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Preisvergaben in Hof, Berlin, Mannheim, Rom und Köln

Filmpreise wurden bei den Hofer Filmtagen und Medienpreise beim Prix Europa vergeben. Noch mehr Auszeichnungen gab es gestern beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg sowie in Rom als Update und heute bei Filmplus in Köln.



Der Förderpreis ging an Absolvent der Filmakademie Baden-Würtemberg.
Die Schauspielerin Katharina Marie Schubert hat am 23.10.2015 im Rahmen der 49. Hofer Filmtage den Filmpreis der Stadt Hof erhalten, der erstmals 1986 als undotierte Auszeichnung vergeben wurde. Regisseur Oliver Haffner sagte in seiner Laudatio, Schubert sei eine "Erzählerin mit Haltung". Ihr facettenreiches Spiel sei so "unberechenbar wie eine Achterbahnfahrt und dennoch immer spielerisch leicht". Für die Hauptrolle in Haffners Film "Ein Geschenk der Götter" hatte Schubert Anfang des Jahres bereits den Bayerischen Filmpreis erhalten. Hier der Trailer:



Der Förderpreis Neues Deutsches Kino, ein Nachwuchspreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist und von Bavaria Film, BR und DZ Bank gestiftet wurde, ging in diesem Jahr an das Drama "Fuge" von Constantin Hatz über eine junge Studentin, die mit einer dominanten Mutter und Großmutter aufgewachsen ist und durch ihr Zwangsdenken in ihrer eigenen Identität gefangen ist. Eine Existenz ist ihr nur nach genau definierten Ritualen möglich, die ihren Alltag voll beherrschen.

" 'Fuge' ist ein abgrundtief ehrlicher Film. Er ist mutig und wegweisend. Mit stilistischer Reife, in klaren, kraftvollen Bildern komponiert der Regisseur sein Thema und zeigt uns, wie viel Kraft es kostet, sich zu öffnen und über Gefühle zu kommunizieren. Er ist ein intensiver Film, der uns nicht loslässt", begründet die Jury ihr Urteil.

Eine lobende Erwähnung spracht die Jury an den Schauspieler Paul Wollin für seine Rolle in "Toro". "Paul Wollin spielt seinen Toro im gleichnamigen Film mit phänomenaler physischer Präsenz in einer beeindruckend ambivalenten Interpretation. Eine Neuentdeckung", so die Meinung der Jury.

49. Hofer Filmtage 20.-25.102015
Link: hofer-filmtage.com
Quellen: 3sat | Blickpunkt:Film | Hofer Filmtage

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Fünf Gewinner aus Deutschland beim Prix Europa.
Am Freitag Abend, den 23.10.2015 wurden auch die Medienpreise des Prix Europa traditionell im Haus des Rundfunks vergeben. Fünf der Gewinner kommen aus Deutschland und stammen aus TV-, Radio- und Online-Redaktionen. Außerdem wurde der schwedische Investigativjournalist Rolf Stengí¥rd für sein Lebenswerk geehrt.

"Im Spinnwebhaus" überzeugte als bestes europäisches Fernsehdrama. Der von Tellux-Film und SWR koproduzierte Schwarzweißfilm holt den Zuschauer in die verwunschene Lebenswelt von drei Kindern, die sich selbst überlassen in einem Haus leben. Wir konnten den Film bereits im Rahmen der Sektion »Perspektive Deutsches Kino« auf der letzten Berlinale sehen und waren trotz des düsteren Themas von den überzeugend spielenden Jungdarstellern begeistert. Der Film ist Sozialdrama und zugleich modernes Märchen, das seinen ganz eigenen Zauber beim Zuschauer hinterlässt. Leider gibt es immer noch keinen offiziellen Termin für den Kinostart. Dafür hier ein Extrakt:



Synopsis:
Als ihre Mutter scheinbar spurlos verschwindet und ihre Kinder alleine zurücklässt, übernimmt der 12-jährige Jonas (Ben Litwinschuh) die Verantwortung für sich und seine Geschwister. Allerdings ist der Junge den Anforderungen nur halb gewachsen und so flüchten sich die drei Kinder immer weiter in eine zauberhafte Fantasiewelt, wo sie auch auf den geheimnisvollen Felix (Ludwig Trepte) treffen. Doch was als lustiges Abenteuer begann, stellt sich schon bald als Kampf um Leben und Tod heraus...

