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TiFF versus Telluride Film Festival 2015

40. Toronto International Film Festival »TiFF« lockert letztjährige Screening-Praxis.



Die Verantwortlichen des Toronto International Film Festival (TiFF) haben die im vergangenen Jahr verfolgte Politik, dass Filme, die wenige Tage zuvor auf dem Telluride Film Festival zu sehen waren, in Toronto nicht während der erste vier Festivaltage gezeigt werden, gelockert. Nun können diese Filme auch in Toronto zu Beginn des Festivals ein Screening bekommen, allerdings nicht an den Top-Locations des Festivals, dem Elgin Theatre, dem Princess of Wales Theatre und der Roy Thomson Hall. Zu dieser Maßnahme hatte man sich jetzt auf Festivalseite entschlossen, nachdem "maßgebliche Beteiligte", so das Festival, ihre Stellungnahmen zur letztjährigen Praxis abgegeben hatten. Im letzten Jahr lief nämlich ein späterer Oscargewinner nicht in Toronto, was zu Verärgerungen geführt hatte.

"Auf der Basis dieses Feedbacks haben wir einige kleinere Anpassungen der letztjährigen Praxis vorgenommen um sicherzustellen, dass Toronto auch weiterhin das tut, was das Beste für den Filmemacher und den Film ist und gleichzeitig dem Publikum eine fantastische Festivalerfahrung bietet", heißt es dazu von Piers Handling, dem Festivalleiter in Toronto.

Das 40. Toronto International Film Festival (TIFF) findet in diesem Jahr von 10. bis 20. September 2015 wieder in der größten Stadt Kanadas statt, während das Telluride Film Festival zum 42. Mal von 4. bis 7. September 2015 im US-Bundesstaat Colorado durchgeführt wurde.

Ewiger Wettstreit zwischen Telluride und Toronto.
Auch dieses Jahr bot Telluride wieder starke Konkurrenz und hatte potenzielle Oscar-Kandidaten dabei, darunter als große Highlights "Steve Jobs" von Danny Boyle mit Michael Fassbender. Hier der Trailer:



sowie "Suffragette - Taten statt Worte" von Sarah Gavron mit Carey Mulligan, die als Weltpremieren zu sehen waren und im Anschluss höchstwahrscheinlich nicht noch einmal in Toronto gezeigt werden. Hier der Trailer:



Weitere Weltpremieren in Telluride waren die Doku "He Named Me Malala" von Davis Guggenheim, die Ferguson-Doku "Time to Choose" sowie "Room" von Lenny Abrahamson, dessen Film "Frank" in Kürze in Deutschland anlaufen wird. Hier der Trailer:



Direkt aus Venedig kam der bereits euphorisch gefeierte "Spotlight" von Thomas McCarthy mit Michael Keaton, der Gangsterfilm "Black Mass" von Scott Cooper mit Johnny Depp, der von Netflix gekaufte "Beasts of No Nation" von Cary Fukunaga, "Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne" von Xavier Giannoli, das Regiedebüt von Laurie Anderson, "Heart of a Dog" sowie der kuriose Animationsfilm "Anomalisa" von Charlie Kaufman.

Dazu kamen noch die beiden Cannes-Highlights "Carol" von Todd Haynes und "Son of Saul" von Laszlo Nemes. Und von der Berlinale wurden der Goldene-Bär-Gewinner "Taxi Teheran", "Ixcanul" sowie "45 Years" in Telluride gezeigt. Ein besonderer Leckerbissen war außerdem die Weltpremiere der 1972 entstandenen Doku "Amazing Grace" von Sydney Pollack über Aretha Franklin, die der Filmemacher seinerzeit nicht fertig gestellt hatte, weil es nicht zu bewältigende Probleme bei der Synchronisation des Tons gegeben hatte, was sich heutzutage digital einfacher bewältigen lässt.

Toronto führt neue Sektion ein.
Das Toronto International Film Festival (TIFF) führt in diesem Jahr erstmals die Sektion »Platform« ein, in der Regisseure aus aller Welt geehrt werden sollen und in der es einen Jury-gebundenen, mit 25.000 Dollar dotierten Preis zu gewinnen gibt. Circa zwölf Filme von besonders hohem künstlerischem Wert und einer starken Handschrift des Regisseurs sollen hier zur Geltung kommen. Die erste Jury setzt sich zusammen aus den Filmemachern Agnieszka Holland, Claire Denis und Jia Zhang-ke.

TIFF-Direktor Piers Handling freut sich: "Sie sind allesamt meisterliche Filmemacher mit einer einzigartigen Handschrift, die wir über die Jahre immer wieder begleitet und gefeiert haben. Wir fühlen uns geehrt, sie wieder nach Toronto holen zu können, wo wir für das 40. Jubiläum mit Platform unser Engagement für künstlerisch ambitioniertes Filmemachen erneuern werden."

