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31. BLACK INTERNATIONAL CINEMA BERLIN 2016

Neuer Austragungsort der 31. Ausgabe des BLACK INTERNATIONAL CINEMA BERLIN im Haus der Demokratie.



Ein neuer Veranstaltungsort im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Str. 4, in 10405 Berlin könnte dem in die Jahre gekommenen Filmfestival neuen Schwung verleihen und neue Besuchergruppen bescheren. Nach Veranstaltungsorten wie der Theatermanufaktur am Halleschen Ufer und dem Kino Arsenal fand das Black International Cinema viele Jahre lang im Vorführsaal des Rathauses Schöneberg statt - einem Ort, der als Sinnbild für Freiheit in West-Berlin stand, denn hier hielt der US-Präsident John F. Kennedy am 26. Juni 1963 seine berühmte Rede: "Ich bin ein Berliner".

Black International Cinema verkörperte ebenfalls mit seinen Filmen den Freiheitsgedanken, so wie ihn der 1968 ermordete schwarze Pastor und Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King predigte. Die Auswahl der Filme war allerdings oft altbacken und Technik der Präsentation nicht mehr zeitgemäß, wie wir schon im letzten Jahr bemängelten. Obwohl der Eintritt stets frei ist, kamen oft nur wenige Zuschauer zu den kostenlosen Vorführungen.

Am 13. Mai 2016 um 17:00 Uhr startet das Black International Cinema Berlin seine 31. Ausgabe. An drei Tagen werden im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte einzigartige Filme von internationalen FilmemacherInnen aus Afrika, der afrikanischen Diaspora und Beiträge mit interkultureller und transnationaler Thematik gezeigt. Zum größten Teil sind es unabhängige Produktionen, die in Deutschland nur auf dem Black International Cinema Berlin zu sehen sind. Die Filmbeiträge kommen in diesem Jahr aus Sierra Leone, Brasilien, Iran, Deutschland, Italien, Kap Verde, Nigeria, Uganda, Großbritannien, Kanada und den USA.

Die Veranstaltung findet unter der Federführung von Prof. Donald Muldrow Griffith statt, der seit 1980 mit seiner internationalen Kulturorganisation Fountainhead® Tanz Théí¢tre für eine Vielzahl an interdisziplinären und interkulturellen Produktionen verantwortlich zeichnet. Das seit 1986 stattfindende Filmfestival bietet in einer respektvollen Atmosphäre die Möglichkeit, in Welten zu reisen, die einem oftmals verschlossen bleiben.

Mit dem Titel der Veranstaltung “The Message is our Direction...“ – A Complexion Change nimmt das Festival Bezug auf unsere sich wandelnde Gesellschaft. Dieser Wandel bezieht sich sowohl auf die vermehrt kulturell und ethnisch vielfältige Zusammensetzung unserer Gesellschaft als auch auf die sozialen, ökonomischen und politischen Veränderungen. Black International Cinema Berlin begegnet diesen gesellschaftlichen Herausforderungen, indem es ein Forum bereitstellt, das durch Film, Diskussionen und künstlerische Beiträge Einblicke in unterschiedliche kulturelle, soziale, religiöse und ökonomische Lebenswelten und Perspektiven bietet, die unsere Gesellschaften ausmachen.

Diese Einblicke und die Möglichkeit des kulturellen und künstlerischen Austausches sind ein wertvoller Schatz im Hinblick auf die Bemühungen um ein besseres Verständnis, wachsende Kooperation und ein konstruktives Zusammenleben in unserer sich wandelnden Gesellschaft.