Der Nachwuchspreis für Drehbuchautoren ging an Nicole Armbruster und Marc Brummond für "Freistatt", ein ebenfalls vom SWR produzierter Film, der im bereits Juni Kinopremiere hatte und mittlerweile als DVD erhältlich ist. Hier der Trailer des ebenfalls überzeugenden Werkes, dank des jungen Hauptdarstellers, Louis Hofmann, der 2011 schon als Kinderdarsteller von Tom Sawyer überzeugte und mittlerweile 18 Jahre alt, kaum wiederzuerkennen ist. Das neueste Werk mit dem jungen Shooting Star, das deutsch-dänische Kriegsdrama "Land of Mine" (dt. 'Unter dem Sand') lief im September in Toronto sowie vor fünf Tagen beim Rome Film Fest und startet am 3. Dezember 2015 in Dänemark.



Kurzinhalt:
Sommer 1968. Der Wind der Veränderung ist in den norddeutschen Kleinstädten allerhöchstens als Brise zu spüren. Mit selbstverständlicher Aufmüpfigkeit begegnet der 14-jährige Wolfgang seinem Alltag, seiner Mutter und vor allem seinem Stiefvater. Als er von seiner Familie in die abgelegene kirchliche Fürsorgenanstalt FREISTATT abgeschoben wird, findet er sich in einer Welt wieder, der er nur mit noch unbändigerem Freiheitsdrang begegnen kann: Verschlossene Türen, vergitterte Fenster, militärischer Drill während der als Erziehung verbrämten täglichen Arbeitseinsätze in den Mooren der Umgebung. Doch für Wolfgang ist eins klar: Seine Sehnsucht nach Freiheit wird er so schnell nicht im Moor begraben.

Dem WDR brachte "Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper" eine der begehrten Trophäen ein. Das aufwendig produzierte Hörspiel schafft es, ein politisch hochaktuelles und -brisantes Thema auf höchstem künstlerischen Niveau umzusetzen, ohne dabei Selbstironie und Sprachwitz zu vernachlässigen. Zudem nahm der WDR auch den Preis für die beste europäische Radioinvestigation mit nach Hause: Das Feature "Wie Terror entsteht" beschäftigt sich mit der Eskalation von Gewalt.

Das ZDF darf zurecht stolz sein über die Auszeichnung als bestes Online-Projekt des Jahres: Die interaktive Datenplattform "ZDFLobbyradar" sammelt Daten über Verbindungen zwischen Entscheidungsträgern und Lobbyisten und macht so die Netzwerke der Macht transparent.

Die Konkurrenz im Wettbewerb ist groß: Dieses Jahr waren insgesamt 212 Beiträge aus 28 Ländern nominiert. 259 Juroren aus ganz Europa stimmten über die Programme ab. Der Abstimmprozess hat in einigen Festivalkategorien fünf Tage gedauert. Vergeben wurden am Ende zwölf bronzene Stiertrophäen, jeweils dotiert mit je 6.000 Euro. Für seine Verdienste im Bereich des Investigativjournalismus wurde der schwedische Journalist Rolf Stengí¥rd mit dem PRIX EUROPA Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis wird jedes Jahr eine herausragende Persönlichkeit der europäischen Medienwelt für ihr Lebenswerk geehrt.

Link: prixeuropa.eu
Quellen: ots - news aktuell | rbb

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Hauptpreis von Mannheim-Heidelberg ging an Mexikanischen Film.
Vom 9.-24. Oktober 2015 fand das 64. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg statt und beeindruckte rund 60.000 Besucher mit einem formal und inhaltlich starken Newcomer-Wettbewerb, neuen Programmreihen sowie einem neuem Spielort in Heidelberg. Bereits zur Festivalhalbzeit am 17. Oktober 2015 wurde der undotierte Preis des »New Creators Awards 2015« für die Internationalen Wettbewerbs Serien vergeben.

