am 29.9.2016, 18 Uhr in der Kulturbrauerei auf großer Leinwand.
Kartenbestellungen per SMS an 0172-3831988
Restkarten an der Abendkasse
 
Links: www.uraniumfilmfestival.org | uraniumfilmfestival.org/en/berlin-2016-program
Quellen: Uranium Film Festival | Firmenpresse

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