Deutsche Premiere bei den »Galas«.
Als Special Presentation feiert Florian Gallenbergers Thriller "Colonia" seine Weltpremiere beim 40. Internationalen Filmfestival von Toronto. Hier der Trailer:



Synopsis:
Oscar-Gewinner Florian Gallenbergers dritter Langfilm "Colonia", der auf realen Ereignissen basiert, wartet mit einer hochkarätigen Besetzung auf. Daniel Brühl und Emma Watson spielen Lena und Daniel, ein junges Paar, das während der Proteste gegen General Pinochet in Chile 1973 in die Fänge der Geheimpolizei gerät. Daniel wird in ein geheimes Camp in der hermetisch abgeriegelten Colonia Dignidad verschleppt. Nach außen präsentiert sich das Dorf unter Führung des Laienpredigers Paul Schäfer (Mykael Nyquist) als wohltätige Missionsstation, tatsächlich hat keiner der Gefangenen es wieder lebend verlassen. Lena schließt sich der mysteriösen Sekte an, um Daniel zu befreien.

Außerdem ist in der prestigeträchtigen Reihe der Galas die kanadisch-deutsche Koproduktion "Remember" von Atom Egoyan programmiert. Der deutsche Regisseur Roland Emmerich feiert in dieser Sektion Weltpremiere mit der US-Produktion "Stonewall" und ebenfalls zu sehen ist Sebastian Schippers Lola-Abräumer "Victoria". Der Film sorgte schon bei seiner Weltpremiere bei der Berlinale 2015 für einiges Aufsehen. Der in einer Einstellung gedrehte Trip durchs nächtliche Berlin war einer der Festival-Hits und wurde mit einem Silbernen Bären für die Kameraarbeit ausgezeichnet. Weitere erfolgreiche Festivalteilnahmen in Hongkong, Istanbul, Sydney, Jerusalem und Los Angeles folgten, wie auch sechs Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis, u.a. für den besten Film.

Weitere deutsche Weltpremiere mit "Herbert".
Die MDR Koproduktion des in Leipzig und Halle gedrehten Kinofilms "Herbert" ('A heavy heart') wird in Toronto seine Weltpremiere feiern. Thomas Stubers aufsehenerregendes Spielfilmdebüt basiert auf der Vorlage von Paul Salisbury. Das Drehbuch zu der berührenden Charakter- und Milieustudie schrieb der Regisseur gemeinsam mit dem Erfolgsautor Clemens Meyer ("Im Stein", "Als wir träumten"). Hier der Trailer:



Synopsis:
Seinen bis dahin wichtigsten Kampf hat er gewonnen, damals war er "Der Stolz von Leipzig". Heute, 30 Jahre später, hat sich die Welt verändert, aber Herbert (Peter Kurth) bestreitet seinen Lebensunterhalt immer noch mit seinen Fäusten, als Geldeintreiber oder Türsteher. Abends steht er im Ring und bereitet den jungen aufstrebenden Boxer Eddy (Edin Hasanovic) auf dessen ersten Titelkampf vor. Als ihm die Kontrolle über seine Fäuste und seinen Körper entgleitet, erfährt er, dass er an einer schweren Erkrankung des motorischen Nervensystems leidet. In gleicher Weise wie sein Körper verfällt, fällt auch sein bisheriges Leben auseinander. Seine Freundin Marlene (Lina Wendel), die er bisher auf Abstand gehalten hat, zieht zu ihm, und er versucht nun die Trümmer seiner Vergangenheit aufzulesen und alte Fehler zu korrigieren: die Beziehung zu seiner Tochter (Lena Lauzemis), die sich von ihm abgewandt hat, wieder herzustellen und seiner Enkelin näher zu kommen. Es ist sein letzter Kampf, den er noch gewinnen muss ...

Thomas Stuber, der Gewinner des Studenten-Oscars® für "Von Hunden und Pferden", konnte Peter Kurth ("Whisky mit Wodka", "Ein Freund von mir") für die atemberaubende Titelrolle gewinnen. An seiner Seite spielen so hochkarätige Darsteller wie Lina Wendel ("Silvi") und Lena Lauzemis ("Wer, wenn nicht wir"). Produziert wurde der Film von Undine Filter und Thomas Král (DEPARTURES Film) in Koproduktion mit Anatol Nitschke (deutschfilm), dem Mitteldeutschen Rundfunk (Redaktion: Meike Götz), ARTE (Redaktion: Barbara Häbe) und dem Hessischen Rundfunk (Redaktion: Jörg Himstedt). "Herbert" wurde gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Deutschen Filmförderfonds, der Beauftragten für Kultur und Medien, dem Kuratorium Junger Deutscher Film sowie der Filmförderungsanstalt.