Ausgezeichnet wurde als beste Serie:
"OCCUPIED" (NORWEGEN) von Karianne Lund und Erik Skjoldbjí¦rg, da es schlicht und einfach die überzeugendste Serie bezüglich Storytelling und Intensität war. Occupied spielt in einer nahen Zukunft, in der Norwegen von Russland besetzt wird. Ein mit hoher Geschwindigkeit erzählter Polit-Thriller; unglaublich gut geschrieben, gefilmt und gecasted, bis hin zu Nebenrollen. Bei uns in Deutschland erfolgt die Ausstrahlung ab 19.11.2015 auf arte. Hier der Trailer:



Kurzinhalt:
Occupied“ handelt von einer fiktiven Invasion Russlands in Norwegen, nachdem das skandinavische Land unter einer neuen radikal-ökologischen Partei die Ölproduktion eingestellt hat. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen wie wirtschaftlichen Lage erscheint die Prämisse der Serie allerdings nicht sonderlich realistisch. Nicht zuletzt deshalb, weil Moskau angesichts des gegenwärtigen Ölpreisverfalls wohl mit Freudensprüngen (und nicht mit einer Invasion) auf die Nachricht reagieren würde, dass Norwegen seine Öl-Produktion einstellt. Die russische Botschaft in Oslo war trotzdem über die Rolle eines Aggressors pikiert und legte eine Protestnote ein.

Außerdem gab es in der Rubrik der Serien noch zwei lobende Erwähnungen:
"FAMILIE BRAUN" (DEUTSCHLAND) von Manuel Meimberg und Uwe Urbas, eine Webserie zum Thema Rechtsradikalismus der ZDF-Rubrik »Das kleine Fernsehspiel« mit acht Folgen í  fünf Minuten sowie "FOLLOW THE MONEY" (DÄNEMARK) von Jeppe Gjervig Gram, eine TV-Krimi-Serie aus der Finanzwelt über illegale Insidergeschäfte in der Energiewirtschaft.

In diesem Jahr war die Sektion des 24. "TürkFilmFestivali" wieder integrativer Teil vom 64. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Zwischenzeitlich wurden die Festivals getrennt durchgeführt, nun waren sie wieder vereint. Die "Türkische Filmreihe" umfasste sechs aktuelle Spielfilme plus einen weiteren türkischen Film, der im offiziellen Programm des Internationalen Wettbewerbs ins Rennen um den »Grand Newcomer Award« ging, dem Hauptpreis von Mannheim Heidelberg.

Den Hauptpreis gewann "LA DELGADA LíNEA AMARILLA" ("THE THIN YELLOW LINE") von Celso R. Garcia (MEXIKO). Ein besinnlich-meditativer Film mit viel innerer Dramatik um Gelegenheitsarbeiter, die auf einer 200 Kilometer langen Straße zwischen zwei Orten den gelben Mittelstreifen auffrischen. Hier ein Clip vom Dreh sowie der offizielle Trailer mit engl. Untertiteln:





Weitere Preise der internationalen Jury waren der »Special Newcomer Award 2015«, der an "12 MONTHS IN 1 DAY" von Margot Schaap (NIEDERLANDE) ging und auch den Internationalen Filmkritiker Preis der FIPRESCI erhielt. Ein anfänglich beschwingtes Werk, das zu Silvester spielt. Die drei Protagonisten verbindet aber die traurige Erinnerung, dass einer gestorben war im ablaufenden Jahr: Bruder, Freund und Geliebter. Hier der Trailer:



Den »Special Achievement Award 2015« erhielt Rebecca Cremona für ihr Flüchtlingsdrama "SIMSHAR" (MALTA). Der ersten maltesische Spielfilm, der für den internationalen Markt produziert wurde, spielt am Mittelmeer auf der Insel Malta, wo die einheimischen Fischer zunehmend mit Menschen in Seenot konfrontiert werden und statt der Fischnahrung nun Leichen von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer ziehen müssen. Hier der Trailer:



Lobende Erwähnungen gingen an "MAGALLANES" (PERU, ARGENTINIEN, KOLUMBIEN, SPANIEN) von Salvador del Solar für sein eigenes Drehbuch sowie an die Kinematographie von Magnus Nordenhof Jí¸nck im Film "BRIDGEND" (DÄNEMARK, GROSSBRITANNIEN) von Jeppe Rí¸nde.

