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Nuevo Cine Argentino - Retrospektive

Filmische Retrospektive 1995-2015 im HKW Berlin.



Das Nuevo Cine Argentino ist eines der spannendsten kulturellen Phänomene im gegenwärtigen Argentinien. In nur 20 Jahren gelang es zwei Generationen von Filmemacher/innen auf radikale Weise, die Regeln der cineastischen Praxis des Landes neu zu bestimmen und einzigartige zeitgenössische Produktionen zu realisieren. Wie ihre Vorläufer - der italienische Neorealismo, die Nouvelle Vague, das Cinema Novo - erwuchs die Bewegung als ein großes Low Budget-Kino aus den Trümmern eines festgefahrenen Status Quo.

In einer Auswahl des Filmkritikers und Schriftstellers Alan Pauls ("Die Vergangenheit", deutsch 2009, 2007 verfilmt von Héctor Babenco) führt das Festival vom 9.-20. September 2015 mit elf Spiel- und Dokumentarfilmen von Regisseur/innen wie Albertina Carri, Andrés Di Tella, Lucrecia Martel und Martí­n Rejtman durch die Entwicklungen, Krisen und Aufbrüche in Argentinien seit Mitte der 1990er Jahre. Schlüsselwerke aus den Anfängen des Neuen Argentinischen Kinos und preisgekrönte Kurzfilme aus den letzten drei Jahren präsentiert die Filmlounge bei freiem Eintritt. Am Samstag, dem 12. September ziehen die eingeladenen Regisseur/innen in einer Podiumsdiskussion Bilanz zu den letzten zwei Jahrzehnten filmischen Schaffens und werfen einen Blick in die Zukunft.

Lisandro Alonsos Western "Jauja" (2014, OmE), der in Berlin bisher nur einmal im November 2014 bei "Around the World in 14 Films" gezeigt worden ist, eröffnet das Festival am Mittwoch, den 9. September 2015 um 19:00 Uhr in Anwesenheit des Kurators Alan Pauls und der argentinischen Filmemacher/innen. Nach dem Film, bei Asado und argentinischen Weinen, legt Tatiana Saphir aka DJ Obstsalat ab 21:30 Uhr auf. Eintritt frei. Hier der Trailer:



Synopsis:
Ende 19. Jahrhundert. Der dänische Ingenieur Dinesen (Viggo Mortensen) und seine Tochter Inge begleiten eine Expedition ins tiefe Patagonien. Als Inge mit einem Soldaten flieht, dringt der suchende Dinesen immer tiefer in feindliches Wüstengebiet vor, bald irre vor Sorge”¦ Jauja bedeutet Schlaraffenland, Ort des Wohlstands und Glücks. Doch wer immer es suchte, ging auf dem Weg verloren. In seinem Western fasziniert Alonso („Liverpool”), einer der großen Stilisten des jungen internationalen Kinos, mit einer antidramatischen Meditation über die Beziehung von Bild, Farbe, Raum, Zeit und Mensch. U. a. FIPRESCI Preis in Cannes 2014.

Jauja, das ist Argentinien im 19. Jahrhundert, mit seinen Pionieren, monomanen Fremden, Wüsten, abhandengekommenen Fräuleins – ganz wie es sich ein dynamischer Erzähler des 21. Jahrhunderts zusammenträumt”, so der Kurator Alan Pauls.

Kuratiert vom argentinischen Filmkritiker und Autor Alan Pauls, will das Festival die Weiterentwicklung der Landesfilmszene fördern. Der Kino-Boom Argentiniens wurde durch unabhängige Filmemacher ausgelöst, deren Lowbudget Filme sich mit den gesellschaftlichen Umwälzungen auseinandersetzten, die durch das neoliberale Wirtschaftsprogramm des ehemaligen Präsidenten Carlos Menem ausgelöst worden waren. Der große Festivalerfolg wurde durch ein neues Gesetz zur Förderung der nationalen Filmindustrie forciert.

Weitere Details zum Programm hier!
Link: hkw.de/nuevocine

Nuevo Cine Argentino
9.-20. September 2015
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

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