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26. Filmfest Emden setzt musikalische Akzente

Musikalische Highlights vom Beach Boys-Biopic zur Beatles-Hommage und Bach in Brasilien.



Das Thema Musik spielt im Programm des diesjährigen Filmfest Emden-Norderney, das vom 3. bis 10. Juni 2015 seine 26. Ausgabe feiert, eine große Rolle.

So wird dort als Deutschlandpremiere Vincent Bals "Belgian Rhapsody" gezeigt, in dem sich eine flämische und eine wallonische Bläserkapelle einen Wettstreit liefern. Bei Bill Pohlads "Love & Mercy" handelt es sich um das Biopic von Beach-Boys-Gründer Brian Wilson, der darin von John Cusack und Paul Dano gespielt wird. Der starbesetzte Spielfilm erzählt die Entstehung des bahnbrechenden Albums „Pet Sounds“ und porträtiert das Genie Wilson dahinter, das von John Cusack und Paul Dano in zwei Lebensaltern gespielt wird. Der Film wurde im Panorama der Berlinale erstmals in Deutschland gezeigt und begeistert aufgenommen. Er startet aber erst Ende Juli bei uns in den Kinos. Hier der Trailer:



Peter Flinths norwegische Tragikomödie "Beatles" erzählt die Geschichte einer unzertrennlichen Clique im Schatten der Beatlemania. Zwei ältere Musiker stehen im Mittelpunkt von John Williams "The Beat Beneath My Feet" und Ansgar Ahlers' "Bach in Brazil". Im Ersteren spielt Luke Perry einen alternden Rockstar, der nochmal zur Gitarre greift, um einen Schüler auf seinen Weg zum Erwachsenendasein zu untersützen. Edgar Selge spielt dagegen im BACH-Film einen schrulligen Musiklehrer, der sich in Brasilien auf die Suche nach Musiknoten von Johann Sebastian Bach macht. Ebenfalls auf dem Filmfest Emden-Norderney zu sehen sein wird die Doku "Scorpions - Forever and a Day", über den Werdegang der aus dem niedersächsischen Hannover stammenden Hard Rock-Band Scorpions, der mit „Wind Of Change“ ein historischer Hit gelang und seitdem als erfolgreichste deutsche Rockband aller Zeiten gilt. Hier der Trailer:



Alicia Remirez und Maxim Mehmet in der Drehbuch-Jury.
Über Favoriten für den Emder Drehbuchpreis, der am 5. Juni 2015 im Rahmen des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney vergeben wird, entscheiden Produzentin Alicia Remirez („Das Wunder von Bern“) und Schauspieler Maxim Mehmet („Fleisch ist mein Gemüse“).

Aus über 80 eingereichten Drehbüchern für einen deutschsprachigen, noch nicht produzierten Spielfilm wählen außerdem die Drehbuchautorin Katrin Bühlig („Tatort“, „Bella Block“), die deutsch-iranische Journalistin Gïti Hatef-Rossa sowie Dr. Ulrich Spies, langjähriger Leiter des Referates Grimme-Preis beim Grimme Institut, einen Gewinner für den mit 12.000 Euro dotierten Drehbuchpreis aus. Elf Drehbücher wurden diesmal in die engere Wahl gezogen.

Von insgesamt 30 seit dem Jahr 2005 mit dem Emder Drehbuchpreis ausgezeichneten Büchern wurden bislang ganze 27 verfilmt. So werden in diesem Jahr die deutsche Komödie „Charleen macht Schluss“ (Drehbuchpreis 2013) und das Drama „Freistatt“ (Drehbuchpreis 2012) zu sehen sein.

Anna Maria Mühe erhält den Emder Schauspielpreis 2015.
Der renommierte Preis für herausragende schauspielerische Leistungen wird der aus Erfolgsfilmen wie („Novemberkind“, „Deckname Luna“) und („Was nützt die Liebe in Gedanken“) bekannten Schauspielerin Anna Maria Mühe, am 7. Juni 2015 bei der feierlichen Preisverleihung des Festivals persönlich übergeben. Mit der Auszeichnung ist neben einem Preisgeld in Höhe von 5.000 € eine filmische Hommage verbunden, die in Zusammenarbeit mit der Preisträgerin erstellt wurde und in deren Rahmen sechs Filme mit Anna Maria Mühe gezeigt werden.

