Skip to content

4K Technikträume, die wahr werden könnten!

Prototyp einer 4K-Kamera für Drohnen auf der NAB-Fachmesse vorgestellt.



Die Hochzeit vom VHS-Erfinder JVC und dem Audiospezialisten Kenwood trägt Früchte. Eigentlich wollte der Videospezialist mit der Übernahme der Firma Kenwood seinen schwächelnde Audiosparte ein wenig unter die Arme greifen. Während Denon, Onkyo und Pioneer in diesem Bereich ständig neue Produkte für HiFi-Freunde, DJ's und Heimkinofreaks vorstellen, herrscht bei JVC ziemliche Funkstille vor. Statt auf den Zug des Audiostreamings zu setzen und ebenfalls Netzwerkplayer oder DAB-Empfänger für Audioliebhaber vorzustellen, plant die neue Holding JVC Kenwood überraschenderweise ganz andere Dinge.

Auf der NAB-Show in Las Vegas, über die wir bereits am 4. April 2014 vorab berichtet hatten, wurde von JVC Kenwood statt neuer HiFi-Produkte eine fernsteuerbare 4K Mini-Kamera mit Super-35-Sensor vorgestellt, die so leicht ist, dass sie wie die kleinen Spezialhelmkameras von GoPro auch für den Einsatz von Drohnen geeignet ist. Drohnen bestückt mit Kameras dürfen von Privatpersonen geflogen werden. Sie müssen allerdings klein und leicht sein. Die Auflösung der JVC Kennwood Kamera soll trotz ihrer geringen Abmessungen tatsächlich 4.096 x 2.160 Pixel betragen, was 4K entspricht. Bei einer Aufzeichnungsrate in 60p beträgt die Auflösung allerdings nur noch 3.840 x 2.160 Pixel. Auch die Fotoauflösung kann sich mit 13,6 Megapixeln sehen lassen.

Die IT-News-Seite Golem schreibt, dass die drohnengestützte Kamera GW-GBLS1 einerseits für Kino- und Fernsehfilme eingesetzt werden könnte, andererseits aber auch als Ersatz für teure Helikopter bei aktuellen Nachrichten Verwendung finden dürfte. Zu diesem Zweck wird ein LTE-Modul oder WLAN in die Kamera integriert, um mit der ferngesteuerten Kamera eine Liveübertragung zu ermöglichen. Noch wird die Auflösung in diesem speziellen Fall aber auf Full-HD reduziert, weil die Datenmenge sonst zu groß wäre.

Außerdem wurde auf der NAB-Fachmesse bekannt, dass JVC Kenwood sich zu Olympus und Panasonic gesellt und in das Geschäft mit Kameras nach dem Micro-Four-Thirds-Standard einsteigt. Erste Kameramodelle für Objektive dieses gemeinsamen Spezialbajonetts des 4:3 Formats hat der Hersteller in Las Vegas vorgestellt. Anfang Mai wird auch Panasonic seine neue Systemkamera Lumix DMC-GH4 in Deutschland für knapp 1.500 EUR einführen. Der Nachfolger der erfolgreichen GH3 ist die erste Foto-Digitalkamera, die Videos in 4K-Auflösung intern mit 8 Megapixeln bei maximal 30 Bilder pro Sekunde aufzeichnen kann. In der GH4 steckt ein neu entwickelter Live-MOS-Sensor, der weiterhin 16 Megapixel auflöst. Er ist aber doppelt so schnell auslesbar und für Videoaufnahmen optimiert worden, etwa um den Rolling-Shutter-Effekt zu minimieren.

Einen Wermutstropfen gibt es dabei allerdings: Im Gegensatz zu Full-HD, wo der gesamte Sensor genutzt wird (2x2 Pixel werden zusammen gefasst und etwas herunter skaliert), verwendet die 4K-Videofunktion nur den mittleren Teilbereich des Aufnahmesensors. Das bedeutet aber auch, dass jedes Pixel 1:1 genutzt wird, was eine optimale Bildqualität verspricht. Ein Runterskalieren würde nicht nur einen Qualitätsverlust bedeuten, sondern auch den Prozessor überfordern, schreibt digitalkamera.de. Bei der Benutzung der QFHD-Videofunktion addiert sich die Verlängerung der Brennweite außerdem um einen weiteren Crop-Faktor von 1,3. Das 14-140mm-Kit-Objektiv, das es in einem Set zu 2.000 EUR gibt, entspricht dadurch nicht mehr einem Kleinbildäquivalent von 28-280 Millimeter, sondern einem von 36 bis 360 Millimeter. Angesichts von Weitwinkelobjektiven bis hinunter zu 7 Millimeter kommt man aber immer noch auf eine Anfangsbrennweite von minimal 18 Millimeter entsprechend Kleinbild. Die Abtastung beträgt 4:2:2 und erfolgt entweder in 8 Bit intern auf einer SDXC-Speicherkarte oder auf externen Recordern mit 10 Bit.

Wie JVC die Kompatibilität des Micro-Four-Thirds-Standard garantieren will, da deren angekündigter Super-35-Sensor bei der oben erwähnten 4K Mini-Kamera eigentlich laut Videoaktiv.de ein wenig zu groß für den MFT-Bildkreis sei, ist noch nicht geklärt.

Links: www.nabshow.com | www.jvc.de | www.kenwood.de | www.jvckenwood.co.jp
Quellen: Golem | Videoaktiv | CE today | digitalkamera.de

Anzeige