Abgespeckter Jugendkanal ist Folge der Budgetkürzung
ARD und ZDF präsentierten Geschäftsführer für gemeinsamen Online-Jugendkanal.
Im Oktober vergangenen Jahres haben die Ministerpräsidenten der Länder grünes Licht für einen gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF gegeben. Allerdings in einer im Vergleich zum vom federführenden SWR vorgelegten Konzept abgespeckten Version: den Kanal wird es ausschließlich im Internet geben. Dagegen haben nicht nur der Deutsche Kulturrat, sondern auch etliche andere Institutionen Bedenken, den zukünftigen Jugendkanal (JuKA) als Ergänzung zum Kinderkanal (KiKA) von ARD & ZDF ausschließlich im Internet zu betreiben, wie wir am 1. November 2014 im BAF-Blog schrieben.
Trotzdem haben sich dieser Tage die Intendantinnen und Intendanten der ARD sowie ZDF-Intendant Thomas Bellut darauf verständigt, dass Florian Hager als Programmgeschäftsführer des neuen Kanals fungieren soll; der SWR-Verwaltungsrat hat dem Anstellungsvertrag auch schon zugestimmt.
Hager ist derzeit als stellvertretender Programmdirektor und Hauptabteilungsleiter TV+Web bei ARTE tätig. Zuvor hatte der 38-Jährige u.a. die Projektleitung beim Aufbau der Internetplattform ARTE Creative inne und war seit Januar 2011 als Hauptabteilungsleiter Neue Medien bei dem deutsch-französischen Kultursender für den Auf- und Ausbau von dessen Internetangebot zuständig gewesen.
Weitere Einschränkung der Werbemöglichkeiten bei ARD und ZDF sind ein „fataler Irrweg“.
Im Kreis der Bundesländer wird derzeit über eine weitere Einschränkung der Werbemöglichkeiten in den öffentlich-rechtlichen Programmen nachgedacht. Dies führt ggf. zu einem ausgedünnten Programmangebot wie man weiter oben im Text an der abgespeckten Version eines Jugendkanals bereits erkennen kann. Auch die Bereitschaft der Sendeanstalten sich zukünftig wieder stärker an Fremdproduktionen zu beteiligen, dürfte dann leider eher ausbleiben.
Quellen: Blickpunkt:Film | Produzentenallianz
Im Oktober vergangenen Jahres haben die Ministerpräsidenten der Länder grünes Licht für einen gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF gegeben. Allerdings in einer im Vergleich zum vom federführenden SWR vorgelegten Konzept abgespeckten Version: den Kanal wird es ausschließlich im Internet geben. Dagegen haben nicht nur der Deutsche Kulturrat, sondern auch etliche andere Institutionen Bedenken, den zukünftigen Jugendkanal (JuKA) als Ergänzung zum Kinderkanal (KiKA) von ARD & ZDF ausschließlich im Internet zu betreiben, wie wir am 1. November 2014 im BAF-Blog schrieben.
Trotzdem haben sich dieser Tage die Intendantinnen und Intendanten der ARD sowie ZDF-Intendant Thomas Bellut darauf verständigt, dass Florian Hager als Programmgeschäftsführer des neuen Kanals fungieren soll; der SWR-Verwaltungsrat hat dem Anstellungsvertrag auch schon zugestimmt.
Hager ist derzeit als stellvertretender Programmdirektor und Hauptabteilungsleiter TV+Web bei ARTE tätig. Zuvor hatte der 38-Jährige u.a. die Projektleitung beim Aufbau der Internetplattform ARTE Creative inne und war seit Januar 2011 als Hauptabteilungsleiter Neue Medien bei dem deutsch-französischen Kultursender für den Auf- und Ausbau von dessen Internetangebot zuständig gewesen.
Zu seiner künftige Aufgabe als Programmgeschäftsführer des Jugendkanals von ARD und ZDF, der Mitte 2016 starten soll, erklärte Hager: "Ich freue mich auf die anspruchsvolle Aufgabe, ein Angebot für eine jüngere Zielgruppen mit zu entwickeln, mit dem Ziel, jenseits von kommerziellen Interessen und starren Formatdefinitionen eine Plattform für die Weiterentwicklung von Bewegtbildinhalten zu schaffen."
SWR-Intendant Peter Boudgoust ist sich sicher, dass man in Hager genau den Richtigen für den Posten gefunden hat: "Florian Hager ist ein exzellenter Kenner aktueller Entwicklungen im Internet und der Fernsehlandschaft in Deutschland und Frankreich. Mehr noch: Florian Hager gehört zu den kreativsten Köpfen bei der Entwicklung innovativer transmedialer Formate. Seine programmliche Expertise als erfahrener öffentlich-rechtlicher Medienmanager machen Florian Hager zur ersten Wahl als Programmgeschäftsführer des Onlineangebots von ARD und ZDF."
Weitere Einschränkung der Werbemöglichkeiten bei ARD und ZDF sind ein „fataler Irrweg“.
Im Kreis der Bundesländer wird derzeit über eine weitere Einschränkung der Werbemöglichkeiten in den öffentlich-rechtlichen Programmen nachgedacht. Dies führt ggf. zu einem ausgedünnten Programmangebot wie man weiter oben im Text an der abgespeckten Version eines Jugendkanals bereits erkennen kann. Auch die Bereitschaft der Sendeanstalten sich zukünftig wieder stärker an Fremdproduktionen zu beteiligen, dürfte dann leider eher ausbleiben.
Dazu erklärt Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstands der Produzentenallianz: „Die Einnahmen von ZDF und den ARD-Anstalten stagnieren seit Jahren, Mehreinnahmen aus der Umstellung der Rundfunkgebühr werden für eine symbolische Senkung des Rundfunkbeitrags und für die Bildung von Rücklagen verwendet. Schon heute sind die Produktionsbedingungen für Produzenten und Filmschaffende am Set ausgesprochen schwierig. Vor diesem Hintergrund auch noch die Werbung bei ARD und ZDF weiter einzuschränken – und damit die Einnahmen von rund 500 Mio. Euro jährlich zu schmälern –, hieße, den fortgesetzten Druck auf die Programmbudgets weiter zu verschärfen. Eine weitere Einschränkung der Werbemöglichkeiten bei ARD und ZDF wäre nach Auffassung der Produzentenallianz ein fataler Irrweg.“
„Es ist kein Zufall, dass sich auch die gesamte deutsche Werbebranche – von der werbetreibenden Wirtschaft über die Agenturen bis hin zu uns Werbefilmproduzenten – entschieden gegen eine weitere Einschränkung der Werbung bei ARD und ZDF wendet“, ergänzt Martin Wolff, Vorsitzender des Vorstands der Produzentenallianz-Sektion Werbung. „Attraktive Werbeumfelder, die von den Privatsendern nicht abgebildet werden können, würden der Werbewirtschaft verloren gehen, wichtige Zielgruppen könnten nicht mehr erreicht werden. Das Umsatzvolumen in diesem Segment würde signifikant schrumpfen, dabei verlangt der Markt im Gegenteil Wachstum. Der Bedarf für Werbung bei ARD und ZDF ist weit größer als das derzeitige Angebot. Vor dem Hintergrund der politisch gewollten Beitragsstabilität und der Sicherstellung der Finanzierung qualitätsvoller Programme sollte also viel eher eine Milderung der Werbebeschränkungen erwogen werden, statt über noch weitergehende Restriktionen für die öffentlich-rechtlichen Sender nachzudenken.“
Quellen: Blickpunkt:Film | Produzentenallianz