"...Kunst und Kultur können hier Brücken bauen, Grenzen überschreiten und sich stereotypischem Schubladendenken entziehen. Deshalb sind Initiativen wie Black International Cinema Berlin wichtig für die Hauptstadt. Mein Dank geht an die Organisatorinnen und Organisatoren von Black International Cinema Berlin, ein kulturelles Highlight, welches deutschlandweit einmalig ist...", so Gabriele Gün Tank, Integrationsbeauftragte des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, Berlin/Deutschland

Eröffnet wird das diesjährige Filmfestival mit drei US-amerikanischen Produktionen. Den Anfang macht der kurze Spielfilm "YOU WOULDN'T EXPECT" von Evan Kidd. In diesem Film werden die schrecklichen Erfahrungen einer Mutter und ihrer Tochter als zwei der 7.600 Opfer des Eugenik-Programms in North Carolina geschildert. Angesiedelt im Süden der USA 1960.

Darauf folgt der Spielfilm "NO CHILD" von Rob Underhill. Er erzählt die Geschichte eines jungen Collegeabsolventen, der auf einen “echten“ Job in einem Unternehmen wartet. Er überbrückt die Wartezeit mit Selbstmedikation durch Alkohol und finanziert diese Gewohnheit mit seinem Verdienst als Nachhilfelehrer. Als er einen neuen Schüler bekommt, durch den er seine Liebe zur Literatur neu entdeckt, sieht er eine Möglichkeit zur Rettung. Wird er sie wahrnehmen oder weiter in ein Leben der Verzagtheit absteigen? Hier der Trailer:



Am Ende der Trilogie steht der Dokumentarfilm "BLACK BALLERINA" von Frances McElroy. Der Film fordert die Zuschauer auf, über Fragen der Vielfalt, Integration und Gleichberechtigung nachzudenken. Vor dem Hintergrund der überwiegend weißen Welt des klassischen Tanzes erzählt "Black Ballerina" die Geschichte von mehreren schwarzen Frauen aus verschiedenen Generationen, die sich in das Ballett verliebten. Der Film untersucht die Barrieren, die noch heute vorhanden sind, was dagegen unternommen wurde und warum dies wichtig ist. Hier der Trailer:



Aus der 8-teiligen Serie mit dem Titel “Sierra Leone on the Mend” von lokalen FilmemacherInnen, die das Leben mit dem Ebola-Virus und seinen Folgen schildern, zeigt das Festival vier Produktionen: RAY OF LIGHT / HOFFNUNGSSCHIMMER von Arthur Pratt, HEALTH WORKERS / UNTER EINSATZ IHRES LEBENS von Sia Nyandemoh & Franklin T.O. M'Cormack, HEALING THE WOUNDS / DAMIT DIE WUNDEN HEILEN von Salamatu Kuyateh und JATTU von Henrietta Mbawah.

Die brasilianische Dokumentation "DO OUTRO LADO DO ATLí‚NTICO / THE OTHER SIDE OF THE ATLANTIC" unter der Regie von Daniele Ellery & Márcio Cí¢mara setzt sich mit dem kulturellen Austausch auseinander, dem durch Reflexion geschaffenen Imaginären, dem Vorurteil und den Träumen auf beiden Seiten des Atlantiks anhand der Lebensgeschichten von Studenten aus afrikanischen Ländern auf der Durchreise durch Brasilien. Hier der Trailer:



Mehrere iranische Filme sind auf dem Festival zu sehen. Eine der Produktionen ist "AZMA / FROM US" unter der Regie von Morteza Sabzeghaba. Er erzählt die Geschichte von Kazem, einem Iraner, der vor vielen Jahren Kriegsgefangener im Irak war, und Sadeq, einem Iraker, der sein Gefängniswärter war. Nach vielen Jahren treffen sie sich Angesicht zu Angesicht im Iran. Eine weitere iranische Produktion mit dem Titel "BESHIN AZIZAM / TAKE A SEAT DARLING" von Ali Nazari beschreibt die schwierige Situation auf der Geburtstagsfeier von Bardia, als plötzlich sein Vater erscheint. Und der Film "NONE BE DARDESAY / EASY MONEY" von Yalda Ghashghai handelt von Menschen, die nach dem “leichten Geld“ suchen.