Bei den Masters wird Wim Wenders seinen "Every Thing Will Be Fine" erstmals auf amerikanischem Boden vorstellen. Auch die sorgfältig kuratierte Midnight Madness Reihe mit dem Besten aus action, horror, shock and fantasy cinema ist wieder dabei.

Toronto präsentiert erstmals TV-Produktionen.
Dem Druck der großen TV-Gesellschaften, die mit ihren Serienhits das Kinopublikum abspenstig machen, kann sich auch das Festival in Toronto nicht mehr entsagen. Deshalb präsentiert das Toronto International Film Festival dieses Jahr zum ersten Mal herausragende TV-Produktionen aus aller Welt in einer eigenen Reihe.

Sechs Programme von TV-Sendern und Streamingdiensten aus Frankreich, Island, Argentinien und den USA werden im Rahmen des Festivals gezeigt.

"Die wachsende Annährung und die künstlerische Ebenbürtigkeit zwischen Fernsehen und Kino haben eine neue Ära an hochwertigen Programmen für den Fernsehbildschirm entstehen lassen", saigt Piers Handling, Direktor und CEO TIFF. Festival-Programmchef Michael Lerman ergänzt: "Fernsehen befindet sich in einer künstlerischen Renaissance; wir sehen - neben anderen Entwicklungen - dass viele Filmemacher mit dem Medien experimentieren und so die Art und Weise des Geschichtenerzählens erweitern."

Im Rahmen der neuen TV-Reihe »Primetime« werden in Toronto folgende Produktionen, jeweils von einer Fragerunde mit den Künstlern begleitet, vorgestellt:

• "Casual" (USA), eine Komödie von Regisseur Jason Reitman. Alex Cole, ein junger Internet-Unternehmer und Betreiber einer Dating-Plattform, zieht nach Jahren wieder mit seiner Schwester Valerie zusammen, die sich von ihrem Mann hat scheiden lassen.
• "Cromo" (Argentien), ein Öko-Thriller von Lucia und Nicolas Puenzo, der in den Sümpfen im Norden Argentiniens spielt.
• "Heroes Reborn" (USA), das Sequel der NBC-Serie "Heroes" von Tim Kring über eine Gruppe von Menschen mit übernatürlichen Kräften.
• "Keith Richards: Under the Influence" (USA), eine Netflix-Doku von Morgan Neville über den Rockstar.
• "The Returned ('Les Revenants')" (Frankreich), ein Science-Fiction-Serie, bei der Untote ein abgelegenes Dorf in den Alpen bevölkern.
• "Trapped" (Island), eine düstere Krimi-Serie über einen Mord auf der Insel, nachdem ein Schneesturm einen Ort von der Außenwelt abgeschnitten hat; von Regisseur Baltasar Kormakur.

Peter Rommel im Producers Lab in Toronto.
Peter Rommel (Geschäftsführer Rommel Film) ist einer von 24 Produzenten, die zum Producers Lab, das von 9. bis 12. September 2015 im Rahmen des Toronto International Film Festival stattfindet, eingeladen worden sind. Im Rahmen des Producers Lab, das von der European Film Promotion in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival in Toronto und der Ontario Media Development Corporation (OMDC) zum sechsten Mal organisiert wird, wird den teilnehmenden Produzenten aus Europa, Kanada, Australien und Neuseeland die Möglichkeit zum Networking sowie zur Teilnahme an Pitching-Events und Roundtable-Gesprächen mit führenden Branchenvertretern gegeben.

Neben Rommel nehmen an dem Producers Lab Adis Djapo (Bosnien und Herzegowina), Ivo Felt (Estland), Eva Jakobsen (Dänemark), Hlin Johannesdottir (Island), Hanan Kattan (Großbritannien), Nathalie Lichtenthaeler (Irland), Floor Onrust (Niederlande), Silvia Panakova (Slowakische Republik), Edmon Roch (Spanien), Bob Crowe, Chatelle Kadyschuk, Katleena Kiff, Jane Loughman, Andrew Nicholas McCann Smith, Marie-Claude Poulin, Julia Rosenberg, Simone Urdl, Barbara Willis Sweete, Arnie Zipursky (alle Kanada), Raquelle David, Rebecca Summerton (beide Australien) sowie Alexander Behse und Leanne Saunders (beide Neuseeland) teil.

Weitere Informationen unter www.efp-online.com.

Link: tiff.net
Quellen: JUST PUBLICITY GmbH | Blickpunkt:Film | filmecho | ots - news aktuell

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