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Die Pinewood Studios - Konkurrenz für Babelsberg?

Grünes Licht für Ausbau der Pinewood Studios in London.



In den Kiefernwäldern westlich von London wurden 1934 die legendären Pinewood Studios gegründet, die seit den 70er Jahren fast jedes neue James Bond Abenteurer verfilmten. Auch in Berlin sind die Pinewood Studios durch eine enge Partnerschaft mit der Studio Hamburg GmbH derzeit in Adlershof bei Studio Berlin vertreten.

Wichtigster Standort bleibt aber das Vereinigte Königreich Großbritannien, wo gerade unter der Regie von J.J. Abrams "Star Wars: Episode VII" verfilmt wird. Weitere Episoden unter der Regie von Rian Johnson sind in Planung, wozu aber das Studiogelände auf Dauer modernisiert und erweitert werden sollte. Genau dies hat man jetzt beschlossen. Mit einer Erweiterung von rund 100.000 Quadratmetern steht danach in etwa eine Verdoppelung des aktuellen Geländes zur Verfügung.

Einen entsprechenden positiven Bescheid haben jetzt die Studioverantwortlichen nach jahrelangem Tauziehen vom britischen Secretary of State for Communities and Local Government bekommen. Laut Pinewood-CEO Ivan Dunleavy soll mit den Bauarbeiten so bald wie möglich begonnen werden. Auf der zusätzlichen Fläche sollen neben neuen Studios, Bühnen und Bürogebäude entstehen. Die Investitionshöhe soll 200 Mio. Pfund (rund 250 Mio. Euro) betragen.

Bereits 2011 hatten die Pinewood Studios eine Erweiterung des bestehenden Studiogeländes beantragt. Der Antrag wurde Anfang 2012 mit dem Hinweis auf die geplante Errichtung von Gebäuden in einem benachbarten Grüngürtel abgelehnt. Die Gebäude wurden daraufhin von den Bauplanern gestrichen, der Antrag wurde erneut eingereicht und im Mai 2013 erneut abgelehnt. Nun holte man bei Pinewood drei große US-Studios wie Walt Disney, 20th Century Fox und Universal Pictures mit ins Boot. Sie alle profitieren von neu eingeführten Steuervergünstigungen und lassen deshalb viele ihrer Produktionen in den Pinewood Studios produzieren. Die US-Majors unterstützten das Studio auch bei einer öffentlichen Befragung, die im November vergangenen Jahres angestoßen worden war.

Für die Pinewood Studios sind solch positive Aussichten ein Segen. Für die Berliner Studios und vor allem für Studio Babelsberg könnte es wieder mal eng werden, wenn US-Aufträge in andere europäische Länder abwandern sollten. Nach einer langen Durststrecke vor drei Jahren kann Studio Babelsberg zurzeit nach erfolgreichen Produktionen im letzten und auch in diesem Jahr eigentlich nicht klagen. Doch bei einer anstehenden Kürzung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) einerseits von 70 auf nur noch 50 Millionen Euro ab 2015, und bei massiven Steuervergünstigungen in anderen Ländern andererseits, kann das Blatt zu Ungunsten von Babelsberg sich schnell wieder wenden, denn auch die tschechischen Studios in Prag sind gut ausgerüstet und haben mit Dumpingpreisen schon manche Produktion abgeworben.

Aktuell fiel gerade die erste Klappe in Berlin zu Ericson Cores Remake von Kathryn Bigelows Action-Klassiker "Gefährliche Brandung". Édgar Ramí­rez, Luke Bracey, Ray Winstone, Clemens Schick, Teresa Palmer und Delroy Lindo stehen in dem Projekt von Alcon Entertainment und Warner Bros. vor der Kamera. Studio Babelsberg setzt als ausführende Produktionsfirma die Dreharbeiten in Europa um. Warum allerdings Bigelows Surf-Drama mit Patrick Swayze und Keanu Reeves überhaupt noch einmal verfilmt werden muss, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Link: www.pinewoodgroup.com

Vertretung Berlin
Pinewood Studio Berlin Film Services GmbH
Am Studio 20
12489 Berlin-Adlershof
Web: www.studio-berlin.de | www.studio-hamburg.de
Quellen: Blickpunkt:Film | Studio Hamburg

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