Jubiläumsausgabe des 30. FilmFest Osnabrück 2015
Das FilmFest Osnabrück steht für eine Filmförderung jenseits von wirtschaftlichen Zwängen und Quotendruck.
Das Unabhängige FilmFest Osnabrück feiert Jubiläum. Vom 7. bis zum 11. Oktober 2015 präsentiert das Unabhängige FilmFest Osnabrück zum 30. Mal unabhängig produziertes, sozial engagiertes Kino am Puls der Zeit in den Sektionen Focus on Europe, Vistas Latinas, Friedensfilmpreis, UFOlinos und Kurzfilme. Auch die neu eingeführten Sektionen FilmFest Extrem und Retrospektive werden 2015 fortgesetzt. Insgesamt werden vier Filmpreise verliehen, die mit 15.000 Euro dotiert sind – darunter der Publikumspreis der Stadtwerke Osnabrück sowie der mit 10.000 Euro dotierte Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück.
Im Mittelpunkt der Jubiläumsausgabe stehen in diesem Jahr Flüchtlinge und das Neue Kino Osteuropas. Neben 35 Langfilmen und rund 40 Kurzfilmen bietet das 30. Unabhängige FilmFest auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm an, bei dem der Berliner Regisseur Axel Ranisch am 7. Oktober 2015 zur Eröffnung des FilmFestes seinen neuesten Filmstreich „Alki Alki“ präsentieren wird. Hier der Trailer:
Vor drei Jahrzehnten hat das unter dem Namen „Tage des Unabhängigen Films“ gegründete Festival sich zu einem der profiliertesten Filmfestivals in Deutschland entwickelt und eröffnet jedes Jahr aufs Neue die Chance, sozial engagiertes, unabhängig produziertes Kino aus aller Welt zu entdecken. Darüber hinaus unterstützt das FilmFest Osnabrück die Forderung der Filmbüros Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen sowie der Filmwerkstatt Kiel und der Verbände AG DOK und des Bundesverbandes kommunale Filmarbeit, die Förderung von innovativen und experimentellen Filmen zu verbessern.
Auf Einladung des Film & Medienbüros Niedersachsen kamen deren Vertreter bereits am 23.06.2015 in Hannover zu einem Erfahrungsaustausch über die Situation der kulturellen Filmförderung in Deutschland zusammen. Die Teilnehmer stellten übereinstimmend fest, dass die kulturelle Filmförderung eine bedrohte Spezies ist.
Die Förderung von innovativen und experimentellen Filmen außerhalb von Verwertungszwängen ist bei den kulturwirtschaftlichen Förderungen kaum möglich. Dabei sind es meist solch künstlerisch eigenständige Produktionen, die ästhetische Erlebnisse versprechen, die Diskussionen auslösen, und die mit ihren individuellen Handschriften zum Lebenselixier einer demokratisch verfassten Öffentlichkeit gehören. Kulturelle Filmförderungen spielen die zentrale Rolle bei der Talent- und Nachwuchsförderung und der Erarbeitung neuer ästhetischer und inhaltlicher Perspektiven.
Nur so können Filme entstehen und gesehen werden, die radikal, mutig und gegen den Strich gebürstet sind und die im Wandel der digitalen Welten neue, unverbrauchte Sichtweisen ermöglichen. Solche Produktionen können nur dort entstehen, wo zuvor ein kreativer kultureller Nährboden geschaffen wurde. Eine vielfältige, kulturell geprägte Kino- und Festivallandschaft ist unerlässlich, um diesen Filmen öffentliche Foren bieten zu können. Eine zeitgemäße Filmförderung muss Chancen eröffnen, größeres kreatives Risiko ermöglichen, statt Konventionen zu bedienen, die im herkömmlichen Filmbusiness bereits in Überzahl hergestellt werden.
FilmFest Osnabrück zeigt Highlights aus der Vorauswahl für den 28. Europäischen Filmpreis.
Am 12. Dezember 2015 werden in Berlin die 28. European Film Awards (EFA) der Europäischen Filmakademie vergeben. Unter den aus 36 europäischen Ländern stammenden Filmen befinden sich fünf weniger bekannte Werke aus der EFA-Vorauswahl, die bereits im Oktober beim 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück in der Reihe Focus on Europe zu sehen sein werden.
