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Berlins spannendster Fall: Das Mauerfall-Jubiläum

Filmvorführungen und Lichtinstallation entlang des ehemaligen Mauerverlaufs.



Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls erwartet die deutsche Hauptstadt ein starkes Besucherinteresse. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten vom 7. bis 9. November 2014 steht eine 15 Kilometer lange Lichtinstallation entlang des ehemaligen Mauerverlaufs durch die Innenstadt. 8000 große leuchtende Ballons markieren, wo bis vor 25 Jahren die Mauer Ost und West trennte. Am Abend des 9. November 2014 sollen die Ballons in einer spektakulären Inszenierung in den Himmel steigen. Hier eine Animation von dem Lichtkünstler Christopher Bauder und seinem Bruder, dem Filmemacher Marc Bauder.



An mehreren Abschnitten werden rund 500 Infopulte und Hinweistafeln an persönliche Schicksale von Menschen erinnern, die in dieser Nacht vor 25 Jahren zur Öffnung der Mauer beitrugen. Viele von ihnen gingen ein persönliches Risiko ein, als sie für ihre Freiheit und gegen die sozialistische DDR-Diktatur protestierten. Dies belegt auch ein mit Emotionen geladener 30 minütiger Dokumentarfilm von Marc Bauder, der auf insgesamt 13 Videoleinwänden an Brennpunkten wie dem Checkpoint Charly oder an der Gedenkstätte Bernauer Straße zu sehen sein wird.

Leider gibt es davon keine DVD-Kopie zu kaufen, denn die Rechte wurden bisher nur für diese Open Air Inszenierung freigegeben. Das ist sicherlich schade, zumal viele Sequenzen noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Ausgewählt wurden nämlich Bilder, die sowohl von der West- wie auch von der Ostseite - und dort sogar mit geheimen Kameras aufgenommen worden waren - und zum Teil in privaten Archiven schlummerten. Manches ist zwar aus dem Fernsehen bekannt. In dieser gezeigten Zusammenstellung aber bisher einmalig und besonders für Touristen hochinteressant.

"Die weltweite Anziehungskraft der Marke Berlin ist untrennbar mit dem Freiheitsdrang ihrer Bewohner verbunden. Beide haben ihren Ausgangspunkt in jener Novembernacht, als die Mauer fiel", erklärt Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin, dem Berliner Tourismus Portal. "Nirgendwo sonst findet der Besucher die Geschichte des 20. Jahrhunderts so verdichtet, nirgendwo sonst kann er sie so am Stadtbild ablesen wie in Berlin. Die Gäste wollen in Berlin aus erster Hand erleben, wie die Stadt und ihre Bewohner die einmalige historische Chance genutzt haben, die sich ihnen vor einem Vierteljahrhundert bot", so Kieker weiter.

Eine täglich aktualisierte Übersicht über die Veranstaltungen rund um das Jubiläum präsentiert visitBerlin auf Deutsch und Englisch auf www.mauer.visitberlin.de Zudem empfiehlt die Website Orte, an denen die Besucher heute die Geschichte erleben und nachvollziehen können. So schlägt sie eine Wanderung auf den Spuren der verschwundenen Mauer vor: mit einem Fuß im Westen, mit dem anderen im Osten.

5. JAHRESTAG DER FRIEDLICHEN REVOLUTION UND DES MAUERFALLS
Schon vor knapp einem Monat hat Bundespräsident Gauck bei einem Festakt in Leipzig die friedliche Revolution vor 25 Jahren gewürdigt und an das Unrecht in der DDR erinnert.

Dort habe ein Klima der Angst und Ohnmacht geherrscht. "Die DDR war ein Unrechtsstaat, es gab keine unabhängige Gerichtsbarkeit", sagte Gauck bei einem Festakt im Leipziger Gewandhaus.

Am 9. Oktober 1989 waren 70.000 Menschen durch Leipzig gezogen. Mit den Rufen "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk" stellten sie sich den Sicherheitskräften entgegen.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen sowie Projekte beziehen sich in diesem Jahr auf das Jubiläum „25 Jahre Mauerfall“. Thematisch wird der Bogen gespannt von der europäischen Freiheitsbewegung, der Erinnerung an die Friedliche Revolution bis zum Mauerfall und den 9. November 1989, der weltweit für die friedliche Überwindung von Diktatur und für das Ende der Teilung Deutschlands sowie Europas steht.

Die symbolische LICHTGRENZE aus tausenden illuminierten Ballons wird am Wochenende des 9. Novembers 2014 der Höhepunkt der Berliner Feierlichkeiten zum Mauerfalljubiläum sein. Sie verläuft zwischen der Bornholmer Straße mit der Bösebrücke bis zur East Side Gallery und der Oberbaumbrücke. Eine begleitende Open-Air-Ausstellung entlang der LICHTGRENZE wirft dabei einen Blick zurück auf die Teilungsgeschichte, die Friedliche Revolution und den Mauerfall. Die Ausstellung erzählt mit Fotos und Texten „Mauergeschichten“ an jeweils ausgewählten historischen Orten, die Inhalte dafür erarbeitet die Robert-Havemann-Gesellschaft. Zudem sind sechs Publikumsorte entlang der Gesamtstrecke als Treff- und Informationspunkte geplant.

Bereits am frühen Vormittag des 9. Novembers 2014 findet in der Bernauer Straße die Andacht in der Kapelle der Versöhnung unter Beteiligung von Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche die zentrale Erinnerungs- und Gedenkveranstaltung des Landes Berlin und des Bundes anlässlich des Jahrestages des Mauerfalls statt. Zudem eröffnet dort die fertig gestellte Dauerausstellung im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, an die sich ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Sonderführungen, Zeitzeugenpodien, Lesungen und musikalischen Beiträgen anschließt.

