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51. Karlovy Vary International Film Festival

Produktion der Filmuniversität Babelsberg beim 51. Karlovy Vary International Film Festival im tschechischen Karlsbad.



Vom 01. bis 09. Juli 2016 steht Karlsbad ganz im Zeichen neuester internationaler Produktionen und osteuropäischer Filmkunst. Die 51. Ausgabe des tschechischen A-Filmfestivals in Karlovy Vary, wie das ehemalige Karlsbad heute heißt, ist ein Pflichttermin für die Filmbranche. Festivalchefs von Cottbus bis Frankfurt/Main und Einkäufer guter Arthouse Filmkunst treffen sich im mondänen Kurort, um nach neuen Highlights aus Osteuropa Ausschau zu halten. Es ist aber auch beliebt bei jungen Rucksack-Touristen und dem Filmnachwuchs, die in den lauen Sommernächten preisgünstig auf den Zeltplätzen während der Festivaltage campieren können.

Mit der Zugehörigkeit der Tschechischen Republik zur Europäischen Union hat nicht nur die Kurort wieder an Bedeutung gewonnen, auch die Gäste das internationalen Filmfestivals schätzen die gediegene Atmosphäre. Im größten und bekanntesten Kurort erwartet die Gäste in Karlsbad ein umfangreiches Programm mit Konzerten, Partys und eine ganzen Reihe von Filmvorstellungen.

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des 700. Geburtstags von Karl IV., weshalb zu dieser Gelegenheit extra die Webseite 700.karlovyvary.cz erstellt wurde, wo Sie allen Veranstaltungen auch auf deutsch folgen können, die anlässlich dieses bedeutenden Jahrestags geplant werden. Weitere Informationen gibt es auch auf dem Portal von Karlsbad 2016 und zum Filmfestival natürlich auf www.kviff.com, der offiziellen Seite des Filmfestivals, dort aber nur in englisch.

Eröffnet wird das Festival mit einer Gala zur Weltpremiere von "Anthropoid". Eine ganze Delegation an Filmemachern, darunter Jamie Dornan und Toby Jones, AŁˆa Geislerová, Alena Mihulová, Václav Neužil und Marcin Dorocinski sowie Drehbuchautor und Regisseur Sean Ellis werden das Werk vorstellen. In dem Film geht es um eine Gruppe Widerständler, die als Fallschirmjäger ein Attentat auf den deutschen SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich planten. Heydrich war während der Diktatur des Nationalsozialismus als Leiter des Reichssicherheitshauptamts und Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren für zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich. 1941 wurde er von Hermann Göring mit der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt und war seit dieser Zeit der maßgebliche Organisator des Holocausts. Hier zunächst ein älterer Teaser aus einem gleichnamigen Computerspiel, das den Sinn der Handlung ziemlich klar umreißt, und danach der gerade veröffentlichte aktuelle Kino-Trailer:





Die Filme im Wettbewerb (Official Selection - Competition):

• By the Rails/ Dincolo de calea ferata
Directed by: Cătălin Mitulescu
Romania / Sweden, 2015, 88min.

• The Confessions/ Le confessioni
Directed by: Roberto Andí²
Italy / France, 2016, 103min.

• It's Not the Time of My Life/ Ernelláék Farkaséknál
Directed by: Szabolcs Hajdu
Hungary, 2016, 81min.

• My Father's Wings/ Babamın Kanatları
Directed by: Kıvanç Sezer
Turkey, 2016, 101min.

• The Next Skin/ La propera pell
Directed by: Isaki Lacuesta, Isa Campo
Spain / Switzerland, 2016, 103min.

• Nightlife/ Nočno življenje
Directed by: Damjan Kozole
Slovenia / Macedonia / Bosnia and Herzegovina, 2016, 85min.

• Original Bliss/ Gleißendes Glück
Directed by: Sven Taddicken
Germany, 2016, 101min.
[Ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer unglücklich verheirateten Frau (Martina Gedeck) und einem zwiespältigen Fernsehpsychologen (Ulrich Tukur) nach dem gleichnamigen Roman von A.L. Kennedy.]

• The Teacher/ Učiteľka
Directed by: Jan Hřebejk
Slovak Republic / Czech Republic, 2016, 102min.

• Waves/ Fale
Directed by: Grzegorz Zariczny
Poland, 2016, 78min.

• We're Still Together/ We're Still Together
Directed by: Jesse Klein
Canada, 2016, 82min.

• The Wolf from Royal Vineyard Street/ Vlk z Královských Vinohrad
Directed by: Jan Němec
Czech Republic / Slovak Republic / France, 2016, 68min.

• Zoology/ Zoologiya
Directed by: Ivan I. Tverdovskiy
Russia / France / Germany, 2016, 87min.