Neben dem düsteren britischen Melodrama „DUKE OF BURGUNDY“, in dem Regisseur Peter Strickland die Zuschauer auf magische Weise in ein bizarres, weibliches Reich der dunklen Begierden und sexuellen Obsessionen hineinzieht, zeigt das FilmFest vier weitere Werke, die für das aufstrebende osteuropäische Kino stehen. „Three Windows and a Hanging“ entführt in eine idyllische Gebirgsenklave im Kosovo und wirft einen kritischen Blick auf eine patriarchale Dorfkultur, die durch das unterdrückte Wissen über Vergewaltigungen aus den Fugen gerät. Vor dem Hintergrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven im Vorkriegskosovo der 90er Jahre spielt das rührende Vater-Sohn-Drama „BABAI“, indem der 10-Jährige Nori seinen Vater am Auswandern hindern will. In „BODY“ (aus dem Wettbewerb Berlinale 2015) widmet sich die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska derweil verlorenen Seelen, die in einer Bulimieklinik aufeinandertreffen. Und im ergreifenden serbischen Film „NIČIJE DETE“ ("Niemandskind") findet ein unter Wölfen aufgewachsener Junge langsam in die Zivilisation zurück, während die Gesellschaft in Kriegstagen ihre unmenschliche und barbarische Seite offenbart. Hier der Trailer:
Die komplette Liste der 52 Filme der EFA-Vorauswahl kann unter:
europeanfilmawards.eu/en_EN/selection-current eingesehen werden.
Unabhängiges FilmFest Osnabrück
Lohstraße 45 A
49074 Osnabrück
Web: www.filmfest-osnabrueck.de
Quellen: Film & Medienbüro Niedersachen | Soulfoodfilms.com | EFA
Das Unabhängige FilmFest Osnabrück feiert Jubiläum. Vom 7. bis zum 11. Oktober 2015 präsentiert das Unabhängige FilmFest Osnabrück zum 30. Mal unabhängig produziertes, sozial engagiertes Kino am Puls der Zeit in den Sektionen Focus on Europe, Vistas Latinas, Friedensfilmpreis, UFOlinos und Kurzfilme. Auch die neu eingeführten Sektionen FilmFest Extrem und Retrospektive werden 2015 fortgesetzt. Insgesamt werden vier Filmpreise verliehen, die mit 15.000 Euro dotiert sind – darunter der Publikumspreis der Stadtwerke Osnabrück sowie der mit 10.000 Euro dotierte Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück.
Im Mittelpunkt der Jubiläumsausgabe stehen in diesem Jahr Flüchtlinge und das Neue Kino Osteuropas. Neben 35 Langfilmen und rund 40 Kurzfilmen bietet das 30. Unabhängige FilmFest auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm an, bei dem der Berliner Regisseur Axel Ranisch am 7. Oktober 2015 zur Eröffnung des FilmFestes seinen neuesten Filmstreich „Alki Alki“ präsentieren wird. Hier der Trailer:
Vor drei Jahrzehnten hat das unter dem Namen „Tage des Unabhängigen Films“ gegründete Festival sich zu einem der profiliertesten Filmfestivals in Deutschland entwickelt und eröffnet jedes Jahr aufs Neue die Chance, sozial engagiertes, unabhängig produziertes Kino aus aller Welt zu entdecken. Darüber hinaus unterstützt das FilmFest Osnabrück die Forderung der Filmbüros Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen sowie der Filmwerkstatt Kiel und der Verbände AG DOK und des Bundesverbandes kommunale Filmarbeit, die Förderung von innovativen und experimentellen Filmen zu verbessern.
Auf Einladung des Film & Medienbüros Niedersachsen kamen deren Vertreter bereits am 23.06.2015 in Hannover zu einem Erfahrungsaustausch über die Situation der kulturellen Filmförderung in Deutschland zusammen. Die Teilnehmer stellten übereinstimmend fest, dass die kulturelle Filmförderung eine bedrohte Spezies ist.
Die Förderung von innovativen und experimentellen Filmen außerhalb von Verwertungszwängen ist bei den kulturwirtschaftlichen Förderungen kaum möglich. Dabei sind es meist solch künstlerisch eigenständige Produktionen, die ästhetische Erlebnisse versprechen, die Diskussionen auslösen, und die mit ihren individuellen Handschriften zum Lebenselixier einer demokratisch verfassten Öffentlichkeit gehören. Kulturelle Filmförderungen spielen die zentrale Rolle bei der Talent- und Nachwuchsförderung und der Erarbeitung neuer ästhetischer und inhaltlicher Perspektiven.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Filmbüros und Verbände fordern deshalb:
• eine Kurskorrektur in der Schwerpunktsetzung der Filmförderungen, insbesondere eine stärkere Gewichtung unabhängiger kultureller Kriterien bei der Förderung von Filmvorhaben.