Anna Maria Mühe ist eine der vielversprechendsten Schauspielbegabungen Deutschlands“, sagt Rolf Eckard, Leiter des Internationalen Filmfest Emden-Norderney. „Wir freuen uns ganz besonders, in diesem Jahr eine noch sehr junge Künstlerin auszuzeichnen, die das filmische Schaffen hierzulande ganz entscheidend mitgeprägt hat und noch stark prägen wird.“

Anna Maria Mühe, geboren 1985 in Ost-Berlin, hat nie auch nur einen Tag eine Schauspielschule besucht. Sie wurde vom Fleck weg engagiert, von einer Regisseurin buchstäblich auf der Straße entdeckt. Als Maria Heland im Jahr 2001 ihr Actiondrama „Große Mädchen weinen nicht“ in Berlin vorbereitete, fiel ihr in einem Café ein 15jähriges Mädchen „mit sehr großer Ausstrahlung“ auf. Die Regisseurin lud die damalige Schülerin spontan zum Casting ein. Ohne zu zögern offerierte man Anna Maria Mühe eine der Hauptrollen. Gleich mit ihrer ersten Rolle gewann Mühe einen Preis, auf dem Filmfestival Las Palmas wurde sie als beste Darstellerin ausgezeichnet. Hier der Trailer:



Als großer Durchbruch gilt ihre Darstellung der Inga in Christian Schwochows mehrfach prämiertem Kinofilm „Novemberkind“ aus dem Jahr 2008, in dem Anna Maria Mühe neben Ulrich Matthes die Wunden der innerdeutschen Teilung erfahrbar macht – als von DDR-Flüchtlingen zurückgelassenes Kind, das sich als erwachsene Frau auf die Spur ihrer Vergangenheit begibt. Endgültig angekommen in der obersten Riege deutscher Film- und Fernsehstars ist Anna Maria Mühe im Jahr 2012, als sie in dem Zweiteiler „Deckname Luna“ neben Götz George und Heino Ferch eine Doppelagentin im Kalten Krieg spielt. Zuletzt erregte Anna Maria Mühe im Jahr 2014 mit ihrer Rolle in „Sternstunde ihres Lebens“ und mit ihrer Darstellung eines Verbrechensopfers in der Reihe „Spreewaldkrimi“ für Aufsehen.

15 internationale Film-Perlen im Kurzfilm-Wettbewerb.
Neun Filme aus mehr als 400 internationalen Einreichungen konkurrieren im renommierten Wettbewerb um den „Ostfriesischen Kurzfilmpreis“ miteinander - darunter zahlreiche deutsche Erstaufführungen. Das Spektrum reicht dabei von opulent inszenierten Fantasyfilmen wie dem französischen Thriller „Rien ne peut t’arreter“ oder „Dissonance“ von „Lola“-Preisträger Till Nowak bis hin zu schrägen Komödien wie der niederländisch-belgischen Produktion „De Smet“. Dem Sieger winkt der begehrte Kamera-OTTIFANT, darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von 4.000 Euro vergeben.

Ebenfalls hat die Jugendjury des Festivals sechs Produktionen aus Deutschland und Großbritannien für den Wettbewerb um den mit 2.500 Euro dotierten „Engelke“-Kurzfilmpreis der Sparkasse Emden nominiert, darunter das international produzierte Flüchtlingsdrama „Chain“ des gebürtigen Aurichers Eicke Bettinga. Hier der Trailer:



Wer am Ende in Emden ausgezeichnet wird, bestimmt auch im Kurzfilmbereich des Festivals ausschließlich das Publikum - in insgesamt fünf Vorstellungen in Emden und auf der Insel Norderney. Darüber hinaus werden weitere Kurzfilme in Sonderprogrammen und im „London Shortfilm Special" präsentiert.

