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4. Berlin Art Week 2015 - attraktiv wie nie zuvor!

Berlin wird sechs Tage lang zur Kunstmetropole.



Die drei großen "Ws" - Berlin Fashion WEEK, Berlin Musik WEEK und Berlin Art WEEK - gibt es in der bisherigen Form nicht mehr, was auch von den Kulturprojekten Berlin bedauert wird. Aber die Zeiten ändern sich. Die Musik WEEK hat mit der POP-Kultur unter neuer Regie einen neuen Namen bekommen, der an die verblichene popKOMM erinnern soll und ZALANDO, der Nachfolger der insolventen Bread & Butter streicht die Segel und überlässt zur nächsten Fashion Week den Flughafen Tempelhof den Flüchtlingen, obwohl vorübergehend sogar an eine Integration gedacht worden war, um ein Exempel zu statuieren.

Dafür haben die Veranstalter der Berlin Art Week tatsächlich ihr Versprechen eingelöst und werden schon am Dienstag, den 15. September 2015 die diesjährige Messe an sieben Orten dezentral eröffnen und fast eine Woche lang bis zum 20. September 2015 das Volk in der ganzen Stadt mit Pomp begeistern. Aber sicherlich werden sich zahlreiche Künstler dazu auch kritisch mit der aktuellen Weltpolitik auseinander setzen - nicht nur mit Malerei, sondern auch mit Fotos und Videos, was uns als Filmemacher immer wieder ein Anliegen ist, speziell darauf hinzuweisen.

Natürlich werden darüber hinaus viele Galerien und Ausstellungshäuser wie das "Haus am Waldsee" in Zehlendorf oder die Neue Nationalgalerie mit ihrer derzeitigen Unterkunft im Hamburger Bahnhof oder die Berlinische Galerie mit der Ausstellung STADT/BILD und Modellen zu nie verwirklichter Baukunst und die Fotogalerie C/O Berlin mit "100 Jahre Leica Fotografie" im Amerika Haus am Hardenbergplatz, auch noch mehrere Wochen danach ihre aktuellen Sammlungen zu zeitgenössischer Kunst zeigen.

Die beiden bedeutenden Messen wie die art berlin contemporary (abc) im STATION-Berlin am Gleisdreieck, die sich mit rund 100 teilnehmenden Galerien aus 17 Ländern präsentiert, sowie die POSITIONS - Art Fair for Modern & Contemporary Art, die diesmal in der 6.500 qm großen glasüberdachten Arena Treptow einen idealen Unterschlupf mit Tageslicht gefunden hat, werden allerdings nur bis zum Wochenende geöffnet sein. Das gleiche gilt auch für die Berliner Liste im Kraftwerk Berlin Mitte, die mit 123 Galerien, Projekträumen und Künstlern aus 23 Ländern und vier Kontinenten zwischen Ramsch und hochkarätiger Kunst sich nicht richtig entscheiden kann und deshalb von der gemeinnützige Landesgesellschaft Kulturprojekte Berlin GmbH, welche die Koordination und Kommunikation der Berlin Art Week übernommen hat, nur am Rande erwähnt wird.

Damit Berlin weiterhin eine führende Rolle auf dem internationalen Kunstmarkt führt und auch diesmal wieder tausende Kunsthändler aus aller Welt nach Berlin strömen, um Einkäufe zu tätigen, sodass durch Übernachtungen reichlich Geld in die Landeskasse fließt, bedarf es außergewöhnlicher Präsentationen und zahlreicher Highlights.

Die Berlin Art Week wird ermöglicht durch die Förderung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und der Deutschen Bank sowie zahlreicher Privatinitiativen, die sich mit ihren Galerien in Berlin niedergelassen haben. Nicht zu vergessen die Künstler/innen – von etablierten bis aufstrebenden Newcomern, die eine der größten Veranstaltung für moderne Kunst erst ermöglichen.

Ergänzt wird dies durch ein vielfältiges Rahmenprogramm. In der Videolounge der POSITIONS BERLIN wird ein kuratiertes Programm zum Thema "Stadt - Land - Fluss" gezeigt. In Kooperation mit der Berlin Hyp vergibt die Messe wieder einen Förderpreis an zwei verheißungsvolle Künstler. Anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens präsentiert der Landesverband Berliner Galerien (lvbg) die von Constanze Kleiner kuratierte Gruppenausstellung "Katzengold" auf der Messe. Zusätzlich wird die Peter-Christian-Schlüschen-Stiftung den Gewinner ihres mit 10.000 Euro dotierten Fotopreises auf der POSITIONS BERLIN auszeichnen und die besten Arbeiten des Wettbewerbs ausstellen.