• eine bessere Ausstattung der vorhandenen kulturellen Filmförderungen
• Filmische Experimente und ungewöhnlicher Stoffe sind wichtiger als programmierbare Kassenerfolge und eine “more of the same” - Fördermentalität
• Filmstudenten und -studentinnen mehr Spielraum für individuelle Handschriften zu geben statt Anpassung und Ausrichtung am Mainstream
• die Anerkennung der Filmkultur als eigenständigen Bereich der Kultur und nicht nur als Anhängsel einer schicken „Kreativwirtschaft“
• Öffnung für neue Produktions- und Vertriebsformen
• die Förderung und Unterstützung von wegweisenden Innovationen, die dann auch in den Bereich der wirtschaftlich orientierten Produktionslandschaft und des Fernsehens zurück wirken können
• eine gezielte Förderung des Filmabspiels von kulturell und künstlerisch orientierten Filmen
• Stärkung der Fördermaßnahmen zum Erhalt einer vielfältigen Kino- und Filmfestivalszene, besonders in den Regionen, in denen das Kinosterben um sich greift.
Nur so können Filme entstehen und gesehen werden, die radikal, mutig und gegen den Strich gebürstet sind und die im Wandel der digitalen Welten neue, unverbrauchte Sichtweisen ermöglichen. Solche Produktionen können nur dort entstehen, wo zuvor ein kreativer kultureller Nährboden geschaffen wurde. Eine vielfältige, kulturell geprägte Kino- und Festivallandschaft ist unerlässlich, um diesen Filmen öffentliche Foren bieten zu können. Eine zeitgemäße Filmförderung muss Chancen eröffnen, größeres kreatives Risiko ermöglichen, statt Konventionen zu bedienen, die im herkömmlichen Filmbusiness bereits in Überzahl hergestellt werden.
FilmFest Osnabrück zeigt Highlights aus der Vorauswahl für den 28. Europäischen Filmpreis.
Am 12. Dezember 2015 werden in Berlin die 28. European Film Awards (EFA) der Europäischen Filmakademie vergeben. Unter den aus 36 europäischen Ländern stammenden Filmen befinden sich fünf weniger bekannte Werke aus der EFA-Vorauswahl, die bereits im Oktober beim 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück in der Reihe Focus on Europe zu sehen sein werden.
Neben dem düsteren britischen Melodrama „DUKE OF BURGUNDY“, in dem Regisseur Peter Strickland die Zuschauer auf magische Weise in ein bizarres, weibliches Reich der dunklen Begierden und sexuellen Obsessionen hineinzieht, zeigt das FilmFest vier weitere Werke, die für das aufstrebende osteuropäische Kino stehen. „Three Windows and a Hanging“ entführt in eine idyllische Gebirgsenklave im Kosovo und wirft einen kritischen Blick auf eine patriarchale Dorfkultur, die durch das unterdrückte Wissen über Vergewaltigungen aus den Fugen gerät. Vor dem Hintergrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven im Vorkriegskosovo der 90er Jahre spielt das rührende Vater-Sohn-Drama „BABAI“, indem der 10-Jährige Nori seinen Vater am Auswandern hindern will. In „BODY“ (aus dem Wettbewerb Berlinale 2015) widmet sich die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska derweil verlorenen Seelen, die in einer Bulimieklinik aufeinandertreffen. Und im ergreifenden serbischen Film „NIČIJE DETE“ ("Niemandskind") findet ein unter Wölfen aufgewachsener Junge langsam in die Zivilisation zurück, während die Gesellschaft in Kriegstagen ihre unmenschliche und barbarische Seite offenbart. Hier der Trailer:
Die komplette Liste der 52 Filme der EFA-Vorauswahl kann unter:
europeanfilmawards.eu/en_EN/selection-current eingesehen werden.
Unabhängiges FilmFest Osnabrück
Lohstraße 45 A
49074 Osnabrück
Web: www.filmfest-osnabrueck.de
Quellen: Film & Medienbüro Niedersachen | Soulfoodfilms.com | EFA