Ähnlich wie bei der Berlinale, oder anderen A-Festivals, gibt es natürlich auch beim KVIFF verschiedene Sektionen. Im Wettbewerb »East of the West« treten die neuesten osteuropäischen Produktionen gegeneinander an. »Horizons«, »Another View« und »Imagina« sind dem internationalen jungen Independent Film gewidmet, wobei die Differenzierung der Rubriken für uns aus der Ferne schwer zu unterscheiden sind. Die Sektion »Imagina« ist vielleicht noch am ehesten mit dem »Forum« der Berlinale vergleichbar, während in »Horizons« Highlights von anderen Festivals u.a. aus Cannes präsentiert werden. Dazu gehören "Tony Erdmann" von Maren Ade und "Julieta", das neuste Werk von Pedro Almodóvar. Er ist der international bekannteste spanische Regisseur des zeitgenössischen Kinos. Das Drama erzählt über 30 Jahre hinweg vom langsamen Zusammenbruch einer Frau, die durch ihr eigenes Schweigen zu Fall gebracht wird. Deutscher Kinostart ist erst am 4. August 2016. Hier der Trailer:



Über den Film:
Die junge Witwe Julieta lebt mit ihrer Tochter Antí­a in Madrid. Beide trauern im Stillen über den Verlust von Julietas Mann Xoan, Antí­as Vater. Aber manchmal steht der Schmerz zwischen den Menschen, statt sie zu vereinen. An ihrem 18. Geburtstag verlässt Antí­a ihre Mutter ohne ein Wort der Erklärung. Julieta versucht alles, um sie zu finden. Ohne Erfolg. Stattdessen muss sie erkennen, wie wenig sie über ihre Tochter weiß. Mit der Suche nach Antworten beginnt Julietas emotionale Reise in die letzten 30 Jahre ihres Lebens - in glückliche, aufregende Tage voller Liebe und in eine Zeit voller Schmerz.

Produktion der Filmuniversität Babelsberg unter den Dokumentarfilmen.
Daniel Abma's Diplomfilm hat am 03.07.2016 seine int. Premiere beim bei den Dokumentarys. Seine Deutsche Premiere feierte "Transit Havanna" bereits auf dem DOK Fest München im Mai 2016. Hier der Trailer:



Zum Inhalt:
Odette, Juani und Malú sind Transsexuelle aus Havanna und warten auf ihre Geschlechtsumwandlung. Sie sind Teil des Cenesex-Programms, entworfen von der Präsidenten-Tochter Mariela Castro. Die sexuelle Revolution Kuba’s wird von ihr im Namen des Staatssozialismus angeführt. Allerdings treffen die neuen Möglichkeiten auf alte Probleme: Werden die kubanischen Transgender zwischen Intoleranz, Armut und Prostitution ihr Glück finden?

Über ein Jahr lang haben die Filmemacher Daniel Abma und Alex Bakker die drei Hauptprotagonisten Odette, Juani und Malú begleitet und zeigen, wie sie mit ihrer Transsexualität im heutigen Kuba umgehen. Als “neue Helden der Revolution” müssen sie sich immer noch Intoleranz, Diskriminierung, Sexismus, Armut und oft einem Leben in der Prostitution stellen. Gleichzeitig warten sie darauf, dass die ausländischen Chirurgen aus Holland und Belgien ihren Lebenstraum erfüllen.

Daniel Abma hatte sich mit seiner Dokumentation “Nach Wriezen”, die von drei jungen Menschen erzählt, die gerade aus der Justizvollzugsanstalt Wriezen entlassen worden sind, bereits einen Namen gemacht. Drei Jahre lang hatte der Filmstudent der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf seine Protagonisten dafür im Alltag begleitet, die in eine Gesellschaft zurückgeschickt werden, die im Gegenzug für die wiedergegebene Freiheit die Eingliederung und die Anpassung fordert.

Ehrungen für William Dafoe und Charlie Kaufmann.
Der US-amerikanische Schauspieler William Dafoe, geboren im Juli 1955, und zweimal für den Oscar nominiert, wird in Karlsbad mit dem »Crystal Globe« für außergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet. Auch dem Oscar gekrönte Drehbuchautor Charlie Kaufman wird in diesem Jahr eine besondere Auszeichnung zuteil. Ihm wird the »President's Award« überreicht.

In einer Retrospektive, die dem 1986 verstorbenen in den USA verstorbenen österreichisch-amerikanischen Filmregisseur, Filmproduzenten, Schauspieler, Theaterregisseur und Theaterdirektor Otto Preminger gewidmet ist, wird angesichts der derzeitigen weltweiten Flüchtlingssituation noch einmal der 1960 gedrehte fast dreieinhalbstündige Monumentalfilm "Exodus" gezeigt, der von heimatlosen KZ-Überlebenden handelt. Hier ein ziemlich alter Trailer:



Dem zionistischen Epos, nach einem Drehbuch von Dalton Trumbo, wird eine hohe Bedeutung bei Wahrnehmung des Nahostkonflikts in den USA zugunsten Israels beigemessen. Ein Großteil des Films spielt in Palästina und zeigt die letzten Monate der britischen Mandatszeit vor der Staatsgründung Israels.

Link: www.kviff.com

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