Norderney vergibt erstmals Filmpreis für Integration.
Einen Filmpreis für Integration vergibt die Insel Norderney erstmals im Rahmen des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Ausgezeichnet wird eine Person aus der deutschen Filmbranche, die sich mit ihrem Filmwerk insbesondere um das Zusammenleben und die Aussöhnung von Menschen verschiedener Kulturen, Religionen oder politischer Systeme verdient gemacht hat. Der Preis zeigt den Leuchtturm auf Norderney und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Nominiert waren für die Auszeichnung der aus dem Libanon stammende Schauspieler Kida Ramadan, der mit Filmen wie „Kebab Connection“ und „Knallhart“ bekannt wurde und zuletzt in der „Tatort“-Folge „Der Muli“ zu sehen war. Außerdem zählte der Regisseur Burhan Qurbani zu den Nominierten, dessen Eltern aus Afghanistan stammen. Qurbani sorgte im vergangenen Jahr mit dem Kinofilm „Wir sind jung. Wir sind stark“ für Aufsehen, der als erste filmische Dramatisierung der ausländerfeindlichen Anschläge des Jahres 1992 in Rostock gilt.

Wie inzwischen bekannt geworden, ist der in Australien geborene Regisseur, Journalist und Buchautor Eric Friedler der Gewinner. Er wird am 6. Juni 2015 mit dem Filmpreis für Integration der Insel Norderney ausgezeichnet. In einer knappen Entscheidung konnte er sich gegen die weiteren Nominierten Burhan Qurbani und Kida Ramadan durchsetzen. Friedler wird der Preis im Rahmen einer Veranstaltung im Kurtheater auf Norderney um 12.00 Uhr übergeben. Um 15.00 Uhr wird im Conversationshaus auf der Insel Norderney auch Eric Friedlers preisgekröntes Werk „The Voice of Peace – Der Traum des Abie Nathan“ zu sehen sein.

Insgesamt über 130 Vorstellungen mit mehr als 80 Filmen.
Das Filmfest Emden-Norderney präsentiert in über 130 Vorstellungen über 80 internationale Spiel- Dokumentar- und Kurzfilme im CineStar-Kino, im Neuen Theater, im vhs-Forum der Stadt Emden sowie auf Norderney.

Ian McKellen spielt im Eröffnungsfilm „Mr. Holmes“ den gealterten Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der im London der Nachkriegszeit einen letzten Fall lösen muss. Der Emder Eröffnungsfilm war bisher nur als »Spezial« auf der Berlinale zu sehen und wird erst im Dezember seinen offiziellen deutschen Kinostart erleben. Hier der Trailer:



Insgesamt werden auf dem diesjährigen Filmfest Emden-Norderney 28 deutsche Erstaufführungen und vier Welturaufführungen zu sehen sein. Davon gehen 23 Spiel- und Dokumentarfilme in das Rennen um die fünf Langfilmpreise des Festivals: den DGB-Filmpreis für den besten gesellschaftlich engagierten Film, den NDR-Filmpreis für den Nachwuchs, den AOK-Filmpreis für gesundheitsbezogene Themen und den Bernhard-Wicki-Preis für den besten Kinofilm und den in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebenen Creative Energy Preis für besondere Einzelleistungen in einem deutschen Film. Im 26. Jahr seines Bestehens gilt das Internationale Filmfest Emden-Norderney als eines der profiliertesten und stimmungsvollsten Festivals in Deutschland. Die Jubiläumsausgabe im vergangenen Jahr besuchten über 24.000 Zuschauer, womit ein neuer Rekord aufgestellt wurde, der mit tollen neuen Highlights zu toppen gilt.

Präsentiert wird nämlich u.a. der Dokumentarfilm "ALLE 28 TAGE", der im Rahmen des »Achtung Berlin« Festivals im Frühjahr seine erfolgreiche Weltpremiere hatte. Die Filmemacherin Ina Borrmann zeigt intime Einblicke - mit tragischen und auch komischen Momenten - eines nicht mehr ganz jungen Paares bei der physischen und psychischen Mühsal eines späten Kinderwunsches. Hier der Trailer:



26. Internationales Filmfest Emden Norderney
An der Berufsschule 3
26721 Emden
Web: www.filmfest-emden.de
Link: www.facebook.com/filmfestemden
Quellen: Filmfest Emden | Blickpunkt:Film | Zoom Medienfabrik

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