"WALKING DISTANCE" (MEXIKO) von Alejandro Guzmán ílvarez wurde mit dem Preis der Ökumenischen Jury belohnt. Ein furchtbar dicker Mann, der nach Meinung seines Arztes die Wohnung nicht mehr verlassen darf, weil sein Herz jeden Augenblick versagen kann, bricht dennoch von Lebensfreude gepackt aus, auf ins Glück. Und der Zuschauer gleich mit. Junges Kino aus Mexiko - mit tiefer, ja unendlich tiefer Menschlichkeit.

Der Publikumspreis im Internationalen Wettbewerb der Newcomer-Filme ging an "JEREMY" (MEXIKO) von Anwar Safa. Auch die Jury der Kinobetreiber lobte den Film: Mit viel Humor zeigt der mexikanische Regisseur Anwar Safa in bemerkenswerter Bildersprache, wie das 8-jährige Genie „Jeremy“ seine Probleme mit Eltern und sozialem Umfeld meistert und trotzdem Kind bleibt. Zudem hielt die Jury noch weitere Preise parat und vergab eine Empfehlung für "PARADISE TRIPS" (BELGIEN, NIEDERLANDE) von Raf Reyntjens. Begründung der Jury: "Paradise Trips" holt den Zuschauer buchstäblich mit einem Bus ab und lässt ihn nicht nur in die Szene des Goatrance eintauchen, sondern vermittelt auch bunt, sympathisch und einfühlsam den Prozess einer Versöhnung zwischen Vater und Sohn nach jahrelangem Schweigen.

Darüber hinaus ging eine Empfehlung an "HOME CARE" (TSCHECHIEN) von Slávek Horák. Begründung der Jury: Nach einer Krebsdiagnose findet die tschechische Krankenschwester Vlasta zu unerwarteter Lebensfreude. „Home Care“ setzt der herrschenden naturwissenschaftlichen Logik eine phantastische Emanzipationsgeschichte entgegen und findet dafür magische Bilder.

Link: www.iffmh.de
Quellen: ZOOM MEDIENFABRIK GmbH | IFFMH

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(NACHTRAG)
Die ZDF-Koproduktion "4 Könige" hat den Preis für den Besten Film in der Sektion Alice nella cittā des Rom Film Festivals gewonnen. Im Rahmen einer feierlichen Verleihung zum Abschluss des Festivals nahm Regisseurin Theresa von Eltz am Samstag, den 24. Oktober 2015, den Preis für ihren Debütfilm entgegen.

Die Begründung der Jury: "Für die große Wirksamkeit und das Feingefühl dieser ersten Arbeit, für die überwältigende und durchdachte Schauspielkunst, für die Fotografie mit ihrer kühlen Farbigkeit, die trotzdem fähig ist, Wärme auszustrahlen, und für das wunderbare Gleichgewicht von Musik und Stille." In dem Film nach einem Drehbuch von Esther Bernstorff erleben vier Jugendliche Heiligabend in der Psychiatrie.

In vier Familien eskalieren kurz vor Weihnachten die Konflikte, und vier sehr unterschiedliche Jugendliche verbringen daraufhin Heiligabend in der Psychiatrie. Zu ihrem Glück steht ihnen der unkonventionelle Arzt Dr. Wolff zur Seite, der in allen vieren ihre Stärken erkennt und ihnen mehr zutraut als sie sich selbst. Hier der Trailer:



Mit "4 Könige" erzählt Theresa von Eltz die einfühlsame Geschichte von vier Heranwachsenden, die ihre Rolle in der Welt erst noch finden müssen. Sie nimmt die Perspektive ihrer Protagonisten ernst und begegnet ihnen mit Charme und Ironie.

Den großen Publikumspreis gewann "Angry Indian Goddesses" von Pan Nalin

Link: www.romacinemafest.it

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In Köln werden heute die Preise für Filmschnitt von Filmplus vergeben. Wir können die Ergebnisse diesmal noch nicht an dieser Stelle verkünden, sondern werden die Gewinner in der Liste der Nominierten, die wir hier vorgestern vorgestellt hatten, nachträglich farbig als *winner markieren.

Link: www.filmplus.de

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