Im erweiterten Rahmenprogramm der Messe begegnen sich unter dem Titel "Macrocosmi - Ordnungen anderer Art" 29 Positionen internationaler Künstler in einem Dialog zwischen Bologna und Berlin in der benachbarten Kunstfabrik am Flutgraben und im Alten Postfuhramt West. Kuratiert wird die Gruppenausstellung von Pascual Jordan, Petra Dregger und Martina Cavallarin. Weiterhin zeigt das Botanische Museum Berlin-Dahlem eine Einzelausstellung des jungen japanischen Künstlers Macoto Murayama, der in seinen Arbeiten - die er im letzten Jahr auf der POSITIONS BERLN vorstellte - die traditionelle botanische Illustration mit dem digitalen Zeitalter verbindet.

Als neuer Partner der Berlin Art Week lädt der Schinkel Pavillon in der Oberwallstraße 1 zu einem Empfang anlässlich der Ausstellung zu Paul McCarthy ein. Schon am Mittwoch öffnen private Berliner Sammler ihre Räume für das Publikum und rund 40 Galerien laden zu einer abc Gallery Night. Auch der Neue Berliner Kunstverein ("Ich kenne kein Weekend!") und die Neue Gesellschaft für bildende Kunst (Redemption Jokes) werden mit neuen Ausstellungen eröffnen.

Die Berlin Art Week wird zudem durch das Programm renommierter Partnerinstitutionen wie Akademie der Künste (Käthe-Kollwitzpreis an Bernard Frize), C/O Berlin (Rudi Meisel), Haus am Waldsee (Alicja Kwade - Monolog aus dem 11ten Stock) und me Collectors Room (Cindy Sherman - Works from the Olbricht Collection) und dem Archiv René Block geprägt.

Die Neue Nationalgalerie lädt zudem schon am Dienstag, den 15. September ab 18 Uhr zu einem Happening am Kulturforum vor dem wegen notwendiger Renovierung für rund fünf Jahre geschlossenen Mies-van-der-Rohe-Bau ein. Die Kunstaktion ist Teil des Projektes STADT/BILD der vier großen Institutionen Berlinischen Galerie, der Deutschen Bank KunstHalle, der KW Institute for Contemporary Art und der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.

In dem vom Berliner Senat initiierten und geförderten Projekt werden aus verschiedenen Blickwinkeln Strukturen und Prozesse der Institution Museum, bauliche Entwicklungen und Fehlentwicklungen der Stadt Berlin sowie soziale, ästhetische und kulturelle Aspekte untersucht. Die vier Sichtweisen laufen unter folgenden Titeln: „The Dialogic City : Berlin wird Berlin“ (Berlinische Galerie), „Xenopolis“ (Deutsche Bank KunstHalle), „Welcome to the Jungle“ (KW Institute for Contemporary Art) und „Allan Kaprows: Fluids – A Happening in the City“ (Nationalgalerie). Letzteres ist ein „Reinvention“ von "Fluids 1967" - einem dahinschmelzenden Eisblock - und wird 2015 in fünf Versionen an verschiedenen Orten in Berlin noch einmal neu entstehen.

Allan Kaprows happening "Fluids" 1967


Einen weiteren Schwerpunkt am Freitag, den 18.09.15 bildet das Programm der 24 Projekträume und freien Initiativen, die durch die Preisträger der Projekträume und ein eigens für die Berlin Art Week entwickeltes Xchange-Programm zusammen kommen. Neu in diesem Jahr ist das Format von Talking Galleries, die als Partner der Berlin Art Week am Freitag und Samstag in den Hallen der abc zwei Panel-Diskussionen, moderiert von Chris Dercon und Chuz Martí­nez als Forum für Austausch und Gespräche anbieten.

NACHTRAG:
In einer Vorbesichtigung der KW Kunstwerke in der Auguststraße sowie der Deutschen Bank Kunsthalle in der Straße Unter den Linden, konnten wir uns schon heute von der hohen Qualität der zahlreichen dort großflächig projizierten Videoarbeiten überzeugen.

In der erweiterten Ansicht haben wir am Ende des Textes jene Galerien aufgelistet, die nach dem Gallery-Weekend des Frühjahrs auch jetzt zur Art-Week im Herbst in Kooperation mit der POSITIONS Sonderausstellungen über die Stadt verteilt eröffnen werden.

Links: www.berlinartweek.de | stadt-bild.berlin


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