Aus Kap Verde kommt der Spielfilm "ZENAIDA". Alexis Tsafas & Yannis Fotou erzählen von Zenaida, einer 19-jährigen Frau, die das hässliche Gesicht des europäischen Traums zur Gänze erlebt. Ein Opfer des Frauenhandels, geboren in Afrika und in einer europäischen Stadt gefangen, wird sie von ihrem "Besitzer" gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten. Hier das 14 Minuten lange Making Of:



Der nigerianische Filmemacher Ubaka Joseph Ugochukwu erzählt in seinem Drama "THE MISSING GOD" die Geschichte von Obidike und seinem Dorf Umuaka. Obidike kehrt, nachdem er von seinem Onkel Amadi in die Sklaverei verkauft wurde, aus dem Sklavenlager in Erfüllung seiner göttlichen Bestimmung zurück. Mit sich trägt er die gestohlene sakrale Maske, um Oberpriester unter den Angehörigen des Dorfes zu werden. Hier der Trailer:



Die kanadische Dokumentation "THE VOICE OF THE KORA" von Claudine Pommier beschäftigt sich mit der Kora, eine Harfenlaute mit Ursprung in Westafrika. Traditionell wird sie von den Griots gespielt, die seit Jahrhunderten, weitergegeben vom Vater zum Sohn, Märchenerzähler, Diplomaten, Berater, Hüter der Erinnerungen, Dichter sind. Der Film beschreibt die Geschichte und Entwicklung des Instruments und schaut auf die Interaktion der afrikanischen Musik mit der Musik des Okzidents. Eine Zusammenarbeit zwischen Musikern unterschiedlicher Herkunft geschieht immer häufiger und auch die Kora driftet oft vom "Traditionellen" weg, um zu einem Teil der "Weltmusik"-Szene zu werden. Hier der Trailer:



Auch in diesem Jahr präsentiert das Black International Cinema Berlin eine William Greaves Produktion. "RALPH BUNCHE: AN AMERICAN ODYSSEY" dokumentiert das Leben des Ralph Bunche – Wissenschaftler, Diplomat, Aktivist für Bürger- und Menschenrechte, der erste Schwarze, der den Friedensnobelpreis für die Verhandlungen zum Waffenstillstand im Nahen Osten zwischen arabischen Staaten und Israel bekam. Ralph Bunche ist wohl die meist übersehene öffentliche Persönlichkeit des 20sten Jahrhunderts. Hier ein knapp 10 minütiger Ausschnitt:



Neben weiteren informativen und spannenden Filmen haben die BesucherInnen jeden Tag die Gelegenheit, sich bei Rickys Bücherstand, der mehr als 200 Buchtitel internationaler Schwarzer AutorInnen umfasst, zu informieren und beraten zu lassen. Ricky Reiser ist Künstlerin, Autorin und Journalistin aus Berlin.

Die zum Festival gehörende Ausstellung "Footprints in the Sand?" Exhibition, unter der künstlerischen Leitung von Prof. Donald Muldrow Griffith, zeichnet ein Bild der Aktivitäten verschiedener Menschen bei ihren historischen Beiträgen, die sie für Berlin und andere Orte leisten. Sie ist Teil eines Prozesses, der die Existenz und Beiträge von Einzelnen und Gruppen zu den Gesellschaften dokumentiert, in denen sie und wir leben, damit diese davor bewahrt werden, "Fußspuren im Sand" zu werden. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni 2016 im Familienplanungszentrum BALANCE in der Mauritius-Kirch-Str. 3 in Berlin-Lichtenberg zu sehen.

Das vollständige Programm finden Sie unter:
www.blackinternationalcinema.de/BIC16/html/bic16_program/bic16_program_may13.html

Kontakt:
Mail: bicdance@aol.com
Tel.: 0176-38085459 / 030-7821621

Veranstaltungsort:
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin/Germany

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