Am Nachmittag lädt das Land Berlin zum Festakt in das Konzerthaus Berlin anlässlich des Mauerfalljubiläums ein. Ein von der Bundesregierung geplantes Bürgerfest wird am Nachmittag ein weiterer Publikumsmagnet rund um das Brandenburger Tor sein.

Zum Höhepunkt des Jubiläums werden am Abend des 9. Novembers 2014 die Ballons der LICHTGRENZE nach einem Countdown durch die Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim und Gästen gemeinsam von Ballonpaten in den Himmel steigen gelassen. Als Medienpartner übertragen die ARD und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) live den Ballonaufstieg aus der deutschen Hauptstadt.

Die Berliner Jubiläumsfeierlichkeiten des Mauerfalls werden auf Initiative des Landes Berlin von der Kulturprojekte Berlin GmbH realisiert, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Mauer, der Robert-Havemann-Gesellschaft sowie weiteren Partnern und Institutionen. Das Jubiläumsprojekt wird unterstützt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Die Lichtinstallation basiert auf einer Idee von Christopher Bauder und Marc Bauder (WHITEvoid, bauderfilm). Die Leuchtballons sollen die jahrzehntelange Teilung der Stadt wieder ins Gedächtnis rufen und zugleich an die Kerzen während der friedlichen Revolution im Herbst 1989 erinnern. Am Abend des 9. November 2014, dem Jahrestag des Mauerfalls, soll sich die Lichtgrenze wieder auflösen: Die Ballons werden dann in den Himmel aufsteigen.

Link: www.berlin.de/Mauerfall2014

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Eine etwas andere Sicht auf die Wende beschreibt der u.a. beim Max Ophüls Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm "Dragan Wende - West Berlin", der am 6. November 2014 seine deutsche Kinopremiere u.a. im b-ware!Ladenkino (Gärtnerstraße 19, Nähe Boxhagener Platz) feiert und in Berlin am 8. November in Anwesenheit der beiden Regisseure Lena Müller & Dragan von Petrovic im Kreuzberger Sputnik Kino um 17:45 Uhr in der Originalfassung mit engl. Untertiteln präsentiert wird. Einen Tag später folgt am 9. November die deutsche Fassung im Filmrauschpalast Moabit um 20:00 Uhr. Der Film erhielt auch eine Förderung des Medienboards Berlin-Brandenburg. Hier der Trailer:



Inhalt:
Dragan Wende, der Sohn eines Gastarbeiters, war in den 70er und 80er Jahren eine schillernde Figur in West-Berlin. Mit seinem jugoslawischen Pass konnte er jederzeit ungehindert die Berliner Mauer von West nach Ost und umgekehrt passieren. Damals hat er als rechte Hand des Nachtclubbesitzers Rolf S. Eden gut verdient. Seine zwielichtigen Geschäfte liefen nach dem Fall der Mauer allerdings nicht mehr so gut und das »Big Eden«, die ehemals stattbekannte Disco am Ku'Damm, verwaiste zusehends und wurde geschlossen. Heute lebt Dragan von Sozialleistungen und hat seit 25 Jahren keinen Fuß mehr nach Ost-Berlin gesetzt, denn mit dem Verlust seiner Privilegien ist die Mauer in Dragans Kopf höher denn je: So macht er ausschließlich die Wende für seinen persönlichen Niedergang verantwortlich.

DRAGAN WENDE - WEST BERLIN
Links: www.draganwende.com
Sputnik Kino am Südstern: www.sputnik-kino.com
FilmRauschPalast in der Kulturfabrik Berlin-Moabit: www.filmrausch.de
Quelle: LimeLight PR

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In Kooperation mit Basis Filmverleih und dem Bauhaus Dessau zeigt das Bundesplatz Kino am Sonntag, den 9. November 2014 um 11:00 Uhr den 2010 entstandenen Dokumentarfilm "Transit" von Angela Zumpe, die persönlich anwesend sein wird.

Den Fall der Mauer erlebte die Grafikerin in West-Berlin bei Rias TV, später Deutsche Welle TV (DW TV).
Heute lehrt sie als Professorin am Fachbereich Design der Hochschule Anhalt in Dessau.

"Geh doch rüber!" - Diesen Spruch bekam man 1968 immer wieder zu hören. Wer in der heißen Phase der Studentenrevolten die Bundesrepublik kritisierte, der konnte ja gehen. Rüber in die DDR. Aber wer wäre ernsthaft auf die Idee gekommen, diesen irrwitzigen Schritt zu wagen?

Inhalt:
Im Dokumentarfilm “Transit” begibt sich Regisseurin Angela Zumpe auf die Suche nach ihrem Bruder, der 1968 im Alter von 21 Jahren das konservative Elternhaus in Westdeutschland verließ, um in die DDR überzusiedeln. Nur acht Monate später tötete er sich selbst, ohne dass die näheren Umstände aufgeklärt wurden. Die Regisseurin begibt sich 40 Jahre nach dem Selbstmord auf Spurensuche und entdeckt auf ihrer Reise Biographien und Geschichten von Menschen, die wie ihr Bruder von West nach Ost wechselten; darunter auch Menschen, die die Sehnsucht nach einem „dritten Weg“, einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz noch nicht aufgegeben hatten.
Hier der Trailer:

TRANSIT trailer - Film von Angela Zumpe D 2010 from Bauhaus Lectures on Vimeo.


TRANSIT
Sonntag: 9.11.2014 um 11:00 Uhr im Bundesplatz Kino
Links: www.bundesplatz-kino.de | www.transitderfilm.de
Quelle